Dienstag, 29. April 2025
PH-Nachhaltigkeitstage 2025
Montag, 4. Dezember 2023
Dimensionen der Umweltbildung bzw. BNE
Umweltbildung spielt eine entscheidende Rolle bei der Förderung nachhaltiger Entwicklung. Auf allen Bildungsebenen sollte eine Integration von Umweltthemen in den Lehrplan erfolgen, um das Verständnis für ökologische Zusammenhänge und die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die Umwelt zu fördern. Gleichzeitig ist die Schaffung von Bewusstsein für nachhaltige Lebensstile und die Beeinflussung von Konsumgewohnheiten von großer Bedeutung. Hierbei liegt der Fokus auf der Sensibilisierung für Umweltprobleme wie Klimawandel, Artenvielfalt, Ressourcenknappheit und Umweltverschmutzung.
Ein wichtiger Schwerpunkt sollte zudem auf der Entwicklung von Nachhaltigkeitskompetenzen liegen. Dazu gehören Fähigkeiten wie kritisches Denken, Problemlösungsfähigkeit und soziale Kompetenzen, die für eine nachhaltige Lebensweise unerlässlich sind. Die Förderung von Partizipation und Engagement der Schülerinnen und Schüler in nachhaltigen Initiativen und Projekten ist ebenso entscheidend wie die Stärkung von bürgerschaftlichem Engagement und sozialer Verantwortung.
Im Rahmen der Global Citizenship Education gilt es, ein Verständnis für globale Zusammenhänge und Herausforderungen zu vermitteln. Dabei steht die Förderung einer globalen Perspektive und Solidarität im Fokus. Forschung und Innovation im Bereich nachhaltige Entwicklung sollten aktiv gefördert werden. Dies beinhaltet die Integration von Nachhaltigkeitsthemen in wissenschaftliche Forschung und Technologieentwicklung.
Um das Verständnis für nachhaltige Praktiken zu vertiefen, ist ein starker Praxisbezug erforderlich. Dies kann durch die Einbindung von Praxiserfahrungen und Projekten in den Lehrplan sowie die Förderung von Exkursionen, praktischen Übungen und Umweltprojekten erreicht werden.
Die Betonung von lebenslangem Lernen und kontinuierlicher Weiterbildung im Bereich nachhaltiger Entwicklung ist von großer Bedeutung. Hierbei sollte auch die berufliche Bildung einbezogen werden, um nachhaltige Prinzipien zu integrieren. Schließlich ist die Zusammenarbeit mit Regierungen, Bildungseinrichtungen, Unternehmen und zivilgesellschaftlichen Organisationen unerlässlich, um nachhaltige Bildungsinitiativen zu stärken und einen ganzheitlichen Ansatz zu fördern.
Zum Vertiefen:
Donnerstag, 22. Juni 2023
Klimacamp an der PH Ludwigsburg
Kommende Woche (26.06. - 30.06.2023) findet ein Klimacamp an der PH statt. Campus for Future Ludwigsburg hat in Zusammenarbeit mit anderen Studierenden, Dozierenden und externen Expert*innen ein interessantes und abwechslungsreiches Programm rund um die Themen Klima, Klimakrise und Klimagerechtigkeit zusammengestellt:
- Lesungen von Autor*innen des Sammelbands zu Ableismus und Klimagerechtigkeit
- Planungstreffen für einen Färbergarten an der PH
- Open Air Treppenkino mit dem Film „2040 – wir retten die Welt"
- Konzert des Musikers Erik Stenzel
- Exkursion in die Klimaarena Sinsheim
- Seminare und Vorlesungen
- etc.
Das vollständige Programm findet man hier: https://fff-ludwigsburg.de/klimacamp/
Donnerstag, 8. Juni 2023
Exkursion zur Klimaarena Sinsheim
Die Abteilung Geographie bietet im Rahmen des Klimacamps an der PH Ludwigsburg am Freitag 30.06.2023 eine Exkursion zur Klimaarena Sinsheim an, an der auch Politikstudierende teilnehmen können.
Die Klimaarena ist ein außerschulischer Lernort rund um das Thema Klimawandel, der im Jahre 2019 seine Tore geöffnet hat. Dort werden unter anderem Rallyes für Schulklassen, Workshops für SchülerInnen (Grundschule, Sek 1 und 2) und Fortbildungsangebote für Lehrkräfte angeboten. Im Rahmen der Exkursion stellt die Klimaarena in einem Vortrag ihr Bildungsprogramm vor. Anschließend werden wir konkrete Bildungsangebote für unterschiedliche Jahrgangsstufen kennenlernen. Zudem steht Zeit zur freien Erkundung der Ausstellung zur Verfügung.
Eckdaten
- Wann: Freitag, 30.06.2023, 9:20 - 14:30 Uhr
- Anmeldung: bis spätestens 18.06.2023
- An- und Abreise sind eigenständig zu organisieren - eine klimafreundliche Anreise kann per Bahn zum Bahnhof Sinsheim (Elsenz) erfolgen, von dort läuft man ca. 25 Minuten zur Klimaarena
- Treffpunkt: 9:20 Uhr am Haupteingang der Klimaarena Sinsheim, Ende vor Ort: ca. 14:30 Uhr - wer möchte, kann gerne länger bleiben
- Kosten: 5 Euro pro Person
- Maximale TeilnehmerInnenanzahl: bis zu 80 Teilnehmende möglich
Anmeldung
- Selbsteinschreibung in den Moodlekurs „Exkursion Klimaarena" - Einschreibeschlüssel: Klimaarena
- Bis 18.06.2023: verbindliche Anmeldung über das Befragungstool im Moodlekurs Klimaarena: https://moodle.ph-ludwigsburg.de/mod/feedback/view.php?id=924532
- Bis 18.06.2023: Überweisung der Kosten von 5 Euro an die PH (Kontoinformationen finden sich im Moodlekurs)
- Bis 25.06.2023: Erhalt der Anmeldebestätigung
Montag, 31. Oktober 2022
Globales Lernen in der Schule als Schlüssel für eine zukunftsfähige Welt?
