Mittwoch, 29. Mai 2019

Emissionen ausgleichen mit Atmosfair

Atmosfair ist eine NGO, die auf ihrer Website anbietet, dass man seine Treibhausgasemissionen von zum Beispiel Flugreisen, Kreuzfahrten, Fernbusfahrten oder Veranstaltungen „ausgleicht“. Auf der Website gibt es einen Emissionsrechner, mit dessen Hilfe man ausrechen kann, welche Menge CO² durch die eigene Reise verursacht wurde, und kann dann im Anschluss durch einen freiwilligen Beitrag diese Emissionen kompensieren. Es wird dann ein empfohlener Beitrag angezeigt, mit Hilfe dieses Beitrags werden dann durch Klimaschutzprojekte an anderer Stelle Emissionen eingespart.

Atmosfair fördert zum Beispiel den Ausbau von erneuerbaren Energien in Ländern, wo es diese noch kaum gibt. Auf der Homepage findet ihre eine ganze Liste an Projekten von Atmosfair. Natürlich kann Kompensation nicht die Lösung sein, jedoch gibt es Vorteile: Durch die Kompensation wird der Verbraucher sensibilisiert und entscheidet sich vielleicht, doch lieber auf die Flugreise zu verzichten oder sich für die Fluggesellschaft zu entscheiden, die am klimaeffizientesten unterwegs ist.

Dienstag, 28. Mai 2019

Anleitung zum Unglücklichsein

Ein Buchtipp zum Thema "glücklich sein"
"Ein Mann will ein Bild aufhängen. Den Nagel hat er, nicht aber den Hammer. Der Nachbar hat einen. Also beschließt unser Mann, hinüberzugehen und ihn auszuborgen. Doch da kommt ihm ein Zweifel: Was, wenn der Nachbar mir den Hammer nicht leihen will? Gestern schon grüßte er mich nur so flüchtig. Vielleicht war er in Eile. Vielleicht hat er die Eile nur vorgeschützt, und er hat was gegen mich. Und was? Ich habe ihm nichts getan; der bildet sich da etwas ein. Wenn jemand von mir ein Werkzeug borgen wollte, ich gäbe es ihm sofort. Und warum er nicht? Wie kann man einem Mitmenschen einen so einfachen Gefallen abschlagen? Leute wie dieser Kerl vergiften einem das Leben. Und dann bildet er sich noch ein, ich sei auf ihn angewiesen. Bloß weil er einen Hammer hat. Jetzt reicht´s mir wirklich. - Und so stürmt er hinüber, läutet, der Nachbar öffnet, doch bevor er "Guten Tag" sagen kann, schreit ihn unser Mann an: "Behalten Sie Ihren Hammer!".
"Die Geschichte mit dem Hammer" stammt von Paul Watzlawick, dem in Österreich geborenem Kommunikationswissenschaftler, Psychotherapeut, Soziologe, Philosoph und Autor. In seinem Bestseller offenbart er genau das, was der Titel verspricht: Die Anleitung zum Unglücklichsein. Mit zahlreichen Anekdoten, Aphorismen und Geschichten gibt er uns zu verstehen, wie sich glücklich sein am Besten vermeiden lässt. Denn in unserer aufgeklärten Zeit, wie Watzlawick sarkastischerweise behauptet, wisse doch jeder, dass das Streben nach dem Unglücklichsein das höchste Ziel im Leben sei. Im Gegensatz zu den unzähligen Glücksratgebern, die wir heutzutage überall finden, führt Watzlawick uns vor Augen, wie die Menschheit ihrem Glück oftmals selbst im Wege steht. Die Beispiele sind aus dem Leben gegriffen, enthalten viel Humor und Ironie und sind ausgesprochen lehrreich. Ein Klassiker, den zu lesen lohnt!

