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Montag, 2. Oktober 2023

Smart City: Chancen und Herausforderungen für eine nachhaltige Transformation urbaner Räume

Die stetig fortschreitende Urbanisierung ist eine der prägenden Entwicklungen unserer Zeit. Mit einer immer größeren Bevölkerung, die sich in Städten niederlässt, haben sich urbane Gebiete zu den Knotenpunkten unserer Gesellschaft entwickelt. Sie sind Treffpunkt für Innovationen, Wirtschaftswachstum und kulturellen Austausch.

Doch mit dieser enormen Verdichtung der Bevölkerung in städtischen Ballungsräumen geht auch eine Reihe komplexer Herausforderungen einher. Städte stehen vor einem wachsenden Druck, die Bedürfnisse ihrer Bürgerinnen und Bürger zu erfüllen, aber auch gleichzeitig ökologische und soziale Nachhaltigkeit sicherzustellen (vgl. Etezadzadeh 2015, S. 1ff.).

In diesem Kontext hat sich das Konzept der "Smart City" in den letzten Jahren als zukunftsweisender Ansatz erwiesen. Die Smart City stellt eine strategische Herangehensweise dar, die auf Technologie und Innovation setzt, um Städte intelligenter, nachhaltiger und lebenswerter zu gestalten. Der Kerngedanke besteht darin, städtische Ressourcen effizienter zu nutzen und gleichzeitig die Lebensqualität der Bürger*innen zu erhöhen (vgl. Etezadzadeh 2015, S. 7f.). Eine Smart City nutzt moderne Technologien, wie künstliche Intelligenz (KI) und Big Data-Analysen, um urbane Prozesse zu optimieren.

Trotz des Potenzials zur Förderung einer nachhaltigen Stadtentwicklung gibt es jedoch auch einige Herausforderungen, mit denen sich die Städte konfrontiert sehen. Datenschutz und Privatsphäre sind wichtige Anliegen, insbesondere angesichts der Vielzahl von Daten, die in einer Smart City erfasst werden. Die Finanzierung solcher umfassenden städtischen Transformationen kann ebenfalls ein Hindernis darstellen. Des Weiteren stellt die Einbeziehung der Bürgerschaft eine komplexe Aufgabe dar.

Die folgende Arbeit befasst sich mit dem Konzept Smart City und fragt nach den damit zusammenhängenden Chancen und Herausforderungen. Welche Chancen bietet das Konzept für eine nachhaltige Stadtentwicklung? Um ein vertieftes Verständnis für die Smart City als einen richtungsweisenden Ansatz zur Bewältigung der städtischen Herausforderungen im Hinblick auf eine nachhaltige Stadtentwicklung zu erlangen, wird die Stadt Freiburg im Breisgau herangezogen, die als ein Beispiel für eine intelligente und nachhaltige Stadtentwicklung und Stadtplanung steht.

Montag, 10. Juli 2023

Die umweltbewusste Suchmaschine Ecosia - Surfen gegen den Klimawandel

Die Suchmaschine Ecosia (https://www.ecosia.org/) wurde 2009 von Christian Kroll gegründet und ist eine Suchmaschine, die mit ihren Gewinnen ökologische Ziele verfolgt und sich dem Klimaschutz verschrieben hat. Ecosia selbst gibt an, dass 100% des Gewinnes dem Planeten gewidmet werden und sie eine einfache Möglichkeit für die Menschen schafft, um jeden Tag klimaaktiv zu sein.

Die Gewinne, die durch Anzeigen generiert werden, die in den Suchergebnissen angezeigt werden, werden in Baumpflanzprojekte und Aufforstungen weltweit investiert. Das Unternehmen arbeitet dabei mit verschiedenen gemeinnützigen Organisationen zusammen, um Bäume in bedrohte Ökosysteme zu pflanzen und Wiederaufforstungsprojekte zu unterstützen. Bislang soll Ecosia bereits mehr als 160 Millionen Bäume in Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinschaften in insgesamt 35 Ländern gepflanzt haben.

Laut Ecosia benötigt es 45 Suchanfragen, um einen neuen Baum pflanzen zu können. Dabei greift Ecosia auf die Suchmaschine Microsoft Bing zurück und betreibt somit keine eigene Suchmaschine.

Die Nutzung von Ecosia anstelle anderer Suchmaschinen kann einen positiven Einfluss auf die Umwelt haben. Das Pflanzen von Bäumen bzw. die Wiederaufforstung spielen eine wichtige Rolle bei der Reduzierung von CO2-Emissionen, da Bäume CO2 aus der Atmosphäre im Holz binden können. Außerdem helfen sie dem Schutz der Biodiversität und auch der Verbesserung der Lebensgrundlagen der lokalen Gemeinschaften.

