Montag, 13. Dezember 2021

"Ohne Plapla": Einfach und nachhaltig!

Ich möchte mit diesem Beitrag auf einen ganz besonderen Laden aufmerksam machen: Ohne Plapla. Es handelt sich um einen Laden, welcher sowohl Lebensmittel als auch Nonfood-Artikel anbietet. Hierbei steht ein Aspekt im Vordergrund: Nachhaltigkeit. Es wird nicht nur darauf geachtet, Betriebe in der Region zu unterstützen, sondern auch auf die Reduzierung von unnötigem Müll. Dafür sind die Produkte nicht verpackt, sondern man darf diese in eigene Gefäße füllen und mit nach Hause nehmen. Dabei ist jedem selbst überlassen ob die eigenen Gefäße mitgebracht werden oder im Laden selbst welche erworben werden. Wichtig ist nur: einfach und nachhaltig.

Ich möchte allen ans Herz legen, sich diese Seite einmal anzuschauen und sich selbst von dieser Idee zu überzeugen. Mittlerweile gibt es einen "Ohne Plapla“-Laden nicht nur in Ludwigsburg, sondern auch in Stuttgart. Des weiteren sind auf der Website weitere Informationen zur Leitidee und anderen interessanten Fakten: https://www.ohneplapla.de/philosophie

Swappie als Alternative zum Neukauf von Smartphones

Im Verlauf unseres Seminars haben wir immer wieder über den Konsumwahn innerhalb unserer heutigen Gesellschaft diskutiert. Unser Kaufverhalten übersteigt dabei um Längen den Bedarf, welchen wir eigentlich zum Leben bräuchten. So werden beispielsweise Sneakers, Smartphones etc. viel zu häufig neu gekauft, obwohl diese Güter nicht wirklich benötigt werden. Und warum? Weil mit dem Kauf von tollen, neuen Schuhen ein gewisses Prestige mitverkauft wird. Damit Unternehmen überleben können, müssen sie uns immer mehr ihrer Ware verkaufen, die eigentlich kaum jemand braucht. Und wie schaffen die Unternehmen das? Zum einen durch Werbung und zum anderen durch geplante Obsoleszenz, durch welche Geräte viel schneller kaputtgehen, als es notwendig wäre.

Ein schönes Beispiel sind hier Smartphones. Wenn der Akku des Gerätes nach einem Jahr nur noch die Hälfte der Leistung erbringt und das Gerät mangels Strom ständig ausfällt, liegt es nahe, sich einfach ein neues, besseres, schöneres (und ganz bestimmt auch teuereres) Smartphone zu kaufen. Die Effekte dieses Kaufverhaltens sind ein enormer Ressourcenverbrauch und zunehmende Umweltverschmutzung. Zudem leiden unter der Smartphone-Produktion Arbeitskräfte in Ländern wie China unter der schlechten Bezahlung und den miserablen Arbeitsbedingungen.

Und was kann dagegen unternommen werden? Keine Smartphones mehr kaufen und das Münztelefon am Bahnhof verwenden? Wohl kaum. Aber eine andere, praktische Möglichkeit zur Reduzierung des hohen Smartphone-Konsums möchte ich folgend einmal vorstellen. Es handelt sich dabei um die Website „Swappie“: https://swappie.com/de/. Diese bereitet ältere iPhone-Modelle auf, repariert sie und verkauft sie dann weiter an die Kunden. Laut Website funktionieren die Smartphones einwandfrei, im Bereich des äußeren Zustandes kann zwischen drei Optionen gewählt werden: fair, sehr gut und wie neu.

In jedem Fall wird durch diese Website der Ressourcenverbrauch der Smartphone-Produktion gelindert. Zudem kann eine große Menge Geld gespart werden, denn die Swappie iPhones sind um einiges günstiger als die Neuware von Apple. Des weiteren bekommt jeder Kunde eine Garantie von drei Jahren auf sein Gerät, was beim Original-Anbieter nicht der Fall ist.

Alle, die also Bedarf an einem neuen Handy haben, unseren Planeten schützen und die schlecht bezahlte Arbeit in der Smartphone-Produktion nicht unterstützen möchten, sollten der Website unbedingt einen Besuch abstatten.

