Urbane Landwirtschaft oder auch urban farming ist ein neues Konzept der Landwirtschaft, hierbei werden freie Flächen in Städten für landwirtschaftliche Zwecke genutzt, um Nutz- und Zierpflanzen anzubauen, darunter fallen also beispielsweise Obst, Gemüse und Kräuter. Dabei werden freistehende grüne Flächen wie der Prinzessinnengarten in Berlin oder auch Dächer von Hochhäusern genutzt, um die verschiedensten Sorten an Obst und Gemüse anzubauen. Primär ist dieses Prinzip für die Eigenversorgung gedacht und insbesondere für die Bewohner der jeweiligen Stadt. Allerdings hat urban farming mittlerweile eine relativ große Tragweite, sodass manche dieser Menschen sogar schon von ihren Erträgen leben können. Es wurden in diesem Sinne sogar schon neuartige Konzepte entwickelt, ein Beispiel hierfür ist ein Unternehmen in Berlin, welches Fischzucht und Gemüseanbau verbindet (http://www.manager-magazin.de/lifestyle/genuss/aquaponik-berliner-ecf-farm-zuechtet-barsche-in-der-stadt-a-1131355.html).
Gründe für die urbane Landwirtschaft
Nachhaltigkeit ist für viele Menschen ein sehr wichtiges Thema, welches nicht mehr nur auf das politische Interesse oder verantwortungsvolle Ressourcenverwendung beschränkt ist, sondern sich mittlerweile auf viele Lebensbereiche ausgeweitet hat. Hierbei ist die gesunde Ernährung ein sehr wichtiges Thema geworden, die Nachfrage nach Bio-Produkten ist sehr stark angestiegen. Da es allerdings immer mehr Menschen gibt, welche in Städten leben, ist es schwierig, tatsächlich nachvollziehen zu können, unter welchen Bedingungen das Gemüse angebaut wurde. Denn auch Bewohner/innen von Städten haben den Anspruch, Gemüse oder auch Obst zu konsumieren, welches nicht mit Pestiziden belastet ist oder durch Gentechnik manipuliert wurde. Zudem gefällt es vielen Stadtbewohnern nicht, dass die Städte immer weniger „grün“ sind und ganze Parks weichen müssen, um beispielsweise neue Straßen bauen zu können.
Positive Auswirkungen von urbaner Landwirtschaft
1. Durch städtische Pflanzenzucht werden lange Transportwege gespart, was insbesondere für die Umwelt von Vorteil ist, zudem fallen hier dann auch die Transportkosten weg, welche der Konsument für das Gemüse zahlen müsste.
2. In einer schnelllebigen Gesellschaft, in der man fast alle Lebensmittel zu jeder Uhrzeit kaufen kann und die meisten dieser Produkte bereits verarbeitet oder verpackt sind, verlieren viele städtische Bewohner das Bewusstsein für Nahrungsmittel und welcher Aufwand dahintersteckt. Im Sinne der urbanen Landwirtschaft wird somit die Slow-Food Bewegung unterstützt, die sich gegen diese schnelllebige und lediglich umsatzorientierte landwirtschaftliche Produktion stellt.
3. Zudem werden durch lokales Recycling kompostierbarer Abfälle und Abwässer die Anlagen versorgt. Somit passt sich die urbane Landwirtschaft der städtischen Lebensweise an und Abfälle werden in die natürlichen Stoffkreisläufe integriert.
Weitere Informationen:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen