Samstag, 28. November 2020

Podcast zum Thema CO₂-Kompensation

Kürzlich wurde an dieser Stelle ein längerer Beitrag zum Thema "Freiwillige CO₂-Kompensation" veröffentlicht. Ergänzend dazu kann man sich den Podcast "Klimakompensation - Fliegen mit gutem Gewissen?" von SWR2 Wissen anhören, der sich mit demselben Thema beschäftigt: Handelt es sich um modernen Ablasshandel oder sind Kompensationszahlungen für CO₂-Emissionen sinnvoll?

Sonntag, 22. November 2020

Wachstum in den Köpfen: Leseempfehlungen

Empfehlungen von Jonathan Hörtkorn

Ein Interview aus dem Tagesspiegel (03.11.2014) mit dem Titel "Stetiges Wachstum ist obsolet" thematisiert das ständige Verlangen nach Wachstum, das sich in unseren Köpfen wiederfindet und sich in der Ökonomie widerspiegelt. Dabei zeigt der Ökonom Holger Rogall Ansätze auf, die das Wachstumsdenken der Menschen abschwächen könnten.

Der Beitrag "Wahrnehmung des Klimawandels" von Prof. Dr. Ines Weller auf dem insgesamt empfehlenswerten Portal Klimanavigator wertet verschiedene Studien zum Konsumverhalten aus. Außerdem werden im Text Einflussfaktoren auf das Konsumverhalten und die Ressourcennutzung dargelegt und er bietet einige Anhaltspunkte zur Selbstreflektion des eigenen Konsumverhaltens.

Samstag, 21. November 2020

Das gute Leben: Harvard-Studie

 

Der folgende, kollaborativ im Rahmen des coronabedingten Online-Semesters verfasste Text fasst die zentralen Aspekte des TED-Talks von Robert Waldinger zur Harvard-Studie zusammen.

I. Besonderheiten der Studie

  • Seit über 75 (!) Jahren verfolgt die Studie die Lebensläufe von 724 Männern und sammelt Informationen zu deren Arbeit, Familienleben und Gesundheit. Es werden Interviews und Tests durchgeführt. Heute noch nehmen über 60 Männer, die zwischenzeitlich über 90 Jahre alt sind, an dieser Studie teil.
  • Es gibt zwei Gruppen: Die eine Gruppe startete ihr Studium in Harvard. Sie beendeten das Studium während des Zweiten Weltkrieges und dann zogen die meisten in den Krieg. Die andere Gruppe bestand aus Jungen aus einem der ärmsten Viertel Bostons.
  • Zu Beginn waren alle Probanden Teenager. Später wurden aus ihnen Fabrikarbeiter, Anwälte, Maurer und Ärzte. Manche wurden alkoholabhängig, andere stiegen gesellschaftlich auf, von ganz unten nach ganz oben, und bei anderen war es umgekehrt.

II. Die wichtigsten Erkenntnisse der Studie

  • Die zentrale Erkenntnis lautet: Gute Beziehungen machen uns glücklicher und gesünder.
  • “Einsamkeit tötet.”
  • Sozial vernetzte Menschen (Freunde, Familie, Gemeinde) sind glücklicher, körperlich gesünder und leben länger als Menschen, die weniger gut vernetzt sind.
  • Es geht nicht um die Anzahl der Freunde, die man hat, oder wie lange man schon eine Beziehung führt. Es geht um die Qualität dieser Beziehungen.
  • Die Menschen die in ihren 50ern am glücklichsten in der Beziehung waren, sind am gesündesten in ihren 80ern.
  • Gute Beziehungen schützen nicht nur unseren Körper, sondern auch unser Gehirn.
  • Menschen, die sich in Notzeiten wirklich auf die andere Person verlassen können, behalten länger ein gutes Gedächtnis.
  • Den Probanden, die sich am intensivsten um ihre Beziehungen (Freunde, Familie, “Community”) gekümmert haben, geht es am besten.
  • All dies sind keine neuen Erkenntnisse. Doch wir ignorieren sie oft. Das liegt schlichtweg daran, dass wir Menschen und eben menschlich sind. Wir hätten gerne eine schnelle und einfache Lösung, um ein gutes Leben zu führen. Daher sind wir auch so anfällig für Leistungsgedanken. Dass wir zurückbekommen, was wir hineinstecken - eine einfache Gleichung. Doch wie im Vortrag sehr schön gesagt wird, sind Beziehungen das nicht. Sie sind durcheinander und anstrengend und umständlich. Doch nur sie sind das, was uns wirklich nachhaltig gut tut, gesund hält und glücklich macht.
  • “Niemand sagt an seinem Sterbebett, dass er sich gewünscht hätte, mehr im Büro gewesen zu sein.”
  • Isolation führt zu einer toxischen Verhaltensentwicklung.
  • Menschen, die aus ihren Arbeitskollegen Freunde gemacht haben, sind im Ruhestand glücklicher.