Ecosia gilt als umweltbewusste Alternative zu anderen Suchmaschinen. Während die Aufforstung ein wichtiger Schritt im Kampf gegen den Klimawandel darstellt, merken Kritiker:innen jedoch an, dass das Pflanzen von Bäumen bzw. generell die Aufforstung den Klimawandel nicht stoppen können wird, diese Maßname nicht ausreicht und es effektivere Alternativen zur Baumpflanzung gibt.

Samstag, 19. Dezember 2020

Nachhaltige E-Mails

Nur wenige schreiben heutzutage noch regelmäßig Briefe. E-Mails sind längst das gängige (formale) Kommunikationsmittel. Weltweit werden täglich über 300 Milliarden E-Mails versendet. Dabei sind grüne E-Mail-Anbieter ein Aspekt, der in der Thematik des nachhaltigen Lebens selten auf der Titelseite zu sehen ist.

Der Artikel „Grüne E-Mail-Anbieter“ von der Website der WWF-Jugend beschäftigt sich mit verschiedenen Alternativen. Portale wie Posteo oder Mailbox.org unterscheiden sich von den Marktführern GMX und Web.de vor allem in der Nutzung von grünem Strom für den Betrieb der Server. Auch werden die Geldgeschäfte und Angebote für ihre Mitarbeiter unter dem Leitgedanken der Nachhaltigkeit umgesetzt. Sie nutzen beispielsweise „Öko“-Banken und gestalten Büroräume nachhaltig.

Hier können Sie selbst nachlesen, welcher bzw. ob einer dieser Anbieter für Sie der richtige ist: https://www.wwf-jugend.de/blogs/230/7952/tipp-der-woche-grune-email-anbieter

Montag, 2. Dezember 2019

Rechenzentren: Die vergessenen Klima-Killer?

Im Jahr 2017 wurden insgesamt 13,2 Mrd. kWh Strom für Server und Rechenzentren in Deutschland benötigt. Der Energiebedarf solcher Rechenzentren hat sich zwischen 2010 und 2017 um 25% erhöht. Trotz erhöhter Effizienz der Rechenzentren und der Tatsache, dass Hyperscale-Rechenzentren den Standort Deutschland meiden, ergab sich ein signifikanter Anstieg. Als Gründe der Vermeidung werden die relativ hohen Stromkosten sowie langwierige Genehmigungsprozesse genannt.

Weltweit stieg der Stromverbrauch für Rechenzentren allein zwischen 2010 und 2015 um 30% auf insgesamt 287 Mrd. kWh an. 2017 waren es bereits 350 Mrd. kWh. Zum einen wird dies auf die Digitalisierung und zum anderen aber auch auf neue Anwendungen wie das Bitcoin-Mining zurückgeführt.

Der wahre Energiebedarf von Rechenzentren darf deutlich höher angenommen werden, da bei der Ermittlung des Energiebedarfs die vor- und nachgelagerte Wertschöpfungsstufen nicht berücksichtigt wurden. Die Frage nach nachhaltigen bzw. CO2-neutralen Rechenzentren stellt sich somit automatisch – nicht nur für die umweltbewusste Gesellschaft, sondern auch für deren Betreiber. Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten:
  • kein bzw. geringer Einsatz von Konfliktrohstoffen
  • Nutzung von erneuerbaren Energien für den Betrieb
  • Nutzung der Abwärme der Rechenzentren
Die folgenden beiden Beispiele zeigen Alternativen auf:
Quellen:

Donnerstag, 31. Oktober 2019

Digitalisierung und Nachhaltigkeit zwischen Utopie und Dystopie

Die „re:publica“ ist eine Konferenz, bei der seit 2007 jedes Jahr Vorträge, Diskussionen und Workshops rund um die Themen Web 2.0, soziale Medien und digitale Gesellschaft stattfinden.

