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Montag, 9. Dezember 2024

14 Tage den Müll nicht rausbringen 🗑️ Selbstexperiment

Was passiert, wenn man zwei Wochen lang den Müll nicht rausbringt? Joseph vom YouTube-Kanal DeChangeman, hat in seinem Selbstexperiment genau das getestet. Wirkt zunächst harmlos, oder? Für Joseph entwickelte es sich zu einer eindrucksvollen Erfahrung über Konsum, Müllproduktion und Nachhaltigkeit.

  • Idee: DeChangeman startete mit dem Gedanken, dass all sein Müll bequem auf einen Stuhl passen würde. Wie viel Abfall produziert ein Einzelner wirklich?
  • Realität: Am Ende der zwei Wochen hatte er acht prall gefüllte Müllsäcke und mehrere Stapel Kartons gesammelt – ein erschreckender Kontrast zu seiner ursprünglichen Erwartung.
  • Erkenntnisse: Der Müll, der sonst einfach "verschwindet", war plötzlich omnipräsent. Nicht nur, dass zunächst der Stuhl und danach das Zimmer immer voller mit Müll wurde, (der auch begann zu stinken), sondern auch im Alltag draußen nahm er immer mehr wahr, wie viel Abfall überall rumliegt.

Das Experiment verdeutlichte, wie schnell sich Abfall anhäuft und wie wenig wir uns normalerweise darüber Gedanken machen.

Fazit: Ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit

DeChangeman zieht ein klares Fazit aus seinem Experiment: Es hat ihm die Augen geöffnet, ihn aber auch ermutigt, einen Beitrag leisten zu können. Ihm wurde bewusst, dass kleine Veränderungen in seinem Alltag dazu beitragen können, nachhaltiger zu leben. Es geht nicht darum, perfekt zu sein, sondern um den Mut, erste Schritte in die richtige Richtung zu gehen.

Das Selbstexperimente zeigt auf anschauliche Weise, wie unser Handeln im Alltag Auswirkungen hat – nicht nur auf uns selbst, sondern auch auf die Umwelt. Mich hat es auch dazu angeregt, Gewohnheiten zu überdenken. Egal, ob es um Mülltrennung, die Reduzierung von Verpackungsmüll oder den Verzicht auf Einwegprodukte geht – jeder Schritt zählt.

Wie können wir nachhaltiger leben? Wir alle müssen erstmal unsere Gewohnheiten reflektieren, und danach Schlüsse ziehen und handeln. Nutzung von Produkten und Diensten wie ReBowl und ReCup, Too Good To Go oder Stofftaschen statt Plastiktüten sind ein Anfang. Saubere Mülltrennung und diesen nicht in die Natur oder auf die Straße werfen, gehören natürlich auch dazu. Weitere tolle Ideen und Produkte finden sich auch im Blog.

Quelle: YouTube-Video von Joseph DeChangeman

Dienstag, 11. Juli 2023

Ljubljana als "role model" für umweltfreundlichen Tourismus

Die 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (https://sdgs.un.org/goals) sind den meisten von uns bekannt. Diese Nachhaltigkeitsziele spielen eine wichtige Rolle, um die Lebensbedingungen der (städtischen) Bevölkerung, insbesondere benachteiligter Gruppen, langfristig zu verbessern und den Menschen eine nachhaltige, soziale, politische und wirtschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. 

Das 11. Ziel "Nachhaltige Städte und Gemeinden" finde ich sehr spannend, wenn es um politische Maßnahmen gegen den Klimawandel geht, denn Städte müssen nachhaltig werden, sein und bleiben. Ökologische Nachhaltigkeit ist für unser Überleben und das Leben unseres Planeten von grundlegender Bedeutung, daher ist es wichtig, dass die Regierungen ihre Politik in diesem Sinne gestalten. Umweltbewusst und ökologisch zu sein bedeutet, in einer sicheren Umgebung zu leben, die die negativen Auswirkungen auf die Natur reduziert, unsere Natursysteme schützt und die Ressourcen für künftige Generationen bewahrt. 

Sloweniens Hauptstadt Ljubljana kann hierfür als Beispiel für umweltfreundlichen Tourismus genannt werden. Sie zählt als ökologische Inspiration aus Mitteleuropa. Ljubljana war die erste europäische Hauptstadt, die 2014 das Zero-Waste-Ziel der Europäischen Union übernommen hat. 2016 erhielt die Hauptstadt Sloweniens die Auszeichnung "Grüne Hauptstadt Europas".

Hierbei ist zu erwähnen, dass die Hauptstadt in den frühen 2000er-Jahren noch nicht einmal ein eigenes Abfallsammelsystem hatte. Mittlerweile gibt es eine Politik der Mülltrennung. Jeder Haushalt verfügt über Behälter für Papier und Verpackungen, wodurch im Jahre 2019 die Recyclingquote von 29 % auf 68 % gestiegen ist. Das Stadtzentrum wurde autofrei gemacht und außerhalb des Stadtzentrums wurden Parkplätze unterirdisch angelegt, um Fußgängern den Vorrang im Individualverkehr zu ermöglichen. Hierfür ist es wichtig, den Bau von Rad- und Gehwegen zu fördern.

Auch das kulinarische Angebot in Ljubljana wird von saisonal und lokal angebauten Produkten beeinflusst und geprägt. Restaurants und Hotels haben ein umweltfreundliches Konzept zum Sparen von Wasser und Energie und zur Verwendung von recycelten oder regionalen Materialien entwickelt.

Auch wenn bereits viele Großstädte Konzepte für grüne Infrastruktur, nachhaltiges Leben und Wohnen sowie Förderprogramme in bestimmten Teilbereichen entwickelt haben, gilt es nun, diese schnellstmöglich und nachhaltig durchzusetzen. 

Quellen 

  • https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/nachhaltigkeitspolitik/nachhaltigkeitsziele-erklaert-232174 (zuletzt aufgerufen am: 05.07.2023)
  • https://www.aachener-zeitung.de/ratgeber/reisen/slowenien-foerdert-nachhaltigen-tourismus_aid-26894477 (zuletzt aufgerufen am 09.07.2023)
  • https://www.austriatourism.com/tourismusforschung/nachhaltigkeit-auf-den-maerkten/slowenien-nachhaltigkeit/ (zuletzt aufgerufen am 09.07.2023)
  • https://www.marktschreyer.de/blog/wissen/nachhaltige-stadtentwicklung/ (zuletzt aufgerufen am: 10.07.2023)
  • https://www.visitljubljana.com/de/besucher/entdecken-sie/aktivitaeten/besichtigungen/artikel/gruenes-ljubljana/ (zuletzt aufgerufen am: 10.07.2023)

Dienstag, 18. April 2023

Welcome to Sodom


Rund 250.000 Tonnen Elektroschrott werden Jahr für Jahr illegal nach Ghana verschifft. Klimaanlagen, Drucker, Kabel, Computer aus einer weit entfernten, digitalisierten Welt. Unser Elektrozeug, das nicht mehr funktioniert und weggeschmissen wird. Oder vielleicht doch. Aber veraltet ist es. Reparieren lohnt sich nicht. Neues muss her, Neues muss verkauft werden. Die Elektrogeräte, die wir heute kaufen, landen irgendwann vielleicht auf einer Müllhalde in Ghana. Auf Deponien für Elektroschrott ohne jegliche Struktur, geschweige denn Sicherheits- oder Gesundheitsrichtlinien, ohne einen Ansatz zum Recycling.

Eine der größten dieser Deponien weltweit befindet sich in der ghanaischen Hauptstadt Accra - die Elektroschrottmüllhalde Agbogbloshie. Rund 6000 Frauen, Kinder und Männer leben in diesem, vom Müll überfluteten Stadtteil. Vor nicht allzu langer Zeit war hier noch unberührtes Sumpfland. Heute gilt es als eines der giftigsten Gebiete der Welt.

"Sodom" nennen sie das Areal. Wie die Stadt, die nach  Erzählungen aus der Bibel und dem Koran, von Gott wegen ihrer Sündhaftigkeit zerstört wurde. Der Dokumentarfilm „Welcome to Sodom“ bietet einen erschütternden Einblick in das Leben der Menschen, die versuchen, aus unserem Schrott ein bisschen Geld zum Überleben zu machen.

„Für die Europäer ist es nur Müll, aber ich kann noch ein paar Dollar damit verdienen“, sagt ein Mann in dem Film, der auf der Deponie lebt und arbeitet. Amerigo heißt er. Seine Mutter hat ihn nach dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten benannt. „Je mehr Müll sie uns bringen, umso besser ist das für mein Geschäft“, sagt er. „Sie sollten noch viel mehr schicken“. Was für mich zynisch klingt und mir beim Hören richtig weh tut, meint er ernst. Im giftigen Rauch verbrennenden Elektroschrotts, zwischen Ziegen, Rindern und abgemagerten Kindern im Müll nach Kupfer und Zink zu suchen, stellt für ihn die einzige Möglichkeit dar, ein bisschen Geld zu verdienen.

Jeden Morgen leiht er sich einen Wagen, den er durch die Müllberge und Rauchschwaden zieht, um neuen Elektroschrott aus Europa zu suchen. Er bezahlt für kaputte Monitore und Kabel, um an die verbauten Edelmetalle zu kommen und sie weiterzuverkaufen. Er setzt sich auf einen alten Röhrenbildschirm, bindet die Kabel zu einem großen Knoten zusammen und zündet ihn an. Indem er alles Überflüssige verbrennt, kommt er an das wertvolle Kupfer.

Von pechschwarzem Rauch umhüllt, schlägt er mit einer Metallstange auf den brennenden Kabelhaufen ein. Für ihn sei das Feuer eine gute Sache. Es helfe ihm, die Metalle vom Plastik zu trennen. „Aber das Feuer lässt meinen Körper heiß werden. Es gelangt in deinen Körper und macht dich verrückt – macht dich krank“, sagt Amerigo.

Ist alles Plastik drumherum verbrannt, gehen die Metalle die übrig bleiben wieder zurück nach Europa oder wo auch immer. Dort werden sie dann in neue Handys und Computer verbaut, die bald wieder weggeschmissen werden können. Ist das nicht Recycling? „Von dort kommt es und dorthin geht es auch wieder zurück. Und eines Tages landet es wieder bei uns“, weiß Amerigo.

Montag, 21. November 2022

Schätze im Müll

Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft. 3,5 Millionen Tonnen Müll produziert die Weltbevölkerung jeden Tag. Ein Deutscher kommt auf 632 Kilogramm im Jahr (Stand 2020). Diese hohen Mengen an Abfall tragen ihren Teil zur Erderwärmung und zum Klimawandel bei. Vor allem Plastikmüll ist hier ein großes Problem, da er durch die Sonneneinstrahlung zersetzt wird und schädliche Treibhausgase und Methan frei werden. Durch unsere Konsumgesellschaft wird diese Müllproduktion leider immer weiter erhöht. Es werden immer neue Dinge angeschafft, für die immer neue Rohstoffe und Ressourcen benötigt werden, und alte und gebrauchte Dinge werden entsorgt.

In diesem Beitrag möchte ich eine großartige Möglichkeit für nachhaltigen Konsum sowie eine Möglichkeit für Schnäppchenjäger aufzeigen. Die AVL (Abfallverwertung des Landes) Ludwigsburg betreibt seit über 10 Jahren ein Gebrauchtwarenkaufhaus unter dem Namen „Warenhandel“. Hier hat man die Möglichkeit, schöne und gute Gebrauchtwaren zu günstigen Preisen zu erwerben. Zeitgleich schont man durch einen Einkauf auch Ressourcen.

Bürgerinnen haben die Möglichkeit, gebrauchte Gegenstände und Möbel bei verschiedenen Wertstoffhöfen im Landkreis abzugeben. Diese werden vor Ort geprüft und anschließend ins Kaufhaus gebracht. Im Kaufhaus können viele Gegenstände dann für kleines Geld erstanden werden. Im Jahr 2019 wurden dort 2.519 Möbel verkauft sowie 30.797 Stücke für 1 €. Sollte also noch jemand auf der Suche nach günstigen Möbeln sein oder generell auf der Suche nach einem Schnäppchen, bietet die AVL Ludwigsburg eine nachhaltige Alternative direkt vor Ort.

Quellen:

Donnerstag, 21. April 2022

Einweg- und Mehrwegpfand in Deutschland

Die Idee hinter einem Flaschen- und Dosenpfand ist so einfach wie genial. Ein Pfand auf Getränkeverpackungen soll Abfall reduzieren, Rohstoffe schonen, für eine sauberere Umwelt sorgen und das Konsumverhalten verändern. Seit der Einführung des Flaschen- und Dosenpfands 2003 hat sich in Deutschland vieles verändert. Sowohl zum Guten als auch zum Schlechten.

Der Beweggrund für diese Seminararbeit ist der Satz: Geld wirft man nicht weg! Diesen Satz kennen wir alle. Meine Großeltern predigten das, dann meine Eltern und heutzutage reproduziere ich es. Schon als kleiner Junge, wenn ich nachmittags mit dem Fahrrad durch den Ort fuhr, konnte ich nicht verstehen, warum Pfandflaschen einfach so in der Gegend rumlagen. Also packte ich sie ein, brachte sie zur Tankstelle oder zum Getränkehändler. Von dem Pfandgeld kaufte ich mir Süßigkeiten beim Bäcker. Aus Müll Geld gemacht. Schwäbisch sparsam, wie ich aufgewachsen bin, konnte ich so mein Taschengeld für etwas anderes sparen. Auch deshalb ist es mir ein Anliegen, mehr Menschen die Initiative "Pfand gehört daneben" vorzustellen und im Zuge dessen die Hintergründe des deutschen Pfandsystems zu erläutern.

Montag, 14. März 2022

Geplante Obsoleszenz am Beispiel von Apple

Jeder hat sie heutzutage in seinem Zimmer oder Haus. Die eine Schublade voller alter Handys, die sich im Laufe der letzten Jahre angesammelt haben. Allein in meinem Zimmer habe ich 7 Handys von verschiedenen Herstellern liegen, die ich in den letzten 10 bis 12 Jahren genutzt habe. Das entspricht einer durchschnittlichen Nutzungsdauer von circa eineinhalb Jahren, bis es zu einer Neuanschaffung kommt. Das ist erschreckend kurz, da aber Neugeräte mittlerweile erschwinglich geworden sind, habe ich in der Vergangenheit nie wirklich darüber nachgedacht und mir fast jährlich ein neues Gerät angeschafft.

Die Frage, die sich stellt, ist, ob es an meinem schlechten Umgang mit den Smartphones liegt, dass sie nur kurz überleben, oder steckt dahinter vielleicht sogar ein System der großen Hersteller, das uns nach einem bestimmten Zeitraum zwingt, ein neues Gerät zu kaufen. Natürlich gab es bei mir den einen oder anderen Fall, in dem das Smartphone durch schlechten Umgang das Zeitliche gesegnet hat, doch in der Regel waren es tatsächlich plötzlich auftretende Fehler, die es mit der Zeit unbrauchbar gemacht haben.

Durch die mittlerweile geringen Anschaffungskosten von Smartphones macht eine Reparatur meist nur noch wenig Sinn, da diese meist zu aufwendig und teurer als das Endgerät selbst ist. Die Folge sind immer größer werdende Sammlungen von alten Smartphones und Elektrogeräten bei uns zuhause und immer größer werdende Müllberge aus Elektroschrott in Teilen der Welt, die weit weg von uns sind.

Ein Grund dafür liegt in dem Prinzip der „geplanten Obsoleszenz“, welches eine Strategie der großen Industriekonzerne ist, die mittlerweile in vielen Branchen fester Bestandteil ist und uns zu einem nie endenden Neukauf und Konsum „zwingt“. Ich möchte in dieser Arbeit am Beispiel von Apple beleuchten, was es mit dem Prinzip auf sich hat und warum gerade der Riesenkonzern Apple ein "Spezialist" der geplanten Obsoleszenz ist.

Montag, 29. November 2021

Mülltrennung wirkt!

Mülltrennung und Recycling sind Dinge, die wir eigentlich mittlerweile größtenteils in unseren Alltag integriert haben. Verpackungen werden je nach Materialart in den Papiermüll, den Gelben Sack, Biomüll, Restmüll oder in Altglascontainern entsorgt. Der internationale Tag der Umwelt am 5. Juni soll uns ebenfalls an die Bedrohung der biologischen Vielfalt und Stabilität der Umwelt erinnern und fordert ökologische Verantwortung für den Planeten. Eine richtige Mülltrennung kann dazu viel beitragen! Sowohl Ressourcenverbrauch als auch CO2-Ausstoß können dadurch verringert werden. Obwohl wir in Deutschland ein sehr übersichtliches Mülltrennsystem haben, wird in vielen Haushalten trotzdem falsch bzw. unsauber getrennt. Besonders verheerend ist die fälschliche Entsorgung des Abfalls im Restmüll, da dieser nicht recycelt werden kann! Konkrete Folgen von falscher Mülltrennung sind:

