Sonntag, 9. Juli 2023

Initiative: Zu gut für die Tonne!

Wer die Lebensmittelverschwendung reduziert, der betreibt aktiven Ressourcen- und Klimaschutz. In Deutschland fallen jährlich rund 11 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle an (Stand 2020). Die Nationale Strategie zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen, die im Februar 2019 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft vorgestellt wurde, zielt darauf ab, die Menge der Lebensmittelabfälle entlang der gesamten Lebensmittelversorgungskette zu reduzieren. Ziel ist die Halbierung der Lebensmittelabfälle pro Kopf in Deutschland auf der Ebene des Einzelhandels und der Verbraucherinnen und Verbraucher bis 2030 sowie die Reduzierung der Lebensmittelabfälle entlang der Produktions- und Lieferkette.

Um die Lebensmittelverschwendung in Deutschland zu reduzieren, hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im März 2012 die Initiative „Zu gut für die Tonne!“ ins Leben gerufen (https://www.zugutfuerdietonne.de). Ziel der Initiative ist es, Verbraucher, Unternehmen und andere Akteure für das Thema zu sensibilisieren und zum Handeln zu motivieren.

Um die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung voranzutreiben, setzt die Initiative „Zu gut für die Tonne!“ auf verschiedene Maßnahmen. Auf der einen Seite steht die Sensibilisierung der Öffentlichkeit. Informationskampagnen, Veranstaltungen und Medienpräsenz sensibilisieren für die Problematik der Lebensmittelverschwendung. Ziel ist es, das Bewusstsein der Verbraucher für das eigene Konsumverhalten zu schärfen und sie zu motivieren, aktiv Maßnahmen zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung zu treffen. Darüber hinaus unterstützt die Initiative Verbraucherinnen und Verbraucher mit umfassenden Informationen, praktischen Tipps und Rezeptideen bei der Reduzierung von Lebensmittelabfällen.

Um dies zu erreichen, arbeitet die Initiative mit verschiedenen Partnern zusammen, unter anderem mit Handelsunternehmen, Herstellern, Verbänden und gemeinnützigen Organisationen. Gemeinsam werden Projekte entwickelt und Aktionen durchgeführt, um Food Waste zu reduzieren. So werden beispielsweise Logistikprozesse optimiert, überschüssige Lebensmittel an Bedürftige verschenkt und Lebensmittelreste besser verwertet. Um das Ausmaß des Problems besser zu verstehen und die Wirksamkeit der umgesetzten Maßnahmen zu überprüfen, erhebt die Initiative zudem Daten zur Lebensmittelverschwendung. Auf diese Weise werden gezielte Handlungsempfehlungen und eine Messung der Fortschritte bei der Reduzierung der Lebensmittelverschwendung möglich sein.

Mit der Initiative „Zu gut für die Tonne!“ wird ein positiver Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Sie trägt zur Verringerung der Treibhausgasemissionen und zur Verbesserung der Ressourceneffizienz bei, was wiederum Auswirkungen auf den Klimawandel hat, indem sie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung beiträgt. Im Folgenden sind einige Möglichkeiten aufgeführt, wie die Initiative dazu beitragen kann. 

Die Produktion von Lebensmitteln ist mit erheblichen Treibhausgasemissionen verbunden. Durch die Verringerung der Lebensmittelverschwendung werden weniger Ressourcen wie Land, Wasser und Energie für die Produktion von nicht verzehrten Lebensmitteln benötigt. Dies führt zu einer Verringerung der Treibhausgasemissionen, die mit der Produktion und Entsorgung von Lebensmitteln verbunden sind. Außerdem werden für die Produktion, Verarbeitung, Lagerung und den Transport von Lebensmitteln erhebliche Mengen an Energie benötigt. Wenn weniger Lebensmittel verschwendet werden, sinkt auch der damit verbundene Energieaufwand. Dadurch werden klimaschädliche Emissionen reduziert.

Für die Produktion von Lebensmitteln werden Agrarflächen, Wasser und andere natürliche Ressourcen benötigt. Weniger Lebensmittelverschwendung bedeutet auch weniger Ressourcenverbrauch für die Produktion ungenutzter Lebensmittel. Dies trägt zur Schonung natürlicher Ressourcen bei und verringert den Druck auf empfindliche Ökosysteme, die für den Klimaschutz wichtig sind. Des Weiteren produzieren Lebensmittelabfälle, die auf Deponien landen, Methan, ein starkes Treibhausgas. Die Umsetzung von Maßnahmen zur Lebensmittelrettung und -umverteilung, wie z.B. die Weitergabe von überschüssigen Lebensmitteln an Bedürftige reduziert die Menge an Lebensmittelabfällen, die auf Deponien landen und Methan ausstoßen.

Mit diesen Maßnahmen leistet die Initiative „Zu gut für die Tonne!“ einen Beitrag zum Klimaschutz durch die Reduzierung von Treibhausgasemissionen, die Einsparung von Energie, den schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen und die Förderung von Verhaltensänderungen.

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