III. Kommentare, Anmerkungen, Fragen

  • Wichtige Erkenntnisse die uns nochmal vor Augen halten, wie wichtig es ist, sich Zeit für Menschen zu nehmen, die einem gut tun! Durch die Studie wird zudem deutlich, dass materielle Güter Menschen auf Dauer nicht glücklich machen können.
  • Lebensziele der Generation Y (Millennials): 80% der Millennials haben das Ziel in ihrem Leben reich zu werden. Weitere 50% wollen berühmt werden. Das ist nicht nur statistisch unrealistisch, sondern, wie die Studie zeigt, auch nicht zielführend für ein glückliches Leben.
  • Frage: Sind Menschen glücklich, weil sie in guten Beziehungen sind, oder sind sie in guten Beziehungen, weil sie glücklich sind?
  • Das eine schließt das andere nicht aus. Oft sieht man glückliche alte Paare draußen herumspazieren. Viele Menschen stellen sich dann solche Situationen auch mit ihrem Partner vor, doch an so ein Ziel zu kommen, ist oft schwer. Beziehungen laufen nicht von selber, es ist ein kontinuierliches Arbeiten, wie beim Job. Tagtägliche Kleinigkeiten wie ein “Ich liebe dich” oder kleine Komplimente führen schon zu einer festeren Beziehung. Arbeitet an eurer Beziehung so, als würdet ihr eine Gehaltserhöhung in der Arbeit anstreben.

Montag, 16. November 2020

Offene Klima-Uni für alle

Students for Future Deutschland“ veranstaltet vom 23.11.- 27.11.2020 die dritte Public Climate School. Bundesweit wird es verschiedene Lehrveranstaltungen geben, die in einem Livestream und nachträglich auf YouTube verfolgt werden können. Das folgende Video bezieht sich auf das neu ausgearbeitete Schulprogramm #SchuleNeuDenken (https://www.youtube.com/watch?v=g4Q2baX2SJw):


Samstag, 14. November 2020

Nachhaltige Ernährung: Podcast und Buch

Vor kurzem hat Deutschlandfunk Nova einen hörenswerten Vortrag von Prof. Dr. Nina Langen zum Thema nachhaltige Ernährung veröffentlicht. Die Website mit weiteren Informationen finden Sie hier, hier geht es direkt zum Podcast.

Wer lieber Bücher liest, für den gibt es eine interessante neue Publikation des Verlags Brandes & Apsel. In diesem Verlag ist auch das Handbuch für fairen Konsum erschienen, das an dieser Stelle bereits vorgestellt wurde.

Volker Manz (2020): Food for Future! Einstieg in eine klimagerechte, nachhaltige und gesunde Ernährungsweise, Brandes & Apsel.

 

Dienstag, 10. November 2020

Neues Buch: Glück und Nachhaltigkeit

Kürzlich ist ein für unser Thema unmittelbar einschlägiges Buch erschienen, was schon für sich genommen eine gute Nachricht ist. Es kommt aber noch besser: Dieses Buch steht im epub- oder pdf-Format kostenlos zur Verfügung:

  • Dallmer, Jochen (2020), Glück und Nachhaltigkeit. Subjektives Wohlbefinden als Leitmotiv für nachhaltige Entwicklung, transcript.