Recup Pfandbecher für Städte, Kommunen und dich

Link: https://recup.de/pfandbecher/

Mir sind in diesem Semester die neuen Becher für Heißgetränke in der Mensa aufgefallen: Zum einen gibt gibt es kaum noch Mülleimer im Kaffee- / Bistrobereich, zum anderen sehen die Becher auch zeitgemäß aus. Recup sind Pfand- / To-Go Becher, die es in drei erhältlichen Größen (0,2 l; 0,3 l und 0,4 l) gibt. Sie zeichnen sich durch vier nachhaltige Eigenschaften aus. Zum einen sind die Becher nachhaltig produziert, da sie aus Polypropylen bestehen, was zu 100% recycelbar und schadstofffrei ist. Außerdem lassen sich die Becher in allen Größen stapeln, was äußerst platzsparend ist. Sie sind mit einer Füllrichtline gekennzeichnet, was eine effiziente Nutzung ermöglicht. Des weiteren zeichnen sich die Becher durch ihre Robusheit aus, da sie spülmaschinenfest sind und damit bis zu 1000 Mal wiederverwendet werden können. Außerdem zeichnet sich der Becher durch sein leichtes Gewicht, Bruchsicherheit und modernes Design aus.

Die Becher von Recup haben ein sehr breites Spektrum an Anwendungsmöglichketen: In Restaurants, Cafes und Bäckereien sind die Becher überall einsetzbar. Gleichzeitig sind sie auch in der Betriebsgastronomie wie Kantinen und Mensen wie an der Hochschule eine ideale Alternative zu Plastikflaschen und Einweg-Papbechern. Und zum Schluss würde die Einführung von einem Recup Pfandsystem sehr attraktiv für eine Stadt sein, da der Müll nach Festen und Müll generell im alltäglichen Stadtbild mit den Recup Bechern verschwinden würde.

Über das größte Modelabel der Welt

Weil es mich inzwischen sehr beschäftigt und ich das "Phänomen" der (super) fast fashion komplett absurd finde: Nachfolgend zwei Videolinks zu einer Recherche über das möglicherweise größte "Modelabel" der Welt und dessen Geschäftsmodell. Alles nichts Neues und doch war es für mich augenöffnend:

Sammelstelle für nachhaltige Kaufoptionen: nachhaltige-deals.de

Wenn man sich fragt, wie wohl der nachhaltigste Konsum aussehen müsste, ist die Antwort klar: eingeschränkter Konsum. Am wenigsten verbrauchst Du, wenn du nichts verbrauchst. Aber sind wir mal ehrlich: auch wenn das unser Bestreben sein sollte, Sprüche wie diese machen sich super auf Postkarten, aber die wenigsten sind schon an dem Punkt angelangt, dass sie völlig auf Überfluss verzichten können oder wollen.

Unweigerlich müssen wir uns also mit der Frage auseinandersetzen: wenn ich schon konsumiere, wie konsumiere ich dann am besten? Und sicherlich springen einem gleich die Kritikpunkte ins Auge, wenn man eine Seite sieht, die sich „nachhaltige-deals“ nennt, denn schon wieder geht es um Deals, schon wieder geht es darum, mehr zu kaufen. Aber wenn wir die pessimistische Stimme mal verstummen lassen, können wir daraus durchaus Gutes gewinnen. Denn letztlich ist es unsere Entscheidung, ob wir nun mehr konsumieren, nur weil wir nachhaltige Produkte kaufen, und letztlich muss da auch jede Person die richtige Balance für sich finden.

Aber feststeht: im Zeitalter des Informationsüberflusses durch das Internet kann es schwer sein, den Überblick zu behalten. Nachhaltige-deals.de kann uns hierbei helfen. Diese Website hat sich dem Ziel verschrieben, ein Nachschlagewerk für nachhaltige Alternativen zu sein. Informationen über Produkte, Unternehmen und Marken sollen dabei helfen, sich im wilden Dschungel von Produkten besser zurechtzufinden. Eigentlich wie unsere Fundgrube: eine Sammlung von nachhaltigen Alternativen und Ideen, aber in einem Umfang, den wir mit diesem Blog natürlich nicht erreichen können.

Auf der Startseite erfahren wir ein wenig über das Selbstverständnis der Website, und Transparenz scheint hierbei eine wichtige Rolle zu spielen: die Seite geht offen und ehrlich damit um, dass damit auch Geld verdient wird. Allerdings wird davon ein Teil auch gespendet. Dabei bindet sich die Website nicht an bestimmte Organisationen, sondern wechselt ständig durch und berichtet auch hierüber, um anderen dabei zu helfen, sich auch bei Spenden besser zurechtzufinden. Affiliate-Links werden natürlich gekennzeichnet und auch die Bedeutung dahinter wird transparent erklärt („Das bedeutet, dass wir eine Provision bekommen, wenn Du über diese Links etwas bestellst. Der Preis ändert sich dadurch nicht.“). Die Seite kann also als Service verstanden werden, um uns nachhaltige Alternativen zu bieten bei all den Dingen, auf die wir nicht verzichten können, wollen oder sollen.

In der „Bestenliste“ finden wir beispielsweise Artikel zu Fairtrade-Schokolade, nachhaltige Outdoormarken, Uhren, aber auch Produkte die wir generell als wenig nachhaltig wahrnehmen wie Sneakers. Besonders gewinnbringend finde ich hierbei, dass man eine Auswahl kennenlernt. Es zeigt einem deutlich auf, dass es nicht so schwierig ist, wie man oft meint, nachhaltig zu konsumieren. Es ist nicht so alternativlos, es gibt nicht immer nur diese eine Firma, die nachhaltig produzieren lässt. Und genau darum geht es doch irgendwo: den Markt nachhaltig zu machen.

Für mich ist nachhaltige-deals.de auf jeden Fall eine Bereicherung, denn es bringt Ordnung und Struktur in eine sonst kaum überschaubare Thematik. Natürlich ist viel Luft nach oben! Viele Themen wurden hier bisher noch nicht angesprochen. So finden wir beispielsweise kaum verwertbare Informationen, wenn wir uns fragen, wie wir nachhaltiger mit digitalen Medien umgehen können, denn gerade der Besitz eines Smartphones ist für die meisten Menschen schon lange keine freie Entscheidung mehr, wenn man in unserer Gesellschaft leben möchte. Doch nur weil heute noch nichts über bestimmte Themen und Produkte zu finden ist, heißt das nicht, dass das auch so bleibt!*

Der Weg zur Nachhaltigkeit ist sicherlich ein langer und man kann auch immer mehr tun und sich weiter verbessern im eigenen Konsumverhalten, ich denke aber folgender Abschnitt aus der Website blickt sehr realistisch und vernünftig auf diesen Weg:

„Was können wir allein denn schon ändern?

Nichts.

Alles.

Niemand ist zu 100 % konsequent - Ich nicht - Du nicht - Niemand. Es geht darum, erstmal anzufangen und Schritt für Schritt und jeden Tag ein kleines bisschen mehr nachhaltig zu leben. Immer mehr konventionelle durch nachhaltige Produkte zu ersetzen. Genau hierbei möchten wir Dich unterstützen. Bei uns dreht sich alles um nachhaltigen Konsum. Wir glauben, dass jeder ein kleines bisschen nachhaltiger leben kann. Tatsächlich wissen viele Menschen nicht, wo sie anfangen sollen und was eigentlich nachhaltige Produkte sind. Wir wollen ein Wegweiser im Dschungel des Shoppingwahnsinns sein und zum bewussten Konsum anregen.“

Homepage: https://nachhaltige-deals.de/ 

*NACHTRAG: Auf meine Kontaktanfrage bezüglich des Themas Nachhaltigkeit bei Smartphones erhielt ich nicht einmal 10 Stunden später schon eine Antwort, dass genau so ein Artikel derzeit in Arbeit sei und voraussichtlich noch in diesem Jahr erscheinen soll. Die Seite wird also ständig um neue Artikel ergänzt und geht dabei auch auf die Wünsche bzw. Interessen der Leserinnen und Leser ein, wenn man diese kommuniziert.

Sonntag, 12. Dezember 2021

Bienenwachstücher - eine nachhaltige Alternative für Alu- oder Frischhaltefolie

Bienenwachstücher sind eine super und vor allem nachhaltige Alternative zu Alu- oder Frischhaltefolie. Sie eignen sich zum Einpacken von Käse, Gemüse, Obst oder Brot. Auch Schüsseln kann man mit ihnen zudecken und sie im Kühlschrank oder sogar in der Gefriertruhe lagern und das Pausenbrot oder Vesper lässt sich darin gut verpacken und mitnehmen. Außerdem lassen sie sich leicht mit etwas Wasser wieder reinigen.

Bienenwachstücher halten die Lebensmittel deutlich länger frisch, sind luftdurchlässig und antiseptisch, geben weder Geruch noch Geschmack ab, haften an glatten Oberflächen und an sich selbst, sind wiederverwendbar, bestehen aus Naturmaterialien, sind biologisch abbaubar, sehr umweltfreundlich in der Herstellung und produzieren keinen Müll.

Solltet ihr also noch eine nachhaltige Geschenkidee für Weihnachten benötigen, dann wären Bienenwachstücher dafür geeignet. Ihr könnt sie sogar ganz einfach selber machen. Dafür benötigt ihr:

  • Bienenwachs, biologisch/unbehandelt
  • Stoff, gewaschen und gebügelt, aus Baumwolle oder Leinen (alte Klamotten eignen sich hierfür!)
  • Zackenschere, Backpapier, Bügeleisen
  • Gefäß zum Schmelzen des Wachses

Anleitung:

  • den Stoff in der gewünschten Größe zuschneiden. Mit einer Zackenschere sieht es hübscher aus und die Enden fransen nicht so schnell aus
  • Bienenwachs in einem Gefäß schmelzen (Wasser sollte nicht kochen!)
  • Stoff auf ein Backpapier legen und Wachs vorsichtig über den Stoff gießen. Zweites Backpapier oben drauf legen und mit dem Bügeleisen bei mittlerer Hitze bügeln
  • wenn das Tuch vollständig getränkt ist, kann man das Backpapier vorsichtig lösen. Anschließend das Tuch kurz zum Trocknen hängen
  • das überschüssige Wachs auf dem Backpapier kurz antrocknen lassen und ablösen, dann kann man es wiederverwenden.

