1. Einleitung
Man braucht jeweils zwei Teelöffel Natron und Speisestärke, drei Teelöffel Kokosöl und 10 Tropfen ätherisches Öl. Als erstes vermischt man das Natron und die Speisestärke gleichmäßig miteinander. Dann erwärmt man das Kokosöl und rührt es unter. Man muss solange rühren, bis eine cremige Paste entsteht. Anschließend rührt man das ätherische Öl darunter und zum Schluss wird alles in einen verschließbaren Behälter gegossen. Fertig ist das selbstgemachte Deo ohne schädliche Zusatzstoffe. (vgl. Ecoyoucommunity 2020)
DIY nennt sich so etwas, also Do-it-yourself. Unter diesem und vielen weiteren Hashtags (deutsch in etwa: Schlagwort) finden sich unzählige Anleitungen auf diversen Plattformen wie Instagram und Co., um alle möglichen Produkte selber herzustellen. Hierbei geht es häufig um weniger und "besseren" Konsum. „Less waste - more nature“ - damit wirbt der Instagram-Kanal Ecoyoucommunity und bezeichnet seine Anhänger als „Umwelthelden“. Auch in den sozialen Medien ist Nachhaltigkeit längst ein Trend geworden. Gibt man bei Instagram den Hashtag #nachhaltigkeit ein, erscheinen über 800.000 Beiträge unter diesem Begriff.
Luise Neubauer, die sich für "Fridays for Future" engagiert, hat über 170.000 Abonnenten auf ihrem Instagram-Kanal. Auf Facebook finden sich massenhaft Gruppen und Diskussionsforen zum Thema Nachhaltigkeit und auch Blogs möchten über das Thema aufklären. Der Blog Energieblogger verfolgt das Ziel, über erneuerbare Energien aufzuklären und diese dem durchschnittlichen Verbraucher näherzubringen. Sie bieten außerdem an, unseriöse Berichte zum Thema Energiewende auf Unwahrheiten zu prüfen. (vgl. Energieblogger 2020)
Auch bei Unternehmen ist die entsprechende Berichterstattung in den sozialen Medien längst angekommen. So twitterte Amazon Deutschland erst vor kurzem unter dem Hashtag #Nachhaltigkeit, dass sie sich eine nachhaltige Umsetzung zur obersten Priorität gesetzt haben. Sie kündigten an, bis 2030 die Hälfte ihrer Lieferungen CO2-neutral durchführen zu wollen. (vgl. Amazon DE, 2020)
Dies sind nur einige von etlichen Beispielen, welche die Verknüpfungen von sozialen Medien und dem Thema Nachhaltigkeit aufzeigen. Es stellt sich jedoch oft die Frage: Handelt es sich hierbei lediglich um eine Trenderscheinung zur Verbesserung der Reputation von Unternehmen durch das Werben mit dem Konzept der Nachhaltigkeit?
Zum besseren Verständnis wird in dieser Arbeit zunächst versucht, das Konzept der Nachhaltigkeit zu definieren. Anschließend soll kurz erläutert werden, welche Wirkung soziale Medien ausüben und einige erfolgreiche Beispiele mit Nachhaltigkeitskonzepten aufgezählt werden. Es soll aufgezeigt werden, welche Vor- und Nachteile die sozialen Medien im Umgang mit diesen Konzepten bieten - sowohl für den durchschnittlichen Verbraucher als auch für Unternehmen.
Außerdem soll deutlich gemacht werden, wie Unternehmen mit dem Thema Nachhaltigkeit in den sozialen Medien umgehen und welche Kriterien sie zu erfüllen haben. Abschließend soll die Frage beantwortet werden, ob durch soziale Medien eine wirkliche Chance zur Veränderung und Manifestierung neuer nachhaltiger Lebens- und Wirkungsmechanismen gegeben ist oder ob es sich nur um eine Trenderscheinung handelt.