1. Einleitung
„Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist, es wäre nur deine Schuld, wenn sie so bleibt...“ (Die Ärzte 2004).
Globales Lernen nimmt für sich in Anspruch, die im Zitat angesprochene notwendige Veränderung der Welt mitzugestalten und zu einer globalen Transformation hinsichtlich Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit beizutragen. Diese Arbeit wird der Frage nachgehen, ob Globales Lernen in der Schule als Schlüssel für eine zukunftsfähige Welt gesehen werden kann: Kann man mit Bildung die Welt verändern?
Um die Fragen zu beantworten, wird zu Beginn der Begriff Globales Lernen, seine Herkunft und die Relevanz des Themas erklärt. Im dritten Kapitel wird der Bezug zu Schule erläutert. Dafür wird der von der Kultusministerkonferenz bereitgestellte Orientierungsrahmen für globale Entwicklung vorgestellt, auf den auch in den weiteren Kapiteln immer wieder Bezug genommen wird. Er bietet die Grundlage für die Arbeit.
Im vierten Kapitel geht es um die Auswirkungen auf den Unterricht. Es werden die neuen Anforderungen, wie zum Beispiel neue Inhalte, Ziele und veränderte Kompetenzen, dargestellt. An dieser Stelle soll auch ein kurzer Bezug zur schulischen politischen Bildung hergestellt werden, bevor die Leitfrage im Fazit der Arbeit aufgegriffen und beantwortet wird.
Donnerstag, 21. April 2022
Public Climate School
Die interaktive Aktionswoche Public Climate School findet vom 16.-20. Mai 2022 statt und wird von Studierenden der Fridays for Future-Bewegung organisiert. Im Lauf dieser Woche veranstalten Wissenschaftler*innen und Expert*innen aus verschiedenen Fachbereichen digitale Vorträge, Diskussionen und Workshops rund um die Themen Klimakrise und Nachhaltigkeit.
Mit dem Programm verbindet sich die Möglichkeit, Klimabildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung in die Lehrveranstaltungen zu integrieren. In der Aktionswoche werden von 14:15 - 17:45 Uhr die Veranstaltungsformate "Lectures for Future" und "Frisch aus der Forschung" im Livestream angeboten. Genauere Infos zum Ablauf der Veranstaltungen findet man auf der Webseite https://publicclimateschool.de/ und in folgender Präsentation: https://plattform-n.org/project/public-climate-school/file/basic-praesi-pcs-60pdf/download/Basic-Pr%25C3%25A4si-PCS-6.0.pdf.
Mittwoch, 17. Februar 2021
Ringvorlesung: Bildung für Klimaschutz
Die Ludwig-Maximilians-Universität München lädt zu einer virtuellen Ringvorlesung mit Wissenschaftlern und Experten im Bereich Klimaschutz ein. Die Vorlesungen finden im Zeitraum vom 19. April 2021 bis zum 12. Juli 2021 montags jeweils von 16:00 - 17:30 Uhr virtuell statt. Details zu den einzelnen Vorträgen und Informationen zum Zugang findet man hier: https://klimawandel-schule.de/ringvorlesung2021/. Die Veranstalter schreiben:
"Das Angebot richtet sich primär an Lehrkräfte, Lehramtsanwärter sowie Studierende des Lehramts, um sie für das Anpacken dieser enormen Herausforderung zu motivieren, in ihrer Arbeit mit ihren Schüler*innen zu unterstützen und der jungen Generation eine Antwort auf die Frage geben zu können: „Was können wir tun?“
Donnerstag, 5. Dezember 2019
Schaubild zur Wachstumsgesellschaft
Donnerstag, 24. Oktober 2019
Kulturelle Globalisierung, Freiwilligendienste und BtE
Auf der Internetseite der Bundeszentrale für politische Bildung existiert eine ausführliche Sammlung an Texten, die den Begriff kulturelle Globalisierung beleuchten.
Entwicklungspolitische Auslandsfreiwilligendienste
Entwicklungspolitische Auslandsfreiwilligendienste, wie zum Beispiel das Programm weltwärts, das 2008 eingeführt wurde, sollen den interkulturellen Austausch fördern. Solche Programme werden jedoch in ihrer Wirkungsmöglichkeit kritisch hinterfragt. Auch hierzu gibt es auf der Seite der bpb einen interessanten Artikel von Jörn Fischer.
Das zugrundeliegende Wirkungsmodell von entwicklungspolitischen Auslandsfreiwilligendiensten wird in dem Artikel wie folgt beschrieben und anschließend wird jede Stufe nochmals einzeln und ausführlich betrachtet.