(Eine Bienenwachsplatte von ca. 20 x 30 cm reicht für ungefähr 3 bis 4 Tücher 30 x 40 cm Größe)

Quellen

Die "Better Cracker" von "Zero Bullshit"

Unser aktuelles Verhalten und der Umgang mit Lebensmitteln ist weder gesund noch nachhaltig. Rund ein Fünftel aller Lebensmittel in der Industrie werden zum Teil überhaupt nicht weiterverarbeitet, sondern landen meist im Tierfutter, obwohl diese wertvolle Proteine, Ballaststoffe und Mineralien enthalten.

Grund genug für das Trio, bestehend aus Lisa Berger, Sandra Ebert und Pascal Moll, diese Problematik zu beenden. Die Lebensmitteltechnologen arbeiten nach der Devise „Schluss mit Bullshit im Snackregal“. Aber hier stecken nicht nur leere Behauptungen dahinter, denn die Taten sprechen für sich: Mit ihrem populärsten Produkt, dem sogenannten „Better Cracker“, der aus über 30% upgecycelten Bio-Rohstoffen besteht, konnten sie ihre These bereits untermauern. Dieser nachhaltige Snack ist aktuell als „Milde Paprika“ und „Pikanter Pfeffer“ erhältlich und enthält Sonnenblumenkernmehl – ein Überbleibsel aus der Sonnenblumenöl-Herstellung mit über 45% Protein und 15% Ballaststoffen.

Das Ziel der Entwickler ist denkbar einfach: die Bekämpfung der Verschwendung wertvoller und gesunder Ressourcen. Und jeder kann einen Beitrag dazu leisten, dieses Ziel zu erreichen, indem er sich den „Better Cracker“ und damit einhergehend ein unvergessliches Geschmackserlebnis selbst beschafft. Doch begonnen hat alles mit dem sogenannten „Retter Kräcker“, eine Kombination aus drei weiterverarbeiteten Überbleibseln: Apfelfaser, Kürbiskern- und Sonnenblumenöl sowie Maisgrieß.

Doch nicht nur die Umwelt wird es uns danken, die Produkte von „Zero Bullshit“ zu verkosten, sondern auch unser eigener Körper. Zu hohe Mengen an Salz, Fett, Zucker und eine zu geringe Zufuhr an Ballaststoffen sind der Grund, weswegen ernährungsbedingte Krankheiten aktuell immer mehr zunehmen. Mit dem „Better Cracker“ erhält unser Körper eine gute Kombination aus pflanzlichen Proteinen und wertvollen Ballaststoffen, nicht zuletzt deswegen ist er auch mit dem bestmöglichen Nutri-Score A ausgezeichnet und obendrein glutenfrei, vegan sowie ganz ohne künstliche Zusatzstoffe.

Produziert werden die Produkte in einem mittelständischen Familienunternehmen in Bayern, das großen Wert auf Nachhaltigkeit legt. Von dort aus gelangen die Produkte in den Einzelhandel, wie z.B. zu Edeka in Dettenhausen, zu Penny in Berlin-Spandau, in die Stadtmühle nach Waldenbuch, in die Markthalle nach Herrenberg oder in die Honigstube nach Plieningen. Falls die Anreise zu einem dieser Standorte nicht möglich ist, so können die Produkte auch online unter Glutyfreeshop.de, Gusteco.de, Snackstainable.de u.v.m. erworben werden.

Und falls dies noch nicht genügen sollte, können über die firmeneigene Webseite https://zbs-food.com Wünsche angegeben werden, in welchen Supermärkten oder Onlineshops die Produkte auf keinen Fall fehlen dürfen (https://youtu.be/OpzlsoUU2x8):


Samstag, 11. Dezember 2021

Essig – eine unterschätzte universelle Alternative

Essig verbinden wir in erster Linie mit Salatdressing. Doch Essig kann so viel mehr. Gewusst, dass Essig ein super Reinigungsmittel ist? Egal, ob als Kalkentferner, Oberflächenreiniger oder Weichspüler. Im Gegensatz zu den meisten Putzmitteln wird Essig ökologisch hergestellt und ist biologisch abbaubar. Daher ist es geeignet für nachhaltigen Gebrauch.