  • Verlust von wertvollen Ressourcen: Die Abfälle der Restmülltonne sind die einzigen Abfälle, die nicht recycelt werden können, sondern verbrannt werden müssen. Daher sollte diese Art Abfall besonders gewissenhaft getrennt werden. Noch verheerender ist hierbei die unsachgemäße Entsorgung von Sondermüll wie Elektroschrott.
  • Umweltbelastung: Durch den Erhalt von mehr Recyclingstoffen müssen weniger Primärstoffe genutzt werden, was der Umwelt zugutekommt.
  • CO2-Belastung: Im Jahr 2020 lag der Emissionsausstoß bei rund 9 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenzen. Dieser Anteil kann nur durch die richtige Mülltrennung eingespart werden.
  • Hohe Kosten: Durch den Aufwand zur maschinellen und manuellen Sortierung des Abfalls entstehen hohe Kosten. Diese tragen die Produkthersteller, die Verpackungen für ihre Produkte benötigen und für die Entsorgung der Verpackungen Beteiligungsentgelte an das Duale System bezahlen. Diese Kosten werden letztlich an die Verbraucher weitergegeben, die die Produkte erwerben.
  • Elektroschrott: Elektroschrott ist eine der am schnellsten anwachsenden Abfallfraktionen weltweit. Einige Wertstoffe werden unter giftigen Dämpfen händisch wiedergewonnen, Restteile werden zu Lasten der Umwelt verbrannt, deponiert oder in Flüssen gelagert. Obwohl Elektroschrott hier in Deutschland verwertet werden kann und muss, gelangen immer wieder kaputte Geräte aus Deutschland in andere Länder. Um dies zu verhindern, müssen Elektronikgeräte fachgerecht bei Wertstoffhöfen, Herstellern, großen Elektrofachhändlern oder großen Onlinehändlern entsorgt werden. Ist dies nicht der Fall, gehen wichtige Ressourcen verloren und Schadstoffe wie Cadmium, Blei oder Quecksilber und Treibhausgase im Elektroschrott belasten die Umwelt und das Klima.

Die Kampagne „Mülltrennung wirkt!“ versucht, über die Wichtigkeit der Mülltrennung sowie die richtige Entsorgung aufzuklären. Allein durch das Recyceln von Verpackungen aus dem Gelben Sack oder der Papiertonne können laut Berechnungen des Öko-Instituts Freiburg 3,1 Millionen CO2-Äquivalente eingespart werden. So können Verbraucher*innen durch richtiges Entsorgen den Recyclingprozess unterstützen, welcher nicht nur Treibhausgase sondern auch Energie und Wasser einspart. Beispielsweise benötigt die Produktion von Recyclingpapier nur ein Drittel der Energie und nur ein Fünftel des Wassers im Vergleich zur Herstellung von Frischfaserpapier. Wie genau ein Recyclingprozess abläuft, zeigt folgendes Video (https://www.youtube.com/watch?v=VAHs95b7Rmw):


Hier seht ihr noch ein paar weitere Tipps, die ihr bei der Mülltrennung beachten könnt. Es sind meistens nur kleine Handgriffe, die einen großen Effekt haben:

  • Verpackungen in ihre Bestandteile zerlegen (Bsp. Aluminiumdeckel vom Becher trennen): Ermöglicht den Sortieranlagen die passende Materialerkennung
  • Verpackungen nicht ineinander stapeln
  • Verpackungen nicht zwingend auswaschen, sondern lediglich restentleeren
  • Glasbehälter und Flaschen nach Farben sortiert in den entsprechenden Glascontainer
  • Papp-Verpackungen zusammenfalten: spart Platz in der Tonne
  • Restmüll nie in der Gelben Tonne oder Papiermüll entsorgen: Sortierung und Recycling wird erheblich erschwert oder kann nicht mehr möglich sein
  • Elektrogeräte bei den entsprechenden Sammelstellen abgeben

Quellen:

Dienstag, 2. November 2021

Sneakerwahnsinn und Sneakerjagd

Der "Verbrauch" an Turnschuhen spottet jeder Beschreibung. Beeindruckende Zahlen hierzu finden sich in dem Auftaktartikel zu einer neuen Recherche-Serie in der ZEIT: "Turnschuhe: Die Sneakerjagd". Was steckt hinter dieser Recherche? Ein Reporterteam von ZEIT, NDR und FLIP (ein Recherche-Start-up) hat es sich zur Aufgabe gemacht, herauszufinden, was mit den alten Turnschuhen passiert, nachdem sie entsorgt wurden. Das Team hat GPS-Sender in den Sohlen der Sneaker von elf Prominenten versteckt, die Schuhe in verschiedene Entsorgungskanäle eingespeist und verfolgt deren Reise nun. Das kann man auf einer Karte unter https://sneakerjagd.letsflip.de/ mitverfolgen...

Montag, 18. Januar 2021

Unverpackt-Läden

Seit ca. 2014 eröffnen in Deutschland immer mehr verpackungsfreie Läden. Ein sogenannter Unverpackt-Laden ist ein Einzelhandelsgeschäft, das das gesamte Sortiment lose, also ohne Gebinde und Verpackung verkauft. Ziel dabei ist es, Lebensmittelabfall und Verpackungsmüll zu vermeiden. Die Produkte und Lebensmittel lassen sich in eigene, mitgebrachte Behälter in beliebiger Menge abfüllen.

Das Konzept des verpackungsfreien Einkaufs zielt auf eine nachhaltige Entwicklung ab. Außerdem spart es Unmengen an Plastikverpackungen, die unter hohem Energieaufwand produziert werden, nur um kurz nach dem Einkauf im Müll zu landen. Bei der Wahl des Sortiments wird meistens auch auf Standards wie "biologische, regionale und saisonale Produkte" gesetzt. So können beispielsweise lange Transportwege vermieden werden. Auch die Produktmenge können die Kunden selbst entscheiden, um so Lebensmittelverschwendung zu vermeiden.

Die sieben Verpackungs-Visionen des Unverpackt-Konzepts lauten: (https://unverpackt-verband.de/vision/packaging)

  • Auf Einweg-Verkaufsverpackungen aus Kunststoff sowie unnötige Verpackungen wird verzichtet.
  • Modelle der Wiederverwendung von Verpackungen ersetzen Einwegverpackungen immer dann, wenn die Wiederverwendung ökologisch vorteilhaft ist.
  • Sämtliche Verpackungen sind zu 100% wiederverwendbar, recycelbar oder kompostierbar.
  • Auf Verpackungen aus fossilen Primarrohstoffen wird vollständig verzichtet.
  • Alle Verpackungen sind frei von gefährlichen Chemikalien.
  • Die Gesundheit, Sicherheit und Rechte aller beteiligten Menschen werden respektiert.
  • Es werden keine Verpackungen eingesetzt, deren Rohstoffe zur Entwaldung beitragen, die biologische Vielfalt gefährden, gentechnisch verändert wurden oder die Nutzung von Agrarflächen für Nahrungsmittel beeinträchtigen.

