Montag, 13. Dezember 2021

"Ohne Plapla": Einfach und nachhaltig!

Ich möchte mit diesem Beitrag auf einen ganz besonderen Laden aufmerksam machen: Ohne Plapla. Es handelt sich um einen Laden, welcher sowohl Lebensmittel als auch Nonfood-Artikel anbietet. Hierbei steht ein Aspekt im Vordergrund: Nachhaltigkeit. Es wird nicht nur darauf geachtet, Betriebe in der Region zu unterstützen, sondern auch auf die Reduzierung von unnötigem Müll. Dafür sind die Produkte nicht verpackt, sondern man darf diese in eigene Gefäße füllen und mit nach Hause nehmen. Dabei ist jedem selbst überlassen ob die eigenen Gefäße mitgebracht werden oder im Laden selbst welche erworben werden. Wichtig ist nur: einfach und nachhaltig.

Ich möchte allen ans Herz legen, sich diese Seite einmal anzuschauen und sich selbst von dieser Idee zu überzeugen. Mittlerweile gibt es einen "Ohne Plapla“-Laden nicht nur in Ludwigsburg, sondern auch in Stuttgart. Des weiteren sind auf der Website weitere Informationen zur Leitidee und anderen interessanten Fakten: https://www.ohneplapla.de/philosophie

Swappie als Alternative zum Neukauf von Smartphones

Im Verlauf unseres Seminars haben wir immer wieder über den Konsumwahn innerhalb unserer heutigen Gesellschaft diskutiert. Unser Kaufverhalten übersteigt dabei um Längen den Bedarf, welchen wir eigentlich zum Leben bräuchten. So werden beispielsweise Sneakers, Smartphones etc. viel zu häufig neu gekauft, obwohl diese Güter nicht wirklich benötigt werden. Und warum? Weil mit dem Kauf von tollen, neuen Schuhen ein gewisses Prestige mitverkauft wird. Damit Unternehmen überleben können, müssen sie uns immer mehr ihrer Ware verkaufen, die eigentlich kaum jemand braucht. Und wie schaffen die Unternehmen das? Zum einen durch Werbung und zum anderen durch geplante Obsoleszenz, durch welche Geräte viel schneller kaputtgehen, als es notwendig wäre.

Ein schönes Beispiel sind hier Smartphones. Wenn der Akku des Gerätes nach einem Jahr nur noch die Hälfte der Leistung erbringt und das Gerät mangels Strom ständig ausfällt, liegt es nahe, sich einfach ein neues, besseres, schöneres (und ganz bestimmt auch teuereres) Smartphone zu kaufen. Die Effekte dieses Kaufverhaltens sind ein enormer Ressourcenverbrauch und zunehmende Umweltverschmutzung. Zudem leiden unter der Smartphone-Produktion Arbeitskräfte in Ländern wie China unter der schlechten Bezahlung und den miserablen Arbeitsbedingungen.

Und was kann dagegen unternommen werden? Keine Smartphones mehr kaufen und das Münztelefon am Bahnhof verwenden? Wohl kaum. Aber eine andere, praktische Möglichkeit zur Reduzierung des hohen Smartphone-Konsums möchte ich folgend einmal vorstellen. Es handelt sich dabei um die Website „Swappie“: https://swappie.com/de/. Diese bereitet ältere iPhone-Modelle auf, repariert sie und verkauft sie dann weiter an die Kunden. Laut Website funktionieren die Smartphones einwandfrei, im Bereich des äußeren Zustandes kann zwischen drei Optionen gewählt werden: fair, sehr gut und wie neu.

In jedem Fall wird durch diese Website der Ressourcenverbrauch der Smartphone-Produktion gelindert. Zudem kann eine große Menge Geld gespart werden, denn die Swappie iPhones sind um einiges günstiger als die Neuware von Apple. Des weiteren bekommt jeder Kunde eine Garantie von drei Jahren auf sein Gerät, was beim Original-Anbieter nicht der Fall ist.

Alle, die also Bedarf an einem neuen Handy haben, unseren Planeten schützen und die schlecht bezahlte Arbeit in der Smartphone-Produktion nicht unterstützen möchten, sollten der Website unbedingt einen Besuch abstatten.

Recup Pfandbecher für Städte, Kommunen und dich

Link: https://recup.de/pfandbecher/

Mir sind in diesem Semester die neuen Becher für Heißgetränke in der Mensa aufgefallen: Zum einen gibt gibt es kaum noch Mülleimer im Kaffee- / Bistrobereich, zum anderen sehen die Becher auch zeitgemäß aus. Recup sind Pfand- / To-Go Becher, die es in drei erhältlichen Größen (0,2 l; 0,3 l und 0,4 l) gibt. Sie zeichnen sich durch vier nachhaltige Eigenschaften aus. Zum einen sind die Becher nachhaltig produziert, da sie aus Polypropylen bestehen, was zu 100% recycelbar und schadstofffrei ist. Außerdem lassen sich die Becher in allen Größen stapeln, was äußerst platzsparend ist. Sie sind mit einer Füllrichtline gekennzeichnet, was eine effiziente Nutzung ermöglicht. Des weiteren zeichnen sich die Becher durch ihre Robusheit aus, da sie spülmaschinenfest sind und damit bis zu 1000 Mal wiederverwendet werden können. Außerdem zeichnet sich der Becher durch sein leichtes Gewicht, Bruchsicherheit und modernes Design aus.

Die Becher von Recup haben ein sehr breites Spektrum an Anwendungsmöglichketen: In Restaurants, Cafes und Bäckereien sind die Becher überall einsetzbar. Gleichzeitig sind sie auch in der Betriebsgastronomie wie Kantinen und Mensen wie an der Hochschule eine ideale Alternative zu Plastikflaschen und Einweg-Papbechern. Und zum Schluss würde die Einführung von einem Recup Pfandsystem sehr attraktiv für eine Stadt sein, da der Müll nach Festen und Müll generell im alltäglichen Stadtbild mit den Recup Bechern verschwinden würde.

Über das größte Modelabel der Welt

Weil es mich inzwischen sehr beschäftigt und ich das "Phänomen" der (super) fast fashion komplett absurd finde: Nachfolgend zwei Videolinks zu einer Recherche über das möglicherweise größte "Modelabel" der Welt und dessen Geschäftsmodell. Alles nichts Neues und doch war es für mich augenöffnend:

Sammelstelle für nachhaltige Kaufoptionen: nachhaltige-deals.de

Wenn man sich fragt, wie wohl der nachhaltigste Konsum aussehen müsste, ist die Antwort klar: eingeschränkter Konsum. Am wenigsten verbrauchst Du, wenn du nichts verbrauchst. Aber sind wir mal ehrlich: auch wenn das unser Bestreben sein sollte, Sprüche wie diese machen sich super auf Postkarten, aber die wenigsten sind schon an dem Punkt angelangt, dass sie völlig auf Überfluss verzichten können oder wollen.

Unweigerlich müssen wir uns also mit der Frage auseinandersetzen: wenn ich schon konsumiere, wie konsumiere ich dann am besten? Und sicherlich springen einem gleich die Kritikpunkte ins Auge, wenn man eine Seite sieht, die sich „nachhaltige-deals“ nennt, denn schon wieder geht es um Deals, schon wieder geht es darum, mehr zu kaufen. Aber wenn wir die pessimistische Stimme mal verstummen lassen, können wir daraus durchaus Gutes gewinnen. Denn letztlich ist es unsere Entscheidung, ob wir nun mehr konsumieren, nur weil wir nachhaltige Produkte kaufen, und letztlich muss da auch jede Person die richtige Balance für sich finden.

Aber feststeht: im Zeitalter des Informationsüberflusses durch das Internet kann es schwer sein, den Überblick zu behalten. Nachhaltige-deals.de kann uns hierbei helfen. Diese Website hat sich dem Ziel verschrieben, ein Nachschlagewerk für nachhaltige Alternativen zu sein. Informationen über Produkte, Unternehmen und Marken sollen dabei helfen, sich im wilden Dschungel von Produkten besser zurechtzufinden. Eigentlich wie unsere Fundgrube: eine Sammlung von nachhaltigen Alternativen und Ideen, aber in einem Umfang, den wir mit diesem Blog natürlich nicht erreichen können.

Auf der Startseite erfahren wir ein wenig über das Selbstverständnis der Website, und Transparenz scheint hierbei eine wichtige Rolle zu spielen: die Seite geht offen und ehrlich damit um, dass damit auch Geld verdient wird. Allerdings wird davon ein Teil auch gespendet. Dabei bindet sich die Website nicht an bestimmte Organisationen, sondern wechselt ständig durch und berichtet auch hierüber, um anderen dabei zu helfen, sich auch bei Spenden besser zurechtzufinden. Affiliate-Links werden natürlich gekennzeichnet und auch die Bedeutung dahinter wird transparent erklärt („Das bedeutet, dass wir eine Provision bekommen, wenn Du über diese Links etwas bestellst. Der Preis ändert sich dadurch nicht.“). Die Seite kann also als Service verstanden werden, um uns nachhaltige Alternativen zu bieten bei all den Dingen, auf die wir nicht verzichten können, wollen oder sollen.

In der „Bestenliste“ finden wir beispielsweise Artikel zu Fairtrade-Schokolade, nachhaltige Outdoormarken, Uhren, aber auch Produkte die wir generell als wenig nachhaltig wahrnehmen wie Sneakers. Besonders gewinnbringend finde ich hierbei, dass man eine Auswahl kennenlernt. Es zeigt einem deutlich auf, dass es nicht so schwierig ist, wie man oft meint, nachhaltig zu konsumieren. Es ist nicht so alternativlos, es gibt nicht immer nur diese eine Firma, die nachhaltig produzieren lässt. Und genau darum geht es doch irgendwo: den Markt nachhaltig zu machen.

Für mich ist nachhaltige-deals.de auf jeden Fall eine Bereicherung, denn es bringt Ordnung und Struktur in eine sonst kaum überschaubare Thematik. Natürlich ist viel Luft nach oben! Viele Themen wurden hier bisher noch nicht angesprochen. So finden wir beispielsweise kaum verwertbare Informationen, wenn wir uns fragen, wie wir nachhaltiger mit digitalen Medien umgehen können, denn gerade der Besitz eines Smartphones ist für die meisten Menschen schon lange keine freie Entscheidung mehr, wenn man in unserer Gesellschaft leben möchte. Doch nur weil heute noch nichts über bestimmte Themen und Produkte zu finden ist, heißt das nicht, dass das auch so bleibt!*

Der Weg zur Nachhaltigkeit ist sicherlich ein langer und man kann auch immer mehr tun und sich weiter verbessern im eigenen Konsumverhalten, ich denke aber folgender Abschnitt aus der Website blickt sehr realistisch und vernünftig auf diesen Weg:

„Was können wir allein denn schon ändern?

Nichts.

Alles.

Niemand ist zu 100 % konsequent - Ich nicht - Du nicht - Niemand. Es geht darum, erstmal anzufangen und Schritt für Schritt und jeden Tag ein kleines bisschen mehr nachhaltig zu leben. Immer mehr konventionelle durch nachhaltige Produkte zu ersetzen. Genau hierbei möchten wir Dich unterstützen. Bei uns dreht sich alles um nachhaltigen Konsum. Wir glauben, dass jeder ein kleines bisschen nachhaltiger leben kann. Tatsächlich wissen viele Menschen nicht, wo sie anfangen sollen und was eigentlich nachhaltige Produkte sind. Wir wollen ein Wegweiser im Dschungel des Shoppingwahnsinns sein und zum bewussten Konsum anregen.“

Homepage: https://nachhaltige-deals.de/ 

*NACHTRAG: Auf meine Kontaktanfrage bezüglich des Themas Nachhaltigkeit bei Smartphones erhielt ich nicht einmal 10 Stunden später schon eine Antwort, dass genau so ein Artikel derzeit in Arbeit sei und voraussichtlich noch in diesem Jahr erscheinen soll. Die Seite wird also ständig um neue Artikel ergänzt und geht dabei auch auf die Wünsche bzw. Interessen der Leserinnen und Leser ein, wenn man diese kommuniziert.

