Dienstag, 29. April 2025
PH-Nachhaltigkeitstage 2025
Dienstag, 8. April 2025
"Verkaufte Zukunft" als Lizenzausgabe bei der bpb erhältlich
Zu den besten deutschspachigen Büchern zum Themenkomplex Nachhaltigkeit zählt das Buch "Verkaufte Zukunft. Warum der Kampf gegen den Klimawandel zu scheitern droht " von Jens Beckert, das auch in den Seminaren Verwendung findet. Dieses Buch können Sie ab sofort bei der bpb für 5,- € bestellen. Auf der bpb-Website findet sich folgende Beschreibung:
"Seit Jahrzehnten ist der Zusammenhang zwischen dem Ausstoß von Treibhausgasen und der Erhitzung der Erdatmosphäre bekannt – genau wie seine potenziell desaströsen Konsequenzen. Dennoch hat die Menschheit in dieser Zeit nicht weniger, sondern immer mehr Treibhausgase ausgestoßen: In den vergangenen drei Jahrzehnten ist so viel CO₂ emittiert worden wie in den zwei Jahrhunderten zuvor. Worin liegt diese eklatante Diskrepanz zwischen Wissen und Handeln begründet? Der Soziologe Jens Beckert analysiert, welche massiven Hürden moderne Gesellschaften davon abhalten, angemessen auf die Klimakrise zu reagieren: die kapitalistische, an Gewinn orientierte Wirtschaft, das auf demokratische Legitimation angewiesene politische System sowie soziokulturelle Bedingungen, die Konsum, Identität und sozialen Status eng aneinander koppeln. Da keine einfachen Auswege aus diesen strukturellen Dilemmata hinausführen, so Beckert, sei es wichtig, diese zu reflektieren und sie im politischen Handeln zu berücksichtigen. Auch wenn die Klimaerhitzung bereits Realität sei und sich ein weiterer Temperaturanstieg nicht mehr abwenden lasse, sei es nötig, Handlungspotenziale auszuloten und zu nutzen, um ihn so weit wie möglich zu begrenzen. Zugleich müssten Anpassungsmaßnahmen ergriffen werden, die den Menschen Schutz vor den Auswirkungen des Klimawandels bieten und den sozialen Zusammenhalt im Angesicht verschlechterter Lebensbedingungen stärken."
Samstag, 18. Januar 2025
PETA-Bericht: Die vegan-freundlichsten Mensen
Wer sich vegan ernährt, trägt etwas zum Natur- und Klimaschutz bei. Laut dem WWF werden "im Vergleich zur aktuellen durchschnittlichen Ernährungsweise in Deutschland […] bei einer rein pflanzlichen Ernährung [...] 48 Prozent weniger Treibhausgase ausgestoßen und der Flächenverbrauch um 50 Prozent reduziert". Das liegt daran, dass riesige Flächen, die momentan zum Anbau für Futtermittel und zur Tierhaltung genutzt werden, umstrukturiert werden könnten. Dadurch bleiben Lebensräume erhalten und Treibhausgasemissionen können reduziert werden.
Jeder Mensch hat das Recht, selbst zu entscheiden, wie er sich ernährt. Und trotzdem können Kantinen und Mensen einen Beitrag dazu leisten, Student*innen an die vegane Ernährungsweise heranzuführen oder sie dazu bringen, eine vegane Mahlzeit in der Uni einzunehmen. Das tun Studierendenwerke, die in ihrer Mensa rein vegetarisches oder veganes Essen anbieten.
PETA hat im September einen Bericht zu vegan-freundlichen Mensen in Deutschland im Jahr 2024 herausgebracht. Die Auswahl der veganen Gerichte in den Mensen steigt laut PETA von Jahr zu Jahr. 37 Studierendenwerke haben am Rennen um den Titel der vegan-freundlichsten Mensa teilgenommen. Die vegan-freundlichsten Mensen wurden mit bis zu fünf Sternen bewertet. Mit fünf Sternen gewonnen haben die:
- Mensa Veggie 2.0 des Studierendenwerks Berlin
- Mensa Rote Beete des Akademischen Förderungswerks Bochum
Jetzt bleibt nur noch die interessante Frage: Hat das Studierendenwerk Stuttgart nicht teilgenommen oder keine Sterne für seine Mensen erhalten?
Quelle:
Mittwoch, 15. Januar 2025
Nachhaltigkeit im Second-Hand-Kaufhaus in Stuttgart
Das Second-Hand-Sozialkaufhaus in Stuttgart-Wangen vereint ökologische und soziale Aspekte. Hier bekommen gebrauchte Kleidungsstücke eine zweite Chance, wodurch Abfall reduziert und Ressourcen geschont werden. Angesichts der immer schlechter werdenden Qualität der Kleidung, die im Fast-Fashion-Zyklus produziert wird, haben viele Vintage-Artikel im Kaufhaus eine deutlich längere Lebensdauer als aktuelle Neuware.
Das Kaufhaus fördert nicht nur Nachhaltigkeit, sondern bietet auch günstige Einkaufsmöglichkeiten für einkommensschwache Menschen sowie Schülerinnen und Studierende. Mit einer Bonuskarte erhalten einkommensschwache Menschen 30 Prozent Rabatt auf ihren Einkauf, während Schülerinnen und Studierende jeweils 20 Prozent erhalten.
Ein Teil der Erlöse wird an „Brot für die Welt“ in Brasilien gespendet, wodurch das Kaufhaus auch international solidarisch handelt. Durch die regionale Sammlung von Waren werden Transportwege und Umweltbelastungen reduziert.
Insgesamt bietet das Kaufhaus eine umweltbewusste und soziale Einkaufsalternative, die sowohl der Gemeinschaft als auch der Umwelt zugutekommt. Zusätzlich ist das Kaufhaus ein Inklusionsbetrieb, in dem Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam arbeiten.
Links:
Sonntag, 5. Januar 2025
Oxfam Shops
Oxfam Shops (https://shops.oxfam.de) sind Secondhand-Läden, die bereits getragene Kleidung und überschüssige Dinge wie Accessoires, Bücher, Medien etc. an neue Besitzer:innen verkaufen. So finden die ausrangierten Klamotten und Gegenstände noch einen neuen Nutzen und wertvolle Ressourcen werden geschont. Die Mitarbeiter:innen der Shops arbeiten ehrenamtlich. Die Erlöse des Verkaufs fließen in Nothilfe, Entwicklungsprojekte und Kampagnen.
Als Privatperson kann man einerseits seine überschüssigen, aber noch gut erhaltenen Klamotten etc. an einen Oxfam Shop spenden und somit einen Beitrag gegen unsere Wegwerfgesellschaft leisten. Andererseits kann man in Oxfam Shops zu günstigen Preisen nachhaltig einkaufen und dabei entwicklungspolitische Arbeit unterstützen. In Deutschland gibt es ein bundesweites Netz von Oxfam Shops mit insgesamt 55 Läden. In Stuttgart befinden sich beispielsweise zwei Shops.
Ziel der Läden ist, die Umwelt zu entlasten, indem gebrauchte Dinge wieder verwendet werden, dem wachsenden Konsum entgegenzuwirken und somit wertvolle Ressourcen zu schonen. Durch das Spenden der Finanzmittel unterstützen sie zusätzlich Menschen, die in Armut leben.
Foodsharing-Café in Stuttgart
Das Foodsharing-Café „Raupe Immersatt“ befindet sich im Stuttgarter Westen in der Johannesstraße 97 und stellt das erste Foodsharing-Café Deutschlands dar. Das Café gibt es seit 2019 und es hat seitdem ca. 50 Tonnen Lebensmittel gerettet und an Besucher:innen des Cafés verteilt.
Foodsharing rettet genießbare Lebensmittel vor dem Müll und stellt sie dem menschlichen Verzehr zur Verfügung. Im Café werden kostenlos gerettete Lebensmittel angeboten. Dem Verein ist Regionalität und Qualität bei ihren angebotenen Produkten wichtig. Es gibt daher nachhaltige und regionale Getränke aus der Umgebung wie zum Beispiel Demeter-Limonaden und biologische Kaffee-Spezialitäten.
Das Café hat ein offenes und solidarisches Preismodell. Jeder Gast entscheidet selbst, wie viel er oder sie für die konsumierten Getränke bezahlen möchte. Zudem finden im Café regelmäßig Veranstaltungen wie Lesungen, Konzerte, Kunstausstellungen und Kochkurse statt.
Durch ein Startkapital von 26.000 €, das im Rahmen einer Crowdfunding-Kampagne eingesammelt wurde, konnte das Café aufgebaut werden. Es handelt sich nun um einen gemeinnützigen Verein, der sich selbst trägt. Miete, Betriebskosten und Gehälter sind durch den Getränkeverkauf gedeckt.
Das Foodsharing-Café Raupe Immersatt ist nicht nur ein Ort der Begegnung, sondern auch ein nachhaltiges Projekt, das sich für mehr Wertschätzung von Lebensmitteln und einen achtsamen Umgang mit Ressourcen einsetzt.
Quellen:
Dienstag, 17. Dezember 2024
Ist TRIGEMA nachhaltig?
Die globale Textilindustrie steht zunehmend im Fokus der Nachhaltigkeitsdebatte, insbesondere hinsichtlich umweltfreundlicher Produktionsprozesse. Angesichts der eskalierenden ökologischen Herausforderungen und der steigenden Konsumentennachfrage nach umweltverträglichen Produkten gewinnt die Pionier- und Vorbildfunktion von Unternehmen wie TRIGEMA an Bedeutung. TRIGEMA, ein 1919 gegründetes deutsches Traditionsunternehmen, hat sich durch nachhaltige Praktiken und Engagement für lokale Produktion profiliert (Die TRIGEMA Geschichte, 2024).
Diese Seminararbeit untersucht die Nachhaltigkeit von TRIGEMA und analysiert die Maßnahmen des Unternehmens zur Förderung umweltfreundlicher Textilproduktion. Die Textilindustrie ist für ihren erheblichen Ressourcenverbrauch und ihre Umweltbelastung bekannt, insbesondere durch Wasserverschmutzung bei Färbeprozessen und Abfallproduktion im Kontext von Fast Fashion. Nachhaltigkeit in diesem Sektor erfordert nicht nur die Minimierung von Schadstoffen und Abfällen, sondern auch die Förderung einer Kreislaufwirtschaft, die das Recycling oder die Kompostierung von Produkten am Ende ihres Lebenszyklus ermöglicht (Umweltauswirkungen von Textilproduktion und -abfällen, 2020). Innovative Konzepte wie Cradle-to-Cradle, die von Unternehmen wie TRIGEMA angewandt werden, zielen auf die Herstellung vollständig biologisch abbaubarer Kleidung ab, um Abfälle zu vermeiden (Umwelt & Ressourcen, 2024).
Die vorliegende Untersuchung wird die Nachhaltigkeitsstrategien von TRIGEMA analysieren und bewerten. Dabei wird untersucht, inwiefern das Unternehmen durch seine Produktionsmethoden und Materialauswahl zur Reduzierung von Umweltbelastungen beiträgt. Ein Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung der TRIGEMA-Produkte und deren Einfluss auf die Umweltverträglichkeit. Darüber hinaus wird die soziale Verantwortung des Unternehmens betrachtet, einschließlich der Arbeitsbedingungen und der lokalen Produktion in Deutschland. Im Rahmen der Arbeit wurde der technische Leiter von TRIGEMA zu potenziellen Verbesserungen und zukünftigen Projekten befragt. In der Schlussbetrachtung wird TRIGEMAs potenzielle Vorbildfunktion für Nachhaltigkeit in der Textilbranche betrachtet.
Donnerstag, 12. Dezember 2024
Too Good To Go
- Es wird verhindert, dass genießbare Lebensmittel weggeworfen werden.
- Für die Produktion und Entsorgung von Nahrungsmitteln werden kostbare Ressourcen wie Wasser und Energie verwendet.
- Nutzer haben die Möglichkeit, qualitativ hochwertige Nahrungsmittel zu einem niedrigeren Preis zu kaufen, was vor allem in Zeiten steigender Lebenshaltungskosten von Vorteil ist.
- Restaurants, Cafés, Bäckereien und Supermärkte haben die Möglichkeit, Verluste zu reduzieren und gleichzeitig zur Nachhaltigkeit beizutragen, indem sie überschüssige Lebensmittel verkaufen.
- Das Konzept hilft dabei, die Lebensdauer der Produkte zu verlängern und unterstützt die Förderung eines Umdenkens in Richtung einer ressourcenschonenderen Konsumgewohnheit.
- Die App ist leicht zu bedienen und erleichtert es Konsumenten, nachhaltige Entscheidungen in ihren Alltag einzubringen.
- Durch das Projekt werden alle Beteiligten ermutigt, verantwortungsvoll mit Lebensmitteln umzugehen.
„Jede Mahlzeit, die durch Too Good To Go vor der Verschwendung bewahrt wird, steht für 2,7 kg vermiedene CO2-Emissionen, die Vermeidung des Verbrauchs von 810 Litern Wasser sowie der Vermeidung von 2,8 m2 Landnutzung für ein Jahr.“
Fazit: Too Good To Go ist ein gutes Beispiel dafür, wie soziale Innovation und Technologie zur Förderung von Nachhaltigkeit beitragen können. Es ist nicht nur eine praktische Lösung für das Problem der Lebensmittelverwendung. Es hat weltweit Menschen erreicht, ein Bewusstsein für nachhaltigen Konsum geweckt und bereits messbare ökologische und wirtschaftliche Effekte erzielt.
Quelle: https://www.toogoodtogo.com/de/
Dienstag, 10. Dezember 2024
Mobile und nachhaltige Toiletten
Ein unbeliebter Begleiter auf Veranstaltungen sind die Dixi-Toiletten. Auf Festivals, Baustellen und Open-Air-Events sind die mobilen Plastik-Toiletten häufig zu finden. Um den Geruch der Toiletten zu überdecken, werden Chemikalien eingesetzt, doch selbst mit diesen Chemikalien werden die Gerüche meist nicht ausreichend überdeckt. Die Chemikalien gelangen häufig in die Umwelt und schädigen Natur und Wildtiere.
Das Start-Up „Eco Toiletten” aus Rüdersdorf bei Berlin hat es sich zur Aufgabe gemacht, Festivals und andere Orte, an denen mobile Toiletten gebraucht werden, angenehmer und nachhaltiger zu machen. Statt Chemikalien zu nutzen oder mit Wasser zu spülen, wirft man hier nach jedem Toilettengang eine handvoll Holzspäne nach. Es überdeckt Gerüche und Hinterlassenschaften.
Bei den Eco-Toiletten werden ausschließlich ökologisches Toilettenpapier und Holzspäne verwendet. Vorteil ist: es wird kein Wasser benutzt. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Fäkalien verwertbar gemacht werden, um diese als Kompost weiterverwenden zu können.
Dem Vorurteil und der Angst, Fäkalien als Kompost zu verwenden, treten die Gründer des Start-Ups entgegen. Sie klären auf, dass Bedenken, dass dadurch Krankheiten ausbrechen könnten, auf das Mittelalter zurückgehen. Zu dieser Zeit hatte man keine Möglichkeit, Krankheitserreger zu erkennen. Heute ist dies jedoch möglich und aus diesem Grund ist die Verwendung als Kompostmaterial unbedenklich.
Ein weiterer Vorteil: Die mobilen Toiletten des Start-Ups sind nicht aus Plastik, sondern aus Holz und somit nachhaltiger.
https://www.relaio.de/menschen/eco-toiletten-nachhaltige-alternativen-zum-stillen-oertchen/
Recht auf Reparatur - ein Schritt in Richtung Nachhaltigkeit
- Reparaturpflicht der Hersteller: Hersteller müssen bestimmte Produkte auch nach Ablauf der Gewährleistungsfrist zu angemessenen Preisen reparieren (länger als 2 Jahre).
- Verfügbarkeit von Ersatzteilen: Ersatzteile müssen für Verbraucher zugänglich und preislich angemessen sein.
- Förderung von Reparaturen: Einführung von Online-Plattformen zur Unterstützung bei der Suche nach Reparaturdiensten.
Everdrop – Nachhaltige Reinigungsprodukte
Everdrop ist ein junges Unternehmen, das seit 2019 nachhaltige Reinigungs- und Haushaltsprodukte entwickelt und vertreibt. Das Besondere an Everdrop ist das Refill-Konzept: Statt herkömmlicher, mit Wasser gefüllter Reinigungsflaschen setzt das Unternehmen auf Tabs und Pulver, die zu Hause mit Leitungswasser gemischt werden. Dieses Prinzip spart Transportkosten, reduziert CO₂-Emissionen und vermeidet Plastikmüll, da keine Einwegplastikflaschen benötigt werden.
Produktpalette von Everdrop:
- Reinigungsmittel
- Waschmittel
- Spülprodukte
- Körperpflege
Vorteile:
- Reduktion von Plastikmüll: Durch die Nutzung von Tabs, Pulver und wiederverwendbaren Behältern wird der Verbrauch von Einwegplastik deutlich reduziert.
- Reduzierte CO₂-Emissionen: Da kein Wasser transportiert werden muss, spart Everdrop bis zu 97 % der CO₂-Emissionen im Vergleich zu herkömmlichen Reinigungsmitteln.
- Chemikalienreduktion: Angepasste Rezepturen reduzieren den Einsatz unnötiger Chemikalien
- Online und im Einzelhandel käuflich (auch als Abo erhältlich)
Iris Skateboards - Ein neues Leben für alte Boards
Bei Iris Skateboards entsteht jedes Deck aus recycelten Skateboards – genauer gesagt aus über 20 alten Decks, die sonst auf der Mülldeponie gelandet wären. Der Prozess beginnt mit kaputten Boards, die zerlegt und zu neuen Rohlingen zusammenklebt werden. Die recycelten Skateboarddecks sind dabei voll funktionsfähig. Ob auf den Straßen von San Francisco oder in der selbstgebauten Backyard-Bowl der Gründer: Die Iris-Decks beweisen sich in allen Disziplinen.
Die Geschichte von Iris Skateboards begann mit einem simplen Gedanken. Inspiriert von den Skulpturen des japanischen Künstlers Haroshi schnappte sich der Gründer von Iris Skateboards, George Rocha, eine Handvoll alter Boards, um für seine Freundin ein dreidimensionales Herz zu bauen. Es war Valentinstag, und das Experiment gelang. Bald darauf wagte er sich an eine größere Herausforderung: ein Skateboarddeck komplett aus recycelten Decks zu bauen. Was folgte, war ein Lernprozess voller Höhen und Tiefen, der schließlich zur Geburtsstunde von Iris Skateboards führte.
Die Decks von Iris Skateboards tragen die Erinnerungen in jeder Schicht Holz. Die bunten Schichten erzählen Geschichten von Tricks, Stürzen und Skate-Sessions – eine greifbare Nostalgie, die mit jedem neuen Deck weiterlebt. „Es ist immer noch ein besonderes Gefühl, einfach ein Board zu nehmen und die Straße runterzurollen“, sagt George. Genau dieses Gefühl, diese einfache Freude am Skateboarden, steht im Mittelpunkt von Iris Skateboards.
George Rocha ist mehr als nur der Gründer von Iris Skateboards – er ist ein „Skater’s Skater“. Seine Leidenschaft begann im Alter von fünf Jahren, als er auf einem grünen Skateboard, damals noch aus Plastik gefertigt, hinter dem Haus seiner Großeltern einen Hügel heruntergerast ist. Von diesem Moment an war er vom Skateboarding fasziniert, baute Rampen in seiner Einfahrt und engagierte sich für den Bau von Skateparks. Heute blickt er auf eine Karriere zurück, in der er unzählige Parks und Rampen geschaffen hat, die das Skaterleben bereichern.