Die Freiwilligen wirken durch ihre Tätigkeit in der Einsatzstelle und veranlassen durch ihre pure Anwesenheit informelle Lernprozesse in ihrem gesellschaftlichen Mikroumfeld (Stufe 1). "Gleichzeitig durchlaufen sie selbst Lernerfahrungen, die zurückzuführen sind auf ihre Tätigkeit und auf die Interaktion mit ihrem Mikroumfeld (Stufe 2). Die Gesamtheit der während des Dienstes gemachten Erfahrungen wiederum wirkt als Motivator und Katalysator für ein Engagement auch nach dem Dienst (Stufe 3)."(Fischer) Die Problematik hierbei ist, dass die Wirkungsforschung bisher nur schemenhaft das Wirkungspotential erkennen lässt. (vgl. Fischer)
Das Programm BtE
Das Programm Bildung trifft Entwicklung, kurz BtE, bietet Personen mit Migrantionsbiografie aus dem sogenannten globalen Süden, Personen, die längere Zeit im Ausland verbracht haben und dort entwicklungspolitisch tätig waren, oder Personen, die durch ein Programm wie weltwärts für 1 Jahr einen entwicklungspolitischen Freiwilligendienst absloviert haben, die Möglichkeit im Bereich des Globalen Lernens und der Bildung für nachhaltige Entwicklung tätig zu werden. "BtE vermittelt diese Referentinnen für Bildungsveranstaltungen des Globalen Lernens an Kindergärten, Schulen, Hochschulen, Einrichtungen der außerschulischen Jugend- und Erwachsenenbildung sowie an weitere interessierte Gruppen.". Ziel des Programms ist es die persönlichen Erfahrungen ihrer Referent*innen zu nutzen, um "authentische Einblicke in weltweite Zusammenhänge" zu bieten und "einen Perspektivenwechsel auf die Themen und Probleme der Globalisierung" zu ermöglichen.
Das Programm hat verschiedene pädagogische Arbeitsmaterialien für das Globale lernen entwickelt. Hierzu veröffentlichte Publikationen können auf dem zugehörigen Internetauftritt abgerufen werden. Außerdem können Materialien bestellt werden und bei den regionalen Bildungsstellen ausgeliehen werden.
Die regionale Bildungsstelle in Baden-Württemberg ist das entwicklungspädagogische Informationszentrum in Reutlingen, kurz EPiZ. Ausführliche und weiterführende Informationen zu dem Programm BtE lassen sich auf dem Internetauftritt des Programms finden.
Montag, 27. Mai 2019
FAIRlaufen in Stuttgart - die interaktive Stadtrallye
Das Ziel der Stadtrallye ist es, nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster in Stuttgart aufzuzeigen und damit das SDG 12 und dessen Umsetzung vor Ort bekannter zu machen. Auch die restlichen SDGs werden an passender Stelle mit aufgenommen. SDG steht für Sustainable Development Goal, was mit "Ziele für nachhaltige Entwicklung" übersetzt wird.
Es handelt sich um eine digital unterstützte Stadtrallye. Das selbst mitgebrachte mobile Endgerät navigiert die Teilnehmer*innen zu den Stationen. An den Stationen werden die Teilnehmer*innen durch interaktive Aufgaben, Fragestellungen und im Gespräch mit den Mitarbeiter*innen vor Ort an das Stationsthema herangeführt. Der Fokus liegt darauf, positive Handlungsoptionen aufzuzeigen und die Handlungskompetenzen der Spieler*innen auszubilden. Trotzdem wird auch eine kritische Perspektive geschult. Die Spieler*innen nehmen sich während der Stadtrallye gleichzeitig als Individuen und als Teil der Gesellschaft wahr. Sie lernen, wie ihre eigenen Konsumentscheidungen Einfluss auf die Gesamtgesellschaft haben, und lernen, mit dem Spannungsfeld zwischen individuellen und gesellschaftlichen Interessen umzugehen.
Ort: Stuttgart (S-Mitte/S-West)
Zielgruppe(n): Schüler*innen jeder Schulform ab der 8. Klasse, Freundeskreise, Betriebsausflüge usw. mit pädagogischer Vor- und Nachbereitung; Einzelpersonen und Öffentlichkeit ohne pädagogische Begleitung.
Dauer: ca. 3 Stunden
Fortbewegungsmittel: Zu Fuß und mit dem ÖPNV
Kosten: 25€ pro Gruppe und Kosten für den ÖPNV
Vorraussetzung: Ein eigenes mobiles Endgerät mit Internetverbindung und GPS
Themen: Textilwirtschaft, Elektronik, Recycling, Lebensmittel, Fair Trade, Sozialunternehmertum
Stationen: Welthaus Stuttgart, Weltladen an der Planie, Weltcafé Stuttgart, Second Dreams, AfB, Oxfam Buchshop, Greenality, smark Kessellädle, Café Immersatt e.V.
Buchung: Mo-Fr ab 10:30 Uhr
Jetzt Buchung anfragen unter: lena.wissel@welthaus-stuttgart.de
Die Website wird Ende Juni gelaunched!
