Sonntag, 9. Juli 2023

Intakte Moore schützen das Klima

Intakte Sümpfe und Moore bieten einen unschätzbaren Wert als Lebensraum für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten. Sie spielen eine wichtige Rolle für verschiedene Artengruppen wie Insekten und Vögel. Insbesondere Hoch- und Niedermoore dienen als Rückzugsgebiete für bedrohte Arten wie die Sumpfohreule und den Brachvogel.

Darüber hinaus erfüllen Feuchtgebiete eine entscheidende Funktion im Klimaschutz. Moore dienen als langfristiger Speicher für Kohlenstoff. Wenn sie jedoch trockengelegt werden, beispielsweise für land- und forstwirtschaftliche Nutzung, gelangt der gespeicherte Kohlenstoff in Form von Treibhausgasen in die Atmosphäre. In Deutschland sind mehr als 90% der Moorflächen entwässert. Obwohl sie lediglich etwa vier Prozent der Bundesfläche ausmachen, trugen sie im Jahr 2019 mit rund 53 Millionen Tonnen CO2-Emmissionen nahezu sieben Prozent aller CO2-Emmissionen in Deutschland bei (vgl. Bundesregierung 2022).

Im Vergleich könnte eine Person dafür über 17 Mal mit dem Flugzeug auf die Malediven und wieder zurück fliegen (vgl. Umweltbundesamt 2022). Dies hat negative Auswirkungen auf das Klima. Daher ist es von großer Bedeutung, den Moorboden zu erhalten und eine nachhaltige Bewirtschaftung sicherzustellen. Tatsächlich können Moore sogar mehr Kohlenstoff speichern als Wälder.

Der Schutz von Moorböden und die Reduzierung der Verwendung von Torf sind wichtige Bestandteile des Klimaschutzprogramms 2030. Das Bundesumweltministerium plant die Umsetzung eines Aktionsprogramms „Natürlicher Klimaschutz“, das sowohl der Arten- als auch der Klimakrise entgegenwirken soll. Durch Maßnahmen wie die Wiedervernässung von Moorflächen sowie die Wiederherstellung und Renaturierung von Auen, Wäldern und Böden sollen ihre natürlichen Funktionen im Klimaschutz gestärkt und ihre Widerstandsfähigkeit gegen die Klimakrise erhöht werden. Die Freisetzung von Treibhausgasen aus trockengelegten Mooren kann nur gestoppt werden, indem der Wasserstand in den Mooren wieder angehoben wird.

Als eine der ersten Maßnahmen fördert das Bundesumweltministerium über einen Zeitraum von 10 Jahren vier Pilotprojekte zum Schutz von Moorböden mit einem Budget von 48 Millionen Euro. Dabei werden Moorflächen in den größten Moorregionen Deutschlands wieder vernässt und alternative Bewirtschaftsungsformen erprobt und angewendet. Im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) werden außerdem Projekte zum Schutz von Feuchtgebieten in anderen Ländern unterstützt (vgl. Bundesregierung 2022).

Quellen

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