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Sonntag, 1. Dezember 2024

Bienen mit KI retten

Bienen sind für unser Ökosystem unverzichtbar. Sie tragen maßgeblich zum Erhalt der biologischen Vielfalt bei und sichern die Produktion vieler Lebensmittel wie Obst und Gemüse. Daher ist die Rettung der Bienen entscheidend für Umwelt und Ernährung.

Mittlerweile sind Bienen zunehmend bedroht, vor allem durch die Varroamilbe. Dies ist ein Parasit, der mitverantwortlich für das Bienensterben ist. Ein 17-jähriger Schüler aus Pforzheim namens Sebastian Stepphuhn hat nun eine innovative Lösung gegen das Bienensterben erfunden. Mit künstlicher Intelligenz (KI) will er die Varroamilbe erkennen und gezielt bekämpfen.

Dabei werden mithilfe eines Kamerasystems die winzigen Milben automatisch vor einem befallenen Stock erkannt. Mit Druckluft in einer entwickelten Apparatur werden die befallenen Bienen automatisch aussortiert. Dadurch müssen nur die befallenen Bienen behandelt werden, was die restlichen Tiere schützt und den Einsatz von Chemikalien minimiert.

Bee Ai nennt Sebastian dieses Projekt und hat Mitte November damit beim Finale des Bundeswettbewerbs KI in Tübingen den Hauptpreis gewonnen. Die Arbeit zeigt, wie Technologie und Umweltbewusstsein kombiniert werden können, um innovative Lösungen für globale Herausforderungen zu finden.

Quellen:

Dienstag, 21. November 2023

Online-Vortrag: Biodiversität und Landwirtschaft

Die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg veranstaltet am 7. Dezember 2023 von 18:00 - 19:30 Uhr einen kostenlosen Online-Vortrag zum Thema "Biodiversität und Landwirtschaft - Welche Rolle spielt die Landwirtschaft bei Erhaltung und Stärkung der biologischen Vielfalt?". Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es hier: https://www.lpb-bw.de/einzelansicht-aktuell/biodiversitaet-und-landwirtschaft-07-12-2023.

Zum Thema: Die von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft hinsichtlich Ursache, Wirkung und Dringlichkeit diskutierte Biodiversitätskrise kann nur gemeinschaftlich gelöst werden. Da in Deutschland die Hälfte der Fläche landwirtschaftlich genutzt wird, ist die Landwirtschaft einer der Hauptakteure, die mit geeigneten Maßnahmen die biologische Vielfalt nachhaltig fördern können. Warum ist die Biodiversität für die Landwirtschaft so wichtig? Wie beeinflusst die Intensität von Pflanzenbau und Tierhaltung die Biodiversität? Was sollte ich als Bürger:in dazu wissen und was kann ich als Verbraucher:in tun?

Dienstag, 3. Oktober 2023

Lesung und Diskussion zum Thema Artensterben

Am Mittwoch 18.10.2023 um 19:00 Uhr findet im Naturkundemuseum Stuttgart (Museum am Löwentor, Rosenstein 1-3, 70191 Stuttgart) eine Lesung/Diskussion zum Thema "Vom Verschwinden der Arten - Der Kampf um die Zukunft der Menschheit" statt. Referentinnen sind die Autorinnen des gleichnamigen Buchs (Klett-Cotta 2023), Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese, Leiterin Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum, und Friederike Bauer, freie Journalistin, Autorin und Redenschreiberin, sowie Prof. Dr. Lars Krogmann, wissenschaftlicher Direktor des Naturkundemuseums Stuttgart.

Zum Thema: Die Natur ist von essentieller Bedeutung für die Menschheit: sie versorgt uns mit Luft, Wasser, Rohstoffen und Erholung. Und doch kündigen wir diese natürliche Lebensversicherung täglich auf: Der rasante Artenschwund bedroht Lebensgrundlagen und nimmt uns essentielle natürliche Ressourcen für medizinische Wirkstoffe. Die Folgen sind markant: Die natürlichen Ökosysteme sind weltweit um die Hälfte zurückgegangen. Der Verlust an Biodiversität heizt nicht nur den Klimawandel an. Die Lage ist ernst, aber nicht aussichtslos, noch kann das Artensterben aufgehalten werden.

"Der Klimawandel bestimmt, wie wir als Menschheit in Zukunft leben, das Artensterben, ob wir auf der Erde überleben."
Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung findet man hier: https://shop.freiheit.org/#!/Veranstaltung/lrzyl

Sonntag, 9. Juli 2023

Intakte Moore schützen das Klima

Intakte Sümpfe und Moore bieten einen unschätzbaren Wert als Lebensraum für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten. Sie spielen eine wichtige Rolle für verschiedene Artengruppen wie Insekten und Vögel. Insbesondere Hoch- und Niedermoore dienen als Rückzugsgebiete für bedrohte Arten wie die Sumpfohreule und den Brachvogel.

Darüber hinaus erfüllen Feuchtgebiete eine entscheidende Funktion im Klimaschutz. Moore dienen als langfristiger Speicher für Kohlenstoff. Wenn sie jedoch trockengelegt werden, beispielsweise für land- und forstwirtschaftliche Nutzung, gelangt der gespeicherte Kohlenstoff in Form von Treibhausgasen in die Atmosphäre. In Deutschland sind mehr als 90% der Moorflächen entwässert. Obwohl sie lediglich etwa vier Prozent der Bundesfläche ausmachen, trugen sie im Jahr 2019 mit rund 53 Millionen Tonnen CO2-Emmissionen nahezu sieben Prozent aller CO2-Emmissionen in Deutschland bei (vgl. Bundesregierung 2022).