Ein Projekt des Welthaus Stuttgart e.V. in Kooperation mit den Stuttgarter Weltläden und dem EPiZ Reutlingen + Bildung trifft Entwicklung (BtE), gefördert durch die SEZ - Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg
Montag, 8. April 2019
fluter zum Thema Klimawandel
Die Debatten um das Klima als Krise sind weltweit voll im Gang. Kritische Befunde zu Luftverschmutzung, Artensterben, Abholzung der Regenwälder, Erosion der Böden, Anstieg des Meeresspiegels und anderem verweisen auf einen brisanten Zusammenhang: Unser Verhältnis zu den natürlichen Lebensgrundlagen muss neu gestaltet werden. Von wegen "Macht euch die Erde untertan". (...) Die kapitalistische Wirtschaftsweise hat einen prekären Stoffwechsel. Noch immer herrscht hier Ignoranz gegenüber den Umweltschäden und ist die Auslagerung ihrer Kosten auf die Allgemeinheit die Regel. (...) Der Klimawandel bedroht Menschen auf der ganzen Welt sehr unterschiedlich. Er wird neue Gewinner und Verlierer erzeugen. Klimaschutz birgt sozialen Sprengstoff: Wenn nur die Preise für klimaschädliche Produkte verteuert oder diese ganz verboten werden, ohne erschwingliche Alternativen zu schaffen, trifft es Arme und Familien mit Kindern härter. Noch immer ist "Bio" vor allem ein Phänomen der gehobenen Schichten. Die größten Klimasünder finden sich bei den Gutverdienern, die sich allerdings ihr gutes Gewissen etwas kosten lassen können. Und wie gerecht ist es, von den Staaten des globalen Südens die gleichen Anstrengungen zu fordern wie von den Staaten des globalen Nordens? (...) Wir streiten ums Klima oft so, wie wir übers Wetter reden, mit kurzem Blick, rascher Aufregung und schnellem Vergessen. Mit der Klimadebatte kommen aber in vielen Arenen des Streits langfristige Überlegungen ins Spiel, mit Zeitrahmen weit jenseits der Verwertungshorizonte unserer Märkte und ihrer Konsumkultur.
Sonntag, 7. Mai 2017
Lesung und Podiumsdiskussion zur BNE an der PH
The Environmental Crisis, Business Interests and their Relevance for Secondary Teacher Education in Biology, Economics, and Politics
Ludwigsburg University of Education, LitCafé
Wednesday, May 10, 2017, 6 – 8 pm
Time
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Programme
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5:45 – 6 pm
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Arrival at LitCafé,
meet & greet
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6 – 6:10 pm
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Welcome, opening and
introduction of guests
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Prof. Dr. Jörg-U. Keßler
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6:10 – 6:45 pm
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Reading and introduction of the book
“Business Interests and the Environmental Crisis” through the editors Kanchi Kohli and Manju Menon |
6:45 – 7:30
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Panel Discussion:
The Environmental Crisis, Business Interests and their Relevance for
Secondary Teacher Education in Biology, Economics, and Politics
·
Prof. Dr. Frank C. Englmann (Economics, Stuttgart University)
·
Prof. Dr. Armin Lude (Biology, Ludwigsburg University of Education)
·
Dr. Helmut Däuble (Political Sciences, Ludwigsburg University of
Education)
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Michael Eick, SSDL Esslingen
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Stefan Fahrner, SSDL Ludwigsburg
·
Patrick Kiesel (Student, Ludwigsburg University of Education)
·
Kanchi Kohli (New Delhi)
·
Manju Menon (New Delhi)
Host: Prof. Dr. Jörg-U. Keßler
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7:30 – 8 pm
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Small reception,
drinks and brezzles, meet & greet
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Dienstag, 2. Mai 2017
Ringvorlesung an der PH: Nachhaltigkeit in Ludwigsburg
Akteure aus Wissenschaft, Verwaltung und Alltag referieren über Ökologie, Mobilität, Partizipation und Energie am Beispiel der Stadt Ludwigsburg. Neben Studierenden sind auch interessierte Bürgerinnen und Bürger zu den Veranstaltungen eingeladen.Die Vorlesungen finden jeweils dienstags von 16.15 - 17.45 Uhr in Raum 1.201 statt. Folgende Themen und Referenten sind vorgesehen:
- 9. Mai 2017: Grußworte von Prof. Dr. Martin Fix, Rektor der PH Ludwigsburg und Angelina Visconti, AStA der PH Ludwigsburg; Nachhaltigkeit und BNE (Prof. Dr. Armin Lude & Prof. Dr. Stephan Schuler, PH Ludwigsburg), Nachhaltige Stadtentwicklung (Peter Fazekas, Stadt Ludwigsburg)
- 16. Mai 2017: Nachhaltige Mobilität (Martin Kurt, Stadt Ludwigsburg)
- 23. Mai 2017: Grün wirkt (Prof. Dr. Armin Lude, PH Ludwigsburg)
- 30. Mai 2017: Klimapfad Ludwigsburg (Isabel Staiger, Stadt Ludwigsburg)
- 13. Juni 2017: Bildung und Nachhaltige Stadtentwicklung (Renate Schmetz, Stadt Ludwigsburg)
Freitag, 10. März 2017
Zentrale TED Talks zum Klimawandel
2013 hat Allan Savory einen außerordentlich bemerkenswerten Vortrag gehalten mit dem Titel: "How to green the world's deserts and reverse climate change". Während es sonst beim Thema Klimawandel wenig Anlass zu Optimismus gibt und sich Katastrophenszenarien aneinander reihen, zeigt dieser Vortrag eine Perspektive auf, an die man schon gar nicht mehr zu glauben gewagt hat:
Nachhaltiger Warenkorb
Der Einkaufsführer deckt sowohl die täglichen Einkäufe (Lebensmittel, Textilien, Kosmetik etc.) als auch die seltenen Einkäufe (Haushaltsgeräte, TV, PC, Reisen etc.) und großen Anschaffungen (Auto, Möbel, Geldanlage etc.) ab. Ein großer Vorzug besteht auch darin, dass die vielen verschiedenen Label und Siegel einer Prüfung unterzogen und diesbezüglich Empfehlungen ausgesprochen werden, was der Orientierung der Verbraucher sehr dienlich ist.
Donnerstag, 9. März 2017
Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit
- Weltfinanzsystem und Nachhaltigkeit
- Technik, Energie und Nachhaltigkeit
- Menschliche Ernährung und ökologische Folgen
- Weltbevölkerung und weltweite Migration
- Sustainability Marketing
- Bildung für nachhaltige Entwicklung
- Civic Ecology
- Nachhaltige Entwicklung
- Klimaschutz und Klimaanpassung 2.0
- Nachhaltigkeit und Unternehmensführung
Dienstag, 7. März 2017
Nachhaltigkeit als kulturelle Herausforderung
"Wie können wir heute so leben, dass auch zukünftige Generationen noch in einer lebenswerten Umgebung aufwachsen? Und wie können wir so leben, dass es nicht auf Kosten von Menschen an anderen Orten der Erde geht? Dies sind die grundsätzlichen Fragen, die in Bildung für nachhaltige Entwicklung gestellt werden. Sie klingen einfach, doch die Lösungsansätze sind komplex, und sie zwingen uns, unsere Konsum- und Lebensgewohnheiten grundsätzlich zu überdenken.
(...) Es gehört zu nachhaltiger Entwicklung, die Balance zwischen Geben und Nehmen zu halten; das Gleichgewicht zwischen Ökologie, Ökonomie, Sozialem und Kultur zu erreichen; unsere Zukunft unter Beteiligung aller Menschen dieser Welt aktiv und nachhaltig mitzugestalten – egal ob arm oder reich, ob alt oder jung, ob weiß oder schwarz, nachhaltige Innovationen zu entwickeln; die Menschenrechte zu wahren; den Schutz von biologischer und kultureller Vielfalt zu gewährleisten und eine gemeinsame Zukunftsvision zu schaffen.
Wie können kulturelle und politische Bildung dazu beitragen, Menschen zu nachhaltigem Denken und Handeln anzuregen? Viele Akteurinnen und Akteure arbeiten bereits sehr engagiert daran: In vielfältigen kulturellen und politischen Bildungs-Projekten, an Hochschulen z.B. in der Lehrerausbildung oder in der Lehrplanentwicklung, in Stiftungen, Schulen, Vereinen und Netzwerken. Die Vielfalt der Ansätze spiegelt sich in den Artikeln, Praxis- und Methodenbeispielen dieses Themenschwerpunkts und auch in den umfangreichen Link-, Literatur- und Projektelisten wider und regt zum Mitmachen an."
Sonntag, 5. März 2017
Wertewandel in der "Wendezeit" (Capra)
1) Was heißt Nachhaltigkeit?
2) Wie handle ich nachhaltig?
3) Wie funktioniert eine Lokale Agenda 21?
4) Wie kann man das Klima schützen?
5) Welche Probleme gibt es auf dem Weg zur nachhaltigen Entwicklung?
Der folgende Auszug stammt aus dem 5. Kapitel, das versucht, grundlegende Hindernisse aufzuzeigen, die den Weg hin zu einer nachhaltigen Entwicklung behindern. So spricht beispielsweise einiges dafür, dass Nachhaltigkeit und unsere vorherrschende Art zu Wirtschaften hinsichtlich der Ziele und Leitbilder inkompatibel sind. In seinem berühmten Weltbestseller "Die Kunst des Liebens" aus dem Jahr 1956 diagnostiziert der Psychoanalytiker und Sozialpsychologe Erich Fromm:
"Der moderne Kapitalismus braucht Menschen, die in großer Zahl reibungslos funktionieren, die immer mehr konsumieren wollen (...). Er braucht Menschen, die sich frei und unabhängig vorkommen und meinen, für sie gebe es keine Autorität, keine Prinzipien und kein Gewissen - und die trotzdem bereit sind, sich kommandieren zu lassen, zu tun, was man von ihnen erwartet, und sich reibungslos in die Gesellschaftsmaschinerie einzufügen (...). Was kommt dabei heraus? Der moderne Mensch ist sich selbst, seinen Mitmenschen und der Natur entfremdet (...)". Er "überwindet ... seine unbewusste Verzweiflung durch die Routine des Vergnügens (...), außerdem durch die Befriedigung, ständig neue Dinge zu kaufen und diese bald wieder gegen andere auszuwechseln (...). Unser Charakter ist darauf eingestellt, zu tauschen und Dinge in Empfang zu nehmen, zu handeln und zu konsumieren. Alles und jedes - geistige wie materielle Dinge - wird zu Objekten des Tausches und des Konsums." [aus: Erich Fromm, Die Kunst des Liebens, München 2000, S. 100-102]Mit Blick auf die Wende hin zu einer nachhaltigen Entwicklung stimmt diese Analyse nachdenklich. In der Tat basiert unser wirtschaftliches Denken nach wie vor auf dem "Schneller, höher, weiter, mehr", auf dem Vertrauen darauf, dass sich die Probleme mit mehr Wachstum lösen lassen. Demgegenüber finden neue Wohlstandsmodelle wie das "Langsamer, weniger, besser, schöner" kaum Gehör (siehe "Die Vision vom solaren Zeitalter").
Bewusstseinswandel: Vom mechanistischen Weltbild ...
Erforderlich sei, so der berühmte Physiker und Vordenker einer ganzheitlichen Weltsicht, Fritjof Capra, ein grundlegender Wandel der Weltbilder und Wertvorstellungen. Dieser Wandel habe zwar begonnen, konnte sich aber noch nicht durchsetzen. Im Bereich der Wissenschaft wurde er ausgelöst von den bahnbrechenden Entdeckungen in der Physik Anfang des 20. Jahrhunderts. Im gesellschaftlichen Bereich sieht er eine Vorreiterrolle der weltweiten Ökologie- und Frauenbewegung.
