Im Rahmen der Reihe "Montags an der ADK" spricht am 19. Dezember 2022 um 20:00 Uhr Hartmut Rosa zum Thema "Wenn Beschleunigung das Problem ist, dann ist Resonanz vielleicht die Lösung". Anlass ist eine Installation des Stuttgarter Kammerorchesters mit dem Titel: "#resonanz – Eine multidimensionale Musikerfahrung im öffentlichen Raum". Es ist keine Anmeldung erforderlich, der Eintritt ist frei, Einlass 30 Minuten vor Beginn der Veranstaltung. Laden Sie sich im Vorfeld des Abends die App des SKO herunter, um #resonanz, den Klangteppich, direkt im ADK-Foyer zu erleben: Link
Veranstalter / Ort: Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg, Akademiehof 1, 71638 Ludwigsburg
Im am 20.05.2020 erschienenen Beitrag des Deutschlandfunks in der Rubrik "Tag für Tag" erläutert der Soziologe Hartmut Rosa seine Kernbegriffe Unverfügbarkeit, Entfremdung und Resonanz und bezieht sie auf die Corona-Pandemie. Daneben stellt er in dem 23-minütigen, sehr interessanten und deshalb hörenswerten Podcast die Frage, was für uns ein gutes Leben ausmacht, und setzt sich mit politischen und privaten Lehren der Corona-Krise auseinander. Das Gespräch bietet eine gute Ergänzung zu Hartmut Rosas Vortrag über Resonanz, der auf der Seite "Videos" zu finden ist.
Der folgende, kollaborativ im Rahmen des coronabedingten Online-Semesters verfasste Text fasst wichtige Aspekte des Vortrags "Resonanz. Über die Soziologie des guten Lebens" von Hartmut Rosa zusammen. Seiner Kernthese nach befinden wir uns auf dem Weg in die Beschleunigungsfalle. Um diesen Weg zu stoppen, sei es notwendig, über “das gute Leben” zu sprechen. Der folgende Text orientiert sich an den Gliederungspunkten des Vortrags vom 27.02.2017.
I. Das Weltverhältnis der Moderne
a) strukturell: Dynamische Stabilisierung
Die moderne Gesellschaft kann sich nur dynamisch stabilisieren, was bedeutet, dass sie strukturell auf Wachstum (= Steigerungsversprechen), Beschleunigung und Innovation angewiesen ist, um sich zu erhalten und zu reproduzieren. Das bedeutet: “Wir brauchen Wachstum, um den status quo zu erhalten.” Klassisches Beispiel ist der Kapitalismus: Geld wird nur investiert, wenn man sich einen Mehrwert verspricht (= Wachstumstreiber). Das gilt mittlerweile aber in allen Bereichen (Wissenschaft, Kunst, Politik ...)
b) kulturell: Reichweitenvergrößerung
Es gilt das Prinzip der Weltreichweitenvergrößerung: “Handle jederzeit so, dass Deine Weltreichweite größer wird!” (= "kategorischer Imperativ der Moderne"). Ziel und Antrieb ist also immer die Steigerung der “Weltreichweite”, die Ausdehnung des Erreichbaren. Die Aussicht auf “mehr Welt” motiviert uns bei fast allen Entscheidungen (Triple-A Formel von Rosa: make more world available, attainable, achievable). Das “Zaubermittel” schlechthin dafür ist Geld: Geld kann die Welt verfügbar und erreichbar machen. Weitere Beispiele, die Rosa im Vortrag nennt, betreffen Mobilität (Fahrrad > Moped > Auto) oder das Smartphone (Musik, Freunde, Weltwissen in der Hosentasche).
II. Die Nebenfolgen: Der Fehler im System
a) strukturell: Desynchronisation
“Viel mehr, viel schneller” ist das, was uns antreibt. Dieses System erhält sich nur durch Steigerung (permanentes Wachsen, Beschleunigen, Innovieren …). ABER: Nicht alles lässt sich im selben Maß beschleunigen! Wer oder was zu langsam ist, wird abgehängt. Folglich kommt es zu Krisen: Öko-Krise: Die Natur ist zu langsam, kommt nicht hinterher, regeneriert sich nicht schnell genug angesichts unseren Verbrauchs; Zerstörung der Natur statt ihre “Aneignung”. Demokratie-Krise: Die Demokratie mit ihren Aushandlungsprozessen ist zu langsam (für die Wirtschaft, aber auch für die Medien). Wirtschaftskrisen: Im Bereich der Wirtschaft kommt es gleich zu mehreren Desynchronisationen, am augenfälligsten zwischen ultraschnellen Finanzmärkten und der Realökonomie.
