Die meisten Staaten dieser Welt richten ihre Politik am Wirtschaftswachstum, gemessen durch das Bruttoinlandsprodukt (BIP), aus. Demnach müsste in Ländern mit einem hohen BIP der Wohlstand besonders groß sein und die Menschen besonders glücklich. Wie der World Happiness Report der UNO von 2017 aber zeigt, sind die Menschen in China nicht glücklicher als 1990, und das, obwohl sich seitdem das BIP verfünffacht hat. Kann das BIP also gar keine Aussage zum Wohlstand und Glück in einem Land machen?
Das Land des Donnerdrachens hat sich genau dieser Frage schon vor vielen Jahren gestellt und richtet seine Politik seither am größtmöglichen Bruttonationalglück (Gross National Happiness – GNH) aus. Immer öfter richtet sich der Blick auf das kleine Land mit der Frage, ob das Bruttonationalglück nicht der bessere Maßstab sei.
Denn mehr und mehr wird klar, dass unsere Ressourcen auf der Erde begrenzt sind und unbegrenztes Wirtschaftswachstum nicht möglich ist. Die Begrenztheit unserer Ressourcen erfahren wir immer mehr und die Menschheit hat längst schon Grenzen überschritten. Das zeigt sich im Klimawandel, mit seinen zunehmenden Naturkatastrophen, die negative Folgen für viele Menschen weltweit haben. Unsere Konsumgesellschaft ist nicht nachhaltig und respektiert diese Grenzen nicht.
Bhutan scheint frühzeitig begriffen zu haben, was westliche Demokratien erst langsam durch Finanzkrisen, Umweltkatastrophen und soziale Ungleichheit zu begreifen scheinen. Können westliche Demokratien hier etwas lernen? Lebt Bhutan einen Weg vor, der auch für andere Länder erstrebenswert sein könnte?