Die Polizei kann auf Grundlage von Gesetzen Gewalt anwenden (staatliches Gewaltmonopol). Hierunter fallen die einfache körperliche Gewalt über Hilfsmittel bis hin zum Einsatz der Schusswaffe. Der Einsatz dieser Hilfsmittel und Waffen erfordert natürlich ein hohes Maß an Training. Mit den Schusswaffen kann nur an bestimmten Örtlichkeiten der scharfe Schuss trainiert werden. Neben sicherheitsrechtlichen Aspekten beim Umgang mit Schusswaffen sind natürlich auch arbeitsrechtliche Vorgaben einzuhalten. Dies betrifft insbesondere den Umgang mit der Munition und der Lärmbelastung. Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auch auf dem Geschossfang (Kugelfang), auf dessen Aufbau und auf der Wiederverwertung der verwendeten Materialien.
In früheren Jahren gab es Geschossfänge aus Stahl und -ketten, an denen die damals noch bleihaltige Munition aufgefangen wurde. Das Geschoss zersplitterte und zerlegte sich beim Aufprall in kleinste, sehr scharfkantige Teile. Diese konnten nur schwer aufgesammelt und wiederverwertet werden, auch der dazugehörige Staub wurde in früheren Zeiten noch wenig beachtet. Dies barg nicht unerhebliche gesundheitliche Risiken.
Heutzutage werden bei der Polizei in Baden-Württemberg größtenteils wiederverwertbare Kunstharzblöcke bzw. Thermowallblöcke im Bereich des Geschossfangs verwendet. Diese haben den Vorteil, dass sich das Geschoss nicht vollständig zerlegt, sondern in seiner Struktur relativ gut erhalten bleibt. Es entsteht auch so gut wie kein Staub, da die meisten Geschosse in diesen Thermowallblöcken verbleiben. Sollte jedoch mal ein Geschoss durchdringen, wird es in der dahinter befindlichen Granulatschüttung aufgefangen und zu Boden geleitet. Nach einer gewissen Zeit, abhängig von der Schussbelastung, werden die Blöcke des Geschossfangs ausgetauscht. In einem weiteren Verfahren werden diese dann eingeschmolzen, die Geschosse extrahiert und anschließend wieder aufbereitet. Hierdurch wird aus ,,Alt gleich Neu gemacht''. So können diese Blöcke mit geringen Materialverlusten mehrere Male wiederverwendet werden.
Ein weiterer Vorteil ist, dass die Geschossreste durch dieses Verfahren ebenfalls der Wiederverwertung, sprich der Metallverarbeitung, zugeführt werden können. Natürlich werden auch die Hülsen, die aus Messing bestehen, der Wiederverwertung zugeführt. Auch in diesem außergewöhnlichen Bereich wird versucht, einen kleinen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten.
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