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Mittwoch, 3. April 2019

Cradle to Cradle - der Ausweg aus der Krise?

Wenn wir im Jahr 2019 über den Klimawandel sprechen, begehen wir bereits den ersten Fehler. Viel treffender ist der zurecht häufig verwendete Begriff Klimakatastrophe. Und die Liste der Problemfelder ist lang: Die Abholzung der Regenwälder, die Verschmutzung der Weltmeere, das stetige Schmelzen der Polkappen, unser Leben im Überfluss und die dadurch entstandene Knappheit natürlicher Ressourcen. Man könnte diese Aufzählung dem Gefühl nach endlos weiterführen. Und dennoch gibt es immer noch Menschen, die die Veränderungen des Klimas als natürlichen Prozess beschreiben und den wissenschaftlich eindeutig belegten Einfluss unserer Verhaltensweisen als nicht sonderlich relevant ansehen.

Dass die Themen Klima und Umwelt wichtiger sind denn je, zeigt die 16-jährige Schwedin Greta Thunberg und die von ihr ausgelöste Schülerbewegung „Fridays For Future“. Weltweit demonstrieren jeden Freitag zehntausende Schüler_innen im Schulstreik als Appell an die Politik, aktiv gegen die bevorstehende Katastrophe vorzugehen und radikaler zu handeln.

Das 2015 auf der UN-Klimakonferenz verabschiedete Klimaabkommen zeigt, dass die internationale Bereitschaft, der Klimakatastrophe entgegenzuwirken, vorhanden ist. Hier heißt es im Wortlaut: 
„Wir sind entschlossen, den Planeten vor Schädigung zu schützen, unter anderem durch nachhaltigen Konsum und nachhaltige Produktion, die nachhaltige Bewirtschaftung seiner natürlichen Ressourcen und umgehende  Maßnahmen gegen den Klimawandel, damit die Erde die Bedürfnisse der heutigen und der kommenden Generationen decken kann.“ (2015)
Auch in den aktuellen Regierungsprogrammen der großen Industrienationen sind vergleichbare Formulierungen zu finden. So lautet ein Ziel im aktuellen Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD: 
„Wir wollen für unsere Kinder und Enkelkinder eine intakte Natur bewahren. Eine saubere Umwelt und der Schutz der Biodiversität sind unser Ziel. Dafür werden wir das Prinzip der Nachhaltigkeit umfassend beachten und wirksame Maßnahmen ergreifen, um den Artenschwund zu stoppen, die Landnutzung umweltgerechter zu gestalten, Wasser und Böden besser zu schützen, die Luft sauberer zu halten und unsere Ressourcen im Kreislauf zu führen.“ (2018)
Es gibt bereits eine Fülle von Vorschlägen und Konzepten, wie sich Wirtschaft, Industrie und Gesellschaft im Bereich Nachhaltigkeit verbessern und optimieren lassen. Christian Felber beispielsweise hat das Wirtschaftsmodell der Gemeinwohl-Ökonomie entworfen. Mithilfe der Gemeinwohl-Matrix können Unternehmen, Gemeinden, Bildungseinrichtungen und Privatpersonen ihren gesellschaftlichen Mehrwert bestimmen und sukzessive erhöhen. Welche Möglichkeiten wir im Mobilitätssektor haben, zeigt Matthias Wagner (2018) mit seiner Seminararbeit mit dem Titel „Kostenloser Nahverkehr - ein Weg zu nachhaltiger Mobilitätin Deutschland?“ auf.