Paul Watzlawick: Anleitung zum Unglücklichsein. 15. Auflage, Piper-TB 4938, München 2009 (Erstausgabe 1983)

Nachhaltige Buchbestellung:
"Buch7.de" spendet 75% seines Gewinns an soziale, kulturelle oder ökologische Projekte. "Ecobookstore.de" wiederum setzt sich für Klima- und Umweltschutz ein. Am Besten leiht Ihr es aber einfach aus...

Bewusster konsumieren

Um sich in unserer Konsumgesellschaft ein bisschen bewusster zu bewegen, haben sich die Leiter der Website rankabrand zusammengesetzt, um große Marken kritisch auf Nachhaltigkeit zu durchleuchten.

Die dabei gewählten Bereiche sind die größten Konsumstellen wie Mode, Telekommunikation, Lebensmittel, Online, Elektronik und Kosmetika. Insgesamt sind auf der Website über 2000 Marken gelistet, die in ökologischer und sozialer Hinsicht streng geprüft und "gerankt" werden. Als Fazit gibt es Einstufungen von A bis E. Alle Referenzen zu den jeweiligen Bewertungen sind auch mit Quellen hinterlegt.

Eine gute Möglichkeit, um den Markt mit bewusstem Kaufverhalten in Richtung Nachhaltigkeit zu beeinflussen!

Montag, 27. Mai 2019

Share - Teilen als Mission

Die Firma Share möchte jedem Menschen den Zugang zu Essen, Trinken und Hygiene ermöglichen. Jeder kann mit seinem täglichen Konsum etwas dazu beitragen. Share nennt dieses Prinzip sozialen Konsum.

Aber kann Konsum überhaupt sozial sein? Definitiv! Denn es wird nicht nur das eigene Bedürfnis befriedigt, sondern auch das eines anderen Menschen. Share basiert auf dem 1 + 1 Prinzip, das bedeutet, dass mit jedem Kauf eines Produkts einem Menschen in Not geholfen wird, indem an ihn ein gleichwertiges Produkt gespendet wird. Es wird geteilt, ohne abzugeben.

Transparenz wird bei Share großgeschrieben. Auf der Verpackung von jedem Share-Produkt findet man einen Track-Code, mit dem man genau nachverfolgen kann, wo man hilft. Die Produkte selbst sind gleichzeitig auch umweltfreundlich, die Wasserflaschen zum Beispiel sind zu 100% recycelt und die Hygieneprodukte vegan und tierversuchsfrei.

Happy Cow - praktischer Alltagshelfer für eine pflanzliche Ernährung

Die Produktion tierischer Lebensmittel geht mit massiven Auswirkungen auf unsere Umwelt einher. Inbesondere die industrielle Massentierhaltung, aus welcher der Großteil aller tierischen Produkte stammt, ist durch einen enormen Flächen-, Wasser- und Energieverbrauch gekennzeichnet. Die Produktion von Fleisch- und Milchprodukten belastet außerdem das Klima durch einen hohen Ausstoß verschiedener Emissionen wie die des Ozon-Killers Methylbromid, Stickoxid und Methangas. Die Rodung des Regenwaldes sowie die großflächige Nutzung anderer Gebiete für die Massentierhaltung und deren Futterproduktion führt zur Zerstörung natürlicher Lebensräume und in letzter Konsequenz zum Rückgang der Artenvielfalt.

Es gibt demnach viele Gründe, die für eine pflanzliche Ernährung ohne Tierleid sprechen. Entgegen mancher Vorurteile ist die pflanzliche Ernährungsweise, auch dank zahlreicher Ersatzprodukte, nicht sonderlich kompliziert oder aufwendig. Schnell finden sich neue, pflanzliche Lieblingsprodukte im Supermarkt und leckere Rezepte für Zuhause. Doch wie findet man unterwegs, möglicherweise in einer fremden Stadt, die passenden Restaurants und Kaffees mit vielfältigen Angeboten?

Die Internetseite sowie die dazugehörige App für iPhone und Android namens Happy Cow bietet eine schnelle Orientierung bei der Suche nach vegetarischen und veganen Restaurants, Läden, Kaffees und Bars.

