Montag, 24. Januar 2022

Aktuelle APuZ-Ausgabe zu "Green New Deals"

1972, vor 50 Jahren, ist der Bericht "Grenzen des Wachstums" erschienen. Aus diesem Anlass widmet sich die aktuelle Ausgabe von "Aus Politik und Zeitgeschichte" (APuZ 3-4/2022) dem Thema "Green New Deals". Darin enthalten sind u.a. die folgenden lesenswerten Aufsätze:

  • Klaus Dörre: Alle reden vom Klima. Perspektiven sozial-ökologischer Transformation - CO2-Emissionen sind ungleich verteilt – zwischen Industrie- und Entwicklungsländern, aber auch innerhalb der Industriestaaten. Eine Transformation muss daher auch die innergesellschaftliche Ungleichheit angehen, oder sie wird scheitern.
  • Thomas Döring: 50 Jahre "Grenzen des Wachstums". Von der Wachstums- zur Post-Wachstumsökonomie? - Der Bericht an den Club of Rome von 1972 ist ein Meilenstein in der Analyse des unbegrenzten Wirtschaftswachstums. Auf ihm fußen wachstumskritische Ansätze, aber auch Alternativen zum BIP als der wichtigsten ökonomischen Kennzahl.
  • Susanne Dröge: Der europäische Green Deal. Ziele, Hintergründe und globale Dimension - Der Green Deal ist die ehrgeizigste Agenda, die sich die EU je gegeben hat. Die Kommission verfolgt nicht bloß den Klimaschutz als Ziel, sondern will durch den Deal auch wirtschaftlich und geopolitisch zu den USA und China aufschließen.
  • Rainer Land: Entwicklung statt Wachstum - Statt einen Rückbau der Wirtschaft braucht es eine ökologische Wirtschaftsentwicklung, mit der durch umweltkompatible Innovationen und nachhaltige Ressourcenbewirtschaftung eine wirkliche sozial-ökologische Transformation erreichbar ist.
  • Johannes Müller-Salo, Rupert Pritzl: Klimaschutz durch Innovation und Marktwirtschaft - Klimapolitik muss den Kriterien Effizienz und Gerechtigkeit genügen. Anstatt immer ehrgeizigere Klimaziele auszurufen, sollte die Politik die Instrumente und deren gesellschaftliche Kosten hinterfragen und offen diskutieren.
  • Birgit Mahnkopf: Der große (Selbst-)Betrug. "Klimaneutralität" durch "grünes Wachstum" - Essay - Der Green Deal der EU-Kommission führt das wachstumsorientierte Wirtschaftsmodell fort – unter fadenscheinigen grünen Vorzeichen. Für eine wirkliche Transformation müssten Politik und Gesellschaft die planetaren Ressourcen der Marktlogik entziehen.

Sonntag, 16. Januar 2022

Raupe Immersatt – foodsharing-Café in Stuttgart

Du siehst Lebensmittelverschwendung als Problem an? Du möchtest etwas dagegen tun? Dann ist dies genau das Richtige für Dich!

In Deutschland landen pro Jahr ca. sieben Millionen Tonnen Lebensmittel im Abfall. Das entspricht etwa der Hälfte der überhaupt produzierten Menge! Davon sind über 1,7 Millionen Tonnen Backwaren. Der WWF schreibt dazu:

„In unserer Überflussgesellschaft gehören gerade die Backwaren zu den am häufigsten weggeworfenen Lebensmitteln. Laut aktuellen Erkenntnissen wurden im Jahr 2015 ca. 4,5 Millionen Tonnen Backwaren hergestellt. Davon sind etwa 1,7 Millionen Tonnen als Verluste zu verzeichnen. Davon wiederum der überwiegende Anteil in Haushalten, gefolgt von Bäckereien sowie dem Handel.“

Die Produktion, der Transport und die Lagerung der verschwendeten Backwaren haben dabei einen hohen Fußabdruck von 2,46 Millionen Tonnen Treibhausgasen. Dies ist erschreckend, insbesondere wenn man selber weiß, wie viel, was eben noch in den Verkaufsregalen lag, als Abfall in kleinen Bäckereibetrieben anfällt. Allerdings sind gerade die kleinen Handwerksbetriebe diejenigen, die noch am wenigsten Lebensmittelabfälle haben.

Das Café „Raupe Immersatt“ in Stuttgart ist jedoch ganz anders. Hier werden Lebensmittel gerettet und nicht verschwendet. Wie das funktioniert? Lebensmittel werden über Foodsharing bei den Kooperationsbetrieben direkt von der Ladentheke gerettet und verteilt, so auch an das foodsharing-Café „Raupe Immersatt“, anstatt in den Müll zu kommen. Daher ist alles sauber und hygienisch. Aber auch Privatpersonen können Lebensmittel vorbeibringen, sollten sie beispielsweise in den Urlaub fahren oder noch etwas von einer großen Party übrig haben. Auch hier wird auf die Lebensmittelsicherheit geachtet, weshalb nicht alle Lebensmittel abgegeben werden dürfen. Näheres könnt ihr über die ansprechende Website erfahren (https://www.raupeimmersatt.de/) oder einfach kurz anrufen (0711-23097922).

Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass das Café sehr gemütlich ist und sich ein Besuch lohnt. Auch um die tollen Veranstaltungen im beispielsweise musikalischen Bereich mitzuerleben, die eine ganz neue Atmosphäre schaffen. Doch das Allerbeste kommt zum Schluss: Das Essen in dem kleinen netten Café ist kostenlos! Für die Getränke zahlst du so viel, wie sie dir wert sind. Also kommt vorbei und lasst euch von dem Café „Raupe Immersatt“ und dem Konzept hinter Foodsharing begeistern!

Viel Spaß beim leckeren Schlemmen!

Das Café findet ihr hier:

Quellen: