Weihnachten ist doch eine schöne Zeit. Überall glitzert und leuchtet es, es schneit und die ganze Stadt ist voll mit schönen Weihnachtsbäumen. Mit viel Lametta oder LED-Kerzen, tollen Kugeln...
Mitten in der Stadt stehen spätestens vom 1. Dezember bis zum 27. Dezember, mancherorts auch bis zum 6. Januar große, schöne Weihnachtsbäume. Je größer, desto besser! Doch nach dem 6. Januar hat es sich „ausgeweihnachtet“. Keine will mehr die tollen großen Bäume sehen.
Doch was passiert mit den Bäumen nach Weihnachten und wo kommen die alle her? Das interessiert meist nicht wirklich. Man hört Sätze wie "die Elefanten in der Wilhelma essen die doch bestimmt gerne". Doch auch wenn die Bäume nachher teils noch von Tieren verwertet werden, werden die meisten nur weggeschmissen. Und nicht nur die Frage der Verwertung nach der Weihnachtszeit muss gestellt werden, es ist auch sehr interessant zu wissen, woher die Bäume kommen und wie sie zu den Millionen Deutschen nach Hause kommen.
Dieser Frage hat sich die Baumschule Schwanenland angenommen. Tannenbäume wachsen im Schnitt 30 cm pro Jahr, wobei es einen sehr großen Unterschied zwischen den verschiedenen Arten gibt. Die hier gängigste Tanne ist die Nordmanntanne und sie wächst ungefähr 25-30 cm pro Jahr. Nordmanntannen können bis zu 500 Jahre alt werden und eine Höhe von 20 Metern erreichen. Vor allem die Jungtannen brauchen am Anfang noch sehr viel Wasser und Düngemittel, bis sie sich selbst versorgen können. Und das ist natürlich ein großes Problem. Denn wenn die Tannen alt genug sind, um sich selbst zu versorgen, und nicht mehr auf zusätzliches Wasser angewiesen sind, dann werden sie meist gefällt und landen als Weihnachtsbaum im 4. Stock einer Altbauwohnung.
Die Tanne selber braucht nicht viel um sich herum, um zu wachsen, so ist es leicht, und natürlich auch viel profitabler, die Tannen in Monokulturen zu halten und große Flächen Wald zu räumen, um dort Baumschulen zu gründen. Doch die Natur braucht im Gegensatz zur Tanne, die viele der Nährstoffe über verschiedene Dünger bekommt, Abwechslung, und Monokulturen schaden so nicht nur den Bäumen, die gefällt werden mussten, um Platz zu machen, sondern auch den anderen Lebewesen, welche eigentlich auf der Fläche angesiedelt waren.
Die Baumschule Schwanenland hat nicht nur Weihnachtsbäume, sondern bietet viele verschiedene Bäume an, die mit Regenwasser bewässert werden. Die Bäume stehen gemischt auf dem Gelände, so dass ein natürliches Biotop. Die natürlichen Begebenheiten werden so gut wie möglich imitiert. Auch werden keine künstlichen Dünger beim Anbauen verwendet.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Weihnachtsbaum-Baumschulen gibt es bei Schwanenland keine sogenannten toten Bäume zu kaufen. Wenn ein Tannenbaum einmal am Stamm durchtrennt ist, kann er nicht mehr weiterwachsen. Schwanenland verkauft die Bäume in Töpfen und mit Wurzeln, sodass man die Bäume selbst wieder einpflanzen kann. So stirbt der Baum nicht nach der Ernte und muss danach auch nicht im Wald entsorgt werden. Er kann einfach zuhause wieder eingepflanzt werden oder aber wieder zur Baumschule geschickt werden, um dort dann wieder bis zum nächsten Winter weiterzuwachsen. Natürlich ist der Versand nicht die allerbeste Methode, doch auch hier wird auf Nachhaltigkeit geachtet und alle Bäume werden klimaneutral versendet.
Das Projekt ist sehr gut und interessant und vor allem zur Weihnachtszeit, wo vor allem der Konsum und Verbrauch im Vordergrund steht, ist dies eine klimafreundlichere und interessante Option.
Quellen
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