Die Unverpackt-Läden aus dem deutschsprachigen Raum werden vom Verband Unverpackt e.V.- Verband der Unverpackt-Läden repräsentiert (https://unverpackt-verband.de). Auf dieser Website gibt es eine hilfreiche Übersichtskarte und weitere Informationen. Es lohnt sich sehr, dort mal vorbeizuschauen und das Konzept des Unverpackt-Ladens kennenzulernen.

Donnerstag, 17. Dezember 2020

Verpackungsmüll im Online-Handel

Im Jahr 2018 entstanden allein in Deutschland 863.000 Tonnen Müll aus Versandverpackungen. Während der Weihnachtszeit wird besonders viel online bestellt. Dieses Jahr wird aufgrund der Corona-Pandemie wohl noch mehr Müll anfallen. Ein Forschungsprojekt der Hamburger Umweltberatung Ökopol untersucht nun, wie mit Hilfe von Mehrwegverpackungen Müll eingespart werden könnte. Unterstützt werden sie hierbei von dem finnischen Unternehmen Repack, das schon seit 2013 Mehrwegversandtaschen anbietet. Jedoch scheint es noch einige Probleme zu geben, und es ist nicht klar, ob dieses Verpackungssystem tatsächlich praktikabel ist und für Unternehmen nicht zum wirtschaftlichen Nachteil werden könnte...

Verpackungsmüll im Online-Handel: Kartons mit Pfand | ZEIT ONLINE

Sonntag, 7. Juni 2020

Externalisierungsgesellschaft

"Neben uns die Sintflut" ist der eindrückliche Titel (Untertitel: "Die Externalisierungsgesellschaft und ihr Preis"), den der Soziologe Stephan Lessenich seiner treffenden Diagnose unserer Gesellschaft gegeben hat. Das Buch ist 2016 im Carl Hanser Verlag erschienen und unbedingt lesenswert.

Zentrale Aussage ist, dass es uns gut geht, weil es anderen schlecht geht. Glück und Unglück müssen in Tateinheit betrachtet werden. So schreibt der Autor hinsichtlich der Ziele, die er mit dem Buch verfolgt:
"Ebendiese Doppelgeschichte soll hier in den Blick genommen werden. Es geht um den Einblick in Zusammenhänge, die Einsicht in Abhängigkeiten, in globale Beziehungsstrukturen und Wechselwirkungen. Es geht um die andere Seite der westlichen Moderne, um ihr 'dunkles Gesicht', um ihre Verankerung in den Strukturen und Mechanismen kolonialer Herrschaft über den Rest der Welt. Es geht um Reichtumsproduktion auf Kosten und um Wohlstandsgenuss zu Lasten anderer, um die Auslagerung der Kosten und Lasten des 'Fortschritts'. Und es geht noch um eine weitere, dritte Geschichte: um die Abwehr des Wissens um ebendiese Doppelgeschichte, um deren Verdrängung aus unserem Bewusstsein, um ihre Tilgung aus den gesellschaftlichen Erzählungen individuellen und kollektiven 'Erfolgs'. Wer von unserem Wohlstand hierzulande redet, dürfte von den damit verbundenen, verwobenen, ja ursächlich zusammenhängenden Nöten anderer Menschen andernorts nicht schweigen. Genau das aber ist es, was ununterbrochen geschieht." (S. 17)
Im weiteren Verlauf des Textes wird Lessenich noch deutlicher, wenn er schreibt: "Gegen ebenjenes Vergessen aber richtet sich dieses Buch" (S. 24). Es geht darum, die Mechanismen und Strukturen darzustellen, die zu der perversen "internationalen Arbeitsteilung" geführt haben, die sich so beschreiben lässt:
"Wir haben uns aufs Gewinnen spezialisiert - und die anderen aufs Verlieren festgelegt." (S. 25)
Die Anzeichen mehren sich, dass Ungleichheit und Ungerechtigkeit im Weltmaßstab immer mehr Menschen Unbehagen bereitet.
"Diesem einstweilen noch unterschwelligen, aber - so die Vermutung - zunehmend um sich greifenden Unbehagen an der Externalisierungsgesellschaft und ihrem Preis will das vorliegende Buch Ausdruck und Auftrieb geben." (S. 29)
Es geht Lessenich also um "eine Gegenwartssoziologie der Externalisierungsgesellschaft" (S. 50), wobei er diesen zentralen Begriff entlang der drei zentralen Kategorien von Macht, Ausbeutung und Habitus folgendermaßen definiert:
"In der Externalisierungsgesellschaft besteht Macht in der Chance, die Kosten der eigenen Lebensführung auf andere abzuwälzen - und diese Chance ist strukturell ungleich verteilt. Sie ist dies, weil es bestimmten sozialen Kollektiven gelungen ist, sich Möglichkeiten zur Externalisierung anzueignen und sie zugleich anderen vorzuenthalten. Diese anderen werden von den machtvollen Positionen aus ausgebeutet, insofern sie vorrangig die Kosten der Externalisierung zu tragen haben, von den Profiten derselben aber dauerhaft ausgeschlossen bleiben. Sozial wirksam und gesellschaftlich stabilisiert werden Machtungleichgewicht und Ausbeutungsdynamik in der Externalisierungsgesellschaft durch einen spezifischen Habitus derjenigen, die aus machtvollen Positionen heraus ausbeuterisch handeln: Externalisierung wird für sie zu einer sozialen Praxis, die sie als möglich, üblich und legitim wahrnehmen und daher wie selbstverständlich vollziehen." (S. 62f., eigene Hervorhebung)
Auf den Seiten 179/180 bilanziert der Autor seine Analyse. In zwei Anläufen habe er zu ergründen versucht, wie es sich mit Wohlstand und "Übelstand" verhält:
"Zunächst wurde gezeigt, wie die gesamte (...) Lebensführung in den reichen Gesellschaften des globalen Nordens auf einem schon seit langem praktizierten, großangelegten System ungleichen Tauschs beruht: In weiter Ferne, an den vielen Peripherien der kapitalistischen Weltökonomie, werden Arbeiten erbracht, Ressourcen gefördert, Giftstoffe freigesetzt, Abfälle gelagert, Landstriche verwüstet, Sozialräume zerstört, Menschen getötet - für uns, für die Menschen in den Zentren des Wohlstands, für die Ermöglichung und Aufrechterhaltung ihres Lebensstandards, ihrer Lebenschancen, ihres Lebensstils." (S. 179f.)
Der zweite Schritt besteht darin, das Mobilitätsregime dieser globalen Formation in den Blick zu nehmen. Hier kommt Lessenich zu folgender Einschätzung:
"Sodann wurde in einem zweiten Schritt nachgezeichnet, wie sich diese Zentren des Wohlstands von der sie nährenden und entlastenden Außenwelt abschließen, oder genauer: wie sie 'fremde' Lebenswelten als ein 'Außen' konstruieren, auf das sie zur Sicherung ihrer Lebensweise zugreifen können, ohne selbst jedoch von diesem in ihrer Integrität berührt zu werden. Die Beziehungen zwischen Zentren und Peripherien sind nach dem Prinzip der Halbdurchlässigkeit gestaltet: Während nach 'außen' viel geht, soll nur wenig nach 'innen' gelangen. Die globale Mobilitätskluft zugunsten des globalen Nordens ist dafür ein treffendes Beispiel: Die eine Hälfte der Welt bereist kollektiv die andere, eröffnet dieser aber nur einen höchst selektiven Zugang zu ihrem eigenen Wirtschafts- und Sozialraum. Wie die Lebens- sind auch die Bewegungschancen offensichtlich global teilbar - und effektiv geteilt. Was den einen möglich ist, bleibt den anderen verwehrt: Das nennt sich dann das Zeitalter der 'Globalisierung'." (S. 180)
In dieser Analyse bestand das Hauptanliegen des Buches. Hinzu kam das Ziel, mit "der Schweigespirale des Wohlstandskapitalismus" (S. 192) zu brechen. Was mögliche Reaktionen auf die dargestellte schreiende Ungerechtigkeit betrifft, beschränkt sich Lessenich auf einige Andeutungen zur "radikalen institutionellen Reform der Externalisierungsgesellschaft" (S. 195):
"...von einer mit den Privilegien der Zentrumsökonomien brechenden Revision des Welthandelsregimes, einer effektiven Besteuerung weltweiter Finanztransaktionen und einem Umbau der reichen Volkswirtschaften in Postwachstumsökonomien bis hin zu einem Sozialvertrag zur Verzögerung des Klimawandels (...) und einer transnationalen Rechtspolitik, die globale soziale Rechte wirkungsvoll verankert. Auf einen gemeinsamen Nenner gebracht, liefe eine solche Reform auf eine konsequente Politik der doppelten Umverteilung hinaus: im nationalgesellschaftlichen wie im weltgesellschaftlichen Maßstab, von oben nach unten und von 'innen' nach 'außen'." (S. 195)