Mit Iris Skateboards zeigt George Rocha, dass Nachhaltigkeit und Skateboarding Hand in Hand gehen können. Seine Boards verkörpern nicht nur den Geist der Straße, sondern auch ein tiefes Bewusstsein für unsere Umwelt. Sie sind ein Statement dafür, dass aus Altem Neues entstehen kann – und dass Skateboarding nicht nur ein Hobby, sondern eine Einstellung zum Leben und zur Welt sein kann.
Nachhaltiger Konsum statt Kaufrausch: Green Friday 2024
Black Green Friday
Am 29.11. waren unzählige Menschen auf Einkaufsstraßen, in Läden und Online-Shops unterwegs. Der Black Friday ist weltweit durch seine hohen Rabatte und Konsumanreize bekannt, doch dazu setzt die Arbeitsgemeinschaft der Landjugend (ARGE) im bayerischen Bauernverband einen bewussten und nachhaltigen Gegentrend. Statt übermäßigem Konsum dreht sich bei dieser Aktion alles um nachhaltigen Konsum.
Der Green Friday soll zeigen, wie nachhaltiger Konsum unseren Planeten positiv beeinflussen kann. Dabei steht Ressourcenschonung, nachhaltiges Leben und bewusstes Konsumverhalten im Vordergrund. Das Ziel ist es, auf einfache, aber wirkungsvolle Maßnahmen aufmerksam zu machen, die jeder von uns im Alltag umsetzen kann. Anders als beim Black Friday handelt es sich bei diesem Projekt um eine ganze Aktionswoche. Die Aktionswoche war dieses Jahr wie folgt aufgebaut:
1. Montag - Auftakt durch BBVnextgeneration
Gestartet wird mit Tipps zur Reduktion von Lebensmittelverschwendung. Der Fokus liegt auf besserer Lebensmittelverwertung und Müllvermeidung.
2. Dienstag - Wiederverwertung im Fokus
Weiter geht es mit kreativen Tipps zum upcyceln von alten Gegenständen. Kreative Ideen erschaffen zweite Chancen für Weiterverwendung statt Entsorgung.
3. Mittwoch - Regional und saisonal einkaufen
Am dritten Tag klärt die bayerische Jung Bauernschaft auf, weshalb regionalen und saisonale Produkte nicht nur die Wirtschaft vor Ort stärken, sondern auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
4. Donnerstag - Altkleider nachhaltig nutzen
Außerdem wird die Wiederverwendung von Alltagskleidern thematisiert. Ressourcenschonung durch Recycling und bewussten konsumieren.
5. Green Friday - Abschluss und Reflexion
Der letzte Tag der Aktionswoche beendet die Kampagne mit einem großen Abschluss. Bei diesem sollen die gesammelten Nachhaltigkeitsideen und Anregungen aus der gesamten Woche in den Mittelpunkt gestellt werden. Es geht darum, das Bewusstsein der Menschen zu ändern und die Tipps langfristig in ihren Alltag zu integrieren.
Der Green Friday soll ein Zeichen gegen die Wegwerfmentalität setzen. Kleine Veränderungen können schon eine große Wirkung entfalten mit dem passenden Bewusstsein. Diese Aktion ist dabei für uns und für unsere zukünftigen Generationen.
Link zum weiterlesen und selbst aktiv werden: https://www.bayerischerbauernverband.de/der-bbv/bbvnextgeneration/green-friday-2024-34864
Montag, 9. Dezember 2024
UMverpackt - Dein Lieferservice
Unverpackt-Läden gibt es heutzutage in vielen verschiedenen Formen. UMverpackt stellt dabei ein innovatives und nachhaltiges Konzept in Stuttgart dar. Sie bieten Bio-Lebensmittel in einem regionalen Glaspfandsystem an, das den Einkauf bequem und zeitsparend gestaltet. Die Idee für dieses zeitgemäße Konzept stammt von zwei Gründer*innen aus Möhringen bei Stuttgart, die mit ihrem Ansatz Müll vermeiden und gleichzeitig regionale Lieferketten stärken möchten. Der nachhaltige Kreislauf von UMverpackt besteht aus fünf Schritten:
- Regionaler Warenbezug: Lebensmittel kommen von regionalen Lieferanten in Pfandbehältern zum bhz Stuttgart e.V., einer Einrichtung für Menschen mit Behinderungen. Die Rohstoffe stammen größtenteils aus der Region, wobei besonderer Wert auf Nachhaltigkeit, Bio-Qualität, Fairtrade und ethische Arbeitsbedingungen gelegt wird.
- Lokal und sozial umfüllen: Dort werden die Produkte in Gläser umgefüllt und an Kunden oder Hofläden weitergeleitet, wodurch soziale Projekte unterstützt werden.
- Schnell und bequem einkaufen: Kunden können die Produkte online innerhalb Stuttgarts oder in einem der neuen Partner-Hofläden erwerben. Die Lieferung erfolgt klimafreundlich innerhalb Stuttgarts.
- Ästhetische Aufbewahrung: Die Pfandgläser sind langlebig und praktisch für die Küche. Wenn der Vorrat aufgebraucht ist, können sie neue Produkte nachbestellen und die leeren Gläser zurückgeben. Außerdem sind die großen Glasgrößen ressourcenschonend.
- Lokal reinigen: Nach der Rückgabe werden die Gläser im bhz gereinigt und erneut befüllt. Der Kreislauf beginnt von vorne.
Das Sortiment von UMverpackt ist vielfältig und reicht von Nüssen, Kernen, Snacks bis hin zu Getreide, Pasta und Gewürzen. Mit ihrem fairen und sozialen Ansatz bietet UMverpackt eine nachhaltige Alternative, die Umwelt und regionale Wirtschaft zu unterstützt. Für weitere Infos schaut gerne auf der Webseite vorbei: https://www.umverpackt.shop.
Foodsharing (auch an der PH)
Auch in diesem Blog wurden schon einige Beiträge zum Thema „Foodsharing“ geteilt. Foodsharing ist ein Konzept, das sich zur Aufgabe gemacht hat, weniger Lebensmittel zu verschwenden. Damit kann unser Ernährungssystem nachhaltiger gestaltet werden. Personen können sich über eine Plattform anmelden, um in verschiedenen Läden die Lebensmittel, die vor kurzem abgelaufen sind, bald ablaufen oder nicht mehr so schön aussehen, abzuholen. Diese werden dann zu Tafeln gebracht, zu Fairteilern (dort können Lebensmittel hingebracht werden und von allen Menschen, die gerne etwas davon haben möchten, mitgenommen werden) oder beispielsweise auch zu Studierenden.
Auch an unserer Hochschule, gibt es eine Gruppe von Studierenden, die sich fast täglich dem Retten von Lebensmitteln widmen und diese zu unterschiedlichen Zeiten im Studidorf verteilen. Wer gerne mitmachen möchte oder auch Lebensmittel bekommen möchte, kann der WhatsApp-Gruppe „StudiFoodi“ beitreten. Dort gibt es täglich Infos zu Abholzeiten oder Informationen, wie man sich bei der Abholung der Lebensmittel beteiligen kann.