Sonntag, 12. Dezember 2021

Bienenwachstücher - eine nachhaltige Alternative für Alu- oder Frischhaltefolie

Bienenwachstücher sind eine super und vor allem nachhaltige Alternative zu Alu- oder Frischhaltefolie. Sie eignen sich zum Einpacken von Käse, Gemüse, Obst oder Brot. Auch Schüsseln kann man mit ihnen zudecken und sie im Kühlschrank oder sogar in der Gefriertruhe lagern und das Pausenbrot oder Vesper lässt sich darin gut verpacken und mitnehmen. Außerdem lassen sie sich leicht mit etwas Wasser wieder reinigen.

Bienenwachstücher halten die Lebensmittel deutlich länger frisch, sind luftdurchlässig und antiseptisch, geben weder Geruch noch Geschmack ab, haften an glatten Oberflächen und an sich selbst, sind wiederverwendbar, bestehen aus Naturmaterialien, sind biologisch abbaubar, sehr umweltfreundlich in der Herstellung und produzieren keinen Müll.

Solltet ihr also noch eine nachhaltige Geschenkidee für Weihnachten benötigen, dann wären Bienenwachstücher dafür geeignet. Ihr könnt sie sogar ganz einfach selber machen. Dafür benötigt ihr:

  • Bienenwachs, biologisch/unbehandelt
  • Stoff, gewaschen und gebügelt, aus Baumwolle oder Leinen (alte Klamotten eignen sich hierfür!)
  • Zackenschere, Backpapier, Bügeleisen
  • Gefäß zum Schmelzen des Wachses

Anleitung:

  • den Stoff in der gewünschten Größe zuschneiden. Mit einer Zackenschere sieht es hübscher aus und die Enden fransen nicht so schnell aus
  • Bienenwachs in einem Gefäß schmelzen (Wasser sollte nicht kochen!)
  • Stoff auf ein Backpapier legen und Wachs vorsichtig über den Stoff gießen. Zweites Backpapier oben drauf legen und mit dem Bügeleisen bei mittlerer Hitze bügeln
  • wenn das Tuch vollständig getränkt ist, kann man das Backpapier vorsichtig lösen. Anschließend das Tuch kurz zum Trocknen hängen
  • das überschüssige Wachs auf dem Backpapier kurz antrocknen lassen und ablösen, dann kann man es wiederverwenden.

(Eine Bienenwachsplatte von ca. 20 x 30 cm reicht für ungefähr 3 bis 4 Tücher 30 x 40 cm Größe)

Quellen

Die "Better Cracker" von "Zero Bullshit"

Unser aktuelles Verhalten und der Umgang mit Lebensmitteln ist weder gesund noch nachhaltig. Rund ein Fünftel aller Lebensmittel in der Industrie werden zum Teil überhaupt nicht weiterverarbeitet, sondern landen meist im Tierfutter, obwohl diese wertvolle Proteine, Ballaststoffe und Mineralien enthalten.

Grund genug für das Trio, bestehend aus Lisa Berger, Sandra Ebert und Pascal Moll, diese Problematik zu beenden. Die Lebensmitteltechnologen arbeiten nach der Devise „Schluss mit Bullshit im Snackregal“. Aber hier stecken nicht nur leere Behauptungen dahinter, denn die Taten sprechen für sich: Mit ihrem populärsten Produkt, dem sogenannten „Better Cracker“, der aus über 30% upgecycelten Bio-Rohstoffen besteht, konnten sie ihre These bereits untermauern. Dieser nachhaltige Snack ist aktuell als „Milde Paprika“ und „Pikanter Pfeffer“ erhältlich und enthält Sonnenblumenkernmehl – ein Überbleibsel aus der Sonnenblumenöl-Herstellung mit über 45% Protein und 15% Ballaststoffen.

Das Ziel der Entwickler ist denkbar einfach: die Bekämpfung der Verschwendung wertvoller und gesunder Ressourcen. Und jeder kann einen Beitrag dazu leisten, dieses Ziel zu erreichen, indem er sich den „Better Cracker“ und damit einhergehend ein unvergessliches Geschmackserlebnis selbst beschafft. Doch begonnen hat alles mit dem sogenannten „Retter Kräcker“, eine Kombination aus drei weiterverarbeiteten Überbleibseln: Apfelfaser, Kürbiskern- und Sonnenblumenöl sowie Maisgrieß.

Doch nicht nur die Umwelt wird es uns danken, die Produkte von „Zero Bullshit“ zu verkosten, sondern auch unser eigener Körper. Zu hohe Mengen an Salz, Fett, Zucker und eine zu geringe Zufuhr an Ballaststoffen sind der Grund, weswegen ernährungsbedingte Krankheiten aktuell immer mehr zunehmen. Mit dem „Better Cracker“ erhält unser Körper eine gute Kombination aus pflanzlichen Proteinen und wertvollen Ballaststoffen, nicht zuletzt deswegen ist er auch mit dem bestmöglichen Nutri-Score A ausgezeichnet und obendrein glutenfrei, vegan sowie ganz ohne künstliche Zusatzstoffe.

Produziert werden die Produkte in einem mittelständischen Familienunternehmen in Bayern, das großen Wert auf Nachhaltigkeit legt. Von dort aus gelangen die Produkte in den Einzelhandel, wie z.B. zu Edeka in Dettenhausen, zu Penny in Berlin-Spandau, in die Stadtmühle nach Waldenbuch, in die Markthalle nach Herrenberg oder in die Honigstube nach Plieningen. Falls die Anreise zu einem dieser Standorte nicht möglich ist, so können die Produkte auch online unter Glutyfreeshop.de, Gusteco.de, Snackstainable.de u.v.m. erworben werden.

Und falls dies noch nicht genügen sollte, können über die firmeneigene Webseite https://zbs-food.com Wünsche angegeben werden, in welchen Supermärkten oder Onlineshops die Produkte auf keinen Fall fehlen dürfen (https://youtu.be/OpzlsoUU2x8):


Samstag, 11. Dezember 2021

Essig – eine unterschätzte universelle Alternative

Essig verbinden wir in erster Linie mit Salatdressing. Doch Essig kann so viel mehr. Gewusst, dass Essig ein super Reinigungsmittel ist? Egal, ob als Kalkentferner, Oberflächenreiniger oder Weichspüler. Im Gegensatz zu den meisten Putzmitteln wird Essig ökologisch hergestellt und ist biologisch abbaubar. Daher ist es geeignet für nachhaltigen Gebrauch.

Wer kennt es nicht? Die Kaffeemaschine blinkt unaufhörlich. Der Wasserkocher scheint ein Nachbau eines Kalkgebirges zu werden. Es ist an der Zeit die Geräte zu entkalken. Eine umweltfreundliche Möglichkeit ist das Entkalken mit normalem Tafelessig. Hierzu nimmt man ein Wasser-Essig-Verhältnis von 1:1, d.h. auf ein Teil Wasser kommt ein Teil Essig. Entkalkt wird nach der jeweiligen Bedienungsanleitung. Wer kein Tafelessig zur Hand hat, kann auch Essigessenz verwenden. Dabei muss das Verhältnis zwischen Essenz und Wasser auf 1:4 verändert werden.

Essig kann auch als Oberflächenputzmittel verwendet werden. Den besten Erfolg erzielt man jedoch, wenn man zusätzlich zum Essig noch andere ökologische Komponenten zur Fettlösung beimischt, beispielsweise ein Gemisch aus Orangenschalen, Wasser und Essigessenz. Ein passendes Rezept verlinke ich unten. Bei Materialien aus Aluminium oder Kupfer sowie bei kalkhaltigen Oberflächen, wie Marmorstein sollte man entweder den Essig stark verdünnen oder ganz auf Essig als Reinigungsmittel verzichten.

Auch wenn man nachhaltig und umweltfreundlich waschen möchte, muss nicht auf angenehm weiche Wäsche verzichtet werden. Selbst hier heißt das Wundermittel: Essig! Entweder man benutzt weißen Essig, also Tafelessig, oder Essigessenz in einem Mischverhältnis zu Wasser 1:3. Dies sorgt für wunderbar weiche Wäsche. Der Essiggeruch verfliegt in kürzester Zeit und kann deshalb vernachlässigt werden. Als positiver Nebeneffekt wirkt der Einsatz von Essig als Weichspüler zeitgleich auch bei der Verkalkung von anfälligen Waschmaschinenteilen entgegen.

Wer nicht nur bei Reinigungsmitteln auf das ökologische Produkt Essig zurückgreifen möchte, kann auch bei der Haarpflege durch Verwendung einer Apfelessig-Spülung ein weiches und glänzendes Ergebnis erzielen. Hierzu mischt man einen Liter Wasser mit zwei Teelöffeln Apfelessig. Die Spülung wird in das Haar einmassiert und nicht ausgewaschen. Durch die geringe Konzentration verflüchtigt sich der Essiggeruch schnell.

Rezept für ein Oberflächenputzmittel:

Quellen:

Freitag, 10. Dezember 2021

Coating – eine Alternative zur Kunststoffverpackung

Beim Kauf von Obst und Gemüse in Supermärkten fällt meist sehr viel Plastikmüll an. Die Käufer*innen packen jedes Produkt einzeln in Tüten, die daheim sofort weggeworfen werden, oder die Lebensmittel liegen bereits aufwändig in Plastik verpackt im Regal.

Um diesen enormen Verbrauch an Kunststoff und den dadurch anfallenden Abfall zu reduzieren, gibt es bereits einige Alternativen, die sich schrittweise durchsetzen. Eine dieser Alternativen ist das sogenannte Coating. Beim Coating wird Obst und Gemüse eine essbare Schicht aus pflanzlichen Stoffen aufgetragen. Mit dieser Schicht soll verhindert werden, dass die Lebensmittel Wasser verlieren und Sauerstoff aufnehmen. Dadurch bleiben sie länger frisch.

Angewandt wird das Coating bislang nur bei Lebensmitteln, deren Schale nicht mitgegessen wird, wie z.B. bei Orangen oder Avocados. In Zukunft könnten jedoch weitere Produkte hinzukommen. Coating ersetzt Kunststoffverpackungen, wodurch große Mengen an Müll gespart werden. Des Weiteren sind die beschichteten Lebensmittel länger haltbar. Dies führt dazu, dass die Verbraucher*innen nach dem Kauf länger Zeit haben, das gekaufte Obst und Gemüse aufzubewahren, und die Produkte über einen längeren Zeitraum im Supermarkt angeboten werden können. Das große Problem der Lebensmittelverschwendung wird dadurch natürlich nicht gelöst, es ist jedoch ein Schritt in die richtige Richtung.

Die längere Haltbarkeit der Produkte hat außerdem den Vorteil, dass sie nicht mehr möglichst schnell transportiert werden müssen. Dadurch können Transportmittel verwendet werden, mit denen der Transport zwar länger dauert, die jedoch weniger Treibhausgas ausstoßen. Vom Flugzeug könnte zum Beispiel in einigen Fällen auf das Schiff umgestiegen werden. Noch sind die beschichteten Produkte jedoch deutlich teurer als unbeschichtete.

