Ein Beitrag von Tom
Wer kennt das nicht? Man steht abends vor der Kühltheke im Supermarkt und möchte noch schnell eine Milch für den Kaffee oder das Müsli am nächsten Morgen kaufen. Für welche Milch aus der großen Auswahl an Marken man sich letztlich entscheidet, hängt oft von unterschiedlichen Faktoren ab. Die Einen kaufen immer die günstigste Milch, die in der Regel weit unter einem Euro pro Liter liegt. Andere schauen nicht auf den Preis, sondern achten auf ein Biosiegel, das entweder Bio-Mindestansprüche garantiert, wie das EU-Biosiegel, oder für höchste Qualität steht, wie es Demeter oder Bioland tun. In diesem Fall muss der Verbraucher aber auch bereit sein, deutlich mehr Geld zu zahlen. Demeter veröffentlichte kürzlich einen Bericht, in welchem ein Bio-Milchbauer erklärte, dass die Flasche Milch mit Demeter Qualität eigentlich 2 Euro kosten müsste, damit auch Landwirte in ungünstigeren Regionen zukunftsfähig produzieren könnten.
Laut Statistik trinkt der Deutsche im Durchschnitt 50 Liter Milch pro Jahr. Wäre jeder bereit, 50 Cent mehr pro Liter zu zahlen (dieser Betrag ist die Differenz des durchschnittlichen Demeter Milchpreises zu einem 2 Euro Wunschpreis), dann wären das 25 Euro im Jahr. Diese Summe geben vielen Menschen an einem Partyabend für Getränke oder für einen spontanen Kleiderkauf aus. Doch leider sparen die Verbraucher genau an dieser Stelle bei ihrem täglichen Bedarf an Lebensmitteln und Discounterpreise von 55-60 Cent pro Liter machen den Landwirten, die faire und nachhaltige Milch mit guter Qualität produzieren, das Leben schwer.
Mit Sternenfair wurde 2012 eine Marke ins Leben gerufen, der ein von Vertretern der Milchbauern, Imker-Verbänden, Bund Naturschutz und Verbraucherzentrale entwickeltes Konzept zu Grunde liegt. Jakob Niedermaier, Geschäftsführer der hinter „Sternenfair“ stehenden MSV Milchvermarktungs-GmbH, sagt, Ziele seien „eine nachhaltige, tiergerechte Erzeugung, gerechte Entlohnung der Milchbauern und gesündere Produkte“. Kauft man eine Milch von Sternenfair, stehen dem Milchbauern 40 Cent (netto) pro Liter zu. Dieser Wert ist unabhängig von den starken Preisschwankungen am Milchmarkt.
Laut Sternenfair wurde der Milchpreis zusammen mit den Milchlieferanten entschieden und erlaubt es den Bauern auch Investitionen für die Zukunft zu tätigen, um auch noch viele weitere Generationen die Produktion mit diesem Standard aufrechterhalten zu können. Neben einer fairen Entlohnung der Produzenten verspricht Sternenfair außerdem eine tiergerechte Haltung, Nachhaltigkeit und Regionalität. Dafür müssen die Milchbauern dafür sorgen, dass 60 Prozent der Futterflächen der Betriebe Grünland sind. Außerdem sind Futtermittel von Übersee oder gentechnisch manipuliertes Futter verboten.
Da Sternenfair es sich außerdem zur Aufgabe gemacht hat, sich für den Schutz der Bienen einzusetzen, ist der Einsatz von bienenschädigenden Pestiziden verboten. Des Weiteren muss jeder Sternenfair-Milchbauer neben der Milchproduktion noch ein Umwelt- oder Tierschutzprojekt betreuen. Oft beziehen sich diese Projekte auf den Erhalt und Schutz der Bienenvielfalt. Um unnötige Transportwege zu vermeiden, wird neben der Produktion der Futtermittel aus hofnahen Wiesen die Milch in der Region gemolken und verarbeitet. Wo genau, erfährt der Verbraucher auf der Verpackung des Produkts. Auf der Internetseite kann man sogar den dazugehörigen Bauernbetrieb erfahren und persönliche Informationen über die Familie nachlesen.
Sternenfair führt in ihrem Produktsortiment mittlerweile Butter, H-Milch und Frischmilch. Hergestellt und vertrieben werden die Produkte in NRW, Bayern, Hessen und Baden-Württemberg. Mittlerweile gehören mehr als 100 Milchlieferanten zu Sternenfair.
Ich finde das Konzept von Sternenfair sehr interessant und überzeugend, da es dem Verbraucher eine große Transparenz bietet. Ich weiß beim Kauf eines Liters Sternenfair-Milch ganz genau, wie viel der Bauer davon bekommt, dass die Tiere artgerecht gehalten werden, die Futtermittel aus der Region kommen und aus guter natürlicher Herstellung sind. Wenn ich außerdem noch ein Projekt unterstütze, das sich gegen das Bienensterben einsetzt, finde ich das sehr schön.
Im Raum Stuttgart findet man Sternenfair Produkte bei den Supermarktketten Rewe und Bonus. Möchte man mehr über „Sternenfair“, das Unternehmen, Konzept und ihre Produktionskriterien erfahren, kann man das über www.sternenfair.de ...
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