b) kulturell: Entfremdung
Psycho-Krise: Burn-Out; Welt wird unlesbar, sie weicht zurück (“Weltverlust”); Überstimulation führt zu Gefühllosigkeit: Vielzahl an Erlebnissen und
Erfahrungen, aber sie berühren und verändern den Menschen nicht (mehr); die Welt steht dem Menschen feindlich/gleichgültig gegenüber; Weltverlust als Kollateralschaden der Moderne.
Grundlegende Ambivalenz der Modernisierung: zunehmende Rationalisierung, gleichzeitig “Entzauberung der Welt” (Max Weber).
Der Versuch, sich die Welt verfügbar, erreichbar und zugänglich zu machen und zu halten, bringt die Kehrseite einer schweigenden Welt und deren Entzauberung mit sich.
Alternative Begriffe: "Entfremdung" (Marx), "das Absurde" (Camus), "Verdinglichung" (Lukasz), "Isolation" (Fromm), "Plasiertheit" (Simmel), ...
III. Ein alternatives Weltverhältnis
a) strukturell: Adaptive Stabilisierung
Lösung ist nicht "Entschleunigung" oder irgendwie statisch, es geht vielmehr darum, nur dann zu beschleunigen, wenn etwas geändert werden muss, z.B. um den Hunger zu bekämpfen oder möglichst schnell einen Impfstoff zu finden, aber nicht Beschleunigung, um den status quo zu erhalten.
b) kulturell: Resonanz
Resonanz ist Rosas Gegenbegriff für ein Weltverhältnis, das nicht auf Steigerung und Reichweitenvergrößerung beruht, sondern auf einer anderen Art des In-der-Welt-Seins. Es muss oder sollte nämlich möglich sein, in Kontakt mit Welt und Menschen zu kommen, also ein anderes Weltverhältnis zu entwickeln! Was ist Resonanz? Nach Rosa gilt:
Resonanz ist mehr als Anerkennung,
Resonanz ist das Andere der Entfremdung,
Resonanz ist das Metronombeispiel,
Resonanz liegt zwischen Dissonanz und Konsonanz,
Resonanz ist nicht dasselbe wie Harmonie oder Gleichklang,
letztlich: Resonanz ist das, was ein gutes Leben erst möglich macht.
Kernmerkmale der Resonanz:
man wird von etwas berührt, erreicht, affiziert... (BERÜHRUNG)
man antwortet darauf und man schafft es, die andere Seite (die einen vorher berührt hat) ebenfalls zu erreichen und zu berühren (ANTWORT)
man verändert sich, man ist, nachdem einen etwas berührt hat, nicht mehr dieselbe Person (TRANSFORMATION)
das ist nicht planbar oder systematisch herstellbar, es kann nicht erzwungen und nicht gesteigert werden, damit auch immer ein Element der Unsicherheit und des Risikos: man lässt sich auf etwas ein, ohne zu wissen, was am Ende herauskommt (UNVERFÜGBARKEIT)
Rahmenbedingungen sind wichtig; Resonanz hat Voraussetzungen, ist nur möglich unter bestimmten Bedingungen oder Verhältnissen (RESONANZRAUM)
Gestern war der Soziologe Hartmut Rosa zu Gast bei SWR1 Leute. Das rund halbstündige, in vielerlei Hinsicht interessante Gespräch gibt es als Podcast zum Nachhören: Corona ist der größte Entschleuniger seit 200 Jahren. Das Gespräch dreht sich - natürlich - um die Corona-Krise und macht deutlich, dass man nicht umhin kann, über das gute Leben zu sprechen, wenn man über die Corona-Krise diskutiert. Es bildet eine ideale Ergänzung zu dem Vortrag über Resonanz (siehe Seite "Videos"), vor allem was das Konzept der Unverfügbarkeit betrifft...
Jegliche Technik lockt uns mit dem Versprechen, an irgendeiner Stelle Zeit einzusparen. Ob es nun das neue Küchengerät ist, welches mühsames Schneiden von Gemüse erleichtert, das Navigationsgerät, welches die schnellste Route mit unserem ebenso möglichst schnellen Auto empfiehlt, oder überhaupt erst das Auto im Gegensatz zur Kutsche. Zeitersparnisse versprechen ebenfalls der schnellere neue Computer, das schnellere Smartphone oder die schnellste Internetverbindung.