14 Tage den Müll nicht rausbringen 🗑️ Selbstexperiment
Was passiert, wenn man zwei Wochen lang den Müll nicht rausbringt? Joseph vom YouTube-Kanal DeChangeman, hat in seinem Selbstexperiment genau das getestet. Wirkt zunächst harmlos, oder? Für Joseph entwickelte es sich zu einer eindrucksvollen Erfahrung über Konsum, Müllproduktion und Nachhaltigkeit.
- Idee: DeChangeman startete mit dem Gedanken, dass all sein Müll bequem auf einen Stuhl passen würde. Wie viel Abfall produziert ein Einzelner wirklich?
- Realität: Am Ende der zwei Wochen hatte er acht prall gefüllte Müllsäcke und mehrere Stapel Kartons gesammelt – ein erschreckender Kontrast zu seiner ursprünglichen Erwartung.
- Erkenntnisse: Der Müll, der sonst einfach "verschwindet", war plötzlich omnipräsent. Nicht nur, dass zunächst der Stuhl und danach das Zimmer immer voller mit Müll wurde, (der auch begann zu stinken), sondern auch im Alltag draußen nahm er immer mehr wahr, wie viel Abfall überall rumliegt.
Das Experiment verdeutlichte, wie schnell sich Abfall anhäuft und wie wenig wir uns normalerweise darüber Gedanken machen.
Fazit: Ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit
DeChangeman zieht ein klares Fazit aus seinem Experiment: Es hat ihm die Augen geöffnet, ihn aber auch ermutigt, einen Beitrag leisten zu können. Ihm wurde bewusst, dass kleine Veränderungen in seinem Alltag dazu beitragen können, nachhaltiger zu leben. Es geht nicht darum, perfekt zu sein, sondern um den Mut, erste Schritte in die richtige Richtung zu gehen.
Das Selbstexperimente zeigt auf anschauliche Weise, wie unser Handeln im Alltag Auswirkungen hat – nicht nur auf uns selbst, sondern auch auf die Umwelt. Mich hat es auch dazu angeregt, Gewohnheiten zu überdenken. Egal, ob es um Mülltrennung, die Reduzierung von Verpackungsmüll oder den Verzicht auf Einwegprodukte geht – jeder Schritt zählt.
Wie können wir nachhaltiger leben? Wir alle müssen erstmal unsere Gewohnheiten reflektieren, und danach Schlüsse ziehen und handeln. Nutzung von Produkten und Diensten wie ReBowl und ReCup, Too Good To Go oder Stofftaschen statt Plastiktüten sind ein Anfang. Saubere Mülltrennung und diesen nicht in die Natur oder auf die Straße werfen, gehören natürlich auch dazu. Weitere tolle Ideen und Produkte finden sich auch im Blog.
Bio-Bitumen aus Cashewschalen
Bitumen ist das wichtigste Bindemittel für Asphalt. Es hält Kies und andere Materialien zusammen und sorgt dafür, dass Straßen stabil sind. Bislang wird Bitumen aus Rohöl hergestellt – einer Ressource, die nicht nur begrenzt, sondern auch schlecht für die Umwelt ist. In Stuttgart wird nun eine nachhaltige Alternative getestet: Bio-Bitumen, das aus Cashewschalen-Abfall gewonnen wird. Zum ersten Mal wird damit eine komplette Straße gebaut. Auch der Frankfurter Flughafen plant, diesen Asphalt zu nutzen, aber zuerst wird er in Stuttgart-Nord verlegt.
Die Idee stammt vom Start-up b2 Square - Bitumen beyond oil in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Technik in Stuttgart. Statt Rohöl zu verwenden, wird eine Flüssigkeit aus den Schalen der Cashewnüsse gewonnen. Diese Flüssigkeit wird mit einem speziellen Pulver vermischt, um das Bio-Bitumen herzustellen. Die Cashewkerne werden wie gewohnt als Snack verkauft, die Schalen wären normalerweise Abfall. So wird kein essbares Material verschwendet, und ein Abfallprodukt bekommt eine sinnvolle neue Verwendung.
Ein weiterer Vorteil: Bio-Bitumen hat immer eine gleichbleibende Qualität, während herkömmliches Bitumen aus Rohöl oft stark schwankt. Außerdem ist Bio-Bitumen CO2-negativ, da es Kohlenstoff aus der Luft bindet. Damit ist es deutlich umweltfreundlicher als das bisherige Material. Der neue Bio-Asphalt bringt auch viele praktische Vorteile:
- Weniger Energieverbrauch: Er kann bei niedrigeren Temperaturen verarbeitet werden, was Energie spart.
- Gesündere Arbeitsbedingungen: Der Asphalt riecht und qualmt weniger, was für Bauarbeiter angenehmer und sicherer ist.
- Längere Haltbarkeit: Straßen aus Bio-Asphalt sollen stabiler sein und seltener repariert werden müssen.
- Klimafreundlich: Durch die Verwendung von Abfällen wird kein Rohöl benötigt, was CO2 spart und Ressourcen schont.
Herausforderungen: Auch wenn der Bio-Asphalt viele Vorteile hat, steht die Technik noch am Anfang. Es muss erst sichergestellt werden, dass er in großen Mengen hergestellt werden kann und dabei nicht zu teuer wird. Außerdem braucht es noch mehr Tests, um zu prüfen, wie gut der Bio-Asphalt unter verschiedenen Wetterbedingungen und bei starker Belastung hält.
Die bisherigen Ergebnisse machen aber Hoffnung. In Stuttgart wird der neue Asphalt am Höhenpark Killesberg unter realen Bedingungen ausprobiert. Dort fahren viele Autos und Lastwagen darüber, sodass man sehen kann, wie gut er funktioniert. Wenn der Test erfolgreich ist, könnte der Bio-Asphalt bald an vielen anderen Orten verwendet werden.
Auch Flughäfen interessieren sich für den Bio-Asphalt. Am Frankfurter Flughafen und in London-Heathrow soll er bald bei Nachtbaustellen getestet werden. Da er schneller verarbeitet werden kann, spart das Zeit und Kosten.
Langfristig könnte die Technologie auch in anderen Ländern eingesetzt werden, vor allem dort, wo viele pflanzliche Abfälle anfallen, wie in Indien oder Brasilien. Cashewschalen sind nur ein Beispiel – auch andere Abfallprodukte könnten zu nachhaltigem Bitumen verarbeitet werden.
Für Stuttgart ist das Projekt ein Schritt in Richtung Klimaschutz. Die Stadt hat das Ziel, bis 2035 klimaneutral zu werden. Der Bio-Asphalt könnte dazu beitragen, diese Ziele zu erreichen und gleichzeitig Straßenbau nachhaltiger zu machen.