Wer kennt es nicht? Die Kaffeemaschine blinkt unaufhörlich. Der Wasserkocher scheint ein Nachbau eines Kalkgebirges zu werden. Es ist an der Zeit die Geräte zu entkalken. Eine umweltfreundliche Möglichkeit ist das Entkalken mit normalem Tafelessig. Hierzu nimmt man ein Wasser-Essig-Verhältnis von 1:1, d.h. auf ein Teil Wasser kommt ein Teil Essig. Entkalkt wird nach der jeweiligen Bedienungsanleitung. Wer kein Tafelessig zur Hand hat, kann auch Essigessenz verwenden. Dabei muss das Verhältnis zwischen Essenz und Wasser auf 1:4 verändert werden.

Essig kann auch als Oberflächenputzmittel verwendet werden. Den besten Erfolg erzielt man jedoch, wenn man zusätzlich zum Essig noch andere ökologische Komponenten zur Fettlösung beimischt, beispielsweise ein Gemisch aus Orangenschalen, Wasser und Essigessenz. Ein passendes Rezept verlinke ich unten. Bei Materialien aus Aluminium oder Kupfer sowie bei kalkhaltigen Oberflächen, wie Marmorstein sollte man entweder den Essig stark verdünnen oder ganz auf Essig als Reinigungsmittel verzichten.

Auch wenn man nachhaltig und umweltfreundlich waschen möchte, muss nicht auf angenehm weiche Wäsche verzichtet werden. Selbst hier heißt das Wundermittel: Essig! Entweder man benutzt weißen Essig, also Tafelessig, oder Essigessenz in einem Mischverhältnis zu Wasser 1:3. Dies sorgt für wunderbar weiche Wäsche. Der Essiggeruch verfliegt in kürzester Zeit und kann deshalb vernachlässigt werden. Als positiver Nebeneffekt wirkt der Einsatz von Essig als Weichspüler zeitgleich auch bei der Verkalkung von anfälligen Waschmaschinenteilen entgegen.

Wer nicht nur bei Reinigungsmitteln auf das ökologische Produkt Essig zurückgreifen möchte, kann auch bei der Haarpflege durch Verwendung einer Apfelessig-Spülung ein weiches und glänzendes Ergebnis erzielen. Hierzu mischt man einen Liter Wasser mit zwei Teelöffeln Apfelessig. Die Spülung wird in das Haar einmassiert und nicht ausgewaschen. Durch die geringe Konzentration verflüchtigt sich der Essiggeruch schnell.

Rezept für ein Oberflächenputzmittel:

Quellen:

Freitag, 10. Dezember 2021

Coating – eine Alternative zur Kunststoffverpackung

Beim Kauf von Obst und Gemüse in Supermärkten fällt meist sehr viel Plastikmüll an. Die Käufer*innen packen jedes Produkt einzeln in Tüten, die daheim sofort weggeworfen werden, oder die Lebensmittel liegen bereits aufwändig in Plastik verpackt im Regal.

Um diesen enormen Verbrauch an Kunststoff und den dadurch anfallenden Abfall zu reduzieren, gibt es bereits einige Alternativen, die sich schrittweise durchsetzen. Eine dieser Alternativen ist das sogenannte Coating. Beim Coating wird Obst und Gemüse eine essbare Schicht aus pflanzlichen Stoffen aufgetragen. Mit dieser Schicht soll verhindert werden, dass die Lebensmittel Wasser verlieren und Sauerstoff aufnehmen. Dadurch bleiben sie länger frisch.

Angewandt wird das Coating bislang nur bei Lebensmitteln, deren Schale nicht mitgegessen wird, wie z.B. bei Orangen oder Avocados. In Zukunft könnten jedoch weitere Produkte hinzukommen. Coating ersetzt Kunststoffverpackungen, wodurch große Mengen an Müll gespart werden. Des Weiteren sind die beschichteten Lebensmittel länger haltbar. Dies führt dazu, dass die Verbraucher*innen nach dem Kauf länger Zeit haben, das gekaufte Obst und Gemüse aufzubewahren, und die Produkte über einen längeren Zeitraum im Supermarkt angeboten werden können. Das große Problem der Lebensmittelverschwendung wird dadurch natürlich nicht gelöst, es ist jedoch ein Schritt in die richtige Richtung.

Die längere Haltbarkeit der Produkte hat außerdem den Vorteil, dass sie nicht mehr möglichst schnell transportiert werden müssen. Dadurch können Transportmittel verwendet werden, mit denen der Transport zwar länger dauert, die jedoch weniger Treibhausgas ausstoßen. Vom Flugzeug könnte zum Beispiel in einigen Fällen auf das Schiff umgestiegen werden. Noch sind die beschichteten Produkte jedoch deutlich teurer als unbeschichtete.

