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Dienstag, 5. Dezember 2023

Nebenan.de - Die Nachbarschaftsapp

Nebenan.de hat mein Leben in meinem Viertel wirklich verändert. Diese App funktioniert ähnlich wie Facebook und Kleinanzeigen gemischt, nur ist sie viel simpler gestaltet und auch einfacher zu bedienen und natürlich sind deine sozialen Kontakte auf dieser Plattform alle aus deiner Nachbarschaft!

Auf der Plattform geht es primär darum, sich gegenseitig zu helfen und zu unterstützen, was in vielerlei Hinsicht nachhaltige Aspekte beinhaltet. Mit einem kleinen Post kannst du deine ganze Nachbarschaft nach einer Bohrmaschine zum Ausleihen fragen, statt sie neu zu kaufen und damit Geld und wertvolle Ressourcen zu verschwenden, oder, so wie ich letztens, nach Wollknäuel-Überresten, die ich für Häkelmützen verwerten wollte. Umgekehrt kannst du auch Hilfe anbieten, zum Beispiel Nachhilfe für Schüler und Studenten oder Katzen- oder Hundesitting. Über die Kommentar- und Nachrichtenfunktion ist es leicht möglich, sich miteinander auszutauschen.

Ein weitere, sehr interessante Möglichkeit ist es, hier von örtlichen Veranstaltungen zu erfahren oder selbst welche einzutragen. Ob Flohmarkt, Yoga-Workshop oder das nächste Scheunenkonzert, du findest es in deinem Viertel. Lokaler geht es nicht! Des Weiteren kann man Empfehlungen für neue und alte Orte, Geschäfte, Organisationen etc. aussprechen, wenn einem das am Herzen liegt.

Cool ist auch, dass Nebenan seinen eigenen kleinen Marktplatz besitzt, wo du Dinge durchstöbern kannst, die Nachbarn verschenken oder verkaufen wollen. Das finde ich persönlich mega praktisch, denn oft ist es ja doch so, dass man bei anderen Secondhand-Apps die Dinge von weiter weg abholen oder herbestellen muss.

Falls du dein eigenes kleines Business hast und mehr Kundschaft aus deiner näheren Umgebung anziehen möchtest, hast du auf Nebenan auch die Möglichkeit, dein eigenes Gewerbe anzumelden. #shoplocal

Natürlich ist Nebenan vor allem dazu da, um sich untereinander zu vernetzen und auch um neue Freundschaften oder Bekanntschaften zu schließen. Eine Nachbarschaft, die sich gegenseitig gut kennt, die hilfsbereit ist und die sich gegenseitig unterstützt, wo man weiß, dass man sich auf sie verlassen kann, ist enorm wertvoll für dein Local Life!

Wie kannst du bei Nebenan mitmachen? Du musst dich registrieren, dann verifizieren, dass du auch wirklich in dem Ort wohnst, den du angegeben hast, und das ist auch schon alles! Dann kannst du schon loslegen. Wichtig ist, dass man die 3 goldenen Regeln für ein gutes Miteinander einhält:

  • Sei nett
  • Sei hilfsbereit
  • Sei ehrlich

So kann sich Nebenan erhalten und weiter entfalten. Probiert es unbedingt mal aus!

Montag, 20. November 2023

Führt eine Sharing Economy zu mehr Nachhaltigkeit?

Der Podcast von SWR Aktuell - Klimazentrale wurde am 23.06.2023 veröffentlicht. Gegenstand des Podcasts ist die Frage, ob und wie nachhaltig die Sharing Economy tatsächlich ist. Hierüber diskutieren die beiden SWR Reporter Werner Eckert und Tobias Koch (vgl. 00:00 – 00:50). Denn auch wenn man zunächst meinen könnte, dass durch das Teilen in der Sharing Economy der Konsum reduziert wird und diese dadurch zur Nachhaltigkeit beiträgt, gibt es auch Kritik daran zu äußern (vgl. 00:51 – 00:55).

Das Angebot der Sharing Economy ist sehr vielseitig und wird sowohl von Firmen als auch Privatpersonen betrieben. Diese sind in den unterschiedlichsten Bereichen zu finden wie etwa Mobilität, Lebensmittel, Kleidung, Reisen, Technik, Garten- und Haushaltsgeräte sowie Maschinen. Die wohl bekanntesten Angebote der Sharing Economy sind das Car-Sharing, AirBnB, die Mitfahrgelegenheit sowie die Möglichkeit, im Baumarkt Baumaschinen auszuleihen (vgl. 00:35 – 01:30).

