Montag, 14. Dezember 2020

Nachhaltiges Reisen

Der „Lifeverde Podcast“ thematisiert verschiedene Themen rund um Nachhaltigkeit und Wirtschaft. Die Gründer sagen, dass mittlerweile viele Menschen die Themen Wirtschaft und Karriere nicht mehr getrennt vom Thema Nachhaltigkeit betrachten möchten, weshalb es das Ziel war, einen Podcast ins Leben zu rufen, der eine „zukunftsfähige, verantwortungsbewusste und innovative Wirtschaft beschreibt“ (https://www.lifeverde.de/nachhaltigkeitsmagazin/gruene-wirtschaft/der-lifeverde-podcast-zu-den-themen-wirtschaft-und-nachhaltigkeit).

In der 18. Folge des Podcasts (Dauer: 37:09 Minuten) steht das Thema „nachhaltig reisen“ im Fokus. Zu Gast ist die Autorin Claudia Endrich, die vor nicht allzu langer Zeit ein Buch mit dem Titel „Das nächste Mal bleib ich daheim – Umweltbewusstsein im Gepäck“ veröffentlicht hat, in dem sie ihre Ansichten, Gedanken und Erfahrungen im Bezug auf nachhaltiges Reisen teilt.

Zu Anfang des Podcasts beschreibt Claudia Endrich, wie sie damit angefangen hat, sich mit nachhaltigem Reisen auseinanderzusetzen und welche ihre ersten Gedanken bezüglich dieses Themas waren. Weiterführend gibt sie Tipps, vor allem adressiert an junge Leute, wie sie ihre zukünftigen Reisen nachhaltiger gestalten könnten.

„Wenn das nötige Kleingeld da ist, machen sich die Leute wenig Gedanken über ihren Fußabdruck.“ Dieser im Podcast vorkommende Satz bezieht sich auf die Unterhaltungsbranche, inkludiert beispielsweise auch die Fußballbranche. Hier wird als Beispiel Jürgen Klinsmann genannt, der, als er Trainer von Hertha BSC war, angeblich einmal die Woche zu seiner Familie nach Kalifornien geflogen sei. Dieser Sachverhalt wird im Podcast kritisiert.

Desweiteren wird der sogenannte „Gruppenzwang“ zum Thema. Es herrscht die allgemeine Auffassung, dass man, insbesondere als junger Mensch, die Welt sehen will, sollte und muss. Das Reisen in verschiedene Länder und die Anzahl der Länder und Kontinente, die man bereist hat, gelten als eine Art Statussymbol. Auch hier scheint in gewisser Weise zu gelten: immer höher und weiter und am besten schnell alles gesehen haben, um mitreden zu können.

Im weiteren Verlauf des Podcasts werden die Flugpreise der Fluggesellschaften als eine Art möglicher Regulierung thematisiert und die Frage gestellt, ob „nachhaltig eingestellte“ Fluggesellschaften, die teurere Flüge anbieten, um eine gewisse Form von Nachhaltigkeit herstellen zu können, überhaupt konkurrenzfähig und erfolgreich auf dem Markt wären. Darüber hinaus wird die Frage offen gelassen, ob hier überhaupt eine Kompensation stattfinden würde und ob das mehr verlangte Geld überhaupt dort ankommen würde, wo es investiert werden sollte. Claudia Endrich äußert, vertiefend dazu, Vorschläge und ein abschließendes Fazit bezüglich der Thematik.

Zum Ende des Podcasts hin werden aktuelle Bezüge hergestellt. Als Beispiele werden die Corona-Krise und „Fridays For Future“ im Hinblick auf nachhaltiges Reisen und den Tourismus thematisiert. Hier werden spannende Gedanken ausgetauscht!

Der Tourismusbranche kommt eine große Bedeutung hinsichtlich des Erreichens der nationalen Klimaschutzziele zu. Claudia Endrich erwähnt das Projekt „Katzensprung“. Es wurde 2017 ins Leben gerufen mit der Intention, die zahlreichen Angebote im nachhaltigen und klimaschonenden Tourismus in Deutschland bekannter zu machen. Auf der Website des Projekts ist zu lesen:

„Ob Abenteuer in der Natur oder luxuriöse Schlafmöglichkeiten - bei unseren Katzensprüngen ist für jeden etwas dabei. Und das Beste daran? Es erspart dem Klima jede Menge CO2, wenn ihr Urlaub vor der Haustür macht, statt in den Flieger zu springen“.

Vielleicht wäre dies nach der Corona-Krise für jemanden eine mögliche Art, seinen nächsten Urlaub zu verbringen?

Eine wichtige Erkenntnis, die sich aus dem Podcast und dem Thema „nachhaltiges Reisen“ ableiten lässt, ist, dass Reisen ein Privileg darstellt. Gerade in der aktuellen Situation der Corona-Pandemie, in der das Reisen nur sehr eingeschränkt möglich ist, regt es doch zum Nachdenken über dieses unglaubliche Privileg und unsere größtenteils uneingeschränkte Freiheit an, die wir haben. Dies ist etwas, was wir uns öfter, auch im Bezug auf unsere nächsten Reisen, ins Gedächtnis rufen sollten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen