Die am häufigsten gebrauchte Definition von "nachhaltiger Entwicklung" stammt von
Lester Brown, dem Gründer des
Worldwatch Institute. Sie wurde in dem Bericht "
Our Common Future" der Brundtland-Kommission aufgegriffen:
"Sustainable development is development that meets the needs of the
present without compromising the ability of future generations to meet
their own needs."
[World Commission on Environment and Development (WCED), Our Common Future, Oxford 1987, p. 43]
Diese Definition von "nachhaltiger Entwicklung" wird zwar allgemein akzeptiert, aber sie sagt nicht viel aus.
Fritjof Capra schlägt deshalb folgende
Operationalisierung vor:
"Der Schlüssel zu einer funktionsfähigen Definition von ökologischer
Nachhaltigkeit ist die Einsicht, dass wir nachhaltige menschliche
Gemeinschaften nicht von Grund auf erfinden müssen, sondern sie nach dem
Vorbild der Ökosysteme der Natur nachbilden können, die ja nachhaltige
Gemeinschaften von Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen sind. Wie wir
gesehen haben, ist die herausragendste Eigenschaft des Erdhaushalts
seine immanente Fähigkeit, Leben zu erhalten. Daher ist eine nachhaltige
menschliche Gemeinschaft so beschaffen, dass ihre Lebensweisen ebenso
wie ihre unternehmerischen, wirtschaftlichen und physikalischen
Strukturen und Technologien die immanente Fähigkeit der Natur, Leben zu
erhalten, nicht stören. Nachhaltige Gemeinschaften entwickeln ihre
Lebensmuster im Laufe der Zeit in ständiger Interaktion mit anderen
menschlichen und nichtmenschlichen lebenden Systemen. Nachhaltigkeit
bedeutet somit nicht, dass die Dinge sich nicht verändern. Sie ist kein
statischer Zustand, sondern ein dynamischer Prozess der Koevolution."
[aus:
Fritjof Capra, Verborgene Zusammenhänge. Vernetzt denken und handeln -
in Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft, Bern u.a. 2002,
S. 298]
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