Verbraucherschutzorganisationen fordern außerdem eine eindeutige Kennzeichnung der Lebensmittel, die mit Coating behandelt wurden, vor allem für Allergiker*innen, die wissen müssen, welche Stoffe bei der Beschichtung verwendet wurden.

Coating ist zusammenfassend eine nachhaltige Alternative zur Kunststoffverpackung, bei der kein Müll entsteht und mit der die Produkte länger haltbar gemacht werden. Die Lebensmittel sind jedoch teuer und die Technik wird noch nicht besonders häufig angewandt.

Quellen:

Podcast zum Thema Slow Fashion: "Post-Growth Plan"

„Wardrobe Crisis“ mit Clare Press ist der weltweit führende Podcast über nachhaltige Mode. Er wurde 2017 ins Leben gerufen und hat sich zu einem Bildungs- und Inspirationszentrum entwickelt, das von einigen der besten Modeschulen weltweit als Ressource genutzt wird. Mit mehr als 1 Million Downloads ist das Publikum global und umfasst wichtige Branchenführer, Mode-Entscheidungsträger, Studenten und Influencer, aber am wichtigsten: Menschen, denen die Schaffung einer gerechteren, ökologisch und sozial bewussten Welt am Herzen liegt. Im Podcast werden große Themen wie die Zukunft der Mode, die faire Behandlung von Bekleidungsarbeitern, Klimawandel und Plastikverschmutzung angesprochen.

In der 89. Folge des Podcasts (Dauer: 42:04) steht das Thema „Post-Growth Plan“ im Vordergrund. Zu Gast ist die Professorin vom Centre for Sustainable Fashion in London, Kate Fletcher. Kate Fletcher ist eines der Gründungsmitglieder der Union of Concerned Researchers in Fashion und Autorin des Buches „Craft of Use“. In ihrem Buch thematisiert sie, was wäre, wenn wir der Pflege und dem Tragen von Kleidungsstücken mehr Aufmerksamkeit schenken würden als ihrem eigentlichen Erwerb.

Kate Fletcher gilt als Begründerin der „Slow Fashion“. Zu verstehen, dass Ressourcen begrenzt sind und dass man als Verbraucher Verantwortungsbewusstsein entwickeln muss, sind die beiden Hauptanliegen ihrerseits. „Slow Fashion" liefere, so Fletcher, einen individuell anwendbaren Ansatz mit vielen Facetten, und sie sieht Nachhaltigkeit als ein offenes Konzept. Sie etablierte die Begriffe „reuse“, „reduce“, „recycle“ als Grundgedanken des nachhaltigen Konsums.

Das Thema Nachhaltigkeit in Mode und Textil ist heute wichtiger denn je. Nicht zuletzt durch die rasante Entwicklung der Fast Fashion und des billigen Massenkonsums bringt die Produktion von Mode und Textilien gravierende Probleme mit sich. Um den Massenkonsum zu befriedigen, wird immer mehr produziert. Die Idee „Slow Fashion“ will somit das Tempo der Produktion verlangsamen, ein nachhaltiges Konsumverhalten fördern und die katastrophalen Arbeitsbedingungen vieler Textilarbeiter*innen verbessern.

Zu Beginn des Podcasts wird erwähnt, dass wenn wir als Gesellschaft weitermachen wie bisher, die Modeindustrie bis 2030 ungefähr 102 Millionen Tonnen Kleidung und Schuhe herstellen wird. Dabei ist Wachstum etwas, das wir in der Modeindustrie, oder in jeder weiteren Branche, nicht gerne infrage stellen. In unserem kapitalistischen System wird der wirtschaftliche Erfolg am Wachstum gemessen. Dabei wird die Frage gestellt, wie wir unendliches Wachstum auf einem endlichen Planeten bewerkstelligen wollen.

Kate Fletcher sagt dazu, dass „wenn wir innerhalb der Grenzen dessen leben könnten, was wir bereits haben, könnten wir einen Blick darauf werfen, wie Mode jenseits der Konsumbesessenheit aussehen könnte“. Im weiteren Verlauf wird die „Union of concerned fashion“, welche 2018 von Kate Fletcher, Lynda Grose, Timo Rissanen und Mathilda Tham gegründet wurde, thematisiert. Inspiriert wurden sie von der Union of Concerned Scientists, die 1969 in den USA gegründet wurde. Ihr Manifesto beginnt: "Planetare Systeme sind bedroht. Mode- und Bekleidungsprodukte und -aktivitäten tragen zur Zerstörung dieser Systeme bei. Sie tragen auch zur zunehmenden Entkopplung zwischen Mensch und Erde bei.“

Die Union of Concerned Researchers in Fashion erkennt an, dass die Reaktion des Modesektors auf die sich verschärfende ökologische Krise übermäßig vereinfacht, fragmentiert und durch die Wachstumslogik kapitalistischer Geschäftsmodelle, wie sie derzeit realisiert und praktiziert werden, behindert wurde - und weiterhin wird. Darüber hinaus wird festgestellt, dass unkritische Forschungsergebnisse, doppelte Forschung, Reduzierung und Missbrauch von wissenschaftlichem und technischem Wissen diesen übermäßig vereinfachten Zustand in der Modeindustrie verstärken und beschleunigen.

Im weiteren Verlauf des Gesprächs wird die Ansicht, dass besorgte Mode- und Bekleidungsforscher nicht länger unbeteiligt oder selbstgefällig bleiben können, stark hervorgehoben. Dies hat zur Folge, dass sich Forscher auf eine neue Art und Weise verhalten müssen. Kate Fletcher ruft somit die Modeforscher auf, sich zu einer konzertierten Aktion zusammenzuschließen und eine Führungsrolle bei der Nutzung wissenschaftlicher Erkenntnisse zu übernehmen, die für die vielfältigen Krisen, mit denen wir konfrontiert sind, relevanter und angemessener sind.

Sie betont außerdem, „viele Leute sehen die derzeitigen Möglichkeiten, sich mit der Modebranche zu beschäftigen, als wertneutral an, aber nichts davon ist es, denn es stützt ausdrücklich den Status quo.“ Es ist leichter, sich ein Ende der Welt vorzustellen als ein Ende des Kapitalismus", so ein Zitat von Mark Fisher, dem britischen Autor von Capitalist Realism: Is There No Alternative?

Darüber hinaus stellt Fletcher sich mehrere Modesysteme vor, die von den Besonderheiten des Ortes und den Menschen, die davon betroffen sind, geprägt sind. "Lokalismus", sagt sie, "ist ein außerordentlich wirkungsvoller Weg, um die Vorteile von Entscheidungen in der Heimat zu nutzen.“ Die Union of Concerned Researchers in Fashion setzt sich für einen ganzheitlichen System- und Paradigmenwechsel ein, der über die derzeitigen Normen und das "Business-as-usual" hinausgeht.

Die Modeindustrie ist sehr weit von echter Nachhaltigkeit entfernt, und die derzeit verwendeten Fortschrittsmaßstäbe beruhen auf der Verringerung der Auswirkungen, um „weniger Schaden anzurichten“. Lokalismus ist dabei die Vision einer Kombination aus regionaler, kleinerer Produktion und lokal hergestellten Fasern und über das Material und die Herstellung hinaus eine ganze Welt des Gebrauchs, des Reparierens, Änderns, Anpassens, Teilens und Lebens mit Kleidung zu schaffen. "Alle versuchen immer, Mode auf etwas zu reduzieren, das wir herstellen und konsumieren - ich widersetze mich dem", sagt Kate Fletcher.

Quelle: Podcast zum Thema von Wardrobe Crisis: "Post-Growth Plan": https://thewardrobecrisis.com/podcast/2019/7/7/podcast-89-kate-fletcher-craft-of-use

Donnerstag, 9. Dezember 2021

The Good Food

The Good Food ist ein Unternehmen, das sich darum kümmert, Lebensmitteln eine zweite Chance zu geben. Nachdem immer mehr Lebensmittel den Weg in den Mülleimer finden, obwohl sie entweder noch gut sind oder noch gar nicht berührt worden sind. So finden sich immer wieder große Mengen an kompletten Gemüse- und Obstsorten sowie eingepackte Lebensmittel im Müllcontainer. Um dieser Verschwendung entgegenzuwirken, hat es sich "The Good Food" zur Aufgabe gemacht, aussortierte Lebensmittel zu retten und noch zu verkaufen. Dabei hat der Einkauf keinen festgelegten Preis, sondern der Kunde entscheidet, was es ihm/ihr wert ist: https://www.the-good-food.de/

Quelle für die Idee: YouTube Video (ab min 35:30)


Dienstag, 7. Dezember 2021

Die wilde Hecke – Klimaretter, Biotop, Schlemmerparadies

Für viele ist die wilde Hecke nur überflüssiges Gestrüpp. Was man häufig vergisst:  Die Hecke hat einen positiven Einfluss auf unser Klima, dient als Lebensraum und kann auch noch köstlich sein.

Vor Jahren war die Hecke noch ein beliebter Sichtschutz, um vor neugierigen Blicken der Nachbarn zu schützen. Mittlerweile wird das vermeintlich wertlose Gestrüpp häufig durch Steinkorb-Gabionen ersetzt. Diese Steinkorb-Gabionen ersparen einem das mühevolle Heckenschneiden. Doch wird eine Hecke regelmäßig geschnitten, um sie vital zu halten, sterben immer Teile der Wurzeln ab. Eben diese abgestorbenen Wurzeln wandeln sich mit der Zeit zu kohlenstoffreichem Humus um. Dieser "Hecken-Humus" dient als Langzeitspeicher für Kohlenstoff und ist für den Klimaschutz ein enormer Gewinn.

Diese zentralen und wichtigen Erkenntnisse lieferte das Projekt „CarboHedge“ des Braunschweiger Thünen-Instituts unter Axel Don, Institutsleiter für Klimaschutz. Bis zum Projektstart von „CarboHedge“ im Juni 2019 konnte niemand genau sagen, wie sich Hecken auf die Klimabilanz auswirken. Nach drei Jahren nun die erstaunliche Bilanz. Wenn man 520 Meter einer Hecke neu pflanzt, dann kann man den CO2-Fußabdruck eines durchschnittlichen Deutschen für 10 Jahre kompensieren. Hochrechnungen zeigen, dass so jährlich mehrere Millionen Tonnen an CO2 eigespart werden könnten. „CarboHedge“ zeigt auch auf, dass Kohlenstoff nicht nur im Humus der Hecken gespeichert wird. Auch die weitere Biomasse einer Hecke wie Stämme, Wurzeln und struppige Blätter bestehen zu 50% aus Kohlenstoff.

Axel Don bezeichnet die Hecke deshalb als hervorragende Klimaschutzoption für die Landwirtschaft, um entstandene Treibhausgasemissionen bei der Bewirtschaftung zu neutralisieren. Hecken benötigen wenig Fläche, speichern sehr viel Kohlenstoff und dienen als Wind-Stopper. Die Hecke als Wind-Stopper kann ,die von Landwirten sehr gefürchtete, Winderosion und Austrocknung verringern oder sogar verhindern.

Bei all den herausragenden Klimabilanzen dienen Hecken auch als Biotope heimischer Tierarten. Hierbei fungieren sie zum einen als Verbindungsbrücke verschiedener Biotope, wie beispielsweise zwischen Bachlauf und Feld. Zum anderen sind sie Winterquartiere für Igel, Verstecke und Brutplätze für Vögel oder dienen als Nahrungsraum für Insekten, Vögel und Säugetiere aller Art.