Sonntag, 26. Mai 2019

Ohne PlaPla - verpackungsfrei in Ludwigsburg

In Plastik verpackte Lebensmittel war gestern - zumindest zum Teil. Denn seit ein paar Monaten hat in Ludwigsburg (und damit auch für uns Studenten der PH einfach erreichbar) ein verpackungs- und plastikfreier Laden eröffnet.

Ohne PlaPla verkauft alles, was nachhaltige Konsumenten, die Wert auf zero waste oder zumindest less waste legen, mögen. Von Nudeln über vegane Schokolade bis hin zu Waschpulver, Seifen und wiederverwendbaren Hygieneartikeln ist beinahe alles dabei, was man im Alltag brauchen kann.

Und anders als man vielleicht erwartet, sind die Preise hier nicht überdimensional hoch, sodass auch wir Studenten eigentlich keine Ausrede mehr haben, um nicht unsere Glasbehälter von zuhause zu schnappen und die nächste Mahlzeit plastik- und verpackungsfrei einzukaufen.

Und wer mal in Ruhe ein Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee genießen möchte, kann dies auch vor Ort im angrenzenden Café - alles fairtrade und auf Wunsch vegan.

Samstag, 19. Januar 2019

Unser Schrottplatz in Afrika

Ihr habt euch gerade einen neuen Laptop gekauft und euren Alten entsorgt? Gut für euch. Das Problem ist, dass er mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit hier landen wird:


Agbogbloshie, ein Stadtteil der Millionenmetropole Accra im westafrikanischen Ghana, ist der Schrottplatz für den Elektroschrott Europas. Eine der größten Elektromüllhalden der Welt vergiftet in Ghanas Hauptstadt Menschen und Umwelt und bietet zugleich "Arbeitsplätze" für die Bewohner. Ist er somit Fluch oder Segen für die Menschen in Agbogbloshie?

Das Motto des Westens scheint klar zu sein: Aus den Augen, aus dem Sinn. Tonnenweise Elektroschrott wird nach Afrika verschifft. Dort wird dieser illegal entsorgt. Die giftigen Schwermetalle verseuchen Böden, Flüsse, Fische und Menschen. Eigentlich ist die Ausfuhr von Elektroschrott in Drittstaaten EU-weit verboten, dennoch landet der Schrott in den Entwicklungsländern. Davon sind vor allem Afrika und Asien betroffen. Agbogbloshie ist eine dieser Endstationen für aussortierte Elektrogeräte. Dort werden die Menschen und die Umwelt von Blei, Quecksilber, Cadmium und Arsen vergiftet.