2019 referierten Dieter Janecek, Mitglied der Grünen im Bundestag, Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Wirtschaftswissenschaftler und Präsident des Wuppertal Instituts, und Dirk Meyer aus dem Bundesministerium für Umwelt zum Thema „Digitalisierung und Nachhaltigkeit zwischen Utopie und Dystopie“. Im Kern geht es um die Frage, wie Digitalisierung nachhaltig gestaltet werden kann. Laut der beiden Speaker ist dies auch unvermeidlich. Dirk Meyer stellt anfangs 3 Leitfragen:
  • Kann nur dir Digitalisierung die ökologischen und sozialen Herausforderungen lösen?
  • Stürzt uns die Digitalisierung noch schneller jenseits der planetaren Grenzen?
  • Wie muss eine nachhaltige Digitalisierung aussehen? Was, wen und welche Instrumente brauchen wir dazu?
Die drei Speaker sprechen im Dialog und im Plenum miteinander über die beiden großen Themen, unter anderem am Beispiel der Mobilität. Hinzu kommen Anregungen und Lösungsansätze, in denen es um die Fusion und das darin enthaltene Potential von Klimakrise und digitaler Transformation geht. Im späteren Verlauf wird auch Wachstum noch thematisiert.

Mittwoch, 30. Oktober 2019

Buchempfehlung: Smarte grüne Welt?

„Unsere Generation steht vor zwei Herkulesaufgaben: Wir müssen die Welt mit 7,5 Milliarden Menschen gerechter machen und gleichzeitig die Umwelt vor dem Kollaps bewahren. […] Wir stehen also vor der Megaherausforderung des nachhaltigen gesellschaftlichen Wandels, während der Megatrend Digitalisierung sich in vielen Lebensbereichen Bahn bricht. Kann das disruptive Potenzial der Digitalisierung helfen, den dringend nötigen Wandel anzustoßen und die Welt von morgen zu einer sozial gerechteren und ökologisch nachhaltigeren zu machen?“ (Lange & Santarius 2018, S.8ff.)

Die Autoren Steffen Lange und Tilman Santarius beschäftigen sich mit den Herausforderungen der Digitalisierung im Spannungsfeld von Überwachung, Konsum und Nachhaltigkeit. Zu Beginn untersuchen sie in einem ersten Block des Analyseteils, wie sich Informations- und Kommunikationstechnologien auf den weltweiten Energie- und Ressourcenverbrauch auswirken. Im zweiten Block des Analyseteils nehmen die Autoren soziale und ökonomische Gerechtigkeit näher in den Blick. Sie untersuchen die Auswirkungen der Digitalisierung auf Einkommen, Machtkonzentration und Arbeitsplätze.

Auf der Grundlage des Analyseteils werden drei Leitprinzipien zur Gestaltung und Ausrichtung einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Digitalisierung dargelegt. Konsequenter Datenschutz, digitale Suffizienz und Gemeinwohlorientierung als Leitperspektiven sollen den Weg in eine sozioökonomische Transformation bahnen. Das letzte Kapitel bietet einen Überblick über Gestaltungsvorschläge für Politiker*innen, Nutzer*innen und zivilgesellschaftliche Akteure und die Wirtschaft, um eine Digitalisierung nach menschlichem und ökologischem Maß zu errichten.
Zum kostenlosen Download des Buchs

Dienstag, 29. Oktober 2019

DEMOCRACY App

DEMOCRACY ist eine App, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Bürgern vergangene, aktuelle und zukünftige Abstimmungen des Bundestages zugänglich zu machen. Dabei werden aktuelle parlamentarische Daten in die App übertragen. Das gegenwärtige politische Geschehen wird so einsehbar und kann über Filterfunktionen auf politische Themen, die dem eigenen Interesse entsprechen, angepasst werden.

Die App will jedoch nicht nur informieren, sondern bietet auch Möglichkeiten zur politischen Teilhabe. So kann jeder Nutzer, sofern er seine (deutsche) Handynummer angibt, über Anträge abstimmen. Die eigene Entscheidung wird anschließend mit jener der anderen Nutzer verglichen und ebenfalls nach der Abstimmung im Bundestag mit jenen der Abgeordneten.

Gibt man in der App seine Postleitzahl an, dann werden auch Wahlkreis-Community-Ergebnisse angezeigt, die als Grundlage für die Direktkandidaten der Wahlkreise vor ihren Abstimmungen gedacht sind. Mit dem Wahl-o-Meter ermöglicht die App zudem den fortlaufenden Vergleich der eigenen Abstimmungen mit den Bundestagsparteien und macht auf Übereinstimmungen aufmerksam, die für die nächste Wahl als Hilfe zur Entscheidung herangezogen werden können.

Die positive Resonanz auf die App überwiegt eindeutig in den Bewertungen. So sehen viele diese App als Vorreiter für Modelle, die möglichst bald von staatlicher Seite aus unterstützt und ausgebaut werden sollten, um direkt-demokratische Elemente zu etablieren. Die Übersicht über die verschiedenen Anträge wird geschätzt als Informationsgrundlage, die über die Berichterstattung der Medien hinausgeht.