Die Angebote der Sharing Economy werden Umfragewerten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages zufolge hauptsächlich von jüngeren Leuten genutzt. Ältere Leute nutzen die Angebote weniger, da bei ihnen oftmals noch Vorbehalte bestehen, da mit dem Teilen Armut assoziiert werden könnte. Dies verdeutlicht erneut, dass Besitz häufig als Statussymbol angesehen wurde und immer noch wird (vgl. 09:59 – 10:30).

Doch auch bei älteren Menschen scheint allmählich die Bereitschaft zu wachsen, Angebote der Sharing Economy zu nutzen, denn laut einer Umfrage wäre jeder zweite bereit, ein Sharing Angebot zu nutzen (vgl. 03:18 – 03:40). Ein Anstieg der Nutzung der Angebote der Sharing Economy war deutlich im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008 zu sehen. Daraus folgern Experten, dass Menschen in Krisenzeiten, wenn sie weniger Geld verdienen, vermutlich eher dazu geneigt sind, Angebote der Sharing Economy zu nutzen (vgl. 05:25 - 05:40).

Das größte Interesse beim Sharing gibt es im Bereich Mobilität, gefolgt von Reiseunterkünften wie AirBnB, darauf folgen die Haushalts- und Gartengeräte sowie Technik. Am geringsten scheint das Interesse im Bereich Kleidung (vgl. 04:09 – 04:25). Insgesamt gehen mit der Sharing Economy sowohl positive Aspekte in Hinblick auf die Nachhaltigkeit einher als auch negative (vgl. 02:11 – 02: 22). Diese sollen im Folgenden aufgelistet werden.

Freitag, 21. April 2023

Sharing Economy - Zwischen Gemeinwohlorientierung und Dumping-Hölle

Geshared werden kann heute so einiges. Seien es Fahrräder, Autos, Kleider oder Wohnungen, es haben sich mittlerweile ganze Märkte entwickelt, in denen Menschen ihre Güter miteinander teilen. Für die große Beliebtheit der Sharing Economy sind nach Reinhard Loske vor allem zwei Entwicklungen verantwortlich. Die Erkenntnis, dass man Dinge nicht unbedingt als Eigentum benötigt, um sie zu nutzen, und die weitreichenden Vorteile des Internets, die den Austausch zwischen Menschen erleichtern.

Doch was auf den ersten Blick wie eine gute Entwicklung aussieht, kann auch zu einem Problem werden. Die Sharing Economy birgt die Gefahr einer Dumping-Hölle, in der es nur noch darauf ankommt, mit möglichst niedrigen Preisen Profit zu machen. Unter anderem Betreiber von mittelständischen Hotels sehen sich durch diese Entwicklung bedroht, da sie mit den Preisen von Home-Sharing-Angeboten nicht mehr mithalten können. Auch für die Nutzer von Sharing-Angeboten können Gefahren entstehen, z.B. durch fehlenden Versicherungsschutz oder Datenmissbrauch (vgl. Loske, 2015, S. 295 f.).

An dieser Stelle ist es wichtig zu differenzieren, und zwar zwischen gemeinwohlorientiertem (Mitfahrzentralen oder Kleidertauschpartys) und gewinnorientiertem Sharing (z.B. kommerzielle Buchungsplattformen für Schlafplätze). Denn das Teilen von Gütern und die Erkenntnis, dass es nicht nötig ist, immer alles neu zu kaufen, kann ein wichtiger Schritt sein, um unserer Konsumgesellschaft entgegenzuwirken. Dazu ist es notwendig, Gestaltungs- und Regulierungsregime zu schaffen, die Gemeinwohlorientierung, Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfairness sicherstellen (vgl. Loske, 2015, S. 298) und dennoch nicht zu Tode regulieren.

Literatur

Loske, Reinhard (2015): Sharing Economy: Gutes Teilen, schlechtes Teilen? In: Blätter für deutsche und internationale Politik (Hg.). Mehr geht nicht! Der Postwachstums-Reader, Berlin, Blätter Verlagsgesellschaft mbH, S. 295-304.