Freitag, 7. Dezember 2018

APuZ zum Thema Müll

Eine Konsumgesellschaft ist immer auch eine Wegwerfgesellschaft. Deshalb kann nicht überraschen, dass wir dem Thema Müll im laufenden Semester schon mehrfach begegnet sind. Die aktuelle Ausgabe von "Aus Politik und Zeitgeschichte" (APuZ 49-50/2018) beleuchtet das Thema Müll aus unterschiedlichen Blickwinkeln:
  • Christof Mauch: Deponierte Schätze. Archäologien des Mülls als Spiegel der Gesellschaft - Essay - Müll und Weggeworfenes geben Aufschluss über Bedürfnisse und Wertvorstellungen, über einstmals Geschätztes und über das, was wir vergessen wollten. Dabei sind ihre Botschaften untrüglich, weil sie niemals dazu bestimmt waren, "gelesen" zu werden.
  • Henning Wilts: Was passiert mit unserem Müll? Nationaler Müllkreislauf und internationale Müllökonomie - Kein europäisches Land hat höhere Abfallverwertungsquoten als Deutschland. Aber was genau passiert eigentlich mit unserem Müll? In welchen Teilen der Welt wird er recycelt? Und wer hat Zugriff auf die Rohstoffe, die aus ihm zurückgewonnen werden?
  • Wolfgang Klett, Hagen Weishaupt: Müllgovernance in Deutschland und Europa - Die EU-Richtlinien bilden den Rahmen für die nationale Gesetzgebung zur Abfallwirtschaft. Das europäische Kreislaufwirtschaftspaket 2018 öffnet ein weiteres Kapitel der Rechts-entwicklung, die in Deutschland mit dem Abfallbeseitigungsgesetz 1972 begann.
  • Stefan Gäth, Frances Eck: Zur falschen Zeit am falschen Ort. Müll als Ressource - Die Dinge, die wir ausmustern und wegschmeißen, sind zugleich ein Fundus an Materialien und Stoffen, die sich wieder nutzbar machen ließen. Am Beispiel der Rohstoffe Phosphor, Kobalt und Kupfer wird deutlich, welche Bedeutung effizientes Recycling hat.
  • Laura Moisi: Müll als Strukturfaktor gesellschaftlicher Ungleichheitsbeziehungen - Die Wahrnehmung von Müll hängt stark von sozialen Erfahrungen und kulturellen Bewertungen ab. Vorstellungen von legitimen oder illegitimen Abfällen, von Schmutz und Reinheit haben daher auch Einfluss auf gesellschaftliche Grenzziehungen.
  • Roman Köster: Recycelte Sprachbilder. Kleine Geschichte deutscher Abfalldiskurse bis 1990 - Aktuelle Mülldebatten demonstrieren, dass die semantischen Gehalte der Abfalldebatten der 1970er und 1980er Jahre immer noch plausibel erscheinen. Die Rede über den Müll versetzt uns insofern in einen Modus der kritischen Reflexion über die moderne Lebensweise.
  • Olga Witt: Zero Waste. (K)ein Ding der Unmöglichkeit? - Essay - Keinen Müll kann es in unserer Gesellschaft nicht geben. Aber es könnte deutlich weniger Müll geben. In vielen Städten entstehen Läden, die Einkäufe ohne Verpackungen ermöglichen. Und auch sonst gibt es genügend Strategien, wie man seine Müllbilanz verbessern kann.

Dienstag, 13. November 2018

Gefährlicher Elektroschrott – Endstation Afrika

Passend zur vergangenen Sitzung zum Thema Konsumgesellschaft strahlt der Fernsehkanal ZDFinfo am 14.11.18 um 20:15 eine Dokumentation über die Schattenseiten des globalen Handelns mit Elektromüll aus: "Gefährlicher Elektroschrott – Endstation Afrika".

Dienstag, 5. Dezember 2017

Müll zu Dünger in der Stadtwohnung

Ein Beitrag von Neitah

Mit der Wurmkiste kann man auch in einer Stadtwohnung seinen Biomüll nachhaltig entsorgen. Dafür sorgen eine Menge Würmer in einer Kiste. Und zwar Kompostwürmer, die essen sich durch von Mikroorganismen zersetzten Teile der Schnippelabfälle sowie Papier und Pappe, und das Verdaute ist dann wertvoller Dünger, den man für seine Pflanzen verwenden kann.

http://wastelandrebel.com/de/kompostieren-in-der-stadtwohnung-mit-einer-wurmkiste/

Und im Vergleich zum Biomüll stinkt die Tonne überhaupt nicht, sie riecht lediglich nach dem, was man darin entsorgt hat (und das auch nur leicht). Bei manchen Dingen muss man allerdings doch aufpassen, wie zum Beispiel bei Zitrusfrüchten oder Essensabfällen in großen Mengen, dafür können auch Staub und Haare darin entsorgt werden!

Wenn man beispielsweise in den Urlaub fährt, überleben die Würmer auch wochenlang, ohne gefüttert zu werden. Es gibt verschiedene Arten von Wurmkisten, man kann sie sogar selber bauen. Die Kiste und die Würmer können online bestellt werden.

Noch kurz zum vorgestellten Blog: bei Wasteland Rebel findet ihr praxistaugliche und sehr einfach gehaltene Rezepte für Hausmittel, viele Tipps sowie Infos und Fakten zu allgemeinen Nachhaltigkeitsfragen.

Freitag, 1. Dezember 2017

Plastik? – Nein, danke!

Verpackungsfreie Läden

Dass die weltweit wachsenden Berge an Plastikmüll ein gravierendes Problem darstellen, ist inzwischen allgemein bekannt. Doch wer im Alltag versucht, weniger Müll zu produzieren, stößt immer wieder auf Hürden. Beinahe alles, was wir kaufen, ist verpackt – meist in Plastik. Spätestens wenn man im Supermarkt im Obst- und Gemüsebereich zwischen den unverpackten konventionellen und den in Plastik verpackten Bio-Produkten wählen muss, wird einem das Ausmaß des Dilemmas bewusst.