Das Hauptproblem auf dem Weg zur nachhaltigen Entwicklung besteht nach Capra darin, dass wir an einem überholten Weltbild festhalten, an einem mechanistischen Bild des Lebens, das auf der Physik Newtons basiert. Dieses überholte Paradigma charakterisiert er in seinem einflussreichen Buch "The Turning Point" (1982) folgendermaßen:
"Das Weltbild oder Paradigma, das jetzt langsam zurücktritt, hat unsere Kultur mehrere hundert Jahre lang beherrscht und hat während dieser Zeit die ganze Welt wesentlich beeinflusst. Es enthält eine Anzahl von Ideen und Wertvorstellungen: darunter die Auffassung, das Universum sei ein mechanisches System, das aus materiellen Grundbausteinen besteht; das Bild des menschlichen Körpers als einer Maschine; die Vorstellung des Lebens in der Gesellschaft als eines ständigen Konkurrenzkampfes um die Existenz; den Glauben an unbegrenzten materiellen Fortschritt durch wirtschaftliches und technisches Wachstum; und - nicht zuletzt! - den Glauben, dass eine Gesellschaft, in der das Weibliche überall dem Männlichen untergeordnet ist, einem grundlegenden Naturgesetz folgt. Alle diese Annahmen haben sich während der letzten Jahrzehnte als sehr begrenzt erwiesen und bedürfen einer radikalen Neuformulierung." [aus: Fritjof Capra, Wendezeit. Bausteine für ein neues Weltbild, Vorwort zur deutschen Taschenbuchausgabe, München 1991, S. IX]... zum ganzheitlichen Weltbild
Diese Neuformulierung folgt einem neuen Paradigma, einer ganzheitlichen oder ökologischen Weltsicht. Capra verwendet auch den Begriff "systemisches Denken":
"In der Naturwissenschaft bietet nämlich die in den letzten Jahrzehnten entwickelte Theorie lebender Systeme den idealen wissenschaftlichen Rahmen zur Formulierung des neuen ökologischen Denkens (...). Lebende Systeme sind integrierte Ganzheiten, deren Eigenschaften sich nicht auf die kleineren Einheiten reduzieren lassen. Statt auf Grundbausteine konzentriert sich die Systemtheorie auf grundlegende Organisationsprinzipien. Beispiele für Systeme gibt es in der Natur in Hülle und Fülle. Jeder Organismus - von der kleinsten Bakterie über den weiten Bereich der Pflanzen und Tiere bis hin zum Menschen - ist ein integriertes Ganzes und somit ein lebendes System. Dieselben Ganzheitsaspekte zeigen sich auch in sozialen Systemen, zum Beispiel in einer Familie oder einer Gemeinschaft, und ebenso in Ökosystemen, die aus einer Vielzahl von Organismen in ständiger Wechselwirkung mit lebloser Materie bestehen." [aus: Fritjof Capra, Wendezeit. Bausteine für ein neues Weltbild, Vorwort zur deutschen Taschenbuchausgabe, München 1991, S. X]Zentral für die systemische Sicht ist die Erkenntnis, dass das Ganze immer etwas anderes ist als die bloße Summe seiner Teile. In dieser Sicht sind nur diejenigen Maßnahmen akzeptabel, die auch langfristig tragfähig sind, die also die lebenden Systemen nicht schädigen. Insofern bildet dieses neue ökologische Paradigma eine ideale Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung. Umrisse des daraus folgenden Wertewandels zeigt das folgende Schaubild.
Sonntag, 26. Februar 2017
Ressourcen zur Bildung für nachhaltige Entwicklung
Die Konsequenzen der Digitalisierung der Lebenswelt des Menschen für die Umwelt sind verheerend: so ist der stromverbrauchgebundene CO2-Ausstoß des Internet größer als der der gesamten Luftfahrtbranche, und mit dem Energieverbrauch für eine Suchanfrage bei Google & Co. brennt eine Energiesparlampe eine Stunde lang.
Dies soll jedoch nicht die Chancen, die das Web (2.0) für eine Entwicklung zu größerer ökologischer Nachhaltigkeit bereithält, überdecken – denn diese sind zahlreich. Dabei möchte ich mit dem Folgenden angehenden LehrerInnen Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit Fragen der Bildung für nachhaltige Entwicklung an die Hand geben.
Bevor der/die LeserIn sich in die Tiefen des Web stürzt, möchte ich gleich noch ein paar ganz praktische Ideen zum Surfen auf den Weg geben. So könnt ihr euch bewusst über co2-neutrale Websites wie jener von Greenpeace informieren (fragt diesbezüglich auch gerne bei den Betreibern nach, denn das erhöht das Bewusstsein für die Problematik), nutzt selbst ökologische Email-Provider wie jenen von posteo oder ‚googelt‘ nicht, sondern nutzt Ecosia zur co2-neutralen Webrecherche - viel Spaß!
Das Web 2.0 als Informationsquelle zu den Themen Ökologie und Umweltbildung
Es gibt im Internet eine unbegrenzte Fülle an Websites von verschiedensten Betreibern, die Informationen zu den unterschiedlichsten Themen mit Schwerpunkt Ökologie/Umweltbildung/Nachhaltigkeit anbieten. Allein deshalb kann die nachfolgende Darstellung nur ausschnitthaften Charakter haben, und zwar dahingehend, wie sich der Autor dieses Blogbeitrags selbst des Web 2.0 zur Information über das Thema bedient (hat).
