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Samstag, 19. Januar 2019

Unser Schrottplatz in Afrika

Ihr habt euch gerade einen neuen Laptop gekauft und euren Alten entsorgt? Gut für euch. Das Problem ist, dass er mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit hier landen wird:


Agbogbloshie, ein Stadtteil der Millionenmetropole Accra im westafrikanischen Ghana, ist der Schrottplatz für den Elektroschrott Europas. Eine der größten Elektromüllhalden der Welt vergiftet in Ghanas Hauptstadt Menschen und Umwelt und bietet zugleich "Arbeitsplätze" für die Bewohner. Ist er somit Fluch oder Segen für die Menschen in Agbogbloshie?

Das Motto des Westens scheint klar zu sein: Aus den Augen, aus dem Sinn. Tonnenweise Elektroschrott wird nach Afrika verschifft. Dort wird dieser illegal entsorgt. Die giftigen Schwermetalle verseuchen Böden, Flüsse, Fische und Menschen. Eigentlich ist die Ausfuhr von Elektroschrott in Drittstaaten EU-weit verboten, dennoch landet der Schrott in den Entwicklungsländern. Davon sind vor allem Afrika und Asien betroffen. Agbogbloshie ist eine dieser Endstationen für aussortierte Elektrogeräte. Dort werden die Menschen und die Umwelt von Blei, Quecksilber, Cadmium und Arsen vergiftet.

Sonntag, 25. März 2018

Coltanabbau im Kongo - Ressourcenreichtum ohne Wohlstand?

Die Mikroelektronik ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Egal, ob es um unser Auto geht, das uns von A nach B bringt, um nachhaltige und effiziente Energieversorgung, um modernste Medizintechnik oder das vielverwendete Smartphone. Laut einer „Handelsdaten“-Statistik des Forschungs- und Bildungsinstituts EHI aus dem Jahr 2017 nutzen 78 Prozent der Deutschen zwischen vierzehn und vierundsechzig Jahren regelmäßig ein Smartphone (Vgl. EHI Retail Institute GmbH 2013-2017).

„Mikroelektronische Systeme sind eine Grundvoraussetzung für Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand in Deutschland.“ (Bundesministerium für Entwicklung und Forschung o.J.) Dieser materielle Wohlstand, den ein hochindustrialisiertes Land durch den Ausbau oben genannter Technologien erlangt, zeugt nicht ausschließlich von fachlichem Know-how in der Mikroelektronik. Mit dem Wissen, wie sich beispielsweise ein Smartphone (Smartphones werden im Folgenden als ein Beispiel von zahlreichen Elektrogeräten, die Coltan enthalten, benannt) zusammensetzt, stellt sich die Frage, welche Rohstoffe zur Herstellung benötigt und wie beziehungsweise von wem sie abgebaut werden.

Gibt es einen Widerspruch zwischen den rohstoffreichen Regionen dieser Welt, wie dem Kongo (im Verlauf des Textes auch: DRK, Demokratische Republik Kongo) und dem tatsächlichen Wohlstand der Bevölkerung dieser Länder? Es stellt sich zudem die Frage, wer die Akteure sind, die sich am Handel beteiligen.

Im Folgenden wird der Handel um das Erz Coltan, das in zahlreichen Elektrogeräten verarbeitet ist, genauer beleuchtet. Dabei wird der Fokus auf dem Kongo liegen. Ferner soll es um die Frage gehen, wer letztendlich am meisten vom Coltanabbau profitiert. Gibt es Anstrengungen der internationalen Gemeinschaft, die Gewinne aus dem Coltanhandel gerecht zu verteilen?

Freitag, 29. September 2017

Aus Gebern und Nehmern werden Partner - nachhaltige Entwicklungspolitik in Afrika?

Das Jahr 2017 ist nicht nur das Jahr der Reformation – welche sich zum 500sten Mal jährt – sondern auch das Afrikajahr Deutschlands und der EU. Das Afrikajahr 2017 soll dazu dienen, alte Konzepte zu reformieren, zwar nicht im Sinne von Martin Luther, jedoch im Sinne eines neuen Partnerschaftsvertrages.

Die neue Partnerschaft soll den Cotonou-Vertrag ablösen und eine neue Grundlage der Zusammenarbeit schaffen. Die Schwerpunkte dieses "Marshall-Plans" liegen auf den Gebieten „fairer Handel“, „mehr private Investoren“, „mehr wirtschaftliche Entwicklung“, und „unternehmerische Entfaltung“, außerdem soll dieser Plan zu mehr Jobs und mehr Beschäftigung führen. Der zentrale Begriff des Planes ist Zusammenarbeit, innerhalb welcher die EU und ihre Mitgliedstaaten als „gleichberechtigte Partner zur Verfügung“ stehen sollen.
„Ziel ist ein prosperierendes Afrika, dessen Entwicklung alle einbeziehen und von den Potenzialen der eigenen Bevölkerung vorangetrieben wird.“
Weiter heißt es, man wolle afrikanische Lösungen für afrikanische Herausforderungen (vgl. BMZ 2017, S. 5). Diese „neue Dimension der Zusammenarbeit“ scheint reformatorisch zu sein. Doch stellt man sich in diesem Zusammenhang die Frage: Wie kann nachhaltige Afrikapolitik aussehen und wie soll diese gestaltet werden?