Verbraucherschutzorganisationen fordern außerdem eine eindeutige Kennzeichnung der Lebensmittel, die mit Coating behandelt wurden, vor allem für Allergiker*innen, die wissen müssen, welche Stoffe bei der Beschichtung verwendet wurden.

Coating ist zusammenfassend eine nachhaltige Alternative zur Kunststoffverpackung, bei der kein Müll entsteht und mit der die Produkte länger haltbar gemacht werden. Die Lebensmittel sind jedoch teuer und die Technik wird noch nicht besonders häufig angewandt.

Quellen:

Podcast zum Thema Slow Fashion: "Post-Growth Plan"

„Wardrobe Crisis“ mit Clare Press ist der weltweit führende Podcast über nachhaltige Mode. Er wurde 2017 ins Leben gerufen und hat sich zu einem Bildungs- und Inspirationszentrum entwickelt, das von einigen der besten Modeschulen weltweit als Ressource genutzt wird. Mit mehr als 1 Million Downloads ist das Publikum global und umfasst wichtige Branchenführer, Mode-Entscheidungsträger, Studenten und Influencer, aber am wichtigsten: Menschen, denen die Schaffung einer gerechteren, ökologisch und sozial bewussten Welt am Herzen liegt. Im Podcast werden große Themen wie die Zukunft der Mode, die faire Behandlung von Bekleidungsarbeitern, Klimawandel und Plastikverschmutzung angesprochen.

In der 89. Folge des Podcasts (Dauer: 42:04) steht das Thema „Post-Growth Plan“ im Vordergrund. Zu Gast ist die Professorin vom Centre for Sustainable Fashion in London, Kate Fletcher. Kate Fletcher ist eines der Gründungsmitglieder der Union of Concerned Researchers in Fashion und Autorin des Buches „Craft of Use“. In ihrem Buch thematisiert sie, was wäre, wenn wir der Pflege und dem Tragen von Kleidungsstücken mehr Aufmerksamkeit schenken würden als ihrem eigentlichen Erwerb.

Kate Fletcher gilt als Begründerin der „Slow Fashion“. Zu verstehen, dass Ressourcen begrenzt sind und dass man als Verbraucher Verantwortungsbewusstsein entwickeln muss, sind die beiden Hauptanliegen ihrerseits. „Slow Fashion" liefere, so Fletcher, einen individuell anwendbaren Ansatz mit vielen Facetten, und sie sieht Nachhaltigkeit als ein offenes Konzept. Sie etablierte die Begriffe „reuse“, „reduce“, „recycle“ als Grundgedanken des nachhaltigen Konsums.

Das Thema Nachhaltigkeit in Mode und Textil ist heute wichtiger denn je. Nicht zuletzt durch die rasante Entwicklung der Fast Fashion und des billigen Massenkonsums bringt die Produktion von Mode und Textilien gravierende Probleme mit sich. Um den Massenkonsum zu befriedigen, wird immer mehr produziert. Die Idee „Slow Fashion“ will somit das Tempo der Produktion verlangsamen, ein nachhaltiges Konsumverhalten fördern und die katastrophalen Arbeitsbedingungen vieler Textilarbeiter*innen verbessern.

Zu Beginn des Podcasts wird erwähnt, dass wenn wir als Gesellschaft weitermachen wie bisher, die Modeindustrie bis 2030 ungefähr 102 Millionen Tonnen Kleidung und Schuhe herstellen wird. Dabei ist Wachstum etwas, das wir in der Modeindustrie, oder in jeder weiteren Branche, nicht gerne infrage stellen. In unserem kapitalistischen System wird der wirtschaftliche Erfolg am Wachstum gemessen. Dabei wird die Frage gestellt, wie wir unendliches Wachstum auf einem endlichen Planeten bewerkstelligen wollen.

Kate Fletcher sagt dazu, dass „wenn wir innerhalb der Grenzen dessen leben könnten, was wir bereits haben, könnten wir einen Blick darauf werfen, wie Mode jenseits der Konsumbesessenheit aussehen könnte“. Im weiteren Verlauf wird die „Union of concerned fashion“, welche 2018 von Kate Fletcher, Lynda Grose, Timo Rissanen und Mathilda Tham gegründet wurde, thematisiert. Inspiriert wurden sie von der Union of Concerned Scientists, die 1969 in den USA gegründet wurde. Ihr Manifesto beginnt: "Planetare Systeme sind bedroht. Mode- und Bekleidungsprodukte und -aktivitäten tragen zur Zerstörung dieser Systeme bei. Sie tragen auch zur zunehmenden Entkopplung zwischen Mensch und Erde bei.“

Die Union of Concerned Researchers in Fashion erkennt an, dass die Reaktion des Modesektors auf die sich verschärfende ökologische Krise übermäßig vereinfacht, fragmentiert und durch die Wachstumslogik kapitalistischer Geschäftsmodelle, wie sie derzeit realisiert und praktiziert werden, behindert wurde - und weiterhin wird. Darüber hinaus wird festgestellt, dass unkritische Forschungsergebnisse, doppelte Forschung, Reduzierung und Missbrauch von wissenschaftlichem und technischem Wissen diesen übermäßig vereinfachten Zustand in der Modeindustrie verstärken und beschleunigen.