Gleichzeitig sorgt die Angabe der Handynummer für Unverständnis, da somit deutsche Staatsbürger mit einer nicht-deutschen Handynummer ausgeschlossen werden, während hier jeder - unabhängig davon, ob er wahlberichtigt ist oder nicht - abstimmen kann. Somit erscheint die Abstimmung nicht repräsentativ. Zumal es zu hinterfragen gilt, ob diese App von unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen und ebenso von Personen unterschiedlichen Alters genutzt wird etc.
Andere wiederum sehen die App im Hinblick auf das Sammeln von Daten kritisch.

Ich persönlich finde es sehr gut, dass ich wählen kann, ob ich die App nur zum Informieren nutzen oder darüber hinaus durch weitere Angaben zu meiner Person auch abstimmen und vergleichen möchte.

Sonntag, 27. Oktober 2019

Buchempfehlung zum Thema "Digitalisierung"

In dem Buch "Globales Lernen im digitalen Zeitalter" geht es vor allem um die zunehmende Digitalisierung der Schule und des Unterrichts. Auf der Verlagswebsite wird der Inhalt so zusammengefasst:
Digitale Medien und virtuelle Lernumgebungen verändern zunehmend fachdidaktische Zugänge, Inhalte und Methoden. In diesem Zusammenhang werden derzeit Strategien zur „Bildung in der digitalen Welt“ und der „Digitalen Grundbildung“ bildungspolitisch diskutiert. Wie wird „gestaltbare“ Globalisierung in sozialen Netzwerken erfahrbar und wie können partizipative Bildungsprozesse in Schulen, Hochschulen, in der außerschulischen Bildungsarbeit und für Lebenslanges Lernen entwickelt werden? Können digitale Reflexionsmedien beim Globalen Lernen, zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung und bei Global Citizenship Education besonders unterstützend wirken? Diesen Fragen wird mit vielfältigen Beiträgen zur Theorie und Praxis von Globalem Lernen und Digitalisierung nachgegangen.
Das Buch versucht praktische Tipps zu geben, wie digitale Medien (Apps, Smartphone, Tablettes, etc.) sinnvoll in den Unterricht eingebracht werden können und somit zum Lernfortschritt beitragen können. Auch werden Tipps gegeben, wie fächerübergreifend und vernetzt gelernt werden kann, beispielsweise durch den Einsatz von Foren oder Blogs, auf denen verschiedene Projekte, Lernfortschritte etc. festgehalten werden.
Besonders wird auch auf das kooperative Lernen eingegangen, bei dem die Schülerinnen und Schüler durch den Einsatz von Medien voneinander profitieren sollen und sich gegenseitig ergänzen beziehungsweise unterstützen können.

Sonntag, 25. November 2018

Bits und Bäume - Konferenz für Digitalisierung und Nachhaltigkeit

Wie kann durch die zunehmende Digitalisierung gezielt Einfluss auf die Umwelt, Gesellschaft und auf das gute Leben genommen werden? Welchen Stellenwert hat Nachhaltigkeit für aufstrebende und schon etablierte Tech-Unternehmen? Wie weh tut ein Bit? Diese und noch viele weitere Fragen wurden auf der erstmalig veranstalteten Konferenz für Digitalisierung und Nachhaltigkeit "Bits und Bäume" vom 17. bis zum 18. November 2018 behandelt.

Die Konferenz zielte hauptsächlich darauf ab, die digitalen Menschenrechtler und die Umweltaktivist*innen an einem Ort zu versammeln um damit unterschiedliche Akteure und Organisationen in Kontakt zu bringen. Zusätzlich sollten Schnittstellen zwischen Nachhaltigkeitsthemen und einer umsichtigen Digitalisierung herausgearbeitet werden. Außerdem zielte die Konferenz auch auf visionäre Lösungen, die gemeinsam umgesetzt werden können.

Neben klassischen Vorträgen bot die Konferenz auch Diskussionsrunden, Workshops, Aktivisten-Infotische und Hackathons. Der Großteil des Programms wurde mittlerweile auf der offiziellen Homepage "Bits und Bäume" zum Nachhören, -schauen und -lesen veröffentlicht. Im folgenden will ich noch auf einige sehr interessante Beiträge genauer eingehen.