Wichtig bei der Auswahl fachlicher wie auch später didaktischer Medien ist m.E., dass diese zumindest konstruktiv problematisierend, im Idealfall aber lösungsorientiert ‚geframte‘ Inhalte vermitteln. Das Gegenteil hierzu sind apokalyptische Darstellungen über das Ende ganzer Ökosysteme oder der Menschheit sowie Negativszenarien, die bei der Umweltproblematik Klimawandel fatalistische Unterhaltungsbedürfnisse bedienen.
Doch zunächst einmal ist eine informationelle Grundlegung angebracht. Wer sich mit dem Thema ökologischer Nachhaltigkeit noch sehr unsicher fühlt, kann hierzu lexikalische Websites wie das immer noch aktuelle dadalos-d.org oder das Lexikon der Nachhaltigkeit nutzen. Aber auch die Wikipedia stellt an dieser Stelle selbstverständlich als hilfreiches Nachschlagwerk offen.
Letztlich gilt, wie Ragnar Müller auf dadalos-d.org schreibt, dass „allein die Umweltthematik schon so facettenreich [ist], dass sie sich im Rahmen [nur] eines Online-Lehrbuchs nur lückenhaft skizzieren lässt" – der Leser ist also zur schneeballhaften weiteren Recherche genötigt. Möglichkeiten hierzu bieten die Onlinemedien der Zeitungen, wie z.B. zeit.de/nachhaltigkeit, NGOs wie der BUND Deutschland, NABU, Friends of the Earth oder Greenpeace.
Aber auch bei YouTube findet man hervorragend aufgearbeitete, leicht zugängliche Materialien. Ein wachrüttelndes, ausgesprochen kritisches, aber dennoch informatives Video findet sich hier. Die Website sustainabilityillustrated hat es sich zur Aufgabe gemacht, über Videos auf Deutsch, Englisch und Französisch auch didaktisch wertvolle Erklärungen zum Themenkomplex Nachhaltigkeit anzubieten.
Eine Ebene tiefer taucht das Umweltbundesamt, welches auch mit anspruchsvolleren technisch-naturwissenschaftlichen Berichten und Studien aufwartet. Das Webportal des Umweltbundesamtes bietet darüber hinaus anwendungsbezogene und fundierte wie sehr lohnenswerte didaktische Ressourcen.
Weitere nationale und internationale Organisationen sind UNEP, UNFCCC, das PIK, … die oftmals in ihren je eigenen Zuständigkeitsbereichen tätig sind. Für Baden-Württemberg bei regionalen und lokalen technischen Umweltfragen ist die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz zuständig.
Schließlich möchte ich einen relativen „Exoten“ hervorheben. Sustainia hat es sich ganz explizit zum Ziel gemacht, eben jene konstruktiven Beiträge zu einer Lösung der Nachhaltigkeitskrise zu fördern und darüber zu informieren. Leider nur auf Englisch vorhanden, sind die Beiträge regelrechte „Hingucker“.
Zuletzt sei darauf hingewiesen, dass viele Akteure der Umweltpolitik durch ihre Presse- und Öffentlichkeitsarbeit auch in den sozialen Medien zu finden sind und dort über die jüngsten Entwicklungen informieren (z.B. UNEP, UBA, UNFCCC etc.). Einfach liken und du bist stets up-to-date! ;)
Nachhaltig handeln lernen mithilfe digitaler Medien im „grünen“ Klassenzimmer (schulische und außerschulische Umweltbildung)
„Untersuchungen zufolge konnten bereits Zusammenhänge zwischen Medien und Umweltwissen, Umwelteinstellungen, Umweltbewusstsein und Handlungsbereitschaft von Kindern festgestellt werden (vgl. Gruber-Mannigel et al. 2010). Der Erfolg von Medien hängt – wie zu erwarten ist – zu einem großen Teil von dem pädagogischen Gesamtkonzept ab, in dessen Zusammenhang die digitalen (Geo-)Medien eingesetzt werden.
Neben der Einbettung in das Gesamtkonzept stellen Faktoren wie Lebensweltbezug, Adressatengemäßheit bzw. Zielgruppenorientierung, Komplexitätsreduktion, Anschaulichkeit, Handlungsorientierung, Interaktivität und der für Heranwachsende wichtige Spaßfaktor weitere bedeutsame Kriterien dar, die die Wirksamkeit des Medieneinsatzes und damit auch dessen Beitrag zur Bildung für nachhaltige Entwicklung bzw. Umweltbildung beeinflussen (vgl. Peters & Große Ophoff 2009, S. 471; Gruber-Mannigel et al. 2010).
Vor dem Hintergrund der medialen Sozialisation heutiger Kinder und Jugendlicher kommt dem Einsatz digitaler Medien eine zentrale Bedeutung bei der Verankerung von Nachhaltigkeitsthemen in Bildungskontexten zu.“ (Aus: Michel, Siegmund, Ehlers, Jahn, Bittner: Digitale Medien in der Bildung für nachhaltige Entwicklung - Potenziale und Grenzen, oekom verlag, München, 2013).
Wie die Autoren schreiben, kommt es bei einer gelingenden Vermittlung von Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen in der Schule heute in ganz erheblichem Umfang auf den Einsatz digitaler Medien innerhalb eines pädagogisch stimmigen Gesamtkonzepts an. Folgende Zusammenstellung soll hierfür eine Grundlage bieten, wobei neben innerschulischen Lernorten wie dem Klassenzimmer auch ganz besonders außerschulische Lernorte zu berücksichtigen sind.
Einen umfangreichen, einführenden Beitrag zur Didaktik der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) stellt die Material- und Infosammlung der Bundeszentrale für politische Bildung dar. Hier werden besonders politikdidaktische Grundlagen wie der Beutelsbacher Konsens im Zusammenhang mit BNE thematisiert. Außerdem wird etwas umfangreicher die Notwendigkeit einer motivierenden Herangehensweise bei der Vermittlung von Bildung für nachhaltige Entwicklung dargelegt.
BNE Baden-Württemberg bietet ein weitreichendes Angebot an außerschulischen Lernorten, vom Bauernhof über den Wald bis zum Zoo, sowie einigen didaktischen Materialien zum Thema Nachhaltigkeit in der Schule für alle Schulformen. Das Land Rheinland-Pfalz hat gar eine Landesanstalt für Umweltaufklärung geschaffen, die mit einigen interessanten Materialien aufwartet (u.a. gibt es einen Reiter ‚Bienen in der Schule‘, der im Kontext der BNE die Arbeit in Schulimkereien thematisiert und besonders hervorhebt – was einem Imker wie dem Autor natürlich gefällt). Weitere bundesstaatliche Einrichtungen sind das Umweltministerium (BMUB) mit ihrer Website umwelt-im-unterricht.de sowie die Deutsche Bundesstiftung Umwelt.
Zentrale Anlaufstelle für Fragen besonders der außerschulischen Umweltbildung stellt die Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung (ANU) dar. Von ihr ausgehend findet man im Web ein weites Netz an Einrichtungen wie zum Beispiel die Ökostation Freiburg. Sie bietet unter dem Reiter „Grünes Klassenzimmer“ eine Vielzahl von im Wesentlichen außerschulisch stattfindenden Angeboten für Schulklassen. Eine besonders aktuelle und spannende (und nur bedingt schulische) Thematik des ANU findet sich unter „Umweltbildung mit Flüchtlingen“, außerdem eine Liste sämtlicher Umweltzentren in BW.
Das Web ist außerdem eine Fundgrube für didaktische Materialien, die weitestgehend direkt im Unterricht einsetzbar sind, wie die Videos von PlanetSchule, z.B. „Gefundenes Fressen – Leben vom Abfall“ und besonders die Themenschwerpunkte Klimawandel sowie Bedrohte Meereswelt.
Last but not least stellen auch PC-Games in der BNE ein Potential zum besonders motivierenden, spielgesteuerten Lernen dar. Eine kurze Übersicht über die verschiedenen Arten von PC-Games mit Lerneffekt im Bereich BNE findet sich hier. Beispiele hierfür sind Landyous, Anno 2205 oder das Bildungscent-Spiel des UBA.
Das Web 2.0 als Tool zum persönlichen nachhaltigen Ressourcenmanagement
Zuletzt soll nicht unbeachtet bleiben, dass das Web 2.0 in erheblichem Umfang Raum bietet für den Austausch über einen nachhaltig(er)en Lebensstil – in allen Bereichen des täglichen Lebens: Wohnen, Mobilität, Konsum und Lebensmittel.
Wohnen: Im Netz finden sich zahlreiche CO2-Rechner, z.B. vom Umweltbundesamt. Abgesehen davon bietet das Internet in Kombination mit intelligenten technischen Neuerungen natürlich zahlreiche Möglichkeiten – von der intelligenten Waschmaschine bis hin zu der sich unter dem Begriff „smart grids“ (intelligente Stromnetze) erst entwickelnden integrierten Energiemanagementsystemen.
Mobilität: Vor allem in Form von verschiedensten Apps zahlreicher Startup- wie auch älterer Unternehmen bietet das Web 2.0 Möglichkeiten, bewusst nachhaltiger unterwegs zu sein. Man denke hier nur an die Unternehmen des ÖPNV, die DB, an Carsharing oder Mitfahrgelegenheiten oder Allrounder wie z.B. memobility.
Konsum: Unter dem Begriff der „sharing economy“ versammeln sich unzählige Initiativen, die etwa ihr Gartengerät, Werkzeug oder sonstige Gegenstände teilen. Und unter gartenpaten.org gibt es gar den ganzen Garten! Des weiteren bietet das Web Anschluss an kommerzielle Anbieter im Bereich eines ökologisch-alternativen Lifestyle und Einblick in das Privatleben von Aktivmenschen vermittels Lifestyle oder Aussteiger-Blogs. Mit dem "nachhaltigen Warenkorb" bietet der Rat für nachhaltige Entwicklung ein stets aktuelles und sehr umfangreiches Informationsportal, auch in App-Form, dar.
Lebensmittel: Schließlich bietet das Web 2.0 im letzten großen Nachhaltigkeitsfeld „Lebensmittel“ Möglichkeiten zur aktiven Gestaltung einer nachhaltigeren Realität. Über foodsharing können nicht verwendete Lebensmittel doch noch einen Verwendungszweck finden. Ein ähnliches Angebot findet sich beim staatlichen Anbieter "zu gut für die Tonne" in Form einer ansprechenden App. Und die Kommunikation beim Beziehen einer Bio-Kiste vom Bauern erleichtert das Internet genauso, wie es die Besorgung von Lebensmitteln umweltverträglicher gestalten kann – egal ob per Online-Supermarkt oder den Zusammenschluss von Containern/Dumpstern im Netz (Vorsicht! Nicht ganz legal… ).
Sind bei all dem eure Erwartungen doch nicht so recht erfüllt worden oder braucht ihr jetzt einfach mal `ne Pause? Dann entsprecht einfach dem Rat des im vergangenen Jahr verstorbenen Peter Lustig aus eigentlich noch prädigitalen Zeiten, der am Ende seiner Sendung stets dazu einlud: „einfach mal ab(zu)schalten“! – denn (nachhaltig) Leben, das tun wir letztlich immer noch analog! ;)