Sonntag, 23. Juni 2019

Faszination Berge - Vortrag von Hartmut Rosa zur Resonanztheorie

4000er, Jungfrau01, als gemeinfrei gekennzeichnet,
Details auf Wikimedia Commons
Aus Anlass des 150-jährigen Bestehens des Deutschen Alpenvereins hat Hartmut Rosa kürzlich einen sehr interessanten Vortrag zum Themenkomplex "Berge und Resonanz" gehalten, der beim Deutschlandfunk Nova als Podcast zur Verfügung steht: "Der Ruf der Berge - eine resonanztheoretische Deutung".

Die irreführende (und etwas blödsinnige) Aufmachung (Mount Everest, Gefahren) auf der Deutschlandfunk-Website sollte Sie nicht abschrecken. Weder mit dem Everest, der ja bekanntlich nicht in den Alpen liegt, noch mit den tödlichen Gefahren dort hat der Vortrag etwas zu tun.

Es handelt sich vielmehr um den instruktiven Versuch von Rosa, seine Resonanztheorie auf die intuitiv sofort zugängliche, allerdings schwer zu erklärende Faszination anzuwenden, die von den Bergen ausgeht.

Resonanz, so der bedeutende Soziologe, umfasst vier Elemente: Etwas muss mich berühren, zu mir sprechen (1), worauf ich aktiv und selbstwirksam antworte (2), wodurch ich mich verändere (3), wobei die ganze Sache unverfügbar bleibt (4), also gewissermaßen das Andere dessen bildet, was konstitutiv für die Moderne ist, nämlich (immer mehr) Welt verfügbar zu machen. Zum entscheidenden letzten Element, der Unverfügbarkeit, hat Hartmut Rosa zwischenzeitlich ein lesenswertes Buch vorgelegt:

Donnerstag, 13. Juni 2019

polis aktuell zu geplanter Obsoleszenz

Das Zentrum polis ist das österreichische Gegenstück zur deutschen Bundeszentrale für politische Bildung (bpb). Beide beschäftigen sich häufig mit Nachhaltigkeits-Themen. Passend zu unserer Beschäftigung mit der Wachstums- und Konsumgesellschaft ist nun ein "polis aktuell" zum Thema "Geplante Obsoleszenz" erschienen. Es handelt sich um die Ausgabe 3/2019, die ausgehend von der folgenden Seite heruntergeladen werden kann: https://www.politik-lernen.at/pa_geplanteobsoleszenz.

Donnerstag, 6. Juni 2019

Bäume pflanzen

iplantatree.org - Idee: Die Vereinten Nationen haben im Jahr 2006 dazu aufgerufen, eine Milliarde Bäume zu pflanzen. Sie haben sich gefragt: wie kann man eigentlich nachvollziehen, ob und wo diese Bäume gepflanzt werden? Daraus ist diese Webseite entstanden, auf der Nutzer online Bäume pflanzen. Außerdem wollten sie messen, welchen Einfluss die Pflanzungen auf das Klima haben. Das Ergebnis sind CO2-Zähler, die bei der Berechnung nicht nur die Baumart berücksichtigen. Weil durch natürliche Selektion und Entnahme nicht alle Bäume überleben, teilen sie die CO2-Bindung des Bestandes durch die Anzahl der gepflanzten Bäume. Der individuelle CO2-Zähler zeigt also, wie groß der eigene Anteil an der gesamten CO2-Bindung ist.

Ziel sind naturnahe Wälder. Sie konzentrieren sich auf Deutschland, weil sie hier den Schutz der Bäume garantieren können. Es gibt wenig administrative Kosten, keine Flugreisen oder langwierige Genehmigungsverfahren – einfach und direkt. Sie konzentrieren sich auf dieses eine Thema. Ein schlanker Ansatz gekoppelt mit der Hoffnung auf viele Mitdenker und Unterstützer. Sie wollen keine CO2-Kompensation, um umweltschädliche Lebensstile zu legitimieren. Bäume pflanzen kann nur Teil der Lösung sein. Zum Glück gibt es viele Möglichkeiten, den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren: Ökostrom beziehen, keine Flugreisen machen, mundraub.org nutzen statt Obst aus Neuseeland kaufen, Bier aus lokalen Brauereien trinken... :) Packen wir es an!

Sonntag, 2. Juni 2019

GOOD KRAMA - Kambodscha

Da die Mode den zweitgrößten Umweltverschmutzer unter den Industrien darstellt, lebt der Kleidungshersteller GOOD KRAMA nach dem Prinzip der drei R´s; reduce, reuse, recycle. Was auf der Mülldeponie gelandet wäre, hängt nun im Schrank. Damit schwimmt GOOD KRAMA gegen den Strom der fast-fashion Industrie.

Ansässig in Phnom Penh in Kambodscha, arbeiten sie ausschließlich mit handgewebter Seide/Baumwolle sowie upgecycelten Materialien. Zudem reduzieren sie aktiv ihren generellen Produktionsmüll, CO2-Ausstoß und Wasserverbrauch.

Eine ihrer Hauptinitiativen ist es, zu jedem Kleidungsstück eine Lebenszyklusanalyse anzufertigen, die genauestens den Kohlenstoffdioxidausstoß, Wasserverbrauch und Produktionsmüll festhält. Diese Daten sind beim Kauf - auch im Vergleich zu industriell hergestellten Produkten - direkt auf der Website ersichtlich.

GOOD KRAMA kauft toten Lagerbestand der über 500 in Kambodscha ansässigen Kleidungsfabriken ab. Dieser besteht aus alten, übriggebliebenen oder überbestellten Stoffen. Auch bei Preisschildern, Verpackung sowie Versandverpackung wird auf die Nutzung biologisch abbaubarer und recyclebarer Stoffe geachtet.

Während GOOD KRAMA die genaue Herkunft ihrer up-gecycelten Materialien nicht genau bestimmen kann, kontrollieren sie diese bei anderen verwendeten Materialien umso genauer. Die Seide wird in Kooperation nach alter kambodschanischer Tradition gewoben. In der ländlich gelegenen Weberei werden 400 Frauen beschäftigt und überdurchschnittlich entlohnt.
“FUN FACT: two thirds of the gross things about fashion happen after you take the garment home. Don’t be gross, follow our mindful care tips.”