Wichtig ist aber, dass nur neu gepflanzte Hecken weiteren Kohlenstoff im Boden einlagern und sichern, während alte Hecken bereits eingelagerten Kohlenstoff nur weiter speichern. Das bedeutet für uns: Wieder mehr Hecken pflanzen! Genau das versucht Alexandra Werdes mit Gleichgesinnten und ihrem Verein „Heckenretter e.V“. Es soll dafür gesorgt werden, dass Wildhecken wieder wertgeschätzt werden. Hecken schützen, indem man sie nutzt. Die Heckenretter versuchen auch Firmen für sich zu gewinnen, die durch Hecken einen Teil ihrer CO2-Emissionen kompensieren wollen.

Als Heckenretter ist es ihr Anliegen, Naturschutz und Genuss zu verbinden. Sie pflanzen neue Wildhecken und sorgen für die naturschutzgerechte Pflege. Die heimischen „Superfruits“ der Wildhecken wie Holunder, Hagebutte, Schlehe und Brombeere verarbeitet Alexandra Werdes dann als Eis, Punsch oder Sirup mit ihrer Marke "Tofte". Die Produkte von Tofte schmecken und schützen die Natur: Für je 100 verkaufte Eis pflanzt Tofte 2 Meter Hecke aus heimischen Vogelschutzgehölzen an.

Tofte und die Heckenretter wollen, dass sich moderne Landwirtschaft und Naturschutz nicht ausschließen. Ein regionaler Kreislauf rund um die Anpflanzung und Pflege von Wildhecken soll sich entwickeln. Wie man als einzelner helfen kann? Pflanzt Hecken oder regt zum Heckenpflanzen an! Wenn euch die Fläche dafür fehlt, bietet der „Heckenretter e.V.“ auch Heckenpatenschaften an. Für 12 Euro übernehmen sie das Kaufen und Pflanzen der Hecke für euch.

Die „olle“ Hecke als unscheinbare Retterin von nebenan. Die aktuellsten Forschungsergebnisse zeigen, dass jede gepflanzte Hecke Kohlenstoff speichert und auf diese Weise der Atmosphäre Kohlenstoffdioxid entzieht. Je mehr Kohlenstoff wir auf diese Weise binden, desto weniger Kohlenstoffdioxid schwirrt durch unsere Atmosphäre. Mehr Hecken zu pflanzen, erscheint da wie das Gebot der Stunde.

Quellen:

Dienstag, 30. November 2021

Wie bio ist Bio?

Jede und jeder kennt das Wort mit den drei Buchstaben, eingerahmt von einem grün umrandeten Sechseck, das im Supermarkt auf den verschiedensten Verpackungen prangt. Die Rede ist vom staatlichen Bio-Siegel. Es findet sich hierzulande auf über 95.000 Produkten, von der Bio-Banane über Bio-Eier bis hin zum Bio-Lachs ist alles dabei. Der Umsatz stieg allein im vergangenen Jahr um 22 Prozent.

Längst lassen sich Bio-Produkte nicht mehr nur in abgelegenen Hofläden kaufen, sondern erreichen durch Discounter wie Aldi und Lidl die breite Masse der Konsumenten. Bio – das ist eine beispiellose Erfolgsgeschichte. Menschen verbinden mit dem Siegel artgerechte Tierhaltung, naturbelassene Lebensmittel, regionale Ware und gesunde Ernährung. Für diese Versprechen zahlen die Verbraucher ziemlich viel Geld. Bio-Produkte sind im Schnitt 42 Prozent teurer als ihre konventionell hergestellten Pendants. Oft beträgt die Teuerung sogar mehr als das doppelte. Doch lohnt sich dieser Preisaufschlag wirklich? Und ist dort, wo „Bio“ draufsteht, auch wirklich „Bio“ drin? Berichte und Recherchen im Zeit-Magazin lassen erhebliche Zweifel an den Versprechen der Öko-Branche aufkommen.

Ob in Deutschland ein Lebensmittel "bio" genannt werden darf, regelt die EU-Öko-Verordnung. Bei der Herstellung von Bio-Lebensmitteln dürfen keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutz- und Düngemittel verwendet werden. Nutztiere müssen Tageslicht und Auslaufmöglichkeiten bekommen, sie sollen mehr Platz als Tiere haben, die konventionell gehalten werden. Der Einsatz von Gentechnik ist verboten, und es dürfen weniger Zusatzstoffe benutzt werden.

So weit, so gut. Doch wie sehen die Bedingungen in der Praxis aus? Tierrechtler haben in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern Bilder in Geflügelhöfen gemacht, in denen Tausende von Hennen dicht an dicht gedrängt auf Metallstangen hocken. Viele haben kahl gepickte Bäuche oder rote Hinterteile, manche Hennen bluten, andere liegen sterbend auf Gittern oder sind schon tot. Ein Skandal mit Gesetzesbruch, möchte man meinen. Doch dem ist nicht so. Die EU-Verordnung erlaubt durchaus, dass Tausende Hennen so eng beieinander leben. Das staatliche Bio-Siegel ist also, rein juristisch gesehen, vollkommen zu Recht auf den Verpackungen der beiden untersuchten Geflügelhöfe aufgedruckt.

Neben den Tierrechtlern kontrollieren Prüfer im Auftrag der Landesregierungen mindestens einmal im Jahr, ob sich ein Bio-Hof an die Regeln der EU-Verordnung hält. Das Problem bei diesen Kontrollen ist, dass die Kontrollstellen privatwirtschaftliche Unternehmen sind und die Prüfung von den Bio-Betrieben selbst bezahlt wird. Ähnlich wie hierzulande beim TÜV sind Interessenskonflikte also vorprogrammiert. Die Kontrolleure hingegen kritisieren die Behörden, die bei gemeldeten Verstößen gegen das Öko-Recht selten und wenn, dann nur in viel zu geringem Maße sanktionieren würden. Eine Abschreckwirkung sei nicht vorhanden.

Einige Bio-Händler und weitere Insider berichten anonym gegenüber dem Zeit-Magazin von Tricks und Betrugsmaschen im Geschäft. So werden Bio-Bauern beschrieben, die Stromkabel vor den Ausläufen ihrer Hennen verlegen oder ihren Stall so lange aufheizen, bis der Temperaturunterschied zu draußen so groß ist, dass die Tiere lieber drinnen bleiben. Besonders zum Betrug verleitet werden Unternehmer, die einen ökologischen und gleichzeitig einen konventionellen Betrieb besitzen. So würden bei Engpässen gerne mal zehn Tonnen konventionelle Tomaten zu zehn Tonnen Bio-Tomaten umdeklariert.

Montag, 29. November 2021

Mülltrennung wirkt!

Mülltrennung und Recycling sind Dinge, die wir eigentlich mittlerweile größtenteils in unseren Alltag integriert haben. Verpackungen werden je nach Materialart in den Papiermüll, den Gelben Sack, Biomüll, Restmüll oder in Altglascontainern entsorgt. Der internationale Tag der Umwelt am 5. Juni soll uns ebenfalls an die Bedrohung der biologischen Vielfalt und Stabilität der Umwelt erinnern und fordert ökologische Verantwortung für den Planeten. Eine richtige Mülltrennung kann dazu viel beitragen! Sowohl Ressourcenverbrauch als auch CO2-Ausstoß können dadurch verringert werden. Obwohl wir in Deutschland ein sehr übersichtliches Mülltrennsystem haben, wird in vielen Haushalten trotzdem falsch bzw. unsauber getrennt. Besonders verheerend ist die fälschliche Entsorgung des Abfalls im Restmüll, da dieser nicht recycelt werden kann! Konkrete Folgen von falscher Mülltrennung sind:

  • Verlust von wertvollen Ressourcen: Die Abfälle der Restmülltonne sind die einzigen Abfälle, die nicht recycelt werden können, sondern verbrannt werden müssen. Daher sollte diese Art Abfall besonders gewissenhaft getrennt werden. Noch verheerender ist hierbei die unsachgemäße Entsorgung von Sondermüll wie Elektroschrott.
  • Umweltbelastung: Durch den Erhalt von mehr Recyclingstoffen müssen weniger Primärstoffe genutzt werden, was der Umwelt zugutekommt.
  • CO2-Belastung: Im Jahr 2020 lag der Emissionsausstoß bei rund 9 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenzen. Dieser Anteil kann nur durch die richtige Mülltrennung eingespart werden.
  • Hohe Kosten: Durch den Aufwand zur maschinellen und manuellen Sortierung des Abfalls entstehen hohe Kosten. Diese tragen die Produkthersteller, die Verpackungen für ihre Produkte benötigen und für die Entsorgung der Verpackungen Beteiligungsentgelte an das Duale System bezahlen. Diese Kosten werden letztlich an die Verbraucher weitergegeben, die die Produkte erwerben.
  • Elektroschrott: Elektroschrott ist eine der am schnellsten anwachsenden Abfallfraktionen weltweit. Einige Wertstoffe werden unter giftigen Dämpfen händisch wiedergewonnen, Restteile werden zu Lasten der Umwelt verbrannt, deponiert oder in Flüssen gelagert. Obwohl Elektroschrott hier in Deutschland verwertet werden kann und muss, gelangen immer wieder kaputte Geräte aus Deutschland in andere Länder. Um dies zu verhindern, müssen Elektronikgeräte fachgerecht bei Wertstoffhöfen, Herstellern, großen Elektrofachhändlern oder großen Onlinehändlern entsorgt werden. Ist dies nicht der Fall, gehen wichtige Ressourcen verloren und Schadstoffe wie Cadmium, Blei oder Quecksilber und Treibhausgase im Elektroschrott belasten die Umwelt und das Klima.

Die Kampagne „Mülltrennung wirkt!“ versucht, über die Wichtigkeit der Mülltrennung sowie die richtige Entsorgung aufzuklären. Allein durch das Recyceln von Verpackungen aus dem Gelben Sack oder der Papiertonne können laut Berechnungen des Öko-Instituts Freiburg 3,1 Millionen CO2-Äquivalente eingespart werden. So können Verbraucher*innen durch richtiges Entsorgen den Recyclingprozess unterstützen, welcher nicht nur Treibhausgase sondern auch Energie und Wasser einspart. Beispielsweise benötigt die Produktion von Recyclingpapier nur ein Drittel der Energie und nur ein Fünftel des Wassers im Vergleich zur Herstellung von Frischfaserpapier. Wie genau ein Recyclingprozess abläuft, zeigt folgendes Video (https://www.youtube.com/watch?v=VAHs95b7Rmw):


Hier seht ihr noch ein paar weitere Tipps, die ihr bei der Mülltrennung beachten könnt. Es sind meistens nur kleine Handgriffe, die einen großen Effekt haben:

  • Verpackungen in ihre Bestandteile zerlegen (Bsp. Aluminiumdeckel vom Becher trennen): Ermöglicht den Sortieranlagen die passende Materialerkennung
  • Verpackungen nicht ineinander stapeln
  • Verpackungen nicht zwingend auswaschen, sondern lediglich restentleeren
  • Glasbehälter und Flaschen nach Farben sortiert in den entsprechenden Glascontainer
  • Papp-Verpackungen zusammenfalten: spart Platz in der Tonne
  • Restmüll nie in der Gelben Tonne oder Papiermüll entsorgen: Sortierung und Recycling wird erheblich erschwert oder kann nicht mehr möglich sein
  • Elektrogeräte bei den entsprechenden Sammelstellen abgeben

Quellen:

Freitag, 26. November 2021

Trigema - Kleidung von nebenan

"Kleider machen Leute" - so lautet ein oft zitiertes Sprichwort. Leider wird dabei oftmals ein zentraler Aspekt vergessen: "Leute machen Kleider". "Leute", das heißt in diesem Zusammenhang oftmals Menschen in Südostasien, die zu Hungerlöhnen und unter desaströsen Arbeitsbedingungen unsere Kleidung fertigen. Diese Kleidung, die meistens aus Baumwolle besteht, welche unter ähnlich schlechten Bedingungen erzeugt wurde, wandert anschließend in einen Container. Dieser wiederum wird auf ein Containerschiff geladen, welches dann bei einem Verbrauch von 14.000 Litern Schweröl pro Stunde den nächsten Hafen ansteuert. Ist die Kleidung dann bei uns angekommen, zieht sie eine Schneise der Verwüstung nach sich. Dazu zählt ein enormer Wasserverbrauch, Ausbeutung von Mensch und Natur sowie eine katastrophale CO2-Bilanz. Und all das nur, um nicht mal eine Saison lang getragen zu werden. "Fast Fashion" lautet das Stichwort, das diesen enormen Verschleiß an Kleidung bezeichnet. 

