Montag, 4. Dezember 2017

Nachhaltigkeit im Badezimmer

Wenn man über das Thema Nachhaltigkeit diskutiert, rutscht das Gespräch sehr oft ins Negative. Kein Wunder, bei den vielen Tonnen Müll, die jeder Deutsche im Jahr produziert, den vielen kaputten oder alten Handys, die nach Afrika gefahren werden, und den unglaublichen Mengen an Lebensmitteln, die jedes Jahr weggeschmissen werden, obwohl so viele Menschen Hunger leiden.

Klar, es hat sich die Überzeugung etabliert, lieber einen Korb oder eine Tasche mit zum Einkaufen zu nehmen, anstatt eine Plastiktüte zu verwenden. Ob dieser Trend seinen Urspruch jedoch in der Nachhaltigkeit findet ist fraglich, zufällig haben die Läden gleichzeitig beschlossen für Plastiktüten 10 Cent zu verlangen.

Alles in allem hat man das Gefühl, dass es für unser globales Nachhaltigkeitsproblem keine wirkliche Lösung gibt, schließlich möchte man selbst nicht zum Minimalist werden, vor allem weil man als Einzelperson wenig bewirken kann. Selbst wenn man sich in allen Lebensbereichen enorm einschränkt, begeistert Apple trotzdem mit seinem neuen iPhoneX die Welt und die bisher neusten iPhone 7ner Modelle werden überall auf ebay verkauft oder daheim gelagert, denn schließlich ist das iPhone X die sogenannte „Apple Revolution“.

Ich habe mir trotz all der überwiegend negativ geprägten Diskussionen vorgenommen etwas Positives zu veröffentlichen. Ich habe nach einer Lösung gesucht, die jeder in seinen Alltag integrieren kann. Der eine mehr, der andere weniger. Ich glaube schon, dass Menschen gerne nachhaltiger leben würden, es scheitert meistens nur in der kontinuierlichen Umsetzung. Aus diesem Grund habe ich nach einer relativ leicht umsetzbaren Möglichkeit gesucht, bei welcher der Einzelne nicht das Gefühl bekommt, dass es auf allzu viel verzichten muss. Und hier ist meine Lösung: Minimalismus im Badezimmer.

Auf den ersten Blick ist dieses Thema eigentlich keines, was mich wirklich tangiert oder hinter dem ich wirklich stehen würde. Als ich mich jedoch genauer damit beschäftigt habe, habe ich festgestellt, dass sich Minimalismus im Badezimmer und die Leidenschaft für Kosmetik nicht unbedingt gegenseitig ausschließen. Fangen wir mal an.

Unter Minimalismus im Badezimmer versteht man nicht unbedingt den Verzicht auf kosmetische Produkte. Das ist natürlich auch eine Möglichkeit, doch ich möchte hier den Gebrauch von umweltschonenden Produkten vorstellen.

Angefangen mit dem Händewaschen bis hin zum Shampoonieren der Haare, verschiedenste Firmen stellen mittlerweile nachhaltige Alternativen her. Eine der bekanntesten Firmen wäre ‚Lush‘. Ihre Produkte werden als „fresh handmade cosmetics“ promotet wobei meist Rohstoffe auf ökologischen Anbau oder Fair-Trade-Handel verwendet werden. Durch den außergewöhnlichen Duft könnten sich harte Blockhandseifen wieder durchsetzen und so würde man auf die Plastikverpackung verzichten. Die meisten Lush-Produkte werden in kuchenartigen Formen hergestellt und dann in Stücke geschnitten. So bieten sie, wie auch viele andere Hersteller Shampookonzentrate in Kuchenstückform an, bei denen man wieder auf die Verpackung verzichtet. Zusätzlich halten diese viel länger, da es sich hierbei um ein Konzentrat handelt. Nun vermischt man etwas Konzentrat mit Wasser und schon reicht es um sich die Haare zu waschen.

Wer experimentierfreudig ist, kann auch gerne Roggenmehl kaufen, sich das mit Wasser anrühren und schon hat man auch natürliches Shampoo hergestellt. Mittlerweile findet man Unmengen Videos darüber auf Youtube.

Für fast alle Bereiche der Kosmetik findet man nachhaltige Alternativen. Es gibt für verschiedenste Düfte mittlerweile Parfüm-Auffüller, bei denen man einfach sein leeres Fläschchen auffüllen kann; es gibt Abschmink-Waschlappen, bei denen man keine Produkte verwenden muss um das Make-up vom Gesicht zu bekommen, wodurch man auf das Produkt an sich, auf Wattepads und Abschminktücher verzichtet; es gibt Aktionen wie die „back to mac“ Aktion, bei denen man leere Verpackungen wieder zurückbringen kann, damit diese wiederverwendet werden.

Aber nicht nur im kosmetischen Bereich, kann man nachhaltig sein, ohne wirklich zu verzichten. Für alle jungen Eltern gibt es mittlerweile auch genügend Firmen welche Stoffwindeln produzieren, womit man ganz einfach riesige Mengen an herkömmlichen Windeln sparen kann.

Minimalismus im Badezimmer ist also kein Minimalismus den man wirklich zu spüren bekommt. Jeder kann einen Teil davon zu Hause umsetzen, auch wenn man kein Roggen-Shampoo verwenden möchte, findet doch jeder eine Möglichkeit den Weg ins Badezimmer sehr viel nachhaltiger zu gestalten.

Eigentlich habe ich hier keine neuen Erkenntnisse dargestellt, jeder von uns weiß, dass es nachhaltige Produkte und Aktionen gibt. Letztendlich liegt es an jedem Einzelnen, vielleicht sollte sich jeder für sich überlegen, welche der Möglichkeiten man wahrnehmen möchte, hier können tatsächlich Kleinigkeiten Großes bewirken.

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