Im weiteren Verlauf des Gesprächs wird die Ansicht, dass besorgte Mode- und Bekleidungsforscher nicht länger unbeteiligt oder selbstgefällig bleiben können, stark hervorgehoben. Dies hat zur Folge, dass sich Forscher auf eine neue Art und Weise verhalten müssen. Kate Fletcher ruft somit die Modeforscher auf, sich zu einer konzertierten Aktion zusammenzuschließen und eine Führungsrolle bei der Nutzung wissenschaftlicher Erkenntnisse zu übernehmen, die für die vielfältigen Krisen, mit denen wir konfrontiert sind, relevanter und angemessener sind.

Sie betont außerdem, „viele Leute sehen die derzeitigen Möglichkeiten, sich mit der Modebranche zu beschäftigen, als wertneutral an, aber nichts davon ist es, denn es stützt ausdrücklich den Status quo.“ Es ist leichter, sich ein Ende der Welt vorzustellen als ein Ende des Kapitalismus", so ein Zitat von Mark Fisher, dem britischen Autor von Capitalist Realism: Is There No Alternative?

Darüber hinaus stellt Fletcher sich mehrere Modesysteme vor, die von den Besonderheiten des Ortes und den Menschen, die davon betroffen sind, geprägt sind. "Lokalismus", sagt sie, "ist ein außerordentlich wirkungsvoller Weg, um die Vorteile von Entscheidungen in der Heimat zu nutzen.“ Die Union of Concerned Researchers in Fashion setzt sich für einen ganzheitlichen System- und Paradigmenwechsel ein, der über die derzeitigen Normen und das "Business-as-usual" hinausgeht.

Die Modeindustrie ist sehr weit von echter Nachhaltigkeit entfernt, und die derzeit verwendeten Fortschrittsmaßstäbe beruhen auf der Verringerung der Auswirkungen, um „weniger Schaden anzurichten“. Lokalismus ist dabei die Vision einer Kombination aus regionaler, kleinerer Produktion und lokal hergestellten Fasern und über das Material und die Herstellung hinaus eine ganze Welt des Gebrauchs, des Reparierens, Änderns, Anpassens, Teilens und Lebens mit Kleidung zu schaffen. "Alle versuchen immer, Mode auf etwas zu reduzieren, das wir herstellen und konsumieren - ich widersetze mich dem", sagt Kate Fletcher.

Quelle: Podcast zum Thema von Wardrobe Crisis: "Post-Growth Plan": https://thewardrobecrisis.com/podcast/2019/7/7/podcast-89-kate-fletcher-craft-of-use

Donnerstag, 9. Dezember 2021

The Good Food

The Good Food ist ein Unternehmen, das sich darum kümmert, Lebensmitteln eine zweite Chance zu geben. Nachdem immer mehr Lebensmittel den Weg in den Mülleimer finden, obwohl sie entweder noch gut sind oder noch gar nicht berührt worden sind. So finden sich immer wieder große Mengen an kompletten Gemüse- und Obstsorten sowie eingepackte Lebensmittel im Müllcontainer. Um dieser Verschwendung entgegenzuwirken, hat es sich "The Good Food" zur Aufgabe gemacht, aussortierte Lebensmittel zu retten und noch zu verkaufen. Dabei hat der Einkauf keinen festgelegten Preis, sondern der Kunde entscheidet, was es ihm/ihr wert ist: https://www.the-good-food.de/

Quelle für die Idee: YouTube Video (ab min 35:30)


Dienstag, 7. Dezember 2021

Die wilde Hecke – Klimaretter, Biotop, Schlemmerparadies

Für viele ist die wilde Hecke nur überflüssiges Gestrüpp. Was man häufig vergisst:  Die Hecke hat einen positiven Einfluss auf unser Klima, dient als Lebensraum und kann auch noch köstlich sein.

Vor Jahren war die Hecke noch ein beliebter Sichtschutz, um vor neugierigen Blicken der Nachbarn zu schützen. Mittlerweile wird das vermeintlich wertlose Gestrüpp häufig durch Steinkorb-Gabionen ersetzt. Diese Steinkorb-Gabionen ersparen einem das mühevolle Heckenschneiden. Doch wird eine Hecke regelmäßig geschnitten, um sie vital zu halten, sterben immer Teile der Wurzeln ab. Eben diese abgestorbenen Wurzeln wandeln sich mit der Zeit zu kohlenstoffreichem Humus um. Dieser "Hecken-Humus" dient als Langzeitspeicher für Kohlenstoff und ist für den Klimaschutz ein enormer Gewinn.

Diese zentralen und wichtigen Erkenntnisse lieferte das Projekt „CarboHedge“ des Braunschweiger Thünen-Instituts unter Axel Don, Institutsleiter für Klimaschutz. Bis zum Projektstart von „CarboHedge“ im Juni 2019 konnte niemand genau sagen, wie sich Hecken auf die Klimabilanz auswirken. Nach drei Jahren nun die erstaunliche Bilanz. Wenn man 520 Meter einer Hecke neu pflanzt, dann kann man den CO2-Fußabdruck eines durchschnittlichen Deutschen für 10 Jahre kompensieren. Hochrechnungen zeigen, dass so jährlich mehrere Millionen Tonnen an CO2 eigespart werden könnten. „CarboHedge“ zeigt auch auf, dass Kohlenstoff nicht nur im Humus der Hecken gespeichert wird. Auch die weitere Biomasse einer Hecke wie Stämme, Wurzeln und struppige Blätter bestehen zu 50% aus Kohlenstoff.

Axel Don bezeichnet die Hecke deshalb als hervorragende Klimaschutzoption für die Landwirtschaft, um entstandene Treibhausgasemissionen bei der Bewirtschaftung zu neutralisieren. Hecken benötigen wenig Fläche, speichern sehr viel Kohlenstoff und dienen als Wind-Stopper. Die Hecke als Wind-Stopper kann ,die von Landwirten sehr gefürchtete, Winderosion und Austrocknung verringern oder sogar verhindern.

Bei all den herausragenden Klimabilanzen dienen Hecken auch als Biotope heimischer Tierarten. Hierbei fungieren sie zum einen als Verbindungsbrücke verschiedener Biotope, wie beispielsweise zwischen Bachlauf und Feld. Zum anderen sind sie Winterquartiere für Igel, Verstecke und Brutplätze für Vögel oder dienen als Nahrungsraum für Insekten, Vögel und Säugetiere aller Art.

Wichtig ist aber, dass nur neu gepflanzte Hecken weiteren Kohlenstoff im Boden einlagern und sichern, während alte Hecken bereits eingelagerten Kohlenstoff nur weiter speichern. Das bedeutet für uns: Wieder mehr Hecken pflanzen! Genau das versucht Alexandra Werdes mit Gleichgesinnten und ihrem Verein „Heckenretter e.V“. Es soll dafür gesorgt werden, dass Wildhecken wieder wertgeschätzt werden. Hecken schützen, indem man sie nutzt. Die Heckenretter versuchen auch Firmen für sich zu gewinnen, die durch Hecken einen Teil ihrer CO2-Emissionen kompensieren wollen.

Als Heckenretter ist es ihr Anliegen, Naturschutz und Genuss zu verbinden. Sie pflanzen neue Wildhecken und sorgen für die naturschutzgerechte Pflege. Die heimischen „Superfruits“ der Wildhecken wie Holunder, Hagebutte, Schlehe und Brombeere verarbeitet Alexandra Werdes dann als Eis, Punsch oder Sirup mit ihrer Marke "Tofte". Die Produkte von Tofte schmecken und schützen die Natur: Für je 100 verkaufte Eis pflanzt Tofte 2 Meter Hecke aus heimischen Vogelschutzgehölzen an.

Tofte und die Heckenretter wollen, dass sich moderne Landwirtschaft und Naturschutz nicht ausschließen. Ein regionaler Kreislauf rund um die Anpflanzung und Pflege von Wildhecken soll sich entwickeln. Wie man als einzelner helfen kann? Pflanzt Hecken oder regt zum Heckenpflanzen an! Wenn euch die Fläche dafür fehlt, bietet der „Heckenretter e.V.“ auch Heckenpatenschaften an. Für 12 Euro übernehmen sie das Kaufen und Pflanzen der Hecke für euch.

Die „olle“ Hecke als unscheinbare Retterin von nebenan. Die aktuellsten Forschungsergebnisse zeigen, dass jede gepflanzte Hecke Kohlenstoff speichert und auf diese Weise der Atmosphäre Kohlenstoffdioxid entzieht. Je mehr Kohlenstoff wir auf diese Weise binden, desto weniger Kohlenstoffdioxid schwirrt durch unsere Atmosphäre. Mehr Hecken zu pflanzen, erscheint da wie das Gebot der Stunde.

Quellen: