Montag, 4. Dezember 2023

Green Hospital - Das Evangelische Krankenhaus Hubertus in Berlin

Der Ausstoß von CO2-Emissionen wird mit Kohlekraftwerken, Flugzeugen oder Ähnlichem in Verbindung gebracht. Wir sollten aber auch einen Blick auf Krankenhäuser und deren Klimabilanz werfen: Verglichen mit dem Flugverkehr, erzeugt der globale Gesundheitssektor in viel höherem Maße Emissionen. Für dieses Problem werden jedoch in vielen deutschen Krankenhäuser nicht ausreichend Maßnahmen ergriffen. [1]

Eine Ausnahme bildet das Evangelische Krankenhaus Hubertus. Es fungiert als Vorzeigebeispiel hinsichtlich der Thematik „Green Hospital“. Im Jahr 2001 schaffte das Krankenhaus eine 27-prozentige Senkung des Energieverbrauchs. Zusätzlich wurde der CO2-Ausstoß um 2.600 Tonnen gesenkt. Daraufhin erteilte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zum ersten Mal einem Krankenhaus ein Siegel, welches das Evangelische Krankenhaus Hubertus als „Energiesparendes Krankenhaus“ kürte.

Grund für den Erfolg waren vor allem moderne Anlagen. Dadurch konnte das Krankenhaus eine bemerkenswerte Einsparung erzielen. Beispielsweise investierte man in neuwertige Pumpen für Warmwasser. Diese sind leistungsfähiger und wirtschaftlicher als die zuvor verwendeten Pumpen. Zudem ist das Blockheizwerk fundamental. Dieses schafft es, mehr als die Hälfte des Strombedarfs zur Verfügung zu stellen.

Stolz verkündet der Geschäftsführer Dr. med. Matthias Albrecht, dass das Krankenhaus in Berlin bisher den Energieverbrauch auf die Hälfte verringert habe. Aktuell liegen die Kosten bezüglich des Energieverbrauchs bei ca. einer Million Euro jährlich. Albrecht betont jedoch, dass die aktuellen Energiekosten ohne die ergriffenen Maßnahmen das Doppelte ausmachen würden. Auch betont er:

„Wenn wir im Bereich Energiesparen nicht frühzeitig aktiv geworden wären, dann hätten wir vielleicht schon geschlossen.“

Das Allgemeinkrankenhaus vereinbarte einige Jahre zuvor ein „Energie-Einspar-Contracting“. Daraus ergibt sich, dass nicht das Krankenhaus die Kosten einer Investition übernimmt. Vielmehr liegt das in der Verantwortung der Firma, die in diesem Fall z.B. die Heizungen installierte. Das führte dazu, dass das Krankenhaus nicht gezwungen war, einen Kredit aufzunehmen. Im Gegenzug verpflichtete sich das Krankenhaus, die Investitionen mit der Zeit zu tilgen.

Albrecht meint, dass aus diesem Vorgehen ein beiderseitiger Vorteil resultierte. Auch verringere sich das Risiko, dass man als Krankhaus schließen müsse. Letztendlich ist das eine Möglichkeit, um beispielsweise neue Heizungen für ein Krankenhaus zu erhalten, ohne dass man direkt den gesamten Kaufpreis bezahlt. Für dieses Vorgehen kooperierte das Evangelische Krankenhaus Hubertus, mit der Firma Hochtief Energy Management GmbH (jetzt: SPIE Energy Solutions GmbH). [2]

Quellen

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