Dass es auch anders gehen kann, zeigt ein Unternehmen aus der Umgebung. Trigema wurde 1919 im schwäbischen Burladingen gegründet. Zum Konzept gehören seit jeher faire Bezahlung und Herstellung in Deutschland. Hinzugekommen sind inzwischen das "Cradle to cradle"-Prinzip, das Wiederverwertung ermöglichen und die Entstehung umweltschädlicher Stoffe bei der Produktion ausschließen soll. Des weiteren steht die Verwendung von Bio-Baumwolle im Fokus. Hier wird beim Anbau nicht nur auf Ertragmaximierung, sondern auch auf Umweltschutz wertgelegt. Außerdem wurde die Firma mit dem "Grünen Knopf"-Siegel ausgezeichnet. Dieses Siegel beinhaltet sowohl Umweltschutz als auch einen fairen Umgang mit Mitarbeitern und Zulieferern. Dabei muss diese Qualität nicht teuer sein. Ein T-Shirt, das nach den oben beschriebenen Standards produziert wurde, ist bereits für 25 € erhältlich.

Der Kauf eines T-Shirts allein wird die Welt nicht retten. Die Besonderheit bei Kleidung liegt darin, dass sie mehrere Faktoren, die wir als Probleme unserer Zeit klassifzieren, beeinflusst. Kleidung ist vermutlich einer der ältesten und wichtigsten Alltagsgegenstände. Auch wenn das Smartphone mittlerweile in den Fokus gerückt ist, kommt es eher selten vor, dass jemand inmitten der Eile ohne Kleidung am Arbeitsplatz erscheint. Somit ist es nur logisch, dass wir bei solchen essenziellen Gütern auf Herkunft und Herstellung achten. Wer also CO2 einsparen, Ausbeutung eindämmen und Arbeitsplätze in Deutschland sichern möchte, wird möglicherweise bei Trigema fündig: https://www.trigema.de/

Mittwoch, 24. November 2021

Donut-Ökonomie und Tübingen: Vortrag von Kate Raworth

Am 30. November 2021 verleiht die Universität Tübingen die jährlichen Nachhaltigkeitspreise für Abschlussarbeiten, die sich in herausragender Weise mit Themen der nachhaltigen Entwicklung auseinandersetzen. In der anschließenden Sustainability Lecture (18 Uhr) spricht in diesem Jahr Kate Raworth über ihr Konzept der Donut-Ökonomie. Die britische Wirtschaftswissenschaftlerin, die schon für die Vereinten Nationen und Oxfam tätig war, wird digital zugeschaltet. Wirtschaftliches Handeln muss planetare Grenzen respektieren und soziale Grundrechte sichern, so die Grundidee. In dem Vortrag “Thriving cities in the 21st century: can Tuebingen live within the Doughnut?” wird Raworth diskutieren, welche Orientierungsmöglichkeiten die Donut-Ökonomie für die Stadt Tübingen bietet. Die öffentliche Veranstaltung findet in einem hybriden Format statt: live im Festsaal der Alten Aula und digital via Zoom (ohne Voranmeldung; Link: https://zoom.us/j/98734840119). Weitere Informationen unter www.uni-tuebingen.de/nachhaltig.

Montag, 22. November 2021

HelloFresh: nachhaltige und CO2-neutrale Kochboxen

In Zeiten von Pandemie und Home Office haben Lieferservices einen nie dagewesenen Boom erlebt. Das Negative an den Lieferservices ist jedoch meistens das Produkt. Bestseller sind weiterhin Pizza, Burger und Döner, also Fastfood. Diese werden billig erworben, worunter die Nachhaltigkeit und der ökologische Fußabdruck leidet.

HelloFresh bietet eine Alternative. Das in Berlin ansässige Unternehmen versendet Kochboxen, in denen die rohen Zutaten und das passende Rezept dazu enthalten sind. Diese Zutaten sind sich je nach Personenangaben abgewogen, wodurch weniger Lebensmittel verschwendet werden. Außerdem wirbt HelloFresh damit, dass sie ihre Lebensmittel direkt vom Erzeuger erhalten und somit CO2 einsparen. Selbst die Verpackung besteht aus recyclbaren Materialien. Ebenfalls werden auf der Internetseite Tipps gegeben, wie man mit übriggebliebenen Lebensmittel neue Mahlzeiten zubereiten kann und diese somit nicht entsorgen muss. 

Ich selbst habe HelloFresh eine Zeit lang genutzt und war erstaunt, wie wenig Abfall bei der Zubereitung entsteht, und die abgewogenen Zutaten sorgen dafür, dass auch kein Überschuss entsteht. Die Rezepte sind sehr köstlich und gesund und variieren jede Woche. Auf der Internetseite oder in der App kann man jede Woche seine Gerichte für die kommende Woche auswählen. Durch das breit angelegte Sortiment an Rezepten ist für jeden etwas dabei, sei es vegan, vegetarisch, gluten- oder weizenfrei. 

Außerdem unterstützt HelloFresh viele Initiativen auf der ganzen Welt, die sich für Nachhaltigkeit einsetzen. Des Weiteren bezeichnet sich das Unternehmen als das erste globale klimaneutrale Kochbox-Unternehmen:

Sonntag, 21. November 2021

Podcast zum Thema Glück

Ein Podcast von SWR2 Wissen trägt Erkenntnisse der Glücksforschung zusammen, u.a. die Glücksformel von Jan Delhey (Glück = Haben + Lieben + Sein): "Was ist Glück und wie können wir es finden?":

"Was macht Menschen glücklich? Die Forschung sagt: materielle Sicherheit, gute soziale Beziehungen und Sinn im Leben. Umweltschutz und Naturerleben kommen als vierter Baustein des Glücks wohl noch hinzu."

Freitag, 19. November 2021

Online-Vortrag zum guten Leben innerhalb der planetaren Grenzen

Eine Veranstaltung wie für unseren Seminarkontext gemacht: Wie ist das "Gute Leben" in planetaren Grenzen möglich? Und was ist dafür zu tun?. Am Mittwoch, den 24.11.21 ab 20 Uhr präsentierte Prof. Julia Steinberger aktuelle Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt „Living Well Within Limits“. Prof. Steinberger referierte auf Englisch, allerdings wurde simultan auf Deutsch übersetzt. Wer also Schwierigkeiten mit akademischem Englisch hat, kann darauf ausweichen.

Das Projekt untersucht Fragen der sinnvollen Nutzung knapper Ressourcen. Ausgangslage ist die Tatsache, dass die Ressourcen auf unserem Planeten endlich sind, wir folglich den Verbrauch verringern müssen und gleichzeitig aber den Anspruch haben, weiterhin ein gutes Leben zu führen. Dabei wird ein interdisziplinärer Ansatz angestrebt, um umfassende Antworten auf diese komplexen Fragen zu suchen.

Ziel der Forschung ist kurz gesagt herauszufinden, was der Energiebedarf für ein gutes Leben ist, um dann weiterzugehen und zu fragen, wie Ressourcennutzung durch soziale und technische Versorgungssysteme beeinflusst ist und letzten Endes eine Vision davon zu entwickeln, wie die knappen Ressourcen zur Steigerung des weltweiten Wohlbefindens bestmöglich eingesetzt werden können. So verstehe ich zumindest die Herangehensweise. Ich glaube, der Vortrag könnte spannende Denkanstöße aus volkswirtschaftlicher Perspektive bieten. Wer weiter reinlesen möchte: https://lili.leeds.ac.uk/

Konkret zum Vortrag:
Nach einer kurzen Kontextualiserierung in der Thematik des Klimwandels und einer Darlegung, warum gehandelt werden muss, stellt sie den analytischen Rahmen des Forschungsprojekts vor.
Hier fande ich ihre Verdeutlichung des Donuts auch nochmal sehr spannend, vor allem die Auswertungen aus denen man zurzeit schließen könnte: Ein Gutes Leben innerhlab der Limits ist zurzeit nicht möglich. Nicht unter der gegebenen internationalen Realität. (Wenn ein Land ein Gutes Soziales Fundament hat, sprengt es den ökologischen Rahmen, wenn es den Rahmen einhält, sprengt es ihn nicht --> kein Land ist, dort, wo wir sein sollten.) 

Daraufhin folgt dann, die Abarbeitung der Forschungsfrage: wie ist ein Gutes Leben innerhalb der Limits möglich? Sie nennt dabei drei Punkte:
1. Gleiche Verteilung
    Dabei spielt sie auf den Fakt an, dass die Topverdienenden 1% der Weltbevölkerung ausmachen, aber mehr als doppelt so viel Emmissionen erzeugen wir die 50% der am           geringsten Verdieneden. Den Löwenanteil haben dabei Transportemissionen. Bei einer gerechten Verteilung der Einkommen, würde der Energieverbauch zwar nicht zwangsläufig sinken, aber wofür die Energie genutzt wird, würde sich ändern: es würde mehr in Heizung & Co fließen. Hier kann man aber deutlich leichter mit nachhaltiger Technik ansetzten als bei Transport.

2. Sozio-ökonomische Faktoren
    Hierbei unetsuchte die Forschungsgruppe welchen Versorgungssysteme Einfluss auf den Sozialen Outcome haben: wenig verwunderlich: Eine öffentlich geregelte Gesundheitsversorgung hat einen stark positiven Einfluss auf das allgemeine Wohlbefinden, währen Ökonomischer Wachstum einen stark Negativen hat usw.

3. Angemessenheit & Effizienz
    Kann also eine andere Zukunft modiliert werden? Theoretisch ist es möglich, dass alle Menschen weltweit 2050 ein Gutes Leben führen, bei 40 % der jetztigen Energieverbrauchs.

Und was steht  uns im Weg? Sie zeigt am Beispiel der Autoindustrie, dass es eben mehrere Stellschrauben sind, die es so erschweren Veränderungen herbeizuführen - das haben wir im Seminarkontext ja auch schon diskutiert. 

Ihr Fazit: Es braucht radikale Veränderungen, die nur durch Druck aus der Gesellschaft entstehen könnten, da Regierungen sonst nicht reagieren. Für sich als Wissenschaftlerin sieht sie die Aufgabe für Bewegungen wie fridays for future & Co eine gute argumentative Basis bereit zu halten. 