Quellen:
WWF-Patenschaften: Ein sinnvolles Weihnachtsgeschenk mit Herz und Verstand?
Weihnachten steht vor der Tür, und viele suchen nach sinnvollen und nachhaltigen Geschenken. In einer Zeit, in der wir immer mehr über den Konsum nachdenken, sind Geschenke wie die World Wildlife Fund Patenschaften eine gute Alternative. Aber ist diese Idee wirklich so nachhaltig und sinnvoll, wie sie scheint?
Das Prinzip hinter der WWF-Patenschaft ist einfach: Schützen statt besitzen. Anstatt ein weiteres physisches Geschenk zu kaufen, unterstützt man mit einer Patenschaft bedrohte Tiere wie Gorillas, Tiger, Eisbären, Wale, Nashörner oder Elefanten. Die Beschenkten erhalten ein schönes Paket mit einer Urkunde, einem Kalender und oft auch einem Plüschtier. Damit wissen sie, dass ihr Geschenk hilft, die Tiere zu schützen.
Eine WWF-Patenschaft ist somit ein nachhaltiges Geschenk, das keine Ressourcen verbraucht, wie es bei normalen Geschenken oft der Fall ist. Statt Plastik und Verpackungen gibt man etwas, das der Natur hilft und bedrohte Tiere schützt.
Für Kinder und Jugendliche ist eine Patenschaft auch eine gute Möglichkeit, mehr über den Naturschutz zu erfahren. Materialien wie Urkunden, Kalender und Plüschtiere machen das Thema spannend und sorgen dafür, dass das Interesse an der Natur geweckt wird.
Ein weiterer Vorteil ist, dass Spenden in Deutschland steuerlich absetzbar sind. Wer kurz vor Weihnachten noch ein Geschenk braucht, kann die Urkunde sofort herunterladen und ausdrucken. So spart man sich Verpackungsmüll und Versandkosten. Mit einer Patenschaft schenkt man nicht nur Freude, sondern auch einen Beitrag für die Zukunft der Erde.
Trotz dieser vielen Vorteile gibt es auch Dinge, die man bedenken sollte. Zum Beispiel ist nicht immer klar, wie das gespendete Geld verwendet wird. Wie viel davon geht wirklich an den Naturschutz und wie viel für Werbung oder Verwaltung? Eine höhere Transparenz wäre hilfreich, um Vertrauen zu schaffen.
Ein weiteres Thema ist das Plüschtier. Es ist süß und beliebt, vor allem bei Kindern, aber ist es wirklich notwendig? Auch wenn es aus nachhaltigen Materialien besteht, verbraucht ein Plüschtier oder auch der Tischkalender und die Poster Ressourcen.
Außerdem wünschen sich viele Menschen etwas „Greifbares“ zu Weihnachten. Auch wenn die Patenschaft kein physisches Geschenk ist, kaufen manche zusätzlich ein Produkt aus dem WWF-Shop, wie zum Beispiel T-Shirts oder Taschen. Das schmälert die Nachhaltigkeit der Patenschaft, weil trotzdem Ressourcen verbraucht werden. Es zeigt, wie sehr wir an der Idee hängen, ein Geschenk in den Händen zu halten, auch wenn wir uns für eine nachhaltige Option entschieden haben.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass WWF-Patenschaften eine gute und nachhaltige Geschenkidee sind, die den Naturschutz unterstützt. Aber es gibt auch Dinge, die man bedenken sollte, wie die Verwendung des Geldes, die Notwendigkeit von Plüschtieren und wie viel Konsum wirklich vermieden wird. Wer sich für eine Patenschaft entscheidet, sollte sich bewusst machen, dass wahre Nachhaltigkeit nicht nur in der Geste liegt, sondern auch darin, wie wir unsere eigenen Erwartungen und Gewohnheiten ändern. Vielleicht ist es an der Zeit, uns von der Vorstellung zu lösen, dass jedes Geschenk materiell sein muss, und stattdessen den gemeinsamen Einsatz für unseren Planeten zu schätzen.
Sharing: Teil einer Nachhaltigkeitskultur
Immer mehr Menschen hinterfragen, ob neue Anschaffungen tatsächlich notwendig sind, und setzen auf nachhaltigere Alternativen wie das Teilen, Tauschen oder Leihen von Gegenständen. Dieses Umdenken trägt dazu bei, Ressourcen zu schonen, Müll zu vermeiden und Geld zu sparen.
Besonders im Bereich der Mobilität bieten Sharing-Modelle viele Möglichkeiten. Carsharing ist in Städten eine attraktive Alternative zum eigenen Auto. Dabei kann zwischen stationsgebundenem Carsharing, bei dem Fahrzeuge an festen Standorten abgeholt und zurückgegeben werden, und flexiblem Carsharing unterschieden werden, bei dem verfügbare Autos per App lokalisiert werden können.
Für Autobesitzer gibt es mit privatem Carsharing eine weitere Option, das eigene Fahrzeug zu selten genutzten Zeiten anderen zur Verfügung zu stellen. Plattformen wie Getaround oder Snappcar vermitteln hierbei zwischen Besitzern und Mietern. Auch klassische Fahrgemeinschaften, organisiert über Plattformen wie Blablacar, tragen zur Nachhaltigkeit bei. Wer Fahrräder benötigt, kann auf öffentliche Bikesharing-Systeme zurückgreifen, die in vielen deutschen Städten verfügbar sind und eine flexible Mobilität ermöglichen.
Neben Fahrzeugen können auch Alltagsgegenstände wie Bücher, Kleidung oder Elektrogeräte geteilt oder getauscht werden. Online-Plattformen wie Freecycle.org oder Tauschgnom.de erleichtern es, intakte, aber nicht mehr benötigte Gegenstände weiterzugeben oder gegen andere Dinge einzutauschen. So werden Ressourcen geschont, die Lebensdauer von Produkten verlängert und gleichzeitig Geld gespart.
Eine weitere Möglichkeit, nachhaltig zu konsumieren, bietet das Leben in Wohngemeinschaften. Hier können Elektrogeräte wie Waschmaschinen oder Kühlschränke gemeinschaftlich genutzt werden, was sowohl Material als auch Energie spart. Dies zeigt, dass bewusster Konsum und ein nachhaltiger Lebensstil nicht nur gut für die Umwelt sind, sondern auch die Lebensqualität steigern können. Sharing, Tauschen und Leihen fördern eine neue Konsumkultur, die den individuellen Besitz in den Hintergrund rückt und gleichzeitig ökologische und ökonomische Vorteile bietet.
