Im vorletzten Beitrag habe ich
Ulrich Grober zitiert, der betont,
dass Nachhaltigkeit als "zivilisatorischer Entwurf" verstanden werden
müsse. Die zunehmende Engführung (Nachhaltigkeit > nachhaltige
Entwicklung >
green economy) wurde an dieser Stelle schon mehrfach aufgegriffen und kritisiert. Nun hat die bereits einige Male erwähnte
Bundeszentrale für politische Bildung ein
Dossier
veröffentlicht, das den Zusammenhängen von "Bildung für nachhaltige
Entwicklung" und "kultureller Bildung" nachzugehen versucht.
Nachhaltigkeit als
kulturelle Herausforderung also! Die Lektüre der Beiträge des Dossiers lohnt sich. Die BpB schreibt:
"Wie können wir heute so leben, dass auch zukünftige Generationen noch
in einer lebenswerten Umgebung aufwachsen? Und wie können wir so leben,
dass es nicht auf Kosten von Menschen an anderen Orten der Erde geht?
Dies sind die grundsätzlichen Fragen, die in Bildung für nachhaltige
Entwicklung gestellt werden. Sie klingen einfach, doch die
Lösungsansätze sind komplex, und sie zwingen uns, unsere Konsum- und
Lebensgewohnheiten grundsätzlich zu überdenken.
(...) Es gehört zu nachhaltiger Entwicklung, die Balance zwischen Geben
und Nehmen zu halten; das Gleichgewicht zwischen Ökologie, Ökonomie,
Sozialem und Kultur zu erreichen; unsere Zukunft unter Beteiligung aller
Menschen dieser Welt aktiv und nachhaltig mitzugestalten – egal ob arm
oder reich, ob alt oder jung, ob weiß oder schwarz, nachhaltige
Innovationen zu entwickeln; die Menschenrechte zu wahren; den Schutz von
biologischer und kultureller Vielfalt zu gewährleisten und eine
gemeinsame Zukunftsvision zu schaffen.
Wie können kulturelle und politische Bildung dazu beitragen, Menschen zu
nachhaltigem Denken und Handeln anzuregen? Viele Akteurinnen und
Akteure arbeiten bereits sehr engagiert daran: In vielfältigen
kulturellen und politischen Bildungs-Projekten, an Hochschulen z.B. in
der Lehrerausbildung oder in der Lehrplanentwicklung, in Stiftungen,
Schulen, Vereinen und Netzwerken. Die Vielfalt der Ansätze spiegelt sich
in den Artikeln, Praxis- und Methodenbeispielen dieses
Themenschwerpunkts und auch in den umfangreichen Link-, Literatur- und
Projektelisten wider und regt zum Mitmachen an."
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