Sonntag, 16. April 2023

Eine Kritik an „Sharing Economy: Gutes Teilen, schlechtes Teilen?“ von Reinhard Loske

In „Sharing Economy: Gutes Teilen, schlechtes Teilen?“ beschreibt Loske die „Ökonomie des Teilens“ und welche Aspekte daran er befürwortet und welche er ablehnt. Unter der Ökonomie des Teilens bzw. der Sharing Economy fallen Dienste wie beispielweise „Car, Bike oder Ride Sharing, Couchsurfing oder Kleidertausch, Urban Gardening oder Food Sharing, Crowdfunding oder Office Sharing, Coworking oder freie Software“[1]. Für die Prognose der zukünftigen Entwicklung der Sharing Economy stellt er eine pessimistische und eine optimistische Perspektive dar. Dabei stellt er meiner Meinung nach eine falsche Dichotomie auf, da beide Perspektiven, so wie er sie beschreibt, eine negative Grundeinstellung zu freien Märkten haben und er damit die Selbstverständlichkeit dieser Annahme impliziert. So heißt es bei der positiven Perspektive:

„Hier wird dem Sharing-Modus, der im gesellschaftlichen Alltag an die Stelle kompetitiver Grundorientierungen treten soll, eine transformative und letztlich systemsprengende Kraft zugeschrieben. Am Horizont erscheint nichts Geringeres als das Ende des Kapitalismus, wie wir ihn kennen.“[2] 

Der Charakter der kompetitiven Grundorientierung, welcher umfangreiche gesellschaftliche und wirtschaftliche Fortschritte mit sich brachte, wird hierbei als etwas Negatives gesehen. Dabei ist diesem Prinzip zu verdanken, dass der Wohlstand ein Level erreicht hat, welches Menschen dazu bewegt, über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen und sich Gedanken über Klima und Umwelt zu machen. Jene wären im Bewusstsein lediglich Sekundärerscheinungen, wenn sich das Lebensniveau auf einem niedrigeren Level befände, da dabei gänzlich andere Problematiken für die Menschen von Relevanz wären. In der negativen Perspektive heißt es:

„Im sogenannten Plattformkapitalismus drohe die Erosion sozialstaatlicher Errungenschaften und eine allumfassende Entsolidarisierung der Gesellschaft – also das exakte Gegenteil dessen, was die Sharing-Optimisten voraussehen. Was wir ehedem aus Empathie und ohne ökonomisches Kalkül taten, so die Befürchtung, machen wir in Zukunft nur noch aus Berechnung und gegen Geld.“[3] 

Auch hier wird ein falscher Dualismus aus Marktwirtschaft und ökonomisch sinnvollem Denken auf einer Seite und Aspekten wie Solidarität und Empathie auf der anderen Seite erstellt. Dies suggeriert, dass die Aspekte Solidarität und Empathie in einem freiheitlichen System verschwinden würden, sofern sie nicht staatlich erzwungen werden. Loske stellt seine eigene Position daraufhin als eine Art „vernünftige Mitte“ dar, auch wenn er ebenfalls auf der markwirtschaftskritischen Grundprämisse aufbaut:

„Die politische Gestaltungsaufgabe ist meines Erachtens eine dreifache: Wo Sharing gemeinwohlorientiert organisiert ist, hat Politik die Aufgabe, es zu fördern, zu stabilisieren und auch vor feindlichen Übernahmen zu schützen. Wo Sharing eine gewinnorientierte Wirtschaftsaktivität wie jede andere ist oder wird, sind durch adäquate Regulierung Wettbewerbsfairness, Steuergerechtigkeit und die Einhaltung von Sozial-, Sicherheits- und Umweltstandards zu gewährleisten. Wo wirtschafts- und sozialpolitische Grundsatzentscheidungen getroffen werden, sollte in Zukunft systematisch mitgedacht werden, ob sie eher zur Bildung von sozialem Kapital beitragen oder eher zu dessen Erosion.“[4]

Sein Lösungsansatz hat also meiner Meinung nach eher einen ideologischen Charakter, da sich seine Kritik weniger daran orientiert, was gut für die Umwelt ist, sondern sich direkt gegen kapitalistische Mechanismen richtet. Die sich aus dem Markt heraus gebildete Sharing Economy hat durchaus positive Aspekte für die Umwelt. Dies geht dem Autor jedoch nicht weit genug und so fordert er umfangreiche politische Interventionen in den Markt. Auch stellt er Marktwirtschaft in direkte Verbindung mit umweltschädlichem Verhalten, ohne dies kausal in einem zufriedenstellenden Maße zu begründen. 

Loske reiht sich damit unter jene ein, die das Narrativ vertreten, dass der Klimaschutz eine Legitimation dafür sei, in Freiheits- und Eigentumsrechte einzugreifen bzw. den Kapitalismus einzudämmen. Jeder, dem der Liberalismus und die Freiheit des Menschen etwas bedeuten, sollte sich diesem Narrativ konsequent entgegenstellen. 