Hinter dieser Anwendung steht eine riesige weltweite Datenbank, welche die Nutzung von Happy Cow an vielen Orten ermöglicht. Es gibt unterschiedliche Filterfunktionen wie "rein vegan", "vegetarisch-vegan" oder "veggie-freundlich", wodurch die Suche perfekt an die eigenen Kriterien angepasst werden kann. Insbesondere die Kommentare und Bewertungen anderer Besucherinnen und Besucher können äußerst hilfreich sein. Zudem lassen sich den Angaben meistens Öffnungszeiten und Preisspanne entnehmen. Die App bietet außerdem die Möglichkeit, ausgesuchte Restaurants zu speichern und sich diese dann auf einer übersichtlichen Karte anzeigen zu lassen.

Es lohnt sich in jedem Fall, Happy Cow bei der nächsten Restaurantsuche oder dem nächsten Städtetrip einmal auszuprobieren.

Öko-Amazon: Avocadostore

Amazon und Öko? Ein kapitalistisches Unternehmen und Nachhaltigkeit in einem Satz? Ja das geht! Die Begründer der Online-Plattform www.avocadostore.de, Philipp Gloeckler und Stephan Uhrenbacher, zeigen uns eindrucksvoll, dass Konsum und Nachhaltigkeit sich nicht automatisch ausschließen.

Nach Vorbild des Onlinegiganten Amazon haben die beiden Unternehmer eine Verkaufsplattform gegründet, die sich als Ziel gesetzt hat, dass alle angebotenen Produkte nachhaltig hergestellt werden und gleichzeitig umweltfreundlich sind. Dazu haben sie zehn Kriterien für Nachhaltigkeit, die von jedem der bisher 165 Händler erfüllt werden müssen.

Einige dieser Kriterien wären zum Beispiel, dass die Produkte in Deutschland hergestellt werden müssen, dass sie fair und sozial sind sowie vegan und haltbar sein müssen. Die zehn Kriterien sind mit Erklärung auf der Startseite transparent und verständlich nachzulesen.

Ob die Unternehmer hier eine Marktlücke gefunden haben und mit ihrer Plattform durchstarten werden, das wird sich mit der Zeit zeigen. Fakt ist aber: Auch wenn für uns Konsum und Nachhaltigkeit zwei Begriffe sind, die noch nicht richtig zusammenpassen, kann man mit solchen Ideen Nachhaltigkeit voranbringen.

Der Artikel zum Avocadostore: https://www.geschaeftsideen.de/Produkte-aus-oekologischer-Nachhaltigkeit.html

Ernährungsrat in Köln: Beispiel nachhaltiger Kommunalpolitik?

Auf das Projekt „Ernährungsrat“ wurde ich in einem Vortrag des Dokumentarfilmers Valentin Thurn (einem breiteren Publikum bekannt geworden durch den Dokumentarfilm „Taste the waste“, Autor des Buches „Genial lokal“) aufmerksam. Grundlegend orientiert sich das Konzept des Ernährungsrates an den sogenannten „Food Policy Councils“, die in den USA bereits längere Zeit bestehen.

Das zentrale Anliegen eines Ernährungsrates oder der „Food Policy Councils“ ist es, ein Forum für alle Akteure zu bieten, die in dem regionalen Ernährungssystem involviert sind. Dazu gehören ebenso VertreterInnen der lokalen Wirtschaft (GastronomInnen, LandwirtInnen etc.), der kommunalen Politik wie auch Konsumenten und Konsumentinnen.

In der Stadt Köln setzt sich der Ernährungsrat jeweils zu einem Drittel aus Vertretern und Vertreterinnen der Stadtverwaltung, der Zivilgesellschaft und der Wirtschaft zusammen. Durch verschiedene Ausschüsse (z.B. „Ernährungsbildung und Gemeinschaftsverpflegung“ oder „Urbane Landwirtschaft / Essbare Stadt“) soll eine nachhaltige Ernährungsstrategie unter Einbezug aller relevanten Akteure erarbeitet werden.