Wie weh tut ein Bit? 
Videobeitrag "Wie weh tut ein Bit"

In diesem Beitrag von Sebastian Jekutsch werden die unfairen Bedingungen im Lebenszyklus der Informationstechnologie dargestellt und ein möglicher Weg zur Erstellung von Sozialbilanzen für Elektroprodukte präsentiert.

Community Supported Agriculture meets OpenSource 
Videobeitrag - Community supported Agriculture Meets OpenSource
Was haben Ernährungssouveränität und Datensouveränität gemeinsam? Es geht um Verantwortung, Mitbestimmung und Transparenz - darum, was konsumiert wird! Es liegt nahe, dass neue Formen des (Land)Wirtschaftens nicht nur neue Software brauchen, sondern auch neue Formen digitaler Infrastruktur. Wie kann Technologie die Bewegung der solidarischen Landwirtschaft stärken und wie sieht so eine Technologie aus?

Solidarische Landwirtschaft basiert auf dem Kostendeckungsprinzip und darauf, dass Mitglieder mitgestalten und Verantwortung übernehmen. Mitglieder wissen, wie und wo ihr Gemüse angebaut wird - lokal, saisonal und meist biodynamisch. Diese alternative Form des Wirtschaftens verlangt nach passender Software, die die neuen Prozesse abbildet und die Bewegung unterstützt. Gleichzeitig finden Themen wie Datensouveränität und gemeinschaftliche Softwareentwicklung in OpenSource-Projekten mehr Resonanz innerhalb der Bewegung. Der Funke des Wandels springt auf die IT-Branche über. Passende Geschäftsmodelle entstehen - gemeinschaftlich und demokratisch.

Feinstaubsensor selbstgebaut
Videobeitrag - Feinstaubsensor selbstgebaut

Bastelanleitungen für Feinstaubsensoren gibt es im Internet viele. Leider sind die Anforderungen an die technische Expertise der Bastelnden oft relativ hoch. In diesem Beitrag der Gruppe Geekfem aus Hamburg wird ein für Laien verständlicher Weg präsentiert. Anschließend kann man mit relativ günstigen Teilen einen eigenen mobilen Feinstaubsensor bauen und die Messwerte direkt auf dem Smartphone auslesen.
Zunächst werden die erforderlichen Bauteile einzeln vorgestellt. Dann wird eine Einführung in die Programmierumgebung, zum Beispiel für Arduinos, geboten, die Suche nach Code-Bibliotheken besprochen und dann der für den Feinstaubsensor zu nutzende Code geschrieben. Der Vortrag schließt mit einem Ausblick auf alternative Sensoren, andere Anwendungsgebiete und einen Blick in Richtung einer Zusammenstellung von verschiedenen Sensordaten im heimischen Netzwerk. Das Ziel ist ein anschaulicher Vortrag, so dass keine technischen Vorkenntnisse beim Publikum vorhanden sein müssen.

Digitalisierung und Degrowth. Wege zu einem enkeltauglichen Wirtschaften 
Videobeitrag - Digitalisierung und Degrowth

Selbstbestimmt und bedürfnisorientiert zu produzieren und zu nutzen - das wollen Hacker*innen, Postwachstumsbewegte und solidarische Ökonomie-Unternehmer*innen gleichermaßen. Mithilfe von digitalen Tools ist es heute möglich, neue Formen des Wirtschaftens auszuprobieren: open source, open data, free software, peer-to-peer sharing und vieles mehr. Zugleich inspiriert das Nachhaltigkeitsdenken die Techie-Szene, um nachhaltige Geschäftsmodelle mit fairen und demokratischen Arbeitsbedingungen zu schaffen. Unter welchen Bedingungen bietet die Digitalisierung Chancen für den Übergang in eine nachhaltige, lokale und kooperative Ökonomie, die ohne Wachstumszwang auskommt? Wo sind Risiken und Grenzen solcher Möglichkeiten?
In dieser Diskussionsrunde wird versucht auszuloten, inwiefern "nachhaltiges" Wirtschaften in einer postkapitalistischen Wirtschaft möglich ist und ob beim Übergang zu einer solchen Wirtschaft digitale Tools helfen können. Ebenfalls wird darüber diskutiert, ob eine nachhaltige postkapitalistische Wirtschaft denkbar ist, die so viel Ressourcen und Geld in digitale Infrastrukturen stecken kann, wie das derzeit mit 5G, Internet der Dinge geplant ist, oder ob eine postkapitalistische Wirtschaft sich nur eine "mäßige" Digitalisierung leisten kann.