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Montag, 23. Januar 2023

Konsumgesellschaft und Handys

Können Sie sich denn noch ein Leben ohne Handy vorstellen? Wenn nicht, sind Sie in guter Gesellschaft. Aus unserem modernen Leben sind Handys nicht mehr wegzudenken. Und es wird nicht mehr lange dauern, bis wirklich jeder auf diesem Planeten ein Handy besitzt. Im Jahr 2021 gab es Statistiken zufolge ca. 3,5 Milliarden Smartphone-User weltweit. Jedoch ist die Anzahl der kursierenden Handys mit über sechs Milliarden fast doppelt so hoch, was bedeutet, dass viele Menschen nicht nur ein Handy besitzen, sondern zwei oder sogar mehr. Allein in Deutschland werden derzeit 60,7 Millionen internetfähige Mobiltelefone benutzt. In den USA sind es ca. 298 Millionen und in China sogar 1,6 Milliarden. Und die Tendenz ist überall gleich: Sie ist steigend (vgl. Otto, S. 2).

Ein Blick in die Zukunft: Im Jahr 2050 werden knapp neun Milliarden Menschen auf der Erde leben, die alle ein Recht auf ein gutes Leben mit ausreichend Nahrung, Sicherheit und Bildung haben. Jedoch wird dieser Zuwachs den Druck auf die natürlichen Rohstoffvorkommen, die biologische Vielfalt und das ökologische Gleichgewicht auf der Erde enorm verschärfen. Es ist uns heute noch unklar, wie die Erde bis dahin aussehen wird. Eines ist jedoch klar: Notwendig sind ein ressourcenschonender Konsum sowie effiziente Produkte. Denn nur so kann den Menschen eine gerechte Teilhabe am Wohlstand ermöglicht werden, ohne den Planeten zu zerstören (vgl. Nordmann et al., S. 1).

Schon heute gibt es den Kampf um seltene und wertvolle Rohstoffe. Besonders für die Herstellung von technischen Geräten, wie zum Beispiel dem Handy, spielen Rohstoffe wie seltene Erden eine wichtige Rolle. Das Problem liegt darin, dass diese meist nur in jeweils kleinen Mengen in weit verstreut lagernden Mineralien vorkommen. Für die Aufbereitung dieser Metalle benötigt man Energie und Chemikalien, welche immense Umweltschäden verursachen (vgl. Nordmann et al., S. 1).

"Die naturwissenschaftlichen Grundlagen unseres Rohstoffverbrauchs und dessen Folgen für Menschen und Umwelt lassen sich besonders gut an dem heute fast wichtigsten Alltagsbegleiter Handy deutlich machen" (Nordmann et al., S. 1).

Montag, 14. März 2022

Geplante Obsoleszenz am Beispiel von Apple

Jeder hat sie heutzutage in seinem Zimmer oder Haus. Die eine Schublade voller alter Handys, die sich im Laufe der letzten Jahre angesammelt haben. Allein in meinem Zimmer habe ich 7 Handys von verschiedenen Herstellern liegen, die ich in den letzten 10 bis 12 Jahren genutzt habe. Das entspricht einer durchschnittlichen Nutzungsdauer von circa eineinhalb Jahren, bis es zu einer Neuanschaffung kommt. Das ist erschreckend kurz, da aber Neugeräte mittlerweile erschwinglich geworden sind, habe ich in der Vergangenheit nie wirklich darüber nachgedacht und mir fast jährlich ein neues Gerät angeschafft.

Die Frage, die sich stellt, ist, ob es an meinem schlechten Umgang mit den Smartphones liegt, dass sie nur kurz überleben, oder steckt dahinter vielleicht sogar ein System der großen Hersteller, das uns nach einem bestimmten Zeitraum zwingt, ein neues Gerät zu kaufen. Natürlich gab es bei mir den einen oder anderen Fall, in dem das Smartphone durch schlechten Umgang das Zeitliche gesegnet hat, doch in der Regel waren es tatsächlich plötzlich auftretende Fehler, die es mit der Zeit unbrauchbar gemacht haben.

Durch die mittlerweile geringen Anschaffungskosten von Smartphones macht eine Reparatur meist nur noch wenig Sinn, da diese meist zu aufwendig und teurer als das Endgerät selbst ist. Die Folge sind immer größer werdende Sammlungen von alten Smartphones und Elektrogeräten bei uns zuhause und immer größer werdende Müllberge aus Elektroschrott in Teilen der Welt, die weit weg von uns sind.

Ein Grund dafür liegt in dem Prinzip der „geplanten Obsoleszenz“, welches eine Strategie der großen Industriekonzerne ist, die mittlerweile in vielen Branchen fester Bestandteil ist und uns zu einem nie endenden Neukauf und Konsum „zwingt“. Ich möchte in dieser Arbeit am Beispiel von Apple beleuchten, was es mit dem Prinzip auf sich hat und warum gerade der Riesenkonzern Apple ein "Spezialist" der geplanten Obsoleszenz ist.

Montag, 13. Dezember 2021

Swappie als Alternative zum Neukauf von Smartphones

Im Verlauf unseres Seminars haben wir immer wieder über den Konsumwahn innerhalb unserer heutigen Gesellschaft diskutiert. Unser Kaufverhalten übersteigt dabei um Längen den Bedarf, welchen wir eigentlich zum Leben bräuchten. So werden beispielsweise Sneakers, Smartphones etc. viel zu häufig neu gekauft, obwohl diese Güter nicht wirklich benötigt werden. Und warum? Weil mit dem Kauf von tollen, neuen Schuhen ein gewisses Prestige mitverkauft wird. Damit Unternehmen überleben können, müssen sie uns immer mehr ihrer Ware verkaufen, die eigentlich kaum jemand braucht. Und wie schaffen die Unternehmen das? Zum einen durch Werbung und zum anderen durch geplante Obsoleszenz, durch welche Geräte viel schneller kaputtgehen, als es notwendig wäre.

Ein schönes Beispiel sind hier Smartphones. Wenn der Akku des Gerätes nach einem Jahr nur noch die Hälfte der Leistung erbringt und das Gerät mangels Strom ständig ausfällt, liegt es nahe, sich einfach ein neues, besseres, schöneres (und ganz bestimmt auch teuereres) Smartphone zu kaufen. Die Effekte dieses Kaufverhaltens sind ein enormer Ressourcenverbrauch und zunehmende Umweltverschmutzung. Zudem leiden unter der Smartphone-Produktion Arbeitskräfte in Ländern wie China unter der schlechten Bezahlung und den miserablen Arbeitsbedingungen.

Und was kann dagegen unternommen werden? Keine Smartphones mehr kaufen und das Münztelefon am Bahnhof verwenden? Wohl kaum. Aber eine andere, praktische Möglichkeit zur Reduzierung des hohen Smartphone-Konsums möchte ich folgend einmal vorstellen. Es handelt sich dabei um die Website „Swappie“: https://swappie.com/de/. Diese bereitet ältere iPhone-Modelle auf, repariert sie und verkauft sie dann weiter an die Kunden. Laut Website funktionieren die Smartphones einwandfrei, im Bereich des äußeren Zustandes kann zwischen drei Optionen gewählt werden: fair, sehr gut und wie neu.

In jedem Fall wird durch diese Website der Ressourcenverbrauch der Smartphone-Produktion gelindert. Zudem kann eine große Menge Geld gespart werden, denn die Swappie iPhones sind um einiges günstiger als die Neuware von Apple. Des weiteren bekommt jeder Kunde eine Garantie von drei Jahren auf sein Gerät, was beim Original-Anbieter nicht der Fall ist.

Alle, die also Bedarf an einem neuen Handy haben, unseren Planeten schützen und die schlecht bezahlte Arbeit in der Smartphone-Produktion nicht unterstützen möchten, sollten der Website unbedingt einen Besuch abstatten.

Montag, 25. November 2019

Das Shiftphone

Das Shiftphone ist ein unter - so gut es geht - fairen und nachhaltigen Bedingungen produziertes Smartphone eines StartUps aus Deutschland. Es besteht aus unabhängigen Komponenten, die ausgetauscht, verbessert und leichter repariert werden können als bei herkömmlichen Smartphones. Das Unternehmen will darauf abzielen, die Lebensdauer und Benutzung so hoch wie möglich zu halten und verantwortungsvoll mit Endprodukten sowie den Herstellungsbedingungen umzugehen. Aufgrund dessen weist die Shift GmbH einige Besonderheiten auf:
  • Die Smartphones haben keinen Garantieverlust, wenn man selbst Hand an die Reparatur legt, es werden sogar Tutorialvideos vom Hersteller veröffentlicht, um das zu ermutigen.
  • Sie werden durch Crowdfunding und Eigenkapital finanziert und können somit frei entscheiden, wie und wo sie produzieren, und machen dies so fair und nachhaltig wie möglich. (Shift Report).
  • Sie haben eine Art Pfandsystem auf ihre Produkte und kümmern sich somit um die Entsorgung oder Weiterverwendung.
  • Eine Upgrade-Funktion, in der man jederzeit verbilligt auf ein anderes Modell des Shiftphones wechseln kann, und das alte wird von der Firma wiederverwertet, als gebraucht verkauft oder an Hilfsprojekte weitergegeben.
Das momentan kostengünstigste Shiftphone ist das SHIFT5me für 444€.

Donnerstag, 23. Mai 2019

Nachhaltigkeit beim Smartphone-Kauf, geht das?

Klar, uns allen ist Umweltschutz und Nachhaltigkeit ein wichtiges Anliegen, doch dafür auf Geräte wie Computer, Laptop, Tablet und vor allem Smartphones zu verzichten, wollen und (immer häufiger auch beruflich) können wir nicht. Eine der größten Industrien also, die der Nachhaltigkeit im Weg steht, ist eine für uns unverzichtbare. Was also tun? Während viele versuchen, auf kostengünstigere Alternativen umzusteigen, die wenigstens ein bisschen nachhaltiger sind als die Big-Player (Apple, Samsung …), bietet ein deutsches Unternehmen eine wunderbare Alternative, die allerdings leider aufgrund von der Entscheidung, weitestgehend auf Marketing zu verzichten, bis heute unbekannt geblieben ist.

Die Rede ist von der Marke: SHIFT (https://www.shiftphones.com/)

SHIFT ist ein deutsches Unternehmen aus Falkenberg in Hessen, das Smartphones herstellt und dabei bemüht ist, die Produktion, den Verkauf, die Verwendung und auch die Entsorgung so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Dabei liefert das Unternehmen ein wichtiges Merkmal, das für den Verbraucher beim Thema Nachhaltigkeit zentral wichtig ist: TRANSPARENZ!

Nahezu nichts bleibt geheim. Auf der offiziellen Website lässt sich ein sogenannter Wirkungsbericht einsehen (https://www.shiftphones.com/downloads/SHIFT-wirkungsbericht-2019-05-10.pdf). Dieses 60 Seiten lange Dokument (das stets in Bearbeitung ist), gibt Aufschluss über alle Themen, die den Verbraucher interessieren:
  • Finanzen: Wo fließt wieviel Geld hin, wieviel verdienen die Mitarbeiter an welchem Standort …?
  • Fertigung: Wo werden die Smartphones hergestellt? (China); Warum werden sie in China hergestellt …?
  • Lieferkette und Rohstoffe: Welche Rohstoffe werden verwendet, wo kommen diese her, auf welche wird verzichtet … ?
Diese Informationen und noch viele mehr findet man im Wirkungsbericht. Weiterhin versucht das Unternehmen, die Produktion von Müll auf ein Minimum zu reduzieren. Mit jedem gelieferten Gerät wird ein Pfand-Zertifikat mitgeschickt. Möchte man das Gerät irgendwann, aus welchem Grund auch immer, nicht mehr nutzen, kann man das Gerät (unter Erfüllung einiger Voraussetzungen wie z.B. vorhandener Originalkarton) mit einigen Dokumenten an das Unternehmen zurückschicken. Dort wird dann geprüft, ob das Gerät repariert werden kann, um es als Second Life Produkt zu verkaufen. Falls nicht, wird das Gerät dennoch genutzt, indem sämtliche noch funktionierenden Teile ausgebaut werden und als Ersatzteile genutzt werden.

War die Rücksendung nun also erfolgreich, bekommt der Kunde einen 22 € Gutschein für den Shop, und das beste daran: Es ist völlig egal, in welchem Zustand sich das Gerät befindet! Smartphone aus der Tasche gefallen und im selben Moment rollt ein Auto drüber? (Ja, das hat es alles schon gegeben, es ist unvorstellbar, was für Dinge manchen Menschen mit ihren Smartphones passieren…) Kein Problem! Die Pfandrückgabe kann trotzdem problemlos erfolgen.

Ein weiterer wichtiger Punkt: die Garantie. Man kennt es von all den großen Herstellern: einmal das Gerät geöffnet und die Garantie ist weg. Andere Software installiert und die Garantie ist weg. Egal was man tut, die Garantie scheint immer zu verfliegen. Doch bei SHIFT läuft das anders: das eigene Herumexperimentieren ist nicht nur erlaubt, es ist sogar gewünscht! Im Shop lassen sich nicht nur fertige Geräte kaufen, auch Ersatzteile kann man separat bestellen, um sie dann daheim selber auszutauschen. Und wenn es eben mal nicht funktioniert ist das nicht schlimm, denn der Garantieanspruch gilt nach wie vor!

Auch das von großen Unternehmen so sehr gehasste Rumpfuschen an der Software: Unzufrieden mit der installierten Android-Version? Spiel einfach das Betriebssystem auf das SHIFT-Phone, das Du willst! SHIFT freut sich hier sogar über Informationen, was für Betriebssysteme sich kompatibel zeigen, um es in ihre Liste aufzunehmen. Und für die, die Reparaturen und Software-Austausch nicht schon von sich aus können, liefert der YouTube-Kanal von SHIFT Anleitungen dafür, wie man Teile austauscht und das SHIFT-Phone reparieren kann.

Man könnte noch mehrere Seiten damit füllen, was das SHIFT-Phone so besonders und nachhaltig macht, doch das kann jeder selbst entdecken mit einem Klick auf die Homepage. Zum Schluss soll aber auch noch ein Kritikpunkt angebracht werden: Diejenigen, die sich stets das neueste iPhone für 1000 € vorbestellen, sollte das kaum interessieren, doch gibt es auch viele, die von den ganzen unnötigen Features eines 500 € Smartphones gar nichts mehr wissen wollen und stattdessen auf 100-200 € teure Alternativen ausweichen. Hier kann SHIFT nicht mithalten. Das günstigste Gerät kostet derzeit 444 € und die Preisspanne geht bis 1222 € (wobei es sich hier um ein Bundle handelt, das die Möglichkeit bietet, das Smartphone „tabletfähig“ zu machen). Doch auch hier ist das Unternehmen außergewöhnlich fair: möchte man auf ein anderes Gerät umsteigen, kann man das zu einem günstigeren Preis tun („Upgradefunktion“), wenn man dafür das bisher genutzte SHIFT-Phone zurücksendet.

Wenn das Smartphone also das nächste mal den Geist aufgibt, lohnt es sich zu überlegen, ob man sich wieder ein 300 € Smartphone von Samsung holt, dessen Akku zwei Monate später explodiert, oder ob man nicht doch noch 200 € mehr zahlt, um eine nachhaltige und kundenfreundliche Alternative zu haben, die zudem qualitativ hochwertig verarbeitet wurde und unter fairen Bedingungen produziert wurde.

Sonntag, 25. März 2018

Coltanabbau im Kongo - Ressourcenreichtum ohne Wohlstand?

Die Mikroelektronik ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Egal, ob es um unser Auto geht, das uns von A nach B bringt, um nachhaltige und effiziente Energieversorgung, um modernste Medizintechnik oder das vielverwendete Smartphone. Laut einer „Handelsdaten“-Statistik des Forschungs- und Bildungsinstituts EHI aus dem Jahr 2017 nutzen 78 Prozent der Deutschen zwischen vierzehn und vierundsechzig Jahren regelmäßig ein Smartphone (Vgl. EHI Retail Institute GmbH 2013-2017).

„Mikroelektronische Systeme sind eine Grundvoraussetzung für Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand in Deutschland.“ (Bundesministerium für Entwicklung und Forschung o.J.) Dieser materielle Wohlstand, den ein hochindustrialisiertes Land durch den Ausbau oben genannter Technologien erlangt, zeugt nicht ausschließlich von fachlichem Know-how in der Mikroelektronik. Mit dem Wissen, wie sich beispielsweise ein Smartphone (Smartphones werden im Folgenden als ein Beispiel von zahlreichen Elektrogeräten, die Coltan enthalten, benannt) zusammensetzt, stellt sich die Frage, welche Rohstoffe zur Herstellung benötigt und wie beziehungsweise von wem sie abgebaut werden.