Ziel ist dabei insbesondere, dass Konsumierende und LandwirtInnen miteinander in Kontakt treten und so ein bewussteres und nachhaltigeres Konsumverhalten angestoßen werden kann. Meiner Meinung nach können Ernährungsräte sinnvolle Ergänzungen zu einer global ausgerichteten Politik nachhaltiger Entwicklung darstellen. Gut wird die Idee des Ernährungsrates in diesem kurzen Video zusammengefasst:


Weiter Informationen finden sich auch auf der Homepage der Initiative.

Rübenretter

Gib krummen Gemüse eine Chance. Die inneren Werte zählen.

Zu krumm, zu schief, zu klein, zu verdreht – es hat viele Gründe, wieso Gemüse oder Obst bei der Ernte aussortiert wird und nicht in den Handel kommt. Eine krumme Gurke oder ein Apfel mit ein paar Macken landen einfach im Müll, obwohl diese genauso lecker sind. Bis zu 50% einer Ernte werden aufgrund von optischem Makel aussortiert.

Ein engagiertes Team aus Berg möchte gegen diese Lebensmittelverschwendung etwas unternehmen und gründet das Projekt Rübenretter. In enger Zusammenarbeit mit Bio-Bauern leisten sie ihren Beitrag zu nachhaltigem Konsum. Jeder kann online einfach eine Retterbox in Form eines Abos bestellen und wird so zum Rübenretter. Die Retterbox enthält Gemüse und Obst und ist in verschiedenen Größen erhältlich. Das Gemüse kommt von Bauern aus der Region und das Obst kommt aus Spanien. Was genau in der Box landet, entscheidet die Natur.

FAIRlaufen in Stuttgart - die interaktive Stadtrallye

Ab Ende Juni 2019 bietet das Welthaus Stuttgart eine interaktive Stadtrallye an:
Das Ziel der Stadtrallye ist es, nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster in Stuttgart aufzuzeigen und damit das SDG 12 und dessen Umsetzung vor Ort bekannter zu machen. Auch die restlichen SDGs werden an passender Stelle mit aufgenommen. SDG steht für Sustainable Development Goal, was mit "Ziele für nachhaltige Entwicklung" übersetzt wird.

Es handelt sich um eine digital unterstützte Stadtrallye. Das selbst mitgebrachte mobile Endgerät navigiert die Teilnehmer*innen zu den Stationen. An den Stationen werden die Teilnehmer*innen durch interaktive Aufgaben, Fragestellungen und im Gespräch mit den Mitarbeiter*innen vor Ort an das Stationsthema herangeführt. Der Fokus liegt darauf, positive Handlungsoptionen aufzuzeigen und die Handlungskompetenzen der Spieler*innen auszubilden. Trotzdem wird auch eine kritische Perspektive geschult. Die Spieler*innen nehmen sich während der Stadtrallye gleichzeitig als Individuen und als Teil der Gesellschaft wahr. Sie lernen, wie ihre eigenen Konsumentscheidungen Einfluss auf die Gesamtgesellschaft haben, und lernen, mit dem Spannungsfeld zwischen individuellen und gesellschaftlichen Interessen umzugehen.

Ort: Stuttgart (S-Mitte/S-West)

Zielgruppe(n): Schüler*innen jeder Schulform ab der 8. Klasse, Freundeskreise, Betriebsausflüge usw. mit pädagogischer Vor- und Nachbereitung; Einzelpersonen und Öffentlichkeit ohne pädagogische Begleitung.

Dauer: ca. 3 Stunden

Fortbewegungsmittel:  Zu Fuß und mit dem ÖPNV

Kosten: 25€ pro Gruppe und Kosten für den ÖPNV

Vorraussetzung: Ein eigenes mobiles Endgerät mit Internetverbindung und GPS

Themen: Textilwirtschaft, Elektronik, Recycling, Lebensmittel, Fair Trade, Sozialunternehmertum

Stationen: Welthaus Stuttgart, Weltladen an der Planie, Weltcafé Stuttgart, Second Dreams, AfB, Oxfam Buchshop, Greenality, smark Kessellädle, Café Immersatt e.V.