Die Beschreibung auf der Verlagswebsite, von der aus man sich das Buch auch herunterladen kann, liest sich folgendermaßen:

"Wie lassen sich Glück und Nachhaltigkeit verbinden? Um die gegenwärtige ressourcenintensive Lebensweise zu überwinden, braucht es neue Leitbilder von subjektivem Wohlbefinden, die das gute Leben jenseits von Produktion und Konsum verorten. Die bisherige Debatte um Suffizienz und Postwachstum ist dabei vor allem von asketischen Idealen geprägt, welche für die Mehrzahl der Menschen nicht attraktiv erscheinen. Als eine vielversprechende Variante entwickelt Jochen Dallmer das Modell eines aufgeklärten Hedonismus, welcher das Streben nach subjektivem Wohlbefinden zu einem Beitrag für Nachhaltigkeit werden lässt."

Montag, 9. November 2020

Ein gutes Leben heißt für mich...

Zur Erläuterung: In der Anmeldemail zum Seminar "Klimawandel, Wachstum und das gute Leben" im momentan anlaufenden zweiten Online-Semester hatte ich darum gebeten, neben der Angabe der üblichen Daten auch einen Satz zu vervollständigen, nämlich "Ein gutes Leben heißt für mich ...". Hier finden sich die Antworten im Wortlaut.

Ihre Ergänzungen des Satzes: Ein gutes Leben heißt für mich, ... 

  • ... dass ich achtsam und respektvoll mit mir, meinen Mitmenschen und meiner gesamten Umwelt umgehe.
  • ... frei von Reue zu sein.
  • ... Gesundheit für meine Familie und mich.
  • ... meinen eigenen Horizont stetig zu erweitern und meinen doch sehr kleinen Fußabdruck auf der Welt zu hinterlassen.
  • ... ein Leben ohne andauernde Sorgen und Ängste.
  • ... in der Lage zu sein, auch die negativen Aspekte des Lebens wertzuschätzen, da in ihnen das größte Potential zur Weiterentwicklung liegt.
  • ... alles zu akzeptieren, wie es ist, und die Möglichkeit zu haben, nach seinen Werten und Vorstellungen zu handeln.
  • ... glücklich und konform zu sein, mit dem was und wie ich es tue.
  • ... ein Leben in Freiheit und Sicherheit mit viel Gesundheit in der Nähe meiner Liebsten führen zu können.
  • ... eine gesicherte Zukunft zu haben, finanziell abgesichert zu sein, in ein soziales Umfeld integriert zu sein und in einem Staat zu leben, welcher Sicherheit und Freiheit garantieren kann.
  • ... den Blick für das Gute nicht zu verlieren.
  • ... für das dankbar zu sein, was mich umgibt (z.B. Mitmenschen, Tiere, Natur) und es mit Respekt, Achtung und Wertschätzung zu behandeln. Dazu gehört auch, mein eigenes Handeln immer wieder zu hinterfragen und zu überprüfen, inwieweit ich auf das gute oder weniger gute Leben anderer Einfluss nehm(en kann). Das geht am besten in Gemeinschaft.
  • ... innere Zufriedenheit.
  • ... ein Leben Aller in Frieden und Freiheit ohne Einschränkungen, Benachteiligungen und Ausgrenzung.
  • ... gesund zu sein, keine schwerwiegenden Sorgen zu haben, einen gefestigten Familien- und Freundeskreis zu haben und meinen Leidenschaften nachgehen zu können.
  • ... frische Luft und genügend sauberes Wasser.
  • ... sumak kawsay, Respekt und Eigenrecht der Natur, die uns umgibt, denn aus ihr stammt all das Leben und Alles zum Leben.
  • ... gesund und glücklich zu sein.
  • ... das Beste aus meinen Möglichkeiten zu machen und dadurch glücklich zu sein.