Freitag, 7. Dezember 2018

APuZ zum Thema Müll

Eine Konsumgesellschaft ist immer auch eine Wegwerfgesellschaft. Deshalb kann nicht überraschen, dass wir dem Thema Müll im laufenden Semester schon mehrfach begegnet sind. Die aktuelle Ausgabe von "Aus Politik und Zeitgeschichte" (APuZ 49-50/2018) beleuchtet das Thema Müll aus unterschiedlichen Blickwinkeln:
  • Christof Mauch: Deponierte Schätze. Archäologien des Mülls als Spiegel der Gesellschaft - Essay - Müll und Weggeworfenes geben Aufschluss über Bedürfnisse und Wertvorstellungen, über einstmals Geschätztes und über das, was wir vergessen wollten. Dabei sind ihre Botschaften untrüglich, weil sie niemals dazu bestimmt waren, "gelesen" zu werden.
  • Henning Wilts: Was passiert mit unserem Müll? Nationaler Müllkreislauf und internationale Müllökonomie - Kein europäisches Land hat höhere Abfallverwertungsquoten als Deutschland. Aber was genau passiert eigentlich mit unserem Müll? In welchen Teilen der Welt wird er recycelt? Und wer hat Zugriff auf die Rohstoffe, die aus ihm zurückgewonnen werden?
  • Wolfgang Klett, Hagen Weishaupt: Müllgovernance in Deutschland und Europa - Die EU-Richtlinien bilden den Rahmen für die nationale Gesetzgebung zur Abfallwirtschaft. Das europäische Kreislaufwirtschaftspaket 2018 öffnet ein weiteres Kapitel der Rechts-entwicklung, die in Deutschland mit dem Abfallbeseitigungsgesetz 1972 begann.
  • Stefan Gäth, Frances Eck: Zur falschen Zeit am falschen Ort. Müll als Ressource - Die Dinge, die wir ausmustern und wegschmeißen, sind zugleich ein Fundus an Materialien und Stoffen, die sich wieder nutzbar machen ließen. Am Beispiel der Rohstoffe Phosphor, Kobalt und Kupfer wird deutlich, welche Bedeutung effizientes Recycling hat.
  • Laura Moisi: Müll als Strukturfaktor gesellschaftlicher Ungleichheitsbeziehungen - Die Wahrnehmung von Müll hängt stark von sozialen Erfahrungen und kulturellen Bewertungen ab. Vorstellungen von legitimen oder illegitimen Abfällen, von Schmutz und Reinheit haben daher auch Einfluss auf gesellschaftliche Grenzziehungen.
  • Roman Köster: Recycelte Sprachbilder. Kleine Geschichte deutscher Abfalldiskurse bis 1990 - Aktuelle Mülldebatten demonstrieren, dass die semantischen Gehalte der Abfalldebatten der 1970er und 1980er Jahre immer noch plausibel erscheinen. Die Rede über den Müll versetzt uns insofern in einen Modus der kritischen Reflexion über die moderne Lebensweise.
  • Olga Witt: Zero Waste. (K)ein Ding der Unmöglichkeit? - Essay - Keinen Müll kann es in unserer Gesellschaft nicht geben. Aber es könnte deutlich weniger Müll geben. In vielen Städten entstehen Läden, die Einkäufe ohne Verpackungen ermöglichen. Und auch sonst gibt es genügend Strategien, wie man seine Müllbilanz verbessern kann.

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