[1] Loske, Reinhard (2015): Sharing Economy: Gutes Teilen, schlechtes Teilen?; in: Blätter für deutsche und internationale Politik (Hg.), Mehr geht nicht! Der Postwachstums-Reader, Blätter, S. 295.
[2] Ebenda S. 296
[3] Ebenda S. 296
[4] Ebenda S. 299

Montag, 8. Juni 2020

Leihen statt kaufen - nachhaltiger Konsumstil

Wie oft nutzen wir die Dinge, die wir kaufen, wirklich und wie lange? Vieles, das wir nicht häufig benötigen oder nicht sofort konsumieren, können wir auch auf andere Weise erhalten, und die meisten tun das bereits: "Dinge gemeinsam nutzen" ist die Leitidee von Leila. Leila ist ein Leihladen in Berlin und wird von dem Verein GeLa e.V. betrieben. Sie funktioniert wie Bibliotheken für Gegenstände, die man nicht so oft oder nur für einen gewissen Zeitraum braucht.

Mittwoch, 10. April 2019

Die Ambivalenz der Sharing Economy: Ein Vergleich zwischen Mitfahrzentrale und Uber

In Deutschland gibt es mehr als 47,1 Millionen Personenkraftwagen (Pkw), und dies bei einer Einwohnerzahl von ca. 82 Millionen. Die Fahrzeugdichte in Deutschland ist also relativ hoch. Das Durchschnittsalter der Fahrzeuge liegt bei 9,5 Jahren, wobei über 50 Prozent der Fahrzeuge in Deutschland nach Euro 5 und Euro 6 Norm gelistet werden. Im Vergleich zum 01.01.2018 erhöhte sich der Fahrzeugbestand um rund 1,1 Millionen, ein Anstieg von 1,7 Prozent. Man kann also davon ausgehen, dass sich die Zahl an Pkw immer weiter erhöhen wird, wenn sich keine Alternativen bieten (vgl. Kraftfahrt-Bundesamt-Jahresbilanz des Fahrzeugbestandes am 1. Januar 2019).

Eine dieser Alternativen ist die „Sharing Economy“ - ein Phänomen, das in den letzten Jahren immer mehr Anhänger gewinnt und sich stark verbreitet. Es ist eine Entwicklung, in der die Menschen auf unnötigen Besitz verzichten und durch organisiertes Teilen an die Waren und Dienstleistungen gelangen, die sie temporär benötigen. Der Gedanke, dass wir Menschen lieber besitzen statt nutzen, ist also im Wandel. So ist es auch mit dem Auto. In einer Fahrgemeinschaft oder als Fahrgast bei Uber ist man Teil dieser Sharing Economy.

In diesem Blogeintrag werden nun Uber und die Mitfahrzentrale (Mifaz.de) miteinander verglichen. Beide gehören der Sharing Economy an. Ziel dieser Arbeit ist es, die Ambivalenz dieses Begriffes durch den Vergleich zweier unterschiedlicher Unternehmen aufzuzeigen. Um einen guten Überblick über das Themenfeld zu erlangen, haben mir zwei Bücher sehr geholfen. Zum einen „Die Sharing Economy. Teile und herrsche“ von Brad Stone und „Deins ist meins. Die unbequeme Wahrheit der Sharing Economy“ von Tom Slee. Literatur über Uber zu finden ist einfach. Aufgrund mangelnder Literatur war es schwierig, Erkenntnisse über die Mitfahrzentrale zu sammeln. Die meisten Informationen über die Mitfahrzentrale erlangt man leider nur über deren eigene Homepage (www.mifaz.de).

Für den Vergleich war es sinnvoll, ein Analysemuster zu erstellen. Dieses Analysemuster prüft beide Unternehmen nach den gleichen fünf Kriterien. Zunächst wird etwas zur Entstehung der beiden Unternehmen gesagt. Danach wird darauf eingegangen, welche Anforderungen an den Fahrer gestellt werden. Für das dritte Kriterium wird analysiert, wie jeweils der Preis zustande kommt. Das vorletzte Kriterium ist der Einfluss auf unsere Umwelt: Helfen die Unternehmen, damit weniger Kraftstoff verbraucht wird oder bewirken sie das Gegenteil? Im letzten Teil der Analyse wird darauf eingegangen, was für einen Einfluss diese Unternehmen auf das Taxigewerbe haben.