Zum Vortrag

Zum Votrag mit Übersetzung


Mittwoch, 17. November 2021

Public Climate School 2021

Kommende Woche ist es wieder so weit: Die nächste Public Climate School findet vom 22.-26. November 2021 statt. Bei der Public Climate School handelt es sich um ein digitales Bildungsprogramm, das von Studierenden der Fridays For Future-Bewegung koordiniert wird. Das Ziel ist Aufklärung über die Klimakrise und Klimabildung für alle. Mehr Informationen und Links zu den Livestreams findet man hier...

„Wasser, Pulver, schütteln, fertig - so einfach ist jetzt Nachhaltigkeit“

Bei meiner Recherche nach neuen nachhaltigen Produkten bin ich zufällig auf die beiden Gründer von Seifenbrause gestoßen. Der Klimawandel und der ansteigende Meeresspiegel beschäftigen Moritz und Sebastian schon seit vielen Jahren, weshalb sie sich das Ziel gesetzt haben, etwas für die Umwelt zu tun.

Ausgestattet mit ihrem Wissen aus den Studiengängen Maschinenbau und Chemie entwickelten sie eine Schaumseife bzw. eine Flüssgseife in Brauseform. Mit ihrem Produkt wollen sie den Menschen zeigen, dass der Komfort auch ohne Plastik erhalten bleibt und gleichzeitig Unmengen von Treibhausgasen eingespart werden können. Ziel der beiden ist es, mindestens 1.000.000 kg Treibhausgase pro Jahr durch die Verwendung von Seifenbrause einzusparen.

Anfang 2020 traten die Gründer der Greentech Alliance bei, einem der stärksten Netzwerke von Greentech Unternehmen mit innovativen Produkten und Dienstleistungen. Nur ein Jahr später verkündeten sie zudem, ein Teil der Leaders For Climate Action zu sein. Unternehmen, die dieser Organisation beitreten, verpflichten sich, stets CO2-neutral zu handeln.

Aber wie genau funktioniert das eigentlich? Zu Beginn ist es sinnvoll, ein Starter-Set zu kaufen, das den Glasseifenspender sowie die „Sause“ in verschiedenen Geruchsrichtungen beinhaltet. Mit 20 Sausetabletten lassen sich so 2000 ml Schaumseife herstellen, womit man sich ca. 1000 Mal die Hände waschen kann. Im Folgenden eine kurze Gebrauchsanweisung:

  • 200 ml Wasser in den Glasseifenspender füllen
  • 1 Brausetablette hinzufügen
  • Schütteln und fertig

Die „Sause“ kann man selbstverständlich auf der firmeneigenen Website für 8,95 € (Schaumseife) bzw. 15,95 € (Flüssigseife) nachkaufen. Meiner Meinung eine sehr gute Idee, um Plastik zu reduzieren und trotzdem jederzeit saubere Hände zu haben.

Dienstag, 16. November 2021

Lebensmittelverschwendung

Lebensmittelabfälle sind Lebensmittel, welche vom Verbraucher aussortiert und nicht verzehrt werden. Dies kann viele verschiedene Gründe haben, oft liegt es aber nicht daran, dass die Lebensmittel ungenießbar sind. Natürlich gibt es auch unvermeidbare Lebensmittelabfälle, wie zum Beispiel Knochen bei Fleischkonsum oder Lebensmittelschalen. Die weggeworfenen Lebensmittel stellen ein großes Problem für unseren Planeten dar. Es werden jährlich ungefähr ein Drittel der weltweit hergestellten Lebensmittel verschwendet, das sind 1,6 Milliarden Tonnen. Die Lebensmittelverschwendung nimmt mit den Jahren immer weiter zu, so dass wir bis zum Jahr 2030 2,1 Millionen Tonnen pro Jahr verschwenden werden.

Die Lebensmittelverschwendung tritt sowohl am Anfang als auch am Ende der Wertschöpfungskette auf. Bezogen auf die Industrienationen, sind die Verbraucher wählerisch und verschwenderisch. Dies liegt an dem Überangebot an Lebensmitteln. Wie können wir dem also entgegenwirken?

Vielleicht haben einige bereits etwas von der App „Too Good To Go“ gehört. Diese App ist kostenlos über den AppStore oder über Google Play zu erhalten. Mit Hilfe dieser App hat man die Möglichkeit, einen Schritt in die richtige Richtung zu machen und der Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken.

Nachdem man den eigenen Standort in der App bestätigt, werden naheliegende Läden angezeigt, welche unverkaufte Lebensmittel zur Verfügung stellen. Diese Lebensmittel können dann zu einem niedrigeren Preis abgeholt werden. So kann man also nicht nur sparen, sondern auch die Lebensmittel retten. Es nehmen bereits (Stand 16.11.2021) 10.213 Cafés, Restaurants, Supermärkte, Bäckereien und Hotels teil und ermöglichen es so, die Lebensmittel zu retten. Natürlich ist das Problem der Lebensmittelverschwendung so nicht komplett gelöst, doch es ist sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung.

  • https://toogoodtogo.de/de/
  • https://apps.apple.com/de/app/too-good-to-go/id1060683933
  • https://play.google.com/store/apps/details?id=com.app.tgtg&hl=de

Geschichte zum guten Leben und Glücklichsein

Auf dem Blog des brasilianischen Schriftstellers Paulo Coelho findet sich eine kleine Geschichte über ein Gespräch zwischen einem Fischer und einem Geschäftsmann, das direkt an die Thematik der vergangenen Sitzungen anknüpft (Arbeit, Geld, Rente, Beschleunigung, Wachstum, Glück, Zufriedenheit, Lebenssinn/-ziel). Eventuell ist diese Geschichte manchen sogar bekannt, eine deutsche Version gibt es von Heinrich Böll ("Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral"): "1 min read: the fisherman and the businessman"...

Donnerstag, 11. November 2021

More of Coffee, Nachhaltigkeit und das gute Leben

Auf einer Reise durch Nepal erlebten Oli und Markus Keppeler einen Resonanzmoment und wurden von der Armut und Not der Menschen – besonders in den ländlichen Regionen des Landes – berührt. Bereits einige Jahre zuvor hatten sie angefangen, Projekte zu unterstützen, welche verstoßenen und verwaisten Kindern eine neue Heimat bieten. Es stellte sich ihnen jedoch die Frage: Wie können sie den Menschen sinnvoll helfen, die erwachsen sind, hart arbeiten und trotzdem in Armut leben müssen?

2006 traf dann die Kaffeeleidenschaft der Brüder aus Metzingen auf die Not der Menschen: Sie lernten Dipak, einen Visionär mit vielen Kontakten, aus Kathmandu kennen und über ihn auch einige Kleinfarmer aus sehr abgelegenen Gegenden. Nepal hat eigentlich eine Teekultur mit langer Tradition – doch diese Farmer hatten begonnen, kleine Mengen an Kaffee anzubauen. So eröffnete sich die Möglichkeit, Rohkaffee mit nach Deutschland zu nehmen.

Angefangen hat alles mit 58 kg Rohkaffee in den Koffern von Oli und Markus, mit stundenlanger Verzollung am Frankfurter Flughafen und spannenden ersten Röstversuchen. Das Ergebnis begeisterte nicht nur die Familien Keppeler, sondern auch Freunde und Verwandte. Heute importieren sie mit ihrer Firma MoC (More of Coffee GbR) ca. 6 Tonnen Rohkaffee pro Jahr. Der Nepalkaffee ist inzwischen zu einer echten Kaffeerarität auf dem Weltmarkt geworden. Außerdem haben sie auf ähnliche Art und Weise Kaffeefarmer in Uganda gefunden.

MoC zahlt den Kaffeefarmern gerechte Löhne, die weit über dem Weltmarktpreis liegen. Somit ermöglichen sie ihren Farmern und ihren Familien ein menschenwürdiges Leben. Außerdem haben die Farmer dadurch die Möglichkeit, ihren Kindern Schulbildung zu ermöglichen. Hinzu kommt, dass der Kaffee auf bestehenden Multikultur-Plantagen zwischen Nutzpflanzen wie Vanillebäumen und im Schatten von Bananenstauden ohne die Verwendung von Pestiziden erfolgt. Die grünen Kaffeebohnen werden dann „im Ländle“ von Handwerksröstereien im schonenden Trommelröstverfahren von Hand geröstet. So wird die maximale Qualität in der gesamten Kaffeeproduktion gewährleistet und der einzigartige, hochwertige Geschmack ermöglicht - „Genießen und Gutes tun“.

Dienstag, 9. November 2021

So begrünst du dein Zuhause nachhaltig

Pflanzen = grün = nachhaltig? Viele Zimmerpflanzen sind alles andere als das.

Hohe Pestizid- / Herbizidwerte, wenig Bio, Torf

Bereits in den vergangenen Jahren haben viele Studien belegt, dass die (Zimmer-)Pflanzen aus Supermärkten, Baumärkten und Gartencentern mit hohen Pestizidwerten belastet sind. Um perfekte Wachstumsbedingungen zu schaffen, werden diese Pflanzen häufig in Gewächshäusern mit diversen Pestiziden, Herbiziden und Düngern versorgt.

Im Gegensatz zum Lebensmittelbereich ist Bio bei Zimmerpflanzen kaum ein Thema (das Biosortiment von Zierpflanzen liegt momentan bei 1,7%), was zum Teil an der nicht vorhandenen Nachfrage liegt. Biolabels wie Bioland, Demeter oder Naturland versprechen niedrige Pestizidwerte und eine organische Düngung. Ob die Pflanzenerde jedoch torffrei ist, wird nicht angegeben. In den meisten Pflanzenerden ist Torf enthalten. Die Problematik liegt hierbei im Abbau der Moore, welcher den Lebensraum für bestimmte Pflanzen- und Tierarten zerstört. Darüber hinaus sind Moore wichtige CO2 Speicher, weshalb beim Abbau CO2 in die Atmosphäre entweicht. Nachhaltig ist somit torffreie Pflanzenerde (Achtung: torfreduzierte Erde bedeutet häufig, dass immer noch 45% Torf enthalten ist).

Übertöpfe aus Plastik - doch nicht die beste Wahl?

Auch beim Pflanzenzubehör sollte man zu nachhaltigen Produkten greifen. Übertöpfe aus Terrakotta sind beispielweise am nachhaltigsten. Wem hierbei jedoch die Optik nicht gefällt, kann auch Töpfe aus Keramik wählen.

Ursprung der Pflanzen

Zudem legen die Pflanzen meist weite Strecken zurück. Neben den Angaben des Pflanzenpasses über den Ort, an dem die Pflanze zuletzt gewachsen ist, erhält der Verbraucher keinerlei Informationen über mögliche weitere Kultivierungsorte. Der tatsächliche Ursprung bleibt somit unklar. Vor allem bei exotischen Pflanzen raten Experten daher vom Kauf ab. Diese werden vermehrt aus (sub-)tropischen Ländern, zum Teil auch aus Naturschutzwäldern, importiert. Daher wird eher zum Kauf einheimischer Pflanzen geraten. Doch auch bei Pflanzen, die man im deutschen Klima aufziehen könnte, ist der Ursprung häufig nicht durch Regionalität gekennzeichnet.

Auf was soll ich also achten?