Gerade im Bereich der Kommunikation ist das Tempo geradezu unbeschreiblich. Mit einer Email sparen wir im Vergleich zum Brief mehr als die Hälfte der Zeit, durch Instant-Messenger kann bei einer Kurznachricht kaum noch von Zeitaufwand gesprochen werden. Wenn wir also an allen Ecken und Enden unseres Tagesablaufes Zeit sparen, drängt sich doch geradezu die Frage auf, wo all diese Zeit hingeht? Denn obwohl wir Zeit im Überfluss gewinnen, kennt doch jeder das Gefühl der Zeitnot. Ist das nicht paradox?
Diese Frage wird in der folgenden Arbeit beantwortet werden. Hierfür wird die Erfahrung des modernen Lebens unter dem Aspekt der sozialen Beschleunigung betrachtet. Auf Basis der Überlegungen Hartmut Rosas wird die Veränderung der Zeitstrukturen in der Moderne thematisiert, um zu zeigen, inwiefern die soziale Beschleunigung das spätmoderne Leben durchdringt, und um zu klären, ob die Beschleunigung in der modernen Gesellschaft fest verankert ist. Leitfrage dieser Arbeit ist, ob die Beschleunigung als prägendes Merkmal der Moderne gilt und inwiefern die spätmoderne Gesellschaft dem Autonomieversprechen der Moderne gerecht wird.
Hierfür werden zunächst die verschiedenen Arten der Beschleunigung sowie ihre Motoren definiert, bevor die Entschleunigung thematisiert wird, um zu betrachten, inwiefern sie einen Gegentrend zur Beschleunigung darstellt. Darauffolgend wird das Erleben der Moderne analysiert und überprüft, inwiefern dieses als Beschleunigungserfahrung charakterisiert werden kann. Hierbei wird die Entwicklung der Zeitstrukturen im Verlauf der Moderne betrachtet, ebenso wie die Rolle der Gesellschaft gegenüber dem Individuum. Abschließend wird kritisch betrachtet, ob die Erfahrung des spätmodernen Lebens dem Ideal des selbstbestimmten Lebens entspricht.
Aus Anlass des 150-jährigen Bestehens des Deutschen Alpenvereins hat Hartmut Rosa kürzlich einen sehr interessanten Vortrag zum Themenkomplex "Berge und Resonanz" gehalten, der beim Deutschlandfunk Nova als Podcast zur Verfügung steht: "Der Ruf der Berge - eine resonanztheoretische Deutung".
Die irreführende (und etwas blödsinnige) Aufmachung (Mount Everest, Gefahren) auf der Deutschlandfunk-Website sollte Sie nicht abschrecken. Weder mit dem Everest, der ja bekanntlich nicht in den Alpen liegt, noch mit den tödlichen Gefahren dort hat der Vortrag etwas zu tun.
Es handelt sich vielmehr um den instruktiven Versuch von Rosa, seine Resonanztheorie auf die intuitiv sofort zugängliche, allerdings schwer zu erklärende Faszination anzuwenden, die von den Bergen ausgeht.
Resonanz, so der bedeutende Soziologe, umfasst vier Elemente: Etwas muss mich berühren, zu mir sprechen (1), worauf ich aktiv und selbstwirksam antworte (2), wodurch ich mich verändere (3), wobei die ganze Sache unverfügbar bleibt (4), also gewissermaßen das Andere dessen bildet, was konstitutiv für die Moderne ist, nämlich (immer mehr) Welt verfügbar zu machen. Zum entscheidenden letzten Element, der Unverfügbarkeit, hat Hartmut Rosa zwischenzeitlich ein lesenswertes Buch vorgelegt:
Im Rahmen einer Hausarbeit habe ich mich bereits ausführlicher mit der "Utopie" des bedingungslosen Grundeinkommens (kurz: BGE) nach Götz Werner auseinandergesetzt (hier der ausführliche Eintrag). Hier sollen nun die zentralen Aspekte dieser Ausarbeitung zusammengeführt und Überlegungen, inwiefern das BGE einen Lösungsvorschlag gegen den permanenten Druck der Wachstumsgesellschaft bieten könnte, geteilt werden. Um eines direkt vorwegzunehmen: die Entscheidung, ob sich jemand für oder gegen ein BGE entscheidet, steht und fällt mit dem Gesellschafts- und Menschenbild des Einzelnen.
Was ist das BGE?
Die Grundidee des bedingungslosen Grundeinkommens ist auf den ersten Blick recht simpel: die Gesamtzahl der Bürgerinnen und Bürger erhalten bedingungslos ein Existenzminimum zugesichert; dies geschieht anstelle von Sachleistungen in Form von Geld. Dabei liegt eine spezielle Betonung auf dem Wort „bedingungslos“. So spielt es beispielsweise keinerlei Rolle, welches Vermögen bei einer Person bereits angespart worden ist. Ein wichtiger Punkt des Konzepts besteht darin, dass das Grundeinkommen zu einem Teil des Lohnbestandes gezählt wird. Genauer bedeutet dies: Ein Grundeinkommen bedeutet nicht mehr Geld. Der Teil des Einkommens, welcher die Grundexistenz sichert, wird von der Gemeinschaft an jeden Einzelnen gestellt, alle darüber hinausgehenden Leistungen werden von Arbeitgebern entlohnt. Dabei ist die Höhe des Grundeinkommens nicht endgültig geklärt; fest steht dabei nur, dass ein Existenzminimum beziehungsweise ein Kulturminimum immer abgedeckt sein muss.
Argumente gegen ein BGE
Gleich ist nicht gerecht.
Finanzierung: Es existieren bereits verschiedene Vorschläge, wie sich ein BGE finanzieren lassen könnte. Die meisten sind allerdings noch nicht zufriedenstellend oder unausgereift.
Die wohl größte Schwierigkeit, die mit der Einführung eines BGE auftreten kann, ist die Unberechenbarkeit und die damit stets verbundene Angst vor dem Scheitern eines BGE.
Ein solcher Systemwechsel wäre kaum mehr reversibel und dadurch mit einem hohen Risiko verbunden.
Argumente für ein BGE
Verlust von Erwerbsarbeit durch Digitalisierung (es ist ohnehin nicht mehr genug Arbeit da).
Durch ein BGE kann das Problem der Care-Arbeit gelöst werden (Lohnsubventionierung, durch neue Freiheit kann man sich diese Arbeit wieder"leisten").
Alters- und Kinderarmut wären Probleme der Vergangenheit, denn jedem ist ein Leben mit einem Existenzminimum (oder Kulturminimum) zugesichert und somit wäre Alters- und Kinderarmut kaum mehr möglich.
Darüber hinaus wären die sozialen Demütigungen und das Leben in Armut für Menschen, welche mit dem Arbeitslosengeld II Ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen, ebenfalls Teil der Vergangenheit (Hier noch aktuelle Entwicklungen zum Thema Hartz IV).
Erhöhte Innovationsfähigkeit, Freiheit und Selbstverwirklichung.
Gesellschaft, in welcher niemand mehr gezwungen wird, einen Arbeitsplatz zu suchen, nur um menschenwürdig leben zu können. Das gesellschaftliche Klima wandelt sich vom „sollen“ zum „wollen“.
Attraktivität von unliebsamer Arbeit muss gesteigert werden.
Menschen sind nicht zur Arbeit und ständiger Weiterentwicklung gezwungen; damit endet auch der Druck, sich immer höher, schneller und besser als der Rest der Gesellschaft bewegen zu müssen (raus aus der Leistungsgesellschaft, oder auch strukturelle Veränderung nach Hartmut Rosa).
Fazit: Das wohl größte Argument gegen die Einführung eines BGE (die Unberechenbarkeit bzw. die Angst vor dem Scheitern) muss einer Gegenfrage standhalten: Ist es besser, an einem System festzuhalten, welches bereits jetzt von starken gesellschaftlichen und politischen Problemen geprägt ist? Oder ist es das Risiko wert, auf begründete positive Entwicklungen zu hoffen, um dadurch Lösungen für gesellschaftliche und politische Probleme zu erhalten?