Buchung: Mo-Fr ab 10:30 Uhr

Jetzt Buchung anfragen unter: lena.wissel@welthaus-stuttgart.de

Die Website wird Ende Juni gelaunched!

Ein Projekt des Welthaus Stuttgart e.V. in Kooperation mit den Stuttgarter Weltläden und dem EPiZ Reutlingen + Bildung trifft Entwicklung (BtE), gefördert durch die SEZ - Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg

Sonntag, 26. Mai 2019

Wiederbelebt - Upcycling Fashion in Stuttgart

Im Stuttgarter Leonhardsviertel werden Stoffreste zu neuen Klamotten "wiederbelebt". Bei neu produzierter Kleidung bleiben oftmals eine Menge Stoffreste übrig, die dann auf dem Müll landen oder verbrannt werden. An diesem Punkt knüpft "Wiederbelebt" an und versteht sich als "Upcycling Fashion" mit der Aufgabe, Möglichkeiten zu entwickeln, um herkömmliche Produktionsstrategien durch nachhaltige zu ersetzen.

Die LabelgründerInnen haben sich mit Textilunternehmen aus Baden-Württemberg zusammengetan und kaufen deren Überschüsse auf. Dabei werden nicht nur Stoffe, sondern auch Knöpfe oder Reißverschlüsse wiederverwertet. Neben den Materialien werden die Kollektionen im eigenen Atelier designed und in einer eigenen Produktionsstätte produziert und somit auch kontrolliert.

https://www.wiederbelebt.de/
Esslinger Straße 14
70182 Stuttgart

Ohne PlaPla - verpackungsfrei in Ludwigsburg

In Plastik verpackte Lebensmittel war gestern - zumindest zum Teil. Denn seit ein paar Monaten hat in Ludwigsburg (und damit auch für uns Studenten der PH einfach erreichbar) ein verpackungs- und plastikfreier Laden eröffnet.

Ohne PlaPla verkauft alles, was nachhaltige Konsumenten, die Wert auf zero waste oder zumindest less waste legen, mögen. Von Nudeln über vegane Schokolade bis hin zu Waschpulver, Seifen und wiederverwendbaren Hygieneartikeln ist beinahe alles dabei, was man im Alltag brauchen kann.

Und anders als man vielleicht erwartet, sind die Preise hier nicht überdimensional hoch, sodass auch wir Studenten eigentlich keine Ausrede mehr haben, um nicht unsere Glasbehälter von zuhause zu schnappen und die nächste Mahlzeit plastik- und verpackungsfrei einzukaufen.

Und wer mal in Ruhe ein Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee genießen möchte, kann dies auch vor Ort im angrenzenden Café - alles fairtrade und auf Wunsch vegan.

Samstag, 25. Mai 2019

Café Raupe Immersatt

Auf der Suche nach einem passenden Beitrag für die Fundgrube bin ich auf das Foodsharing-Café Raupe Immersatt in Stuttgart gestoßen. Am 06.06.2019 um 17 Uhr eröffnet das Café Raupe Immersatt am Hölderlinplatz in Stuttgart. Besonders hervorzuheben ist, dass das Foodsharing-Konzept in das Café integriert wird. Dies bedeutet, dass ein Foodsharing Fairteiler im Café installiert werden soll. Für die hygienischen Rahmenbedingungen werden die Mitarbeiter*innen des Cafés zuständig sein.

Die Getränke werden nach regionalen und nachhaltigen Gesichtspunkten ausgewählt, sodass keine unnötigen Transportwege entstehen. Außerdem wird es keine festen Preise im Café geben, jede*r bezahlt einfach so viel, wie ihm / ihr das Produkt, beziehungsweise das Getränk wert ist. Obwohl die Preise auf dem Freiwilligkeitsprinzip beruhen, erhalten die Mitarbeiter*innen ein normales Gehalt. Die Gehälter werden transparent auf den Mitgliederversammlungen bestimmt.

Getragen wird das Café von einem gemeinnützigen Verein. Sollten dennoch Gewinne abfallen, werden diese an Bildungsprojekte oder andere gemeinnützige Organisationen gespendet. Ein weiteres Highlight wird mit Sicherheit der Veranstaltungskalender, da sich das Café als kreativer Austauschort sieht. Für mehr Informationen könnt ihr folgende Seite aufrufen: www.raupeimmersatt.de, oder besucht das Café ab dem 6. Juni einfach selbst...

Ecosia - Die ökologische Suchmaschine

Jeder kennt es von sich selbst. Man möchte wissen, wie das Wetter ist, googelt schnell, wie man von A nach B kommt. Dabei muss die Google-Suchmaschine täglich etwa 5,6 Milliarden Suchanfragen bewältigen, das sind in der Sekunde ca. 65.000 Anfragen. Mit der steigenden Anzahl der Internetnutzer wird sich diese Zahl in den nächsten Jahren noch deutlich erhöhen. Als ökologische Alternative zu Google gibt es seit 2009, die in Berlin gegründete Suchmaschine Ecosia. Das Unternehmen spendet ca. 80 Prozent des Überschusses an gemeinnützige Naturschutzorganisationen, um Bäume dort auf der Welt zu pflanzen, wo sie am dringendsten benötigt werden.

Aber wie funktioniert Ecosia? Bei jeder Suchanfrage wird rechts in der Ecke dein persönlicher „Baumzähler“ angezeigt. Die Suchmaschine gibt derzeit an, dass durchschnittlich 45 Suchanfragen benötigt werden, bis ein Baum gepflanzt wird. Unterstützt wird Ecosia dabei von der Suchmaschine Bing, die sowohl Suchergebnisse als auch Suchanzeigen liefert. Seit Oktober 2014 spendet Ecosia für das „Greenig desert“-Projekt von WeForest, durch dessen Hilfe Bäume in Burkina Faso gepflanzt werden. Laut eigenen Angaben hat die Suchmaschine bisher 50 Millionen Bäume gepflanzt.

Ein weiterer erwähnenswerter Punkt ist, dass Ecosia nach eigenen Angaben alle Server mit Ökostrom von Greenpeace Energy betreibt; dies gilt jedoch leider nicht für den eigentlichen Suchvorgang auf den Servern von Bing. Zudem veröffentlichen sie jeden Monat einen Finanzbericht, sodass man jederzeit nachvollziehen kann, wohin genau die Einnahmen aus den Suchanfragen fließen. Auch der Datenschutz spielt bei der Suchanfrageseite eine außergewöhnlich große Rolle. Sie legen Wert darauf, dass keine Daten an Dritte verkauft werden und anonymisierten zusätzlich sämtliche Suchdaten innerhalb von einer Woche.

In der heutigen Zeit wird Nachhaltigkeit ein immer größeres Thema, das sehr ernst genommen werden muss. Daher finde ich, dass auch schon mit kleinen Schritten am Ende große Dinge bewirkt werden können. Leider nutzen dieses Angebot noch viel zu wenig Menschen, jedoch hat mich das Konzept komplett überzeugt, da man mit Suchanfragen, wovon ich am Tag sehr viele habe, etwas Gutes für die Umwelt tun kann - und das ohne großen Aufwand und fast nebenbei.

Donnerstag, 23. Mai 2019

Nachhaltigkeit beim Smartphone-Kauf, geht das?