  • richtige Biolabels
  • einheimische Pflanzenarten
  • torffreie Erde
  • beste und nachhaltigste Alternative: Pflanzenableger (z.B. Ableger-Tausch)

Quelle: PULS Reportage (BR), 2020, So begrünst du dein Zuhause nachhaltig

Nachhaltige Alternativen im Badezimmer

Egal wo man hinsieht, nahezu alles ist in Plastik verpackt. Die Konsequenz sehen wir vor allem in den Ozeanen: sie sind voller Plastikmüll. Das Mikroplastik wird von den Fischen aufgenommen und so landet es auch in unserem Organismus.

Nachhaltiges Leben ist vor allem im Badezimmer ziemlich leicht umzusetzen. Man kann die meisten alltäglich verwendeten Produkte schnell in langlebigere und nachhaltigere Produkte umwandeln. Beispielsweise kann man seine Zahnbürste, die in den meisten Fällen aus Plastik besteht, durch eine Holzzahnbürste ersetzen. Auch das Shampoo, welches in Plastikflaschen abgefüllt ist, kann man durch festes Shampoo in Form von Stückseife ersetzen. Genauso verhält es sich auch mit Duschgel.

  • Plastikzahnbürste > Holzzahnbürste aus Bambus
  • Einwegrasierer > Rasierhobel aus Metall
  • Shampoo / Duschgel in Plastikflaschen > Feste Stückseife, Produkte in Glasflaschen
  • Wegwerftampons / Binden > Menstruationstassen
  • Abschminktücher aus Plastikpackungen > Waschbare Waschlappen

Eine tolle Alternative zu Kosmetikprodukten habe ich mit der Firma „Junglück“ gefunden. Das junge Unternehmen setzt auf nachhaltigen Konsum in Bezug auf Kosmetik. Verpackungen werden durch Glasflaschen ersetzt und dabei wird beim Braunglas auf Produktionsstandorte in Deutschland geachtet. Beim Papier, das in den Versandpäckchen eingesetzt wird, wird ebenso auf recyceltes Material mit dem Blauen Engel-Siegel geachtet. Um die Treibhausgasemissionen zu kompensieren, unterstützt das Unternehmen das Klimaschutzprojekt "Meeresschutz" in Haiti, Indonesien, Brasilien und auf den Philippinen. Alle Inhaltsstoffe sind vegan und aus kontrolliert biologischem Anbau.

So wird weniger Plastik verbraucht, die Produkte halten länger, müssen nicht ständig neu gekauft werden und außerdem werden Firmen so auch darauf aufmerksam gemacht, dass die Nachfrage nach nachhaltigeren Produkten höher ist als die nach Einwegprodukten und Plastikverpackungen. Die neuen nachhaltigeren Verpackungen sind recyclebar und kompostierbar.

Montag, 8. November 2021

Fleischkonsum in Deutschland

https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/fleisch-fleischkonsum-umweltbundesamt-gesundheit-100.html (veröffentlicht am 28.03.2021)

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/grillfleisch-fleischersatz-preisunterschied-studie-umwelt-billigfleisch-101.html (veröffentlicht am 18.06.2021)

Wie problematisch ist der Fleischkonsum der Deutschen? Es ist allgemein bekannt, dass die Deutschen Spitzenreiter:innen im Fleischkonsum sind. Im folgenden Blogbeitrag werde ich mich besonders auf die oben genannten Artikel der Tagesschau und des ZDF beziehen und empfehle, diese vorab gelesen zu haben.

Kurz vor dem Beginn der Grillsaison veröffentlichte das Umweltbundesamt die Meldung, dass der Fleischkonsum in Deutschland halbiert werden sollte, um die umweltschädliche Massentierhaltung in Deutschland zu reduzieren. Diese Reduzierung hätte einen positiven Einfluss sowohl auf die eigene Gesundheit als auch auf die Umwelt. Das ist jedoch einfacher gesagt als getan. Innerhalb des Verbraucherzentralen-Bundesverbands sind die Meinungen gespalten. Einerseits sollen die Preise nicht steigen, um Fleisch zu keinem Luxusgut zu machen. Andererseits darf artgerechtes Fleisch nicht die Ausnahme bleiben.

Kurz nach Bekanntgabe des Umweltbundesamts lockten Supermärkte mit reduzierten Fleischpreisen und Sparangeboten die Kundschaft, um den Beginn der Grillsaison auszunutzen. Obwohl der Fleischkonsum der Deutschen tendenziell sinkend ist, geschieht das eher langsam. Der Fleischkonsum lag im Jahr 2000 bei 61 kg pro Person und im Jahr 2020 bei 57 kg pro Person.

Eine Lösung für dieses Problem zu finden ist nicht leicht. Der einfachste Weg ist es, den Bürger:innen zu sagen, dass diese ihren Fleischkonsum stark reduzieren sollen, was allerdings in die Persönlichkeitsrechte eingreifen könnte. Ein anderer Ansatz ist es, dass der Preis tierischer Produkte stiegen sollte und die damit einhergehenden Umweltschäden widerzuspiegeln. Zusätzlich müssten Ersatzprodukte billiger werden, um die Kundschaft von Billigfleisch wegzulocken. Außerdem müssten Ersatzprodukte attraktiver gemacht werden, indem diese durch Werbung, Rezepte und einfache Verfügbarkeit in den Alltag von allen eingeführt werden. Die bereits genannten Preisanpassungen müssten durch das Eingreifen des Staates in die Wirtschaft geschehen. Inwiefern ist es allerdings vertretbar, wenn der Staat Billigfleisch durch Steuererhöhung verteuern würde, während Fleisch mit niedrig einhergehenden Umweltschäden durch Steuererleichterung günstiger angeboten werden würden.

Freitag, 5. November 2021

Nachhaltig leben - Tipps von der Bundesregierung

Nachhaltigkeit ist lange kein Thema mehr, über das sich nur Einzelne Gedanken machen. Das Thema wird immer wichtiger und ist nun auch seit einigen Jahren in der Politik angekommen. Auch die Bundesregierung kann sich nicht davor verstecken. Seit 2016 orientiert sich die deutsche Nachhaltigkeitspolitik an der UN-Agenda 2030 und deren 17 globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung.

Dies ist jedoch nicht alles, was man zu diesem Thema auf der Website der Bundesregierung findet. Die Bundesregierung richtet sich direkt an die Bürger*innen und gibt Tipps, wie man das eigene Leben nachhaltiger gestalten kann. → NACHHALTIG LEBEN - TIPPS FÜR DEN ALLTAG. Die Tipps sind in 7 Themenfelder aufgeteilt:

  • Wo Nachhaltigkeit im Alltag beginnt;
  • Elektrogeräte im Haushalt;
  • Nachhaltig wohnen;
  • Wärme und Strom;
  • Sanieren und Renovieren;
  • Nachhaltig unterwegs und
  • Einander helfen.

Unter diesen Punkten verstecken sich weitere Unterpunkte, zu denen man sowohl Informationen zu den Ursachen, den Problemen aber eben auch spezielle Tipps für eine nachhaltigere Lebensweise findet. Beispielweise werden zum Thema Stromverbrauch die Elektrogeräte aufgezeigt, welche den größten Energieverbrauch in einem Haushalt ausmachen, und Tipps dazu gegeben, wie man den Verbrauch verringern kann.

Dienstag, 2. November 2021

Sneakerwahnsinn und Sneakerjagd

Der "Verbrauch" an Turnschuhen spottet jeder Beschreibung. Beeindruckende Zahlen hierzu finden sich in dem Auftaktartikel zu einer neuen Recherche-Serie in der ZEIT: "Turnschuhe: Die Sneakerjagd". Was steckt hinter dieser Recherche? Ein Reporterteam von ZEIT, NDR und FLIP (ein Recherche-Start-up) hat es sich zur Aufgabe gemacht, herauszufinden, was mit den alten Turnschuhen passiert, nachdem sie entsorgt wurden. Das Team hat GPS-Sender in den Sohlen der Sneaker von elf Prominenten versteckt, die Schuhe in verschiedene Entsorgungskanäle eingespeist und verfolgt deren Reise nun. Das kann man auf einer Karte unter https://sneakerjagd.letsflip.de/ mitverfolgen...

Donnerstag, 21. Oktober 2021

Vinted

Fast Fashion ist bekanntermaßen ein großes Problem unserer Gesellschaft, da immer mehr Kleidung produziert, aber auch schnell wieder weggeworfen wird. Eine gute Alternative dafür ist es, Second Hand einzukaufen, doch viele Second Hand Läden haben eher alte Klamotten und sind meistens eher in den größeren Städten und somit für Menschen aus kleineren Orten schwerer erreichbar. Und besonders während der Pandemie, als nur Lebensmittelgeschäfte geöffnet hatten, war das schwer.

Möchte man also Second Hand einkaufen, ohne das eigene Haus zu verlassen, dann kann man die Website oder App Vinted (früher Kleiderkreisel) nutzen. Vinted ist eine Plattform, auf der Kleidung, Schuhe und vieles mehr verkauft wird. Mit der Anmeldung hat man nicht nur die Möglichkeit, die Seiten anderer zu durchstöbern, sondern auch die eigenen, noch gut erhaltenen Stücke selbst zu verkaufen.

Um die Suche zu vereinfachen, gibt es eine große Auswahl an Filtern, man kann den Verkäufer anschreiben, Bewertungen hinterlassen und wenn man möchte, über das Bezahlsystem von Vinted (verknüpft mit dem eigenen Bankkonto) ganz einfach bezahlen oder verhandeln.

Kleiner Tipp: hier findet ihr auch viele gut erhaltene Designerstücke, die man Second Hand mit einem besseren Gewissen (und kleinerem Budget) kaufen kann.

Mittwoch, 28. Juli 2021

Freitag, 16. Juli 2021

Wirtschaftswissenschaften vom Kopf auf die Füße stellen

Der Vortrag des Initiators der Gemeinwohl-Ökonomie, Christian Felber, mit dem Titel "Aufruf zur Revolution der Wirtschaftswissenschaft!", der vor wenigen Tagen in Konstanz stattfand, passt sehr gut zum Thema der Donut-Ökonomie, denn auch Kate Raworth argumentiert, dass wir zuallererst die Wirtschaftswissenschaften vom Kopf auf die Füße stellen müssen. Der Vortrag beginnt bei 12:06 min und dauert eine (kurzweilige) Stunde. Es lohnt sich in diesem Fall auch, bei der Fragerunde nach dem Vortrag dabeizubleiben, um u.a. das "Systemische Konsensieren" kennenzulernen:

 

Donnerstag, 1. Juli 2021

Online-Vortrag der LpB zum Thema Nachhaltigkeit

Die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg lädt am Montag, 5. Juli 2021, ab 19 Uhr zu einem Online-Vortrag via Zoom ein. Der Titel lautet: "Nachhaltigkeit und Klimaschutz - Möglichkeiten und Herausforderungen auf dem Weg zum 1,5-Grad-Ziel".

Welche aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse gibt es zum Klimawandel und welche zukünftigen Auswirkungen haben wir vor Ort zu erwarten? Unterschiedliche Klimaschutzmaßnahmen werden vorgestellt und nach ihren Wirkungsgraden untersucht. Thematisiert wird auch, was jede:r Einzelne für mehr Nachhaltigkeit im eigenen Umfeld tun kann. Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit für Fragen und eine Diskussion.

Referent: Felix Weber, freier Mitarbeiter der LpB

Anmeldung: https://www.bwerk.de/digitales-bildungszentrum-3/geschichte-politik/detail/termin/id/2682956-nachhaltigkeit-und-klimaschutz/?vt=1&cb-id=12199508

Mittwoch, 30. Juni 2021

Kritik am Glück(sstreben)

Auf Krautreporter wurde heute ein lesenswerter Artikel über das veröffentlicht, mit dem wir uns unter der Überschrift "Das gute Leben" beschäftigt haben:

Sonntag, 27. Juni 2021

Lösungsansätze: Nachhaltigkeit, Postwachstums- und Gemeinwohl-Ökonomie

Bislang haben wir uns drei Lösungsansätze für die grundlegenden Probleme unserer Gesellschaften angeschaut, die auf vielfältige Weise zusammenhängen und Überschneidungen aufweisen:

  • Das Konzept der Nachhaltigkeit bzw. der nachhaltigen Entwicklung,
  • die Postwachstumsökonomie bzw. -gesellschaft und
  • die Gemeinwohl-Ökonomie.
In diesem Text versuche ich eine kleine Zwischenbilanz zu den drei Konzepten:

Nachhaltigkeit / nachhaltige Entwicklung

Die am häufigsten gebrauchte Definition von "nachhaltiger Entwicklung" stammt von Lester Brown, dem Gründer des Worldwatch Institute. Sie wurde in dem Bericht "Our Common Future" der Brundtland-Kommission aufgegriffen:
"Sustainable development is development that meets the needs of the present without compromising the ability of future generations to meet their own needs."
[World Commission on Environment and Development (WCED), Our Common Future, Oxford 1987, p. 43]
Diese Definition von "nachhaltiger Entwicklung" wird zwar allgemein akzeptiert, aber sie sagt nicht viel aus. Fritjof Capra schlägt deshalb folgende Operationalisierung vor:
"Der Schlüssel zu einer funktionsfähigen Definition von ökologischer Nachhaltigkeit ist die Einsicht, dass wir nachhaltige menschliche Gemeinschaften nicht von Grund auf erfinden müssen, sondern sie nach dem Vorbild der Ökosysteme der Natur nachbilden können, die ja nachhaltige Gemeinschaften von Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen sind. Wie wir gesehen haben, ist die herausragendste Eigenschaft des Erdhaushalts seine immanente Fähigkeit, Leben zu erhalten. Daher ist eine nachhaltige menschliche Gemeinschaft so beschaffen, dass ihre Lebensweisen ebenso wie ihre unternehmerischen, wirtschaftlichen und physikalischen Strukturen und Technologien die immanente Fähigkeit der Natur, Leben zu erhalten, nicht stören. Nachhaltige Gemeinschaften entwickeln ihre Lebensmuster im Laufe der Zeit in ständiger Interaktion mit anderen menschlichen und nichtmenschlichen lebenden Systemen. Nachhaltigkeit bedeutet somit nicht, dass die Dinge sich nicht verändern. Sie ist kein statischer Zustand, sondern ein dynamischer Prozess der Koevolution."
[aus: Fritjof Capra, Verborgene Zusammenhänge. Vernetzt denken und handeln - in Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft, Bern u.a. 2002, S. 298]
"Nachhaltige Entwicklung" als Widerspruch in sich

Ursprünglich war Nachhaltigkeit das neue Leitbild, das Ziel, die regulative Idee. Unmerklich hat sich die Terminologie (und nicht nur sie) verschoben. Wenn nicht gleich von green economy die Rede ist, dann spricht man von "nachhaltiger Entwicklung".

"Nachhaltigkeit ja - nachhaltige Entwicklung nein", so lautet die Kritik an der mittlerweile allgegenwärtigen Kombination der beiden Konzepte Nachhaltigkeit und Entwicklung. Grund für die Ablehnung der Kombination sind Vorbehalte gegenüber dem Konzept "Entwicklung". Es mit Nachhaltigkeit kombinieren zu wollen, bedeute einen Widerspruch in sich. Während Nachhaltigkeit zur neuen ökologischen Weltsicht gehöre, entstamme der Entwicklungsbegriff der überholten mechanistischen Weltsicht (eine Gegenüberstellung der beiden Weltsichten findet sich hier).

"Darüber hinaus", so Wolfgang Sachs, Wissenschaftler am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie (www.wupperinst.org), "wurde mit der Verknüpfung von 'nachhaltig' und 'Entwicklung' ein Terrain sprachlicher Ambivalenz geschaffen. Das neue Konzept verschob auf subtile Weise den geometrischen Ort der Nachhaltigkeit von der Natur auf Entwicklung; während sich zuvor 'nachhaltig' auf erneuerbare Ressourcen bezogen hatte, bezieht es sich jetzt auf Entwicklung. Mit dieser Verschiebung änderte sich die Wahrnehmung; die Bedeutung von Nachhaltigkeit verlagerte sich von Naturschutz auf Entwicklungsschutz. Angesichts der Tatsache, dass Entwicklung konzeptionell zu einer leeren Hülse geworden war, war das, was nachhaltig bleiben sollte, unklar und strittig. Daher sind in den folgenden Jahren alle Arten von politischen Akteuren, selbst glühende Verfechter des Wirtschaftswachstums in der Lage gewesen, ihre Absichten in den Begriff 'nachhaltige Entwicklung' zu kleiden. Der Begriff wurde somit bald selbst-referentiell, wie eine von der Weltbank angebotene Definition treffend bestätigt: 'Was ist nachhaltig? Nachhaltige Entwicklung ist Entwicklung, die anhält.'"
[aus: Wolfgang Sachs, Nach uns die Zukunft. Der globale Konflikt um Gerechtigkeit und Ökologie, Frankfurt/Main 2002, S. 65]

Will man trotz dieser Kritik auf die etablierte Kombination "nachhaltige Entwicklung" nicht verzichten, kann man nicht umhin, den Entwicklungsbegriff näher zu bestimmen und vom überholten Entwicklungsbegriff der Modernisierungstheorie abzugrenzen. Anregungen hierzu gibt das folgende Schaubild:



Postwachstumsökonomie

In der APuZ-Ausgabe 19-20/2017 zu Karl Marx und "Das Kapital" findet sich ein lesenswerter Beitrag von Niko Paech zur Postwachstumsökonomik, die er auf Seite 44 so definiert:
"Die Postwachstumsökonomik kann als ökologisch orientierte Teildisziplin der Wirtschaftswissenschaften bezeichnet werden. Als Lehr- und Forschungsprogramm richtet sie den Blick auf drei basale Fragestellungen. Erstens: Welche Begründungszusammenhänge lassen erkennen, dass ein weiteres Wachstum des Bruttoinlandsproduktes keine Option für die Gestaltung moderner Industriegesellschaften sein kann? Zweitens: Was sind die Ursachen dafür, dass moderne, auf industrieller Fremdversorgung basierende Volkswirtschaften einem Wachstumszwang unterliegen? Drittens: Was sind die Merkmale einer Ökonomie, deren industrieller Output mit der Einhaltung ökologischer Grenzen harmoniert und insbesondere nicht mehr wächst (Postwachstumsökonomie)?"
Diese reduktive Ökonomie ist das Resultat einer fünffachen Selbstbegrenzung (S. 45-46), die sich mit den folgenden Begriffen verbindet:
  • Suffizienz
  • Subsistenz
  • Regionalökonomie
  • Umbau der restlichen Industrie
  • Institutionelle Maßnahmen
Deutschlandfunk Nova hat in der Reihe "Hörsaal" einen Vortrag von Niko Paech vom September 2019 als Podcast veröffentlicht, der vieles von dem aufgreift, um was es in unserem Seminar zu Nachhaltigkeit und Postwachstum geht. Titel des Vortrags ist "Nachhaltigkeit, Wachstum und globale Gerechtigkeit". Anhören lohnt sich...

Gemeinwohl-Ökonomie

Zu den Grundinformationen zur Gemeinwohl-Ökonomie hatten wir folgende Materialien genutzt:

Zusammengenommen erhält man damit einen sehr guten Einblick, worum es der Gemeinwohl-Ökonomie geht und wo sie die wichtigsten Stellschrauben verortet. Wie das ganz konkret aussehen kann, beschreibt ein Artikel auf Krautreporter:

  • Janina Martens: Gemeinwohlökonomie: Auf dieser Baustelle könnte die Wirtschaft der Zukunft entstehen, Krautreporter 19.01.2021 (Link)

Es wäre schön, wenn der eine oder die andere von Ihnen zu diesem hochinteressanten und erfolgreichen Ansatz noch etwas im Blog ergänzen würde... 


Mittwoch, 23. Juni 2021

Welche Ursachen hat das Bienensterben?

Bienen sind für uns Menschen nicht nur als Honigproduzenten relevant. Ihre Bestäubungsarbeit beeinflusst maßgeblich den Reifeprozess sämtlicher Pflanzen, so auch der Nutzpflanzen. So bestäubt eine Biene am Tag laut dem Umweltinstitut ca. 2.000 Blüten. Diese Aufgabe ist stark in das komplexe Ökosystem eingebettet, sodass das Sterben der Bienen nicht nur für den Menschen erhebliche Folgen hat. Um über die Ursachen einen Einblick zu verschaffen, werden diese im Folgenden erläutert. Fest steht jedoch, dass die hier aufgelisteten Ursachen durch Menschen entstanden sind und momentan teilweise sogar verstärkt werden. Ziel dieser Arbeit ist es, die menschengemachten Faktoren für das Bienensterben herauszuarbeiten, um anschließend Lösungsansätze finden zu können. Nur durch Menschen können die menschengemachten Ursachen wieder rückgängig gemacht werden!


Foto: privat

Für die Honigproduktion ist ausschließlich die Honigbiene verantwortlich. Diese kommt in Deutschland nur als Nutztier vor. Sie wird von Imker*innen gehalten und entsprechend versorgt und unterstützt, sodass diese Art nicht vom Aussterben bedroht ist (vgl. Umweltinstitut 2021). Zudem gibt es viele Wildbienen, die allerdings den Nektar entweder sofort selbst als Nahrung aufnehmen oder aber an ihre Brut verfüttern, sodass keine honiggefüllten Warben entstehen. Auch leben diese Bienenarten nicht als Volk zusammen. 

Montag, 14. Juni 2021

Lebensmittel retten

Lebensmittelverschwendung bedeutet, dass vor allem in den Industrieländern Lebensmittel weggeworfen werden. Beim Überschreiten des Mindesthaltbarkeitsdatums werden viele Lebensmittel, die noch längere Zeit essbar wären, weggeworfen. Somit landen weltweit 1,3 Milliarden Tonnen Nahrungsmittel auf dem Müll. Allein in Deutschland sind es laut Studien, die auf dem Blog CareElite angeführt werden, 12 Millionen Tonnen. Das sind circa 75 Kilogramm Nahrung, die pro Kopf auf dem Müll landen.

Neuerdings gibt es die Möglichkeit, der Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken. In Online-Shops können abgelaufene Lebensmittel gekauft werden und somit gerettet. Das Berliner Startup „Sirplus“ bietet online verschiedenste abgelaufene Lebensmittel zu günstigeren Preisen an. Die Lebensmittel werden überprüft und somit wird sichergestellt, dass sie noch genießbar sind. Vereinzelt gibt es sogar schon sogenannte „Rettermärkte“, z.B. am Standort Berlin. Auf der Internetseite von „Sirplus“ gibt es außerdem noch einen Blog und man kann sich zusätzlich über einen bewussten Umgang mit der Umwelt informieren und sich Tipps holen für ein bewussteres, nachhaltigeres Leben.

In der verlinkten Reportage beschäftigt sich der Reporter von PULS mit der Frage, wie man Lebensmittel von zu Hause aus retten kann und was dazu im Hintergrund notwendig ist (https://www.youtube.com/watch?v=4K8MocrAxXU):