„Die Fähigkeit zu wachsen beruht darauf, daß man andere nötig hat, und auf der Bildsamkeit. Beide Bedingungen sind am ausgesprochensten in Kindheit und Jugend vorhanden.“
[Dewey et al. 2000, S.79]
Bereits 2005 legte der Soziologe Hartmut Rosa mit seinem Buch zur Beschleunigung eine Theorie zur Grundlage der Moderne vor, die vielerorts diskutiert und besprochen wurde. Darin führt Rosa seine Überlegungen dazu aus, dass hinter zahlreichen Bereichen der Gesellschaft eine Beschleunigungs- und „Steigerungslogik“ [Vgl. Rosa 2016, S.46 sowie S.668] steckt. Dabei steht eine der wohl drängendsten Fragen der Nachhaltigkeitsdebatte im Vordergrund: Wie lange ist immer weiteres Wachstum möglich? Und wenn ein stagnierendes oder sogar negatives Wachstum absehbar erscheint, wie sollte die (demokratische) Gesellschaft hierauf reagieren?
Eine Antwort auf diese Frage gibt der Soziologe mit seinem Konzept der Resonanz, die er als eine mögliche Entgegnung auf die entfremdende Beschleunigung in der Moderne sieht. Statt sich immer weiter von den Mitmenschen zu entfernen, sollen Resonanzbeziehungen aufgebaut werden, die als schwingender „Resonanzdraht“ [Rosa und Endres 2016, S.126] nicht nur das Privatleben eines Individuums betreffen, sondern auch dessen Rolle in der Wirtschaft, das Feld der Politik und nicht zuletzt die Bildung [Vgl. Rosa 2016, S.54 sowie S.73-74], für die Rosa die Grundlagen einer Resonanzpädagogik darlegt und Hinweise für gelingende Lehr-Lernprozesse gibt.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Überlegungen dazu, inwiefern Elemente einer resonanten Pädagogik für den Politikunterricht Anwendung finden können, der gewissermaßen schon allein inhaltlich eine Synthese der von Rosa von der Beschleunigung als betroffen beschriebenen Bereiche - wenn auch in unterschiedlicher Gewichtung - darstellt, die als Gemeinsamkeit demokratische Aspekte, gesellschaftliche Entwicklung und somit das Miteinander aller Menschen beinhalten dürfte.
Dabei wird zuerst ein kurzer Überblick über Hartmut Rosas Ausführungen zur Beschleunigung und dem Prinzip der Resonanz gegeben; anschließend soll überprüft werden, ob sich diese Konzeption mit fachdidaktischen Darlegungen aus der Politikwissenschaft in Einklang oder - um es mit der Begrifflichkeit Harmut Rosas auszudrücken - in „Resonanzbeziehung“ [Ebd., S.55] bringen lässt. Diese Arbeit geht also den Fragen nach: Lässt sich die Resonanzpädagogik auch für die Gestaltung von Politikunterricht nutzen? Und wie kann dies konkret geschehen?
Die Gedanken von Niko Paech und Hartmut Rosa spielen im Seminar an mehreren Stellen während des Semesters eine wichtige Rolle. Ihre Kommilitonin Joanna hat mich auf zwei Vorträge im Hospitalhof in Stuttgart aufmerksam gemacht, die außerordentlich interessant sind:
Der Soziologe Hartmut Rosa, mit dem wir uns im Seminar intensiv beschäftigen, war vergangene Woche in der Radiosendung SWR 1 Leute. Den Podcast kann man hier nachhören (32:28 min)...
Falls jemand mal ne Pause von der Lernerei (oder so wie ich ne Ausrede um überhaupt anzufangen) braucht: netter Film über die Suche eine jungen Filmemachers nach der Be- bzw. Entschleunigung.
Unter anderem mit Hartmut Rosa. Ich persönlich hätte mir vom "Fazit" etwas mehr erhofft, aber fand ihn trotzdem sehr sehenswert!
Den Vortrag "Resonanz - Eine Soziologie des guten Lebens" von Hartmut Rosa, mit dem wir uns intensiv beschäftigt haben, gibt es nun auch als Podcast, und zwar beim Deutschlandfunk:
"Uiuiui - es geht alles so schnell. Zu schnell. Immer mehr, schneller,
weiter. Woran es liegt, dass wir unsere Gegenwart als stete
Beschleunigung erleben, hat der Soziologe Hartmut Rosa in seinem Buch
"Beschleunigung. Die Veränderung der Zeitstrukturen in der Moderne"
erklärt. Und damit die Frage aufgeworfen: Wie kommen wir raus aus dem
Hamsterrad?"