Im Vergleich könnte eine Person dafür über 17 Mal mit dem Flugzeug auf die Malediven und wieder zurück fliegen (vgl. Umweltbundesamt 2022). Dies hat negative Auswirkungen auf das Klima. Daher ist es von großer Bedeutung, den Moorboden zu erhalten und eine nachhaltige Bewirtschaftung sicherzustellen. Tatsächlich können Moore sogar mehr Kohlenstoff speichern als Wälder.

Der Schutz von Moorböden und die Reduzierung der Verwendung von Torf sind wichtige Bestandteile des Klimaschutzprogramms 2030. Das Bundesumweltministerium plant die Umsetzung eines Aktionsprogramms „Natürlicher Klimaschutz“, das sowohl der Arten- als auch der Klimakrise entgegenwirken soll. Durch Maßnahmen wie die Wiedervernässung von Moorflächen sowie die Wiederherstellung und Renaturierung von Auen, Wäldern und Böden sollen ihre natürlichen Funktionen im Klimaschutz gestärkt und ihre Widerstandsfähigkeit gegen die Klimakrise erhöht werden. Die Freisetzung von Treibhausgasen aus trockengelegten Mooren kann nur gestoppt werden, indem der Wasserstand in den Mooren wieder angehoben wird.

Als eine der ersten Maßnahmen fördert das Bundesumweltministerium über einen Zeitraum von 10 Jahren vier Pilotprojekte zum Schutz von Moorböden mit einem Budget von 48 Millionen Euro. Dabei werden Moorflächen in den größten Moorregionen Deutschlands wieder vernässt und alternative Bewirtschaftsungsformen erprobt und angewendet. Im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) werden außerdem Projekte zum Schutz von Feuchtgebieten in anderen Ländern unterstützt (vgl. Bundesregierung 2022).

Quellen

Montag, 22. Mai 2023

Straßenbeleuchtung gegen Insektensterben

Die Anzahl der Insekten ist seit den 1980er Jahren um 75 bis 80 Prozent zurückgegangen. Belegt wurde dies durch die im Oktober 2017 veröffentlichte „Krefelder Studie“, bei der ehrenamtliche Insektenkundler*innen von 1989 bis 2016 die Insektenbestände in 63 deutschen Schutzgebieten mit Flugfallen auswerteten.

Doch nicht nur die „Krefelder Studie“ weist den Rückgang der Insektenvielfalt nach. Ein weiteres Beispiel sind die Roten Listen der gefährdeten Tier-, Pflanzen- und Pilzarten Deutschlands. Insgesamt stehen von den bisher bewerteten Insektenarten 42 Prozent als bestandsgefährdet, extrem selten oder bereits ausgestorben oder verschollen auf der Roten Liste (vgl. bmuv 2023).

Gründe für das Insektensterben gibt es viele. Neben der Verarmung der Landschaft, Agrargiften, Überdüngung, versiegelten Böden, intensiver Landwirtschaft oder naturfeindlichen Privatgärten spielt die nächtliche Lichtverschmutzung eine zentrale Rolle. Aber warum? Die Mehrheit der Insekten ist nachtaktiv und die meisten Arten werden von Licht angezogen. In einer einzigen Sommernacht lassen allein in Deutschland eine Milliarde Insekten ihr Leben. Sie verbrennen oder sterben an Erschöpfung.

Das künstliche Licht stört den Tag-Nacht-Rhythmus der Insekten und auch ihr Jagd- und Fortpflanzungsverhalten (vgl. BUND 2023). Auf diese Weise werden die Insekten ihrer ökologischen Aufgabe entzogen – als Futter für andere Tiere zu dienen. Über die Konsequenzen und Probleme, die dies mit sich bringt, kann bisher nur spekuliert werden (vgl. Kassel 2021). Die Lichtverschmutzung nimmt weltweit zu. In Deutschland kommen immer mehr LED-Straßenlampen zum Einsatz, diese sind zwar relativ insektenverträglich, doch durch ihren günstigen Betrieb weiten viele Kommunen ihre Beleuchtung und damit auch die Lichtverschmutzung aus (vgl. BUND 2023).

Doch was sind Lösungen? Die Umsetzung und Etablierung eines insektenfreundlichen Straßenbeleuchtungsdesigns. Dies ermöglicht die Abschirmung der Leuchtmittel und Ausleger, so dass eine Abstrahlung und Reflektion des Lichtes im Bereich der Flughöhe von Insekten sowie auf angrenzende Biotope, wie Gewässer und Uferzonen, reduziert wird (vgl. IGB 2023).

In Baden-Württemberg muss, mit Blick auf den geänderten Paragrafen 21 des Landesnaturschutzgesetzes, die Straßenbeleuchtung bis 2030 insektenfreundlich um- und nachgerüstet werden. Ein weiteres Projekt beschäftigt sich mit „mitlaufendem Licht“. Dabei kann durch eine intelligente Steuerung Energie gespart und insektenfreundlich beleuchtet werden. Die Beleuchtung kann stark gedimmt oder abgeschaltet werden. Nähert sich eine Person, geht die erste Laterne an und gibt ein Signal an die nachfolgenden, wodurch der Weg beleuchtet wird. Diese Beleuchtungskonzepte dienen nicht nur dem Insektenschutz, sondern sorgen beim Einsatz in Wohngebieten auch für besseren Schlaf der Anwohner*innen (vgl. Schlüter 2021).

Literatur