Seit einiger Zeit gibt es in Deutschland sogenannte Unverpackt-Läden. In den vergangen Jahren haben immer mehr solcher verpackungsfreier Supermärkte eröffnet. In Unverpackt-Läden kann man seine eigenen, wiederverwendbaren Verpackungen zum Einkaufen mitbringen und die Produkte im Laden in der gewünschten Menge abfüllen. Der Preis wird dann durchs Abwiegen ermittelt. Das Einkaufen auf diese Art und Weise erfordert zwar etwas Planung und Zeit, spart aber viel Verpackungsmüll. Darüber hinaus bietet diese Art des Einkaufens noch einen Vorteil: Man kann so viel kaufen, wie man auch wirklich braucht. Das hilft, Lebensmittelverschwendung einzudämmen.

In Stuttgart hat mit „Schüttgut“ letztes Jahr der erste Unverpackt-Laden in der Region eröffnet. Die Produkte werden hier nicht nur ohne Wegwerfverpackungen angeboten, sondern stammen auch aus nachhaltigem ökologischem Anbau und sind vorwiegend regional, saisonal und fair gehandelt. Neben unverpackten Lebensmitteln hat „Schüttgut“ auch Drogerieartikel wie Waschmittel, (Haar-)Seifen und nachhaltige Zahnbürsten im Angebot. Auch die passenden wiederverwendbaren Verpackungen wie Stoffbeutel, Gläser, Flaschen oder Dosen können direkt im Laden erworben werden.

Mehr Informationen zu Schüttgut gibt es auf der Homepage des Ladens: www.schuettgut-stuttgart.de. Und auch in anderen Städten in Deutschland gibt es Unverpackt-Läden. Die Website Utopia listet hier einige auf: www.utopia.de/ratgeber/verpackungsfreier-supermarkt/.

Doch auch wenn kein verpackungsfreier Laden in der Nähe ist, kann man im Alltag und vor allem beim Einkaufen darauf achten, (Plastik)Müll möglichst zu vermeiden. Hier ein paar einfache Tipps:
  • Schaffe dir eine wiederbefüllbare Trinkflasche an (am besten aus Glas oder Edelstahl). Das ist eine praktische und nachhaltige Alternative zu Plastikflaschen.
  • Ein eigener Thermobecher reduziert die Anzahl der weggeworfenen Coffee-to-Go-Becher.
  • Nimm wiederverwendbare (Stoff)beutel mit zum Einkaufen.
  • Kaufe Produkte wie z.B. Joghurt, Saft oder Aufstriche im Glas anstatt im Plastikbehälter.
  • Kaufe Obst und Gemüse möglichst unverpackt (Tipp: Im Bio-Supermarkt und auf dem Wochenmarkt ist fast alles Obst und Gemüse unverpackt. Auch hier reduzieren wiederverwendbare Beutel die Müllberge nach dem Einkaufen.)
  • Verwende Seife am Stück statt Flüssigseife aus dem Plastikspender. Es gibt sogar Haarseifen als Shampoo-Alternative.
  • Meide Produkte mit unnötig viel Verpackungsmüll (z.B. „Verpackungen in der Verpackung“).
  • Achte auch auf „verstecktes Plastik“. Mikroplastik ist in vielen Kosmetikprodukten enthalten und schadet nicht nur der Umwelt, sondern auch der Gesundheit. Auch Kleidung aus Synthetikfasern wie Polyester ist problematisch, weil bei jeder Wäsche winzige Fasern ins Abwasser und somit letztendlich in die Meere gelangen.
Eine Umstellung von jetzt auf gleich und null auf hundert ist schwierig, aber es gibt viele nachhaltige Alternativen, die man manchmal auch einfach erst einmal entdecken muss. Es muss ja nicht sofort Zero Waste sein, sondern man kann ja erst einmal klein anfangen. Ganz nach dem Motto des „Schüttgut“-Ladens: „Jeder kleine Schritt zählt.“

Montag, 3. Juli 2017

"The Story of Stuff"

Der animierte Kurzfilm "The Story of Stuff" nimmt unsere gegenwärtige Konsumgesellschaft kritisch unter die Lupe und betrachtet im einzelnen die Sektoren Rohstoffgewinnung, Produktion, Vertrieb, Konsum und Entsorgung. Anhand dieser fünf Sektoren beschreibt Annie Leonard, eine US-amerikanische Konsumkritikerin, den Lebenszyklus von Konsumgütern und deren Folgen für unseren Planeten.

Montag, 26. Juni 2017

Deutsche Umwelthilfe

http://www.duh.de/projekte/althandy/ - "Seit 40 Jahren setzt sich die Deutsche Umwelthilfe (DUH) für den Schutz natürlicher Lebensgrundlagen ein. Die Spenden zahlreicher Umweltschützer und Naturfreunde ermöglichen ein professionelles und erfolgreiches Arbeiten. Das treibt uns an und hilft, unsere Ziele zu erreichen."

Besonders interessant finde ich die Recyclingtipps, welche von der Abfallvermeidung durch Reparaturen, wo sich die Deutsche Umwelthilfe mit anderen Organisationen zum "Runden Tisch" zusammengeschlossen hat (http://runder-tisch-reparatur.de/), bis zur Sammlung von Althandys für die Nutzung ihrer Rohstoffe reichen.

Montag, 19. Juni 2017

Werde Lebensmittelretter!

Foodsharing.de bietet eine einfache Möglichkeit, nachhaltiger zu konsumieren. Damit nicht Tonnen von gutem Essen einfach in den Mülleimern landen, bietet diese Seite ein Netzwerk, Lebensmittel zu retten und zu teilen. Wie das ganze funktioniert, wird in diesem kurzen Video dargestellt:



Wer also gerne was für die Umwelt und seinen Geldbeutel machen möchte, ist bei Foodsharing,de genau richtig. Des Weiteren gibt es auf der Homepage weitere interessante Aktionen und Informationen rund um das Thema Lebensmittelverschwendung und wie dagegen vorgegangen werden kann.