Montag, 4. Dezember 2023

Nachhaltige Periodenprodukte am Beispiel von „The Female Company“

Dieser Eintrag ist für menstruierende und nicht-menstruierende Personen geschrieben - das Thema Menstruation sollte nicht ausschließlich für Frauen interessant sein. Die entstehenden Müllprobleme (3) sowie Periodenarmut (1) sind Themen, die uns alle etwas angehen.

Laut einer Umfrage der britischen Huffington Post geben Menstruierende umgerechnet 540 Euro jährlich für ihre Periode aus (2), dabei bestehen viele herkömmliche Periodenprodukte zum Großteil aus Plastik und sind nicht wiederverwendbar. In der EU werden jährlich schätzungsweise 49 Milliarden Periodenprodukte weggeworfen. Hersteller müssen auf der Verpackung nicht angeben, welche Inhaltsstoffe in ihren Periodenprodukten stecken. So kommt zusätzlich zur Müllproduktion noch der Einsatz synthetischer Stoffe, die das Wachstum toxischer Stoffe fördern und zum Toxischen Schocksyndrom (TSS) führen können (4).

Nachdem 2017 ein US-amerikanisches Model beide Beine „wegen eines Tampons“ verliert, gründet sich die Marke The Female Company, ein FemHealth-Unternehmen mit Sitz in Berlin-Friedrichshain. Angefangen mit Periodenprodukten aus Bio-Baumwolle, wie Tampons und Binden, produziert die Marke mittlerweile verschiedene nachhaltige Alternativen (4). Immer mehr menstruierende Personen nutzen zum Beispiel die Menstruationstasse. Allerdings erfordert diese etwas mehr Übung bei der Benutzung sowie sauberes Wasser und ist daher nicht für Jede (und jede Situation) geeignet (1). Aus diesem Grund möchte ich euch gerne Periodenunterwäsche am Beispiel von The Female Company vorstellen und mit ein paar Vorurteilen aufräumen.

Bei Periodenunterwäsche handelt es sich um auslaufsichere Unterwäsche, in die die Binde praktisch integriert ist. Das funktioniert durch Tencel Modal, ein nachwachsender und wassersparender Rohstoff, der biologisch abbaubar ist und eine hohe Saugkraft besitzt. Die Stoffe der Unterwäsche stammen aus zertifizierter Bio-Baumwolle und sind nach OEKO-TEX STANDARD 100 zertifiziert und auf Schadstoffe geprüft. Ende 2022 hat es The Female Company geschafft, einige ihrer „Period Pantys“ auf 75% biologisch abbaubaren Materialien umzustellen. Das Ziel der Marke ist es, bis Ende 2023 die erste kreislauffähige „Period Panty“ herzustellen (4).

Häufig wird den Produkten nachgesagt, dass sie ein unangenehmes oder nasses Gefühl hinterlassen, jedoch kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass dem nicht so ist. Die Unterwäsche besteht aus mehreren Schichten, diese saugen das Blut auf und schließen es gleichzeitig ein, so bleibt sie atmungsaktiv (5). Nach der Benutzung sollte man die Produkte kurz von Hand mit kaltem Wasser und danach bei 40 Grad in der Waschmaschine waschen (4).

Am Ende ist es mir noch wichtig zu betonen, dass jede menstruierende Person anders mit ihrer Periode umgeht und sich nicht jedes Produkt für alle eignet. Die Tragedauer von Periodenunterwäsche hängt stark von der Menstruation der einzelnen Person ab. Wie bei Tampons und Binden ist es individuell, wie lange die Unterwäsche hält. Allerdings gibt es viele unterschiedliche Saugstärken der Unterwäsche (4).

Auch bei diesen Produkten müssen die Preise erwähnt werden: Pro Unterhose bewegen sich die Preise zwischen 20 und 50 Euro. Das ist natürlich deutlich mehr als eine Packung Tampons oder Binden, jedoch spart man hier auf lange Sicht nicht nur Müll, sondern auch Geld (3). Für mich überwiegen die Vorteile, ich denke, dass Periodenunterwäsche die Kosten und den Versuch wert sind. Die wiederverwendbaren Produkte halten bei richtiger Pflege mehrere Jahre und wirken so nicht nur Periodenarmut entgegen, sondern tragen auch einen kleinen Teil zum Klimaschutz bei.

Quellen

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