Dienstag, 5. Dezember 2017

Was mache ich mit meinem Leben?

What is real? Podcast - Thema der Fundgrube war nachhaltiger Konsum, jedoch bin ich auf einen derartig interessanten Beitrag zum Thema "Das gute Leben" gestoßen, dass es egoistisch wäre, diesen Artikel nicht zu posten.

Der ein oder andere mag sich noch an Mike Posner erinnern. Er veröffentlichte im Jahr 2010 den Song "Cooler than me", welcher ihn im Alter von 22 Jahren zum Millionär machte. Man könnte nun meinen, dieser Mann lebt den Amerikanischen Traum, er sollte glücklich sein. Rückblickend sagt er jedoch selbst von sich, dass dem zu dieser Zeit nicht so war.

Nachdem jedes seiner folgenden Lieder weniger erfolgreich war und er einige Jahre keine Musik mehr veröffentlicht hatte, veröffentlichte er 2015 eine EP mit dem Titel "The Truth". Darauf befindet sich ein Lied mit dem Titel "I took a pill in Ibiza", den einige kennen werden. In diesem Lied erzählt Mike Posner davon, dass es ihn unglücklich macht, auf der Bühne stehen zu müssen und gute Laune verbreiten zu müssen, während die Wahrheit ist, dass er lediglich traurige Lieder kennt.



Es zeigt sich also, dass auch der Traum, berühmt und reich zu sein, nicht dazu reicht, glücklich zu sein. Mike Posner hat mittlerweile einen Podcast gestartet, in dem er lediglich die Dinge thematisiert, die ihn bewegen und eines davon ist die persönliche Entwicklung.

In der Folge mit dem Thema "Was mache ich mit meinem Leben?" spricht Posner davon, das Dritte Kapitel seines Lebens begonnen zu haben. Während er als Erstes Kapitel schlichtweg das "In der Welt-sein" bezeichnet, also schlichtweg das "Sich zurechtfinden" bezeichnet, nennt er als zweites Kapitel ein für unsere Wachstumsgesellschaft bezeichnendes Merkmal. Er nennt dieses Kapitel "Die Welt besiegen". Es zeigt sich in unserer Gesellschaft, dass es grundsätzlich ein Ziel ist, besser zu sein als andere, denn nur dadurch wird Wachstum erzeugt. Posner ist ein tolles Beispiel dafür, dass dieses, für den Durchschnittsbürger oft unerreichbare, Ziel auch kein Weg zum Glück ist.

Er bezeichnet als Kapitel 3 das "Die Welt lieben". Er stellt die These auf, dass jede Entscheidung jedes Menschen, selbst die Entscheidung, zu sagen, man selbst würde die Welt nicht beeinflussen, die Welt beeinflusse. Er bezeichnet seinen Weg in ein glücklicheres Leben als ein kognitives Wahrnehmen des Alltags und eine grundsätzliche Dankbarkeit dafür zu leben.

Er hat beispielsweise gelernt, seine Zukunft nicht von seiner Vergangenheit abhängig zu machen, dass es eine eigens gefällte Entscheidung ist, dass bestimmte Menschen uns nicht kümmern, dass diese Entscheidung jedoch nicht endgültig ist, oder auch, dass es einem Einzelnen möglich ist, die Welt nicht nur in geringem Maße, sondern auch die Prinzipen der Gesellschaft zu verändern.
Er möchte dazu aufmuntern, dass Menschen diese Macht wahrnehmen, statt sich einzureden, nicht gut genug zu sein.

Er sieht das Problem darin, dass Menschen es sich einfacher machen, indem sie von sich sagen, nicht gut genug für etwas zu sein, da sie dadurch nichts tatsächlich tun müssen. Er kritisiert das Fortschrittsdenken des Menschen, die Mentalität von: "Wenn ich das erreiche bin ich bereit", welche sich durch unser gesamtes Leben zieht.

Ein für mich sehr beeindruckender Punkt, den Posner nennt, ist, dass wir nur dann Zeit als verschwendet bezeichnen können, wenn wir davon ausgehen, dass Zeit verschwendet werden kann. Als einen möglichen Ausweg dafür wünscht er sich ein Schulfach, das lehrt, Mensch zu sein.

Persönlich kann ich nur jedem Leser ans Herz legen, diesen Podcast anzuhören, da er eine unglaublich ehrliche und empathische Perspektive auf das Leben in unserer Gesellschaft bietet: What is real? Podcast

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