Klar, uns allen ist Umweltschutz und Nachhaltigkeit ein wichtiges Anliegen, doch dafür auf Geräte wie Computer, Laptop, Tablet und vor allem Smartphones zu verzichten, wollen und (immer häufiger auch beruflich) können wir nicht. Eine der größten Industrien also, die der Nachhaltigkeit im Weg steht, ist eine für uns unverzichtbare. Was also tun? Während viele versuchen, auf kostengünstigere Alternativen umzusteigen, die wenigstens ein bisschen nachhaltiger sind als die Big-Player (Apple, Samsung …), bietet ein deutsches Unternehmen eine wunderbare Alternative, die allerdings leider aufgrund von der Entscheidung, weitestgehend auf Marketing zu verzichten, bis heute unbekannt geblieben ist.

Die Rede ist von der Marke: SHIFT (https://www.shiftphones.com/)

SHIFT ist ein deutsches Unternehmen aus Falkenberg in Hessen, das Smartphones herstellt und dabei bemüht ist, die Produktion, den Verkauf, die Verwendung und auch die Entsorgung so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Dabei liefert das Unternehmen ein wichtiges Merkmal, das für den Verbraucher beim Thema Nachhaltigkeit zentral wichtig ist: TRANSPARENZ!

Nahezu nichts bleibt geheim. Auf der offiziellen Website lässt sich ein sogenannter Wirkungsbericht einsehen (https://www.shiftphones.com/downloads/SHIFT-wirkungsbericht-2019-05-10.pdf). Dieses 60 Seiten lange Dokument (das stets in Bearbeitung ist), gibt Aufschluss über alle Themen, die den Verbraucher interessieren:
  • Finanzen: Wo fließt wieviel Geld hin, wieviel verdienen die Mitarbeiter an welchem Standort …?
  • Fertigung: Wo werden die Smartphones hergestellt? (China); Warum werden sie in China hergestellt …?
  • Lieferkette und Rohstoffe: Welche Rohstoffe werden verwendet, wo kommen diese her, auf welche wird verzichtet … ?
Diese Informationen und noch viele mehr findet man im Wirkungsbericht. Weiterhin versucht das Unternehmen, die Produktion von Müll auf ein Minimum zu reduzieren. Mit jedem gelieferten Gerät wird ein Pfand-Zertifikat mitgeschickt. Möchte man das Gerät irgendwann, aus welchem Grund auch immer, nicht mehr nutzen, kann man das Gerät (unter Erfüllung einiger Voraussetzungen wie z.B. vorhandener Originalkarton) mit einigen Dokumenten an das Unternehmen zurückschicken. Dort wird dann geprüft, ob das Gerät repariert werden kann, um es als Second Life Produkt zu verkaufen. Falls nicht, wird das Gerät dennoch genutzt, indem sämtliche noch funktionierenden Teile ausgebaut werden und als Ersatzteile genutzt werden.

War die Rücksendung nun also erfolgreich, bekommt der Kunde einen 22 € Gutschein für den Shop, und das beste daran: Es ist völlig egal, in welchem Zustand sich das Gerät befindet! Smartphone aus der Tasche gefallen und im selben Moment rollt ein Auto drüber? (Ja, das hat es alles schon gegeben, es ist unvorstellbar, was für Dinge manchen Menschen mit ihren Smartphones passieren…) Kein Problem! Die Pfandrückgabe kann trotzdem problemlos erfolgen.

Ein weiterer wichtiger Punkt: die Garantie. Man kennt es von all den großen Herstellern: einmal das Gerät geöffnet und die Garantie ist weg. Andere Software installiert und die Garantie ist weg. Egal was man tut, die Garantie scheint immer zu verfliegen. Doch bei SHIFT läuft das anders: das eigene Herumexperimentieren ist nicht nur erlaubt, es ist sogar gewünscht! Im Shop lassen sich nicht nur fertige Geräte kaufen, auch Ersatzteile kann man separat bestellen, um sie dann daheim selber auszutauschen. Und wenn es eben mal nicht funktioniert ist das nicht schlimm, denn der Garantieanspruch gilt nach wie vor!

Auch das von großen Unternehmen so sehr gehasste Rumpfuschen an der Software: Unzufrieden mit der installierten Android-Version? Spiel einfach das Betriebssystem auf das SHIFT-Phone, das Du willst! SHIFT freut sich hier sogar über Informationen, was für Betriebssysteme sich kompatibel zeigen, um es in ihre Liste aufzunehmen. Und für die, die Reparaturen und Software-Austausch nicht schon von sich aus können, liefert der YouTube-Kanal von SHIFT Anleitungen dafür, wie man Teile austauscht und das SHIFT-Phone reparieren kann.

Man könnte noch mehrere Seiten damit füllen, was das SHIFT-Phone so besonders und nachhaltig macht, doch das kann jeder selbst entdecken mit einem Klick auf die Homepage. Zum Schluss soll aber auch noch ein Kritikpunkt angebracht werden: Diejenigen, die sich stets das neueste iPhone für 1000 € vorbestellen, sollte das kaum interessieren, doch gibt es auch viele, die von den ganzen unnötigen Features eines 500 € Smartphones gar nichts mehr wissen wollen und stattdessen auf 100-200 € teure Alternativen ausweichen. Hier kann SHIFT nicht mithalten. Das günstigste Gerät kostet derzeit 444 € und die Preisspanne geht bis 1222 € (wobei es sich hier um ein Bundle handelt, das die Möglichkeit bietet, das Smartphone „tabletfähig“ zu machen). Doch auch hier ist das Unternehmen außergewöhnlich fair: möchte man auf ein anderes Gerät umsteigen, kann man das zu einem günstigeren Preis tun („Upgradefunktion“), wenn man dafür das bisher genutzte SHIFT-Phone zurücksendet.

Wenn das Smartphone also das nächste mal den Geist aufgibt, lohnt es sich zu überlegen, ob man sich wieder ein 300 € Smartphone von Samsung holt, dessen Akku zwei Monate später explodiert, oder ob man nicht doch noch 200 € mehr zahlt, um eine nachhaltige und kundenfreundliche Alternative zu haben, die zudem qualitativ hochwertig verarbeitet wurde und unter fairen Bedingungen produziert wurde.

Donnerstag, 16. Mai 2019

Podcast: Wege in eine nachhaltige Zukunft

In der Reihe "Eine Stunde Talk" des Deutschlandfunks war gestern Maja Göpel zur Gast. Sie ist Generalsekretärin des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung globale Umweltveränderung. Im Podcast (39 min) geht es um die Frage, die wir uns im Seminar auch schon wiederholt gestellt haben, nämlich warum trotz eindeutiger wissenschaftlicher Erkenntnisse seit 30 Jahren nichts passiert. Anhören lohnt sich, wobei Sie sich die ersten 9:27 min sparen können (da geht es um die etwas alberne Frage, ob Maja Göpel lieber mit Greta Thunberg Monopoly spielen oder Trump beraten oder den Henker Heinz [!?] treffen möchte). Sie finden den Podcast hier...
Maja Göpel will dabei helfen, unseren Lebensstil im 21. Jahrhundert neu zu gestalten. Wie genau der aussieht, muss noch gar nicht klar sein. Sicher ist aber: Der Kapitalismus in seiner jetzigen Form hat ausgedient.

Donnerstag, 2. Mai 2019

Nachtrag zum Thema "Glück" und "Das gute Leben"

Nachdem wir uns zu Beginn des Semesters auf verschiedene Weise und unter verschiedenen Gesichtspunkten mit Glück und dem guten Leben befasst haben, kommt es wie gerufen, dass der Deutschlandfunk einen Podcast des Ethikers Jean-Pierre Wils zu genau diesem Thema veröffentlicht hat, der vieles von dem aufgreift, über das wir gesprochen hatten (u.a. auch Hartmut Rosa, Beschleunigung und Entfremdung). Eine Zusammenfassung findet sich auch im Online-Angebot der Zeit. Die beiden Links im einzelnen: