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Freitag, 13. Dezember 2019

Radikale Wende – Lösungsansatz von Graeme Maxton zur Rettung unseres Planeten

Der Klimawandel ist in den vergangenen Jahren zu einem immer wichtigeren Thema geworden. Die Sorge um die Erde und ihre Zukunft wird immer stärker thematisiert und wir finden in Zeitschriften wie dem Spiegel Titelthemen vor wie „Was der Erde droht und was wir tun können – der Plan gegen die Klimakatastrophe“ (Der Spiegel, Nr. 49/01.12.2018). Einer der radikalsten Denker, welcher sich dieser Thematik angenommen hat, ist Graeme Maxton. In der vorliegenden Arbeit soll seine Position näher betrachtet werden. 

Zur Person: Graeme Maxton

Graeme Maxton ist ein britischer Ökonom und Vollmitglied des Club of Rome. Von 2014 bis 2018 fungierte er dort als Generalsekretär (Maxton, 2018, S. 153). Von 1988 bis 2002 war er Visiting Professor an der Cass Business School in London und arbeitete in der Technologieberatung für Booz Allen Hamilton, für American Express und für die Citigroup (URL: https://www.clubofrome.org/member/graeme-maxton/ [abgerufen am 25.03.2019, 23:00]).

Maxton ist auch als Autor tätig und hat in den vergangenen Jahren mehrere Publikationen veröffentlicht. Unter anderem im Jahr 2011 das Werk "Die Wachstumslüge: Warum wir alle die Welt nicht länger Politikern und Ökonomen überlassen dürfen", gefolgt von dem Werk "Ein Prozent ist genug", welches im Jahr 2016 erschien, bis hin zu seinem jüngsten Werk "Change – Warum wir eine radikale Wende brauchen". In seinen Publikationen befasst sich der Autor ausschließlich mit dem Klimawandel, ergründet dessen Ursachen und versucht, Lösungsansätze zu entwickeln.

Club of Rome

Der Club of Rome ist ein Zusammenschluss von Experten, der sich aus Wissenschaftlern und Humanisten, Ökonomen, Erziehungsfachleuten, Beamten und Industriellen zusammensetzt (vgl. Peccei, Siebker, 1974, S. 19). Die Zielsetzung des Clubs lässt sich wie folgt definieren:
„Ein tiefgreifendes Verständnis des kritischen Stadiums der menschlichen Lebensbedingungen und der sich verengenden und unsicheren Zukunftsaussichten zu erwerben und zu verbreiten und dadurch unter den aufgeschlosseneren Meinungs- und Entscheidungsträgern ein Klima für politisches Handeln zu schaffen; neue politische Richtlinien und Organisationsformen zu erarbeiten und vorzuschlagen, um die menschlichen Geschicke in Zukunft vernünftiger lenken zu können.“ (Peccei, Siebker, 1974, S. 19-20). 

Nachhaltigkeit

Der Begriff der Nachhaltigkeit findet sich im alltäglichen Gebrauch immer häufiger wieder. Da er in den unterschiedlichsten Zusammenhängen genutzt wird, ist es schwierig, eine einheitliche Definition des Begriffes abzuliefern. Die am häufigsten angeführte Definition stammt aus dem Brundtland-Bericht der UN von 1987:
„Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, welche die Bedürfnisse der gegenwärtigen Generation befriedigt, ohne die Fähigkeit zukünftiger Genrationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen“ (Grober, 2010, S. 20).
Ulrich Grober schreibt in seinem Werk „Die Entdeckung der Nachhaltigkeit“:
„Die Idee der Nachhaltigkeit ist weder eine Kopfgeburt moderner Technokraten noch ein Geistesblitz von Ökofreaks der Generation Woodstock. Sie ist unser ursprüngliches Weltkulturerbe“ (Grober, 2010, S. 13).
Er unterscheidet den Begriff der Nachhaltigkeit im Deutschen in zwei Dimensionen. So sei er einmal ein allgemeinsprachliches Wort, welches nichts weiter bedeutet wie »nachdrücklich« oder »dauerhaft« (vgl. Grober, 2010, S. 17). Die andere Dimension sei Nachhaltigkeit als politischer Begriff, welche die ökologisch aufgeladene Bedeutung des Begriffes zum Erhalt der Erde meint (vgl. Grober, 2010, S. 17).

Zu einem Problem kommt es bei dieser Unterscheidung des Begriffes dann, wenn beispielsweise ein Unternehmen ein letztlich umweltschädliches Vorgehen tätigt, es aber durch die allgemeinsprachliche Bedeutung des Begriffes als nachhaltig tituliert.
„Man erklärt den Bau eines Kohlekraftwerks zur »nachhaltigen« Lösung, weil es sauberer sei als das alte und Arbeitsplätze erhalte“ (Grober, 2010, S. 17).
Die Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaftlerin Iris Pufé spricht in ihrem Werk „Nachhaltigkeit“ davon, dass Nachhaltigkeit ein erst noch an Kontur gewinnendes, unterschiedlich interpretierbares Leitbild sei, welches voneinander abweichende, wenn nicht gegensätzliche Natur-, Mensch- und Weltbilder ebenso wie Anliegen, Bedürfnisse und Modelle einer „guten Gesellschaft“ vereint (vgl. Pufé, 2018, S. 25).

Der Philosoph Hans Jonas lehnt sich an Kants kategorischen Imperativ an und schreibt in seinem Hauptwerk „Das Prinzip Verantwortung“ folgenden Satz:
„Handle so, daß die Wirkungen deiner Handlungen verträglich sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebens auf Erden“ (Jonas, 2017, S. 36).
Letztlich lässt sich hier eine kurze und prägnante Definition dessen finden, was Nachhaltigkeit bedeutet.

Das jüngste Werk: Change!

In einem knapp einstündigen Gespräch geht Maxton persönlich auf sein Buch ein und erklärt, worum es ihm bei seiner Arbeit hauptsächlich geht:



Das Problem

Zu Beginn des Werkes bezieht sich Maxton auf den Bericht von 1972, der unter dem Titel "Grenzen des Wachstums" weltberühmt wurde. Er stellt das Ergebnis der Studie vor, welche besagt, dass die menschliche Zivilisation zusammenbrechen werde, wenn sie sich nicht ändert. Das Ergebnis des Standardszenarios, welches aufzeigt, wie die Menschheit sich entwickeln würde, wenn Bevölkerungswachstum, Nahrungsmittelproduktion, Industrieproduktion, Verschmutzung und Nutzung nicht-erneuerbarer Ressourcen weiterhin ihren gewohnten Kurs fahren, sieht so aus:
„Mit zunehmender Bevölkerung und Industrieproduktion würde die Verfügbarkeit nicht erneuerbarer Ressourcen sinken und der Verschmutzungsgrad der Umwelt steigen. Das ganze System würde aufgrund höherer Ressourcenkosten und größerer Verschmutzung instabil werden. Die Industrieproduktion würde dann sinken und die menschliche Bevölkerung schrumpfen.“ (Maxton, 2018, S. 14-15).