RECUP Becher: Mein täglicher Begleiter in der Uni-Mensa
Wenn ich an meinen Alltag an der Uni denke, dann denke ich vor allem an die Mensa. Fast jeden Tag trinke ich dort einen Latte Macchiato aus den uns allen bekannten RECUP Bechern. Ich finde es gut, dass es in unserer Mensa ein so nachhaltiges System an Kaffeebechern gibt anstatt der typischen Einwegbecher. In diesem Blogbeitrag möchte ich mich mit diesen Bechern näher auseinandersetzen und auf das System dahinter eingehen.
So funktioniert RECUP
Die RECUP Becher sind ein fester Bestandteil in unserer Mensa. Es handelt sich um Mehrwegbecher, die ganz einfach ausgeliehen und zurückgegeben werden können – ganz ohne Papiermüll. Das Prinzip geht so: Man bezahlt einen Pfandbetrag von einem Euro, nutzt den Becher und gibt ihn nach Gebrauch wieder ab. Das System ist praktisch, hygienisch und vor allem umweltschonend. Gerade in der Uni, wo viel Kaffee getrunken wird, macht das einen enormen Unterschied.
Das Unternehmen RECUP
Das Unternehmen RECUP wurde 2016 gegründet, mit dem Gedanken, etwas gegen die vielen Einwegbecher zu unternehmen. Das RECUP System wird mittlerweile von vielen Restaurants und Cafés verwendet. Um die 20.000 Ausgabestellen soll es mittlerweile in Deutschland geben. Die Becher können nach dem Verzehr an jeder beliebigen Ausgabestelle in Deutschland wieder zurückgegeben werden, mittlerweile gibt es auch sogenannte REBOWLs, also wiederverwendbare Schalen. Die Becher oder Bowls selbst sind aus robustem, recycelbarem Kunststoff hergestellt und können bis zu 1.000 Mal wiederverwendet werden. Jährlich werden Millionen an Einwegbechern und anderem Einweggeschirr verbraucht, auch das trägt zum Klimawandel und zur Ressourcenverschwendung bei.
Fazit
Die RECUP Becher in unserer Uni-Mensa finde ich ein super System für nachhaltiges Geschirr. Viel zu oft wird von Restaurants Einweggeschirr verwendet. Natürlich erscheint es praktischer, einen Einwegbecher zu verwenden und diesen einfach wegwerfen zu können, aber man muss sich auch immer vor Augen halten, dass dadurch weitere Becher produziert werden müssen, deren Herstellung ebenfalls CO₂ verbraucht. Als Einzelperson kann man mit Mehrwegbechern aber eben nur einen kleinen Teil zum Umweltschutz beitragen, hier ist die Politik gefragt, das Plastik-Einweggeschirr weiter einzuschränken.
Quelle: https://recup.de/
Die Junge Plattform der Nachhaltigkeitsstrategie
Die Junge Plattform der Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg ist eine dynamische, aufstrebende Bewegung, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Generationen zu vereinen, um einen positiven Wandel in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft zu gestalten. In einer Zeit, in der die Herausforderungen des Klimawandels, der Ressourcenknappheit und der sozialen Ungerechtigkeit immer drängender werden, bietet diese Plattform eine zentrale Anlaufstelle für junge Menschen, die sich aktiv in der Gestaltung einer ökologisch und sozial verantwortungsvolleren Welt engagieren möchten.
Die Plattform fungiert als Netzwerk, das verschiedenste Initiativen und Projekte miteinander verbindet, um nachhaltige Lösungen zu fördern und das Bewusstsein für Umwelt- und Klimafragen zu schärfen. Sie setzt dabei auf praxisorientierte Ansätze und innovative Ideen, die sowohl im kleinen als auch im großen Rahmen wirksam werden können. Ob durch Bildungsangebote, Workshops oder den Austausch von Best Practices, die Junge Plattform strebt danach, junge Menschen zu motivieren, Verantwortung zu übernehmen und aktiv in ihrer Gemeinschaft oder global zu handeln.
Ein zentrales Ziel der Plattform ist es, die Akzeptanz für nachhaltige Lebensweisen zu fördern. Das umfasst nicht nur umweltfreundliche Konsumgewohnheiten, sondern auch die Förderung von fairen Arbeitsbedingungen, sozialer Gerechtigkeit und der Unterstützung von inklusiven Projekten. Sie strebt an, durch Vernetzung und Zusammenarbeit eine kritische Masse zu erreichen, die es ermöglicht, politische und wirtschaftliche Entscheidungsträger zu beeinflussen.
Mit einem klaren Fokus auf die Generation Z und junge Menschen setzt die Plattform auf die Energie, Kreativität und den Idealismus dieser Altersgruppen, um konkrete Veränderungen in der Gesellschaft zu bewirken. Dabei geht es nicht nur um die Bewältigung ökologischer Krisen, sondern auch um eine tiefgreifende Transformation in Wirtschaft, Politik und Kultur hin zu mehr Gerechtigkeit und langfristiger Nachhaltigkeit.
Die Junge Plattform ist mehr als nur eine Initiative, denn sie ist ein Aufruf zum Handeln, ein Raum für Austausch und eine konkrete Möglichkeit, die Welt von morgen heute zu gestalten.
Links:
Bienenzüchter-Verein in Esslingen
Bezirksbienenzüchter-Verein Esslingen/Neckar e.V.
Bienen sind für unsere Natur unverzichtbar. Sie beeinflussen durch ihre Bestäubungsarbeit den Reifeprozess von Naturpflanzen maßgeblich. Ohne diese Bestäubungsarbeit wird ein Ernteeinbruch von bis zu 90 Prozent befürchtet. Deswegen ist es umso wichtiger, dass die Bienen unterstützt und geschützt werden. Dieser Aufgabe geht der Bienenzüchter-Verein in Esslingen nach.
Nachhaltige Honigproduktion
Eine besondere Eigenschaft vom Bienenzüchter-Verein ist sein Einsatz für Nachhaltigkeit. Der Ansatz der Imkerei ist umfassend und zielt darauf ab, die Umwelt zu schützen und gleichzeitig Honig von hoher Qualität herzustellen. Um sicherzustellen, dass die Bienen Zugang zu einer Vielzahl von Blütenpflanzen haben, sind die Bienenstöcke strategisch in der Gegend platziert. Dies trägt nicht nur zur Vielfalt der Arten bei, sondern gewährleistet auch ein ausgeprägtes Aroma und eine hohe Qualität des Honigs. In der Nähe ihrer Bienenstöcke werden von der Imkerei weder chemische Pestizide noch synthetische Düngemittel eingesetzt. Stattdessen verwenden sie natürliche Ansätze, um Schädlinge und Krankheiten abzuwehren. Dies ist für die Bienen genauso gut wie für die ganze Umgebung.