Gibt es einen Widerspruch zwischen den rohstoffreichen Regionen dieser Welt, wie dem Kongo (im Verlauf des Textes auch: DRK, Demokratische Republik Kongo) und dem tatsächlichen Wohlstand der Bevölkerung dieser Länder? Es stellt sich zudem die Frage, wer die Akteure sind, die sich am Handel beteiligen.

Im Folgenden wird der Handel um das Erz Coltan, das in zahlreichen Elektrogeräten verarbeitet ist, genauer beleuchtet. Dabei wird der Fokus auf dem Kongo liegen. Ferner soll es um die Frage gehen, wer letztendlich am meisten vom Coltanabbau profitiert. Gibt es Anstrengungen der internationalen Gemeinschaft, die Gewinne aus dem Coltanhandel gerecht zu verteilen?

Montag, 26. Juni 2017

Deutsche Umwelthilfe

http://www.duh.de/projekte/althandy/ - "Seit 40 Jahren setzt sich die Deutsche Umwelthilfe (DUH) für den Schutz natürlicher Lebensgrundlagen ein. Die Spenden zahlreicher Umweltschützer und Naturfreunde ermöglichen ein professionelles und erfolgreiches Arbeiten. Das treibt uns an und hilft, unsere Ziele zu erreichen."

Besonders interessant finde ich die Recyclingtipps, welche von der Abfallvermeidung durch Reparaturen, wo sich die Deutsche Umwelthilfe mit anderen Organisationen zum "Runden Tisch" zusammengeschlossen hat (http://runder-tisch-reparatur.de/), bis zur Sammlung von Althandys für die Nutzung ihrer Rohstoffe reichen.

Dienstag, 13. Juni 2017

Die nachhaltigere Alternative zu Apple,Samsung und Co.

Das neue, sündhaft teure Smartphone ist gerade mal ein Jahr alt und schon fängt es an, nicht mehr richtig zu funktionieren. Kurze Zeit später wird es dann wieder durch ein neueres Modell ersetzt. Das alte Handy landet im Anschluss entweder in einer Schublade voller Elektroschrott oder im Hausmüll und verschwindet somit aus unserem Leben.

Wer kennt dieses Szenario nicht? Doch wohin verschwindet dieses Handy? Würden wir nicht alle gerne ein Smartphone besitzen, das uns mehr als ein Jahr begleitet? Von dem wir wissen, wie es hergestellt wurde und dass Menschen bei der Herstellung anständig bezahlt und keinen gesundheitsschädlichen Stoffen ausgesetzt werden? Immer wieder steht die Produktion von elektronischen Geräten wie Mobiltelefonen wegen der schlechten Arbeitsbedingungen (wie beispielsweise bei Foxconn) sowie der Umweltverschmutzung und dem Abbau in Minen in der Kritik.

Eine mögliche Antwort auf dieses Problem bietet seit 2013 der Smartphone-Hersteller Fairphone. Das Projekt Fairphone stammt aus der gemeinnützigen Waag society, einem Forschungsinstitut in Amsterdam. Das Unternehmen wurde anfangs mit sieben Mitarbeitern gegründet und arbeitet derzeit mit rund 80 Mitarbeitern überwiegend in Amsterdam.

Fairphone möchte auf die oben angesprochenen Probleme bei der Herstellung von Mobiltelefonen aufmerksam machen. Durch die Herstellung dieses Smartphones will die Stiftung der Industrie Denkanstöße geben, um die Missstände bei der Produktion zu umgehen und Umweltverschmutzung zu verringern.

Die Ziele des Unternehmens lassen sich grob in vier Unterkategorien einteilen: ein robustes Design, um eine möglichst lange Laufzeit und leichte Reparaturen zu gewährleisten, möglichst nur fair gehandelte Materialen zu verwenden, ausschließlich unter guten Arbeitsbedingungen zu produzieren sowie möglichst hohe Wiederverwendbarkeit und Recycling zu schaffen.

Zudem wird mit den Gewinnen das Projekt Closing the Loop unterstützt, das Elektronikschrott aus Afrika zurück nach Europa holt und ordnungsgemäß wiederverwertet. Wenn also der nächste Kauf eines neuen Smartphones ansteht, lohnt es sich, einen Blick auf das Fairphone zu werfen und sich zu entscheiden, ob dies nicht eine Alternative zum neuen iPhone oder Samsung Smartphone wäre.