Tierhaltung und das Wohlbefinden der Bienen
Die Bienenzüchter*innen legen großen Wert darauf, dass ihre Bienen artgerecht gehalten werden. Das bedeutet, dass sie genügend Platz haben, um sich frei zu bewegen und ihre natürlichen Verhaltensweisen auszuleben. Die Bienenstöcke sind so gestaltet, dass sie den Bedürfnissen der Tiere gerecht werden und ihnen ein stressfreies Leben ermöglichen. Die Imker*innen achten darauf, dass sie nur so viel Honig ernten, wie die Bienen tatsächlich überschüssig produzieren. Dies stellt sicher, dass die Kolonien ausreichend Nahrung haben, um gesund zu bleiben – besonders während des Winters. Durch diese verantwortungsvolle Erntepraxis wird nicht nur das Überleben der Bienenvölker gesichert, sondern auch eine nachhaltige Produktion gefördert.
Transparenz und Bildung
Auf www.imker-Esslingen.de wird auch großer Wert auf Transparenz gelegt. Die Besucher können mehr über den gesamten Prozess erfahren – von der Pflege der Bienen bis hin zur Ernte des Honigs. Es gibt informative Artikel über die verschiedenen Honigsorten sowie Tipps zur Verwendung von Honig in der Küche oder als Heilmittel. Darüber hinaus engagiert sich die Imkerei aktiv in der Gemeinschaft und bietet Workshops an, um das Bewusstsein für die Bedeutung von Bienen und deren Rolle im Ökosystem zu schärfen. Diese Bildungsangebote sind entscheidend für das Verständnis darüber, wie wichtig es ist, unsere Umwelt zu schützen und nachhaltige Praktiken zu fördern.
Quellen:
WWF Fischratgeber-App
Zu den größten ökologischen Herausforderungen derzeit gehört die Überfischung. Mehr als ein Drittel der weltweiten Fischbestände ist laut FAO überfischt und viele Fangmethoden schädigen den Lebensraum von Meerestieren erheblich. Die WWF Fischratgeber-App bietet die Möglichkeit, einen direkten Beitrag zum Schutz der Ozeane zu leisten, indem man gezielt nachhaltige Produkte wählt. Durch die Auswahl von nachhaltig gefangenem oder gezüchtetem Fisch stärkt man Unternehmen, die sich für umweltfreundlichere Methoden einsetzen. Die Funktionen der App sind sehr simpel aufgebaut. Die App benutzt ein Ampel System, um die Fischarten zu bewerten:
- Grün bedeutet, dass der Fisch ohne Bedenken konsumiert werden kann.
- Gelb zeigt an, dass der Fisch mit Einschränkungen empfehlenswert ist, z.B. aufgrund bestimmter Fangmethoden oder einer erhöhten Belastung in bestimmten Fanggebieten.
- Rot steht für Fischarten, deren Konsum vermieden werden sollte, da sie entweder überfischt oder schädlich für die Umwelt produziert werden.
Außerdem kann man in der Datenbank gezielt nach Fischarten suchen, um dann auf Hintergrundinformationen sowie Zuchtmethoden oder Fanggebiete zuzugreifen. Wenn ein Fisch nicht nachhaltig ist, schlägt die App Alternativen vor, die umweltfreundlicher sind.
Quellen:
Weihnachten: Das Fest des Mülls
Wenn ihr dieses Jahr Weihnachten etwas nachhaltiger feiern wollt, müsst ihr nicht unbedingt auf Geschenke, ein leckeres Weihnachtsessen und schöne Weihnachtsdekorationen verzichten: Es gibt viele Möglichkeiten, ressourcenschonend und klimafreundlich Weihnachten zu feiern - mit regionalen und natürlichen Produkten, die gut abbaubar sind und länger genutzt werden können.
Geschenke:
- Zeit statt Zeug: gemeinsame Erlebnisse wie ein Konzertbesuch, einen gemeinsamen Kochabend
- Selbstgemachte Geschenke: Marmeladen, handgemachte Seifen, selbstgestrickte Socken oder Schals
- Second-Hand: Bücher, Holzspielzeug, Sammlerstück
Verpackungen:
- wiederverwendbare Materialien: Stoffbeutel, Papierschachteln
- Zeitungen, Stoffreste, alte Karten
Dekoration:
- Natürliche Materialien: Tannenzweige, Holz, Zimtstangen oder getrocknete Orangenscheiben
Nachhaltiges Essen:
- Regional und saisonal: Vermeidung von importierten Lebensmitteln, stattdessen regionale und saisonale Lebensmittel, wie Kartoffeln, Karotten, Kohl, Äpfel usw.
- Pflanzenbasierte Alternativen statt Fleisch und Fisch
- Vermeidung von Lebensmittelverschwendung: Mengen des Essens vor den Feiertagen gut planen und Reste kreativ verwerten
Vielleicht möchtet ihr dieses Jahr auch einige dieser Ideen umsetzen, um dadurch einen kleinen Beitrag zum Schutz unseres Planeten zu leisten.
FROHE WEIHNACHTEN!
Sonntag, 8. Dezember 2024
Urban Gardening am Beispiel des Fuhlsgarden Hamburg
„Urbane Gärten sind unser Lebensraum, hier begegnet sich Vielfalt, hier wachsen Perspektiven, denn hier entsteht eine auf Nachhaltigkeit gegründete Gesellschaft. Wir wollen, dass diese Gärten dauerhaft Wurzeln schlagen. Die Stadt ist unser Garten.“ (aus dem "Urban Gardening Manifest")
Was ist „Urban Gardening“?
Urbanes Gärtnern bezeichnet die Nutzung von meistens kleineren Flächen in Städten zum Anbau von Gemüse, Kräutern und Obst. Besonders in Großstädten gibt es häufig das Problem, dass es kaum die Möglichkeit gibt, frisch geerntetes Obst und Gemüse zu bekommen. Urban Gardening bietet die Möglichkeit, das zu ändern. So wird beispielsweise ein Balkon, ein gemieteter Schrebergarten oder eine gepachtete Fläche zur Anbaumöglichkeit. Der Vorteil ist, dass urbaner Gartenbau auch in der Gemeinschaft möglich ist. In Hamburg gibt es beispielsweise die Initiative FuhlsGarden.
Alle Aufgaben werden dort auf die Mitglieder verteilt. Des Weiteren kann so der Dialog zwischen verschiedenen Gruppen gestärkt werden und dadurch die Vernetzung im Stadtteil. Außerdem ist der Garten jederzeit für Besucher*innen geöffnet. Es gibt z.B. Veranstaltungen, in denen der Ertrag geerntet und an gemeinsamen Kochabenden zubereitet wird. Die Chance des Urban Gardening besteht darin, dass es dazu motivieren kann, regional zu konsumieren und die Herkunft und „Entstehung“ pflanzlicher Lebensmittel bewusster